Brokkoli ernten, einfrieren & richtig lagern

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Wie lange hält sich Brokkoli nach der Ernte? Kann man den Brokkoli einfrieren und dadurch länger haltbar machen? Hier erfahren Sie alles zum Thema.

Brokkoli wächst im Garten
Brokkoli gilt als gesundes Gemüse und gedeiht auch im Hausgarten [Foto: Norman Chan/ Shutterstock.com]

Brokkoli (Brassica oleracea var. italica) gilt als gesundes Gemüse mit hohen Nährwertgehalten – gerade deshalb und natürlich auch wegen seines Geschmacks ist er in der Küche sehr beliebt. Der Anbau von Brokkoli ist daher immer eine Überlegung wert, denn die Pflanzen sind pflegeleicht und ertragreich. Haben Sie erst einmal eine Pflanze im Garten stehen, gestaltet sich der Anbau recht unkompliziert. Bei der Ernte und Lagerung der Blütenstände sollten Sie allerdings einige Hinweise beachten, damit das frische Gemüse auch auf Ihrem Teller landet.

Brokkoli ernten

Beim Ernten von Brokkoli sind einige Punkte zu beherzigen. Im Folgenden finden Sie wichtige Tipps für die gelungene Ernte der Blütenstände.

Wann erntet man Brokkoli?

Um frischen und möglichst lange haltbaren Brokkoli zu ernten, ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Auch der Geschmack verliert deutlich an Aromen, wenn der Blütenstand zu spät geerntet wird. Der Zeitpunkt der Ernte hängt von der Brokkoli-Sorte, dem Verlauf der Witterung und dem Zeitpunkt der Pflanzung ab. Sommerbrokkoli wird nach ungefähr sieben Wochen ab dem Auspflanzen ins Freiland erntereif. Die Sprouting-Sorten, auch Winterbrokkoli genannt, benötigen dagegen aufgrund der Kälte mehrere Monate.

Brokkoli wird geerntet, bevor sich die Blütenknospen, die den Kopf bilden, zu weit entwickelt oder gar geöffnet haben. Weil die Entwicklung bei Wärme sehr schnell abläuft, sollten die Pflanzen kurz vor der Erntereife regelmäßig kontrolliert werden.
Da sich zu weit entwickelte Knospen aufgrund der Wärme nach der Ernte noch öffnen können, sollte immer frühmorgens geerntet werden. Damit die Blütenköpfe frisch bleiben und nicht welken, sollten Sie diese mit eiskaltem Wasser kühlen.

Brokkoli richtig ernten

Brokkoli kann mehrmals geerntet werden, einmal der Haupttrieb des Blütenstands und später die deutlich kleineren Seitenköpfe. Sobald der Haupttrieb in der Mitte erntereif ist, das heißt große, um die 200 bis 300 Gramm schwere Blütenstände mit noch geschlossenen Knospen gebildet hat, schneiden Sie diesen mit einem scharfen Messer einige Zentimeter unterhalb der Knospen ab. Nach 16 bis 20 Tagen reifen weitere Seitentriebe mit etwa 20 bis 50 Gramm Gewicht nach und liefern mehrere kleinere Brokkoli-Knospen, die sie anschließend ebenfalls verwenden können. Damit die Brokkoli-Pflanze genügend Platz für die Ausbildung der Seitentriebe hat, achten Sie unbedingt auf einen ausreichenden Abstand beim Auspflanzen.

Ernte von Brokkoli
Mit einem scharfen Messer wird der Blütenstand vom Strunk getrennt

Übrigens: Obwohl die meisten Leute den Brokkoli-Strunk wegschmeißen, lässt sich dieser genauso wie die Knospen verzehren und erinnert im Geschmack an Kohlrabi. Die härtere Außenhaut sollte vor dem Kochen aber abgeschält werden.

Tipp Winterbrokkoli: Als Alternative zum Sommerbrokkoli lohnt sich der Anbau einer Wintersorte. Pflanzen Sie den Brokkoli noch im Sommer, hat die Kohlpflanze viel Zeit, um die leckeren Blütenstände auszubilden. In der Regel können Sie ab März bis April ernten und haben damit das erste frische Gemüse im Jahr. Der Winterbrokkoli ist zwar relativ kälteresistent, ein Vlies schützt ihn aber dennoch bei sehr kalten Temperaturen im Winter.

Brokkoli lagern und haltbar machen

Diese Erfahrung hat wohl jeder schon einmal gemacht: Sie kaufen einen frischen Brokkoli im Supermarkt, doch nach wenigen Tagen werden die Röschen gelb und der Strunk gummiartig. Es kann zudem passieren, dass die Knospen anfangen zu blühen und der Geschmack darunter leidet. Brokkoli zählt damit zwar nicht zu dem Gemüse mit der längsten Haltbarkeit, trotzdem gibt es einige Tricks und Methoden, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Wie lange ist Brokkoli haltbar?

Brokkoli ist bei guter Lagerung bis zu zwei Wochen haltbar. Dabei muss die Temperatur sehr niedrig, aber über 0 °C liegen und die Luftfeuchte über 97 % betragen. Brokkoli gibt sehr leicht Wasser ab und wird dadurch welk, mit hoher Luftfeuchte wird dieser Effekt deutlich verringert.

Brokkoli im Kühlschrank lagern

Der Kühlschrank bietet sich für die kühle Lagerung von Brokkoli sehr gut an. Sie können die Haltbarkeit dort zusätzlich erhöhen, wenn Sie das Gemüse in ein sauberes, feuchtes Tuch wickeln. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass das Tuch nicht tropfnass ist. Alternativ schlagen Sie den Brokkoli-Kopf in Frischhaltefolie ein, um den Wasserverlust zu minimieren. Achten Sie allerdings darauf dass Brokkoli sehr empfindlich auf Ethylengas reagiert und daher nicht zusammen mit Früchten wie Äpfeln gelagert werden sollte, welche besonders viel von diesem Gas produzieren.

Brokkoliröschen in einer Plastikdose
Brokkoli kann roh oder blanchiert eingefroren werden [Foto: BravissimoS/ Shutterstock.com]

Brokkoli einfrieren

Die beste Methode, um Brokkoli nicht nur haltbar, sondern auch knackig zu halten, ist das Einfrieren. Um den Brokkoli richtig einzufrieren, gehen Sie wie folgt vor: Schneiden Sie das Gemüse dafür zunächst in kleinere Stücke und blanchieren Sie den Brokkoli für einige Minuten in kochendem Wasser. Sobald das Gemüse gar ist, sollte es schnell mit kaltem Wasser abgekühlt und kurz abgetrocknet werden. Brokkoli kann auch roh eingefroren werden, muss dann nach dem Auftauen aber erst noch gekocht oder blanchiert werden. Füllen Sie die Stücke zuletzt in Gefrierbeutel oder Boxen und legen Sie diese ins Gefrierfach. Auf diese Weise hält sich Brokkoli bis zu einem Jahr lang frisch.

Brokkoli haltbar machen: In Essig einlegen

Eine altbewährte Methode, um Gemüse wie Brokkoli mehrere Wochen haltbar zu machen, ist zudem das Einlegen in Essig. Sinn und Zweck des Einlegens ist das gehemmte Wachstum von Bakterien und Pilzen. Schneiden Sie dafür den Kopf mitsamt Strunk in kleine Stücke und schichten Sie diese zusammen mit Gewürzen wie Senfkörnern in ein zuvor abgekochtes Einmachglas. Gießen Sie eine Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:1 zum Brokkoli ins Glas. Ist Ihnen der Essiggeschmack zu stark, kann der Anteil auf 1:2 reduziert werden.

Kennen Sie schon die vielleicht schönste Variante des mit Brokkoli eng verwandten Blumenkohls? Der Romanesco fasziniert mit spiralig gewundenen Türmchen als Blütenstand. Wir stellen Ihnen das ungewöhnliche Blumengemüse vor.

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