Erbsensorten: Übersicht zu neuen, altbewährten & resistenten Sorten

Die Auswahl an Erbsensaatgut ist enorm. Die optimale Sortenwahl kann aber anhand von verschiedenen Unterscheidungskriterien getroffen werden, die wir im Folgenden erläutern.

Die Erbsenpflanzen (Pisum sativum) unterscheiden sich generell in der Farbe, Form, Herkunft, Saison und natürlich in der Erntezeit. Ihre Vielfalt reicht von Markerbsen über Palerbsen, Zuckererbsen bis hin zu Ackererbsen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die besten Erbsensorten.

Markerbsen

Die Markerbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. medullare) sind grundsätzlich eine etwas kälteempfindlichere Varietät der Erbsen, was auch bei der Aussaat und beim Pflanzen der Erbsen berücksichtigt werden sollte. Geerntet werden hier die knackigen, süßen Samen, welche frisch oder gekocht verzehrt werden können – die Hülsen sind pergamentartig, faserig und werden deshalb nicht gegessen.

• ˈAmbassadorˈ: Diese bekannte, mittelspäte Sorte erweist sich als widerstandsfähig und robust gegenüber dem Echten Mehltau (Erysiphales). Die Pflanzen werden etwa 80 cm hoch.
• ˈGranderaˈ: Jene mittelfrühe MarkerbseˈGranderaˈ überzeugt mit stattlichen Erträgen und einem feinen Aroma. Sie besitzt eine hohe Toleranz gegenüber der Fusarium-Welke (Fusarium). Wegen ihrer ausgeprägten Rankenbildung ist selbst bei einer Höhe von 70 – 80 cm keine Rankhilfe notwendig, da sich die Erbsenpflanzen gegenseitig stützen.
• ˈMarkanaˈ: Jene standfeste Sorte benötigt aufgrund ihres kompakten Wuchses von etwa 60 cm und den zahlreichen Ranken ebenfalls kein Rankgerüst. Die spät reifenden Pflanzen haben einen reichen Fruchtansatz und sind hoch tolerant gegenüber Echten Mehltau und Fusarium.
• ˈSimaˈ: Diese Wintermarkerbse kann im Oktober ausgesät und überwintert werden. Die ersten Früchte lassen sich dann bereits ab Mai ernten. Ihre Wuchshöhe beträgt circa 50 cm, weshalb auch diese Sorte nicht auf eine Rankhilfe angewiesen ist.
• ˈSublimaˈ: Die mittelspäte Erbsensorte vereint einen hohen Zuckergehalt mit gutem Aroma und hohen Erträgen. Sie ist resistent gegen Fusarium und erreicht etwa 70 cm.
• ˈTom Thumbˈ: Als Markerbsensorte wird sie tatsächlich nur 20 cm hoch und eignet sich somit hervorragend für den Anbau im Topf und auf dem Balkon. Sie benötigt keine Rankhilfe und ihre Körner sind sehr schmackhaft.
• ˈWunder von Kelvedonˈ: Jene niedrige, mittelfrühe Markerbse ist reich tragend und widerstandsfähig. Der Geschmack der Samen ist süß und aromatisch. Sie erreicht eine Höhe zwischen 50 und 70 cm.

Palerbsen

Häufig werden Palerbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. sativum) auch Schalerbsen genannt. Die Samen können entweder in jungem Zustand für den Frischverzehr oder im voll ausgereiften Zustand als Trockenerbsen geerntet werden. Vom Namen kann abgeleitet werden, dass hier ebenfalls nur die Samen und nicht die Hülsen verzehrt werden.

• ˈAllererster Maiˈ: Bei dieser Sorte handelt es sich um eine sehr frühe und schmackhafte Schalerbse mit guten Erträgen. Sie wird bis zu 80 cm hoch.
• ˈBlauwshokkerˈ: Diese altbewährte und traditionsreiche Schalerbse aus Holland bildet hübsche, violette Blüten und Hülsen. Die mittelfrüh reifende Sorte bringt einen stattlichen Ertrag und erreicht bis zu 180 cm.
• ˈFeltham Firstˈ: Durch ihr kompaktes Wachstum und ihre Wuchshöhe von etwa 45 cm ist ein Anbau ohne Rankgerüst möglich. Die Sorte reift schon früh.
• ˈFrühe Harzerinˈ: Jene bewährte, äußerst frühe Schalerbse wird etwa 60 cm hoch und weist einen üppigen Fruchtbesatz auf. Außerdem ist sie wenig anfällig für Welkekrankheiten.
• ˈKleine Rheinländerinˈ: Diese traditionsreiche und robuste Erbsensorte ist frühreifend, ertragreich und relativ frosthart. Wegen ihrer geringen Höhe von 40 – 50 cm kann beim Anbau ebenfalls auf eine Rankhilfe verzichtet werden.

Zuckererbsen

Die Besonderheit der Zuckererbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. axiphium) ist, dass neben den grünen, süßen Körnern auch die ganzen Hülsen verzehrt werden können, da sie keine Pergamentschicht ausbilden und nicht faserig werden. Für den besten Geschmack werden die sogenannten Zuckerschoten in einem jungen Stadium geerntet, wenn die Körner noch unentwickelt sind.

• ˈAmbrosiaˈ: Bei dieser Zuckererbse handelt es sich um eine traditionelle, mittelfrüh reifende und ertragreiche Sorte. Aufgrund ihrer Standfestigkeit kann trotz der Höhe von 70 cm auf eine Stütze verzichtet werden.
• ˈDelikataˈ: Diese Zuckererbse wird etwa 80 cm hoch und ist tolerant gegenüber Fusarium und Echtem Mehltau. Sie eignet sich für einen gestaffelten Anbau bis Mitte Juli und reift mittelspät.
• ˈGolden Sweetˈ: Die goldgelben Hülsen dieser robusten Sorte lassen sich bei der Ernte gut vom grünen Laub unterscheiden. Ihre Blüten sind zweifarbig und die Wuchshöhe beträgt etwa 120 cm.
• ˈNorliˈ: Die ZuckererbseˈNorliˈ ist eine frühreifende Variante mit sehr kompaktem Wuchs von 50 cm. Damit eignet sie sich ideal für den Balkon oder die Terrasse. Obwohl sie niedrig bleibt, ist sie äußerst ertragreich und weist eine Toleranz gegenüber Fusarium auf.
• ˈShirazˈ: Durch ihre violetten Schoten und die zweifarbigen Blüten fällt diese Sorte auf. Auch die Samen besitzen eine bräunlich-violette Färbung. Die Höhe der Zuckererbse ˈShirazˈ beträgt etwa 100 cm.
• ˈSweet Horizonˈ: Bei dieser Variante handelt es sich um eine mittelspäte bis späte Zuckererbse, die etwa 100 bis 120 cm hoch wird. Sie wächst kräftig und gesund mit hohem Fruchtansatz. Außerdem ist eine Resistenz gegen Fusarium, Echten Mehltau und Brennflecken (Ascochyta) gegeben.
• ˈFrieda Weltenˈ: Diese starkwüchsige Winter-Zuckererbse ist in den meisten Jahren frostfest und eignet sich deshalb auch für die Oktobersaat. Eventuell wird über den Winter etwas Schutz benötigt. Die Pflanzen können über 200 cm hoch werden und blühen violett.

Ackererbsen (Futtererbse)

Die Ackererbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. speciosum) spielen für den Anbau im Garten als Gemüse eher eine untergeordnete Rolle. Wie der Name schon vermuten lässt, werden die Futtererbsen nämlich zur Ernährung von Tieren angebaut. Auch als Gründüngung eignet sich diese Pflanze gut. Die Blütezeit hängt vom Aussaattermin der Ackererbsen ab: In der Sommerkultur blühen sie von Ende Mai bis Mitte Juni. Winterfuttererbsen zeigen ihre Blüten von Mitte bis Ende Mai und im Zwischenfruchtanbau von Ende August bis Mitte Oktober. Die Wuchshöhe beträgt meist zwischen 80 und 100 cm, ist aber sortenabhängig.

• ˈBioroˈ: Diese Sorte eignet sich speziell für den frühen Anbau ab Anfang März und kann als Futterbohne verwendet werden. Sie weist eine hervorragende Frostbeständigkeit sowie eine sehr gute Jugendentwicklung auf, ist hochwachsend und blüht bunt.
• ˈArktaˈ: Die Winterfuttererbse empfehlen wir wegen ihrer Winterhärte für die Herbstaussaat ab Ende September bis Mitte Oktober. Aufgrund ihres Entwicklungsvorsprungs im Frühjahr erweist sie sich als konkurrenzstark gegenüber Beikräutern und stellt somit eine ideale Vorfrucht für Kulturen wie Getreide oder Zuckerrüben (Beta vulgaris subsp. vulgaris) dar.

Haben Sie die passende Erbsensorte für Ihren Garten gefunden? Dann finden Sie in unseren weiterführenden Artikeln alle Informationen die Sie zu den Themen Erbsen pflanzen und Erbsen ernten wissen müssen.