Rotkohlsorten: Übersicht zu früh-, mittel- & spätreifen Sorten

Fredrik
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Als Kind vom Land sind für mich Natur und Selbstversorgung schon immer Teil meines Lebens gewesen. Mein Herz schlägt in und für die Natur - ich konnte dieses Interesse im Studium der Agrarsystemwissenschaften an der TUM noch mehr vertiefen.

Lieblingsobst: Äpfel, Brombeeren und Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Paprika und Zucchini

Die Vielfalt der Rotkohlsorten ist geradezu grenzenlos, generell unterscheiden sie sich in Geschmack, Farbe sowie Aussaat- und Erntezeitpunkt. Welche Sorten es gibt und wodurch sie sich auszeichnen, erfahren Sie bei uns.

Rotkohl
Die Rotkohlsorten unterscheiden sich in Form und Farbe, aber auch in Aussaat- und Erntezeitpunkt [Foto: Take Photo/ Shutterstock.com]

Der Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata f. rubra) ist eines der bekanntesten und beliebtesten Wintergemüse. Um etwas mehr Abwechslung in den heimischen Gemüsegarten und auf den Teller zu bringen, empfiehlt es sich, hin und wieder verschiedene Sorten auszuprobieren. Dabei unterscheiden sich die Rotkohlsorten grundsätzlich in ihrem Reifezeitpunkt: Es gibt früh-, mittel- und spätreife Sorten, deren Entwicklung und Reife von der Tageslichtdauer und Temperatur während der Vegetation beeinflusst wird. Für eine gute Ernte, sollte man auf die Ansprüche der jeweiligen Sorte aufpassen – frühe Sorten sollten nicht zu spät und späte Rotkohlsorten nicht sehr früh ausgesät werden. Außerdem gibt es feine Unterschiede im Geschmack, bei der Farbausprägung und hinsichtlich der Dichte der Blätter. Hier erfahren Sie, welche Rotkohlsorten es gibt, wofür sie verwendet werden und wodurch sie sich auszeichnen. Über die Pflege und Ernte von Rotkohl berichten wir in unserem Übersichts-Artikel zum Rotkohl.

Frühreife Rotkohl-Sorten

Frühsorten des Rotkohls können von Ende Januar bis Anfang März in beheizten Gewächshäusern, beheizten Frühbeeten oder an einem vergleichbaren frostfreien Ort ausgesät werden. Nach dem Pikieren und der weiteren Kultivierung im Frühbeet, Gewächshaus oder im geschützten Beet kann zwischen Mai und August bereits geerntet werden. Beliebte Sorten sind:

  • ‘Amarant’: Die Rotkohlsorte ‘Amarant’ zählt zu den frühreifen Sorten. ‘Amarant’ bildet einen kurzen Strunk und runde, verhältnismäßig kleine Köpfe. Sie hat einen feinen, rotkohltypischen Geschmack.
  • ‘Topas’: Die Sorte ‘Topas’ besitzt eine hohe Toleranz gegenüber Kälte und zeichnet sich durch Wüchsigkeit aus. Das macht diese Frühsorte für kältere Regionen attraktiv. Die großen, schweren Köpfe von ‘Topas’ besitzen einen langen Strunk und sind nicht lange lagerfähig.
Rotkohl Topas
Die Sorte ‘Topas’ bildet einen langen Strunk aus [Foto: Ernest Rose/ Shutterstock.com]
  • Cabeza Negra’: Die Sorte ‘Cabeza Negra’, auch Schwarzkopf genannt, zeichnet sich durch ihre großen, schwarz-roten Umblätter aus. Sie sind das Erkennungsmerkmal der Sorte und formen einen runden, festen Kopf. Außerdem sind die hohe Kältetoleranz sowie die gute Lagerfähigkeit Besonderheiten der ‘Cabeza Negra’, was sie zu einer guten Sorte für kalte Standorte macht. Verwendung findet die Sorte wegen ihres feinen Geschmacks als Rohkost oder gekochte Beilage zu herzhaften Gerichten.
  • ‘Marner Frührot’: Bei ‘Marner Frührot’ handelt es sich um eine frühreife französische Sorte, die für ihre Robustheit und schönen Krautköpfe geschätzt wird. Die wüchsigen Köpfe können bis zu 2,5 kg schwer werden und sind mittelgut bis gut lagerfähig.

Mittelfrühe Rotkohl-Sorten

Wer Sommerkohlsorten ernten will, sollte im März oder Anfang April die Samen der entsprechenden Sorten säen. Geeignete Plätze für die Aussaat sind ungeheizte Frühbeete oder aber auch mit wärmenden, durchsichtigen Plastikplanen abgedeckte Beete. Ab Mai können die Jungpflanzen aus dem Frühbeet ins Beet gesetzt werden. Eine Ernte ist meist zwischen Juli und Anfang November möglich. Zu den besten Sorten zählen:

  • ‘Integro F1‘: Bei ‘Integro F1’ handelt es sich um eine mittelfrühe, schnellwüchsige und platzfeste Sorte, die rundliche, kleine Köpfe ausbildet. Sie ist für den Anbau in kälteren Regionen mit Spätfrösten ideal geeignet. ‘Integro F1’ ist verhältnismäßig gut lagerbar und sehr robust gegen Krankheiten.
  • ‘Roxy F1′: ‘Roxy F1’ ist eine bewährte frühreife Sorte, die sich durch ihre sehr gute Lagerfähigkeit, Wüchsigkeit, intensive Färbung und guten Geschmack auszeichnet. Die Köpfe sind rund und je nach Pflanzung bis zu 2,5 kg schwer. ‘Roxy F1’ ist besonders robust gegen Krankheiten.
  • ‘Granat’: ‘Granat’ ist eine mittelfrühe, ertragreiche Rotkohlsorte, die trotz ihrer schnellen Wüchsigkeit sehr gut lagerfähig ist. Wegen des schnellen Wuchses liefert ‘Granat’ auch in Regionen mit kurzer Vegetationszeit hohe Erträge. Die Köpfe können bis zu 2 kg schwer werden und wachsen sehr fest.
erntereifer Rotkohl
Der erntereife Rotkohl hat eine kräftige, lila-rote Farbe [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]
  • ‘Rodynda’: Eine beliebte mittelfrühe Sorte ist ‘Rodynda’, die einen kurzen Strunk und einen ovalen Kopf bildet. Sie zeichnet sich durch ein süßliches, kräftiges Aroma aus. Außerdem besitzt sie ein kräftiges Wurzelwerk, wodurch sie toleranter gegenüber kürzeren Trockenperioden ist. Ihre mittlere Lagerfähigkeit macht ‘Rodynda’ zu einem idealen Herbstgemüse, das vor allem als Rohkost verwendet werden kann.
  • ‘Tinty F1‘: Die Sorte ‘Tinty F1’ ist vermutlich eine Kreuzung aus Rot- und Spitzkohl. Die schnellwachsenden Köpfe sind locker gepackt. Wegen ihrer schlechten Lagerbarkeit sollte ‘Tinty F1’ nach der Ernte möglichst rasch verzehrt werden. Besonders als Rohkost und Beilage zu Fisch ist der Kohl wegen seines mildsüßen Geschmacks gut geeignet.
  • ‘Kalibos’: Auch ‘Kalibos’ ist eine Kreuzung aus Rotkohl und Spitzkohl, weswegen sie auch Roter Spitzkohl oder Spitzrotkohl genannt wird. Die schnellwüchsigen Köpfe haben einen guten Geschmack und eine ansprechende Textur. Die intensiv roten Blätter sind locker gepackt, sodass das Kopfgewicht teilweise unter einem Kilogramm liegt. ‘Kalibos’ ist als Beilage zu Fisch oder als Rohkost besonders lecker.
Rotkohl Kalibos
Die Sorte ‘Kalibos’ wird wegen der Kopfform auch Spitzrotkohl genannt [Foto: Nanna_Kirkegaard/ Shutterstock.com]

Spätreife Rotkohl-Sorten

Auch die sich langsam entwickelnden späten und sehr späten Rotkohlsorten werden zwischen März und Anfang April in einem Frühbeet oder unter einer Plane ausgesät. Zusätzlich sind mit diesen Sorten Folgesaaten im April und Mai möglich, sodass der späte Rotkohl von Oktober bis Dezember geerntet werden kann.

  • ‘Marner Lagerrot‘: Die sehr gut lagerbare französische Sorte ‘Marner Lagerrot’ kann bis in den späten Herbst hinein geerntet werden. Je später die Sorte gesät wird, desto besser ist die Lagerfähigkeit. ‘Marner Lagerrot’ behält auch bei einer Einlagerung von mehreren Wochen noch sehr gut die dunkelviolette Farbe sowie die Festigkeit der Blätter und ihren aromatischen Geschmack. Die runden Köpfe sind mittelgroß, fest geschichtet und geschlossen.
  • ‘Autoro F1‘: Bei ‘Autoro F1’ handelt es sich um eine robuste Sorte, die mittelgroße, schwere Köpfe ausbildet und lange im Beet verbleiben kann, ohne zu platzen oder zu faulen. Durch ihre Spätsaat kann im Spätherbst und Winter, meist bis nach Weihnachten, geerntet werden. Die gleichmäßig runden Köpfe sind gut lagerbar und schmecken als Rohkost oder Beilage besonders gut.

Konnten Sie sich für eine der zahlreichen besonderen Rotkohlsorten entscheiden? Wir geben Ihnen Tipps, wie man den Rotkohl richtig anpflanzen kann.

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