Gartenkresse ganzjährig selbst anbauen

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Kresse-Keimlinge eignen sich gut zur Zierde jeglicher Speisen. Doch auch wegen der Inhaltsstoffe und Würze lohnt sich ein ganzjähriger Anbau dieses Krautes.

reife Gartenkresse
Es kann auch mit der bloßen Hand geerntet werden, wenn man die Triebe vorsichtig abbricht [Foto: Jana Kollarova/ Shutterstock.com]

Ihren Ursprung hat die Gartenkresse (Lepidium sativum) vermutlich in Asien. Doch schon frühzeitig waren die Stärken dieses zierlichen Küchenkrautes weltweit bekannt. So wurden im alten Ägypten Samen des Kreuzblütengewächses (Brasicacea) als Grabbeilage bei Ausgrabungen gefunden. Auf dem europäischen Kontinent ordnete einst Karl der Große den Anbau des Krautes an. Denn die Gartenkresse kann nicht nur mit ihrer Würze zur Verfeinerung leckerer Gerichte glänzen. Der hohe Gehalt an Vitamin C, Eisen, Calcium und Folsäure kann vor allem im Winter eine wertvolle und Energie bringende Ergänzung zu mangelndem Obst und Gemüse sein. Wir geben Ihnen die richtigen Tipps, wie Sie den vor Kraft und Schärfe strotzenden Winzling das ganze Jahr erfolgreich selbst anbauen können.

1. Standort

Im Freiland ist ein sonniger Standort förderlich, aber nicht zwingend nötig. Die Gartenkresse gibt sich auch mit einem schattigen Plätzchen zufrieden – dann dauert es eben ein paar Tage länger bis zur Erntereife des Krautes. Beim Anbau im Haus sollte ebenfalls ein helles Fensterbrett bevorzugt ausgewählt werden. Auch in Puncto Nährstoffe ist die einjährige Gartenkresse erschreckend anspruchslos. Über eine ausreichende Versorgung über das Substrat würde es sich zwar freuen, aber auch ein magerer Untergrund wird nicht zum erfolgsschmälernden Nachteil im Anbau der Gartenkresse. Wer seiner Gartenkresse beste Voraussetzungen schaffen möchte, verwendet ein hochwertiges Substrat wie unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde.

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2. Aussaat

Die Gartenkresse wird ausschließlich über die Aussaat vermehrt. Im Freien sollte diese nicht vor Mitte Mai erfolgen. Die Keimlinge benötigen eine Mindesttemperatur von 15 °C, um zu keimen und sind außerdem sehr frostempfindlich. Bei einer passenden Keimtemperatur laufen die Samen bereits nach einem Tag auf und sind nach vier Tagen bei ungefähr 20 °C Wachstumstemperatur bereit für den Genuss. Beim Anbau im Haus ist eine ganzjährige Aussaat möglich. Außerdem können Substrate wie Watte oder feuchtes Küchenpapier verwendet werden. Diese haben den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu erdigen Substraten nicht mit Keimen belastet sind. Jene Schaderreger könnten der empfindlichen Gartenkresse schnell gefährlich werden. Falls Sie eine Kultur in Erde bevorzugen, erwärmen Sie das Substrat vor der Aussaat im Backofen. So können Sie den Schädlingsdruck im Substrat verringern. Außerdem zu beachten: Gartenkresse ist ein sogenannter Lichtkeimer. Deshalb sollte die Aussaat nicht wie üblich mit einer vor Austrocknung schützenden Substratschicht bedeckt werden. Deshalb muss bei der Aussaat der Gartenkresse noch mehr darauf geachtet werden, dass die Austrocknung des quellenden Samens vermieden wird. Mit einem fein zerstäubten Wasserstrahl sollten Sie die Aussaat regelmäßig befeuchten.

keimende Gartenkresse
Auf stets feuchter Watte keimt Kresse sehr gut [Foto: matunka/ Shutterstock.com]

3. Wässern und Düngen

Die Düngung kann bei diesem äußerst anspruchslosen Kraut gänzlich außer Acht gelassen werden. Vor allem beim Keimvorgang – egal ob in Erde oder auf Watte ausgesät wird – muss der keimende Samen gut feucht gehalten werden. Danach erfreut sich der Keimling an einer gleichmäßigen Versorgung mit Wasser.

4. Überwinterung

Die Frage der Überwinterung erübrigt sich bei der Gartenkresse. Bei ihr handelt es sich nämlich um ein einjähriges Kraut. Das heißt, dass der Frost ihr ziemlich zügig im Freien den Garaus bereiten würde. Die einzige Möglichkeit, ganzjährig in den Genuss eigens angebauter Gartenkresse zu kommen, ist die Kultur auf dem Fensterbrett.

5. Ernte

Wird die Gartenkresse durchgehend mit einer Temperatur um 20 °C verwöhnt, stellt sie sich bereits nach vier Tagen für die Ernte bereit. Dazu werden die Keimlinge einfach kurz über der Substratoberfläche mit einer Schere abgeschnitten. Geerntet werden kann die Kresse bis zur Blüte. Falls man das jedoch mal nicht schaffen sollte, kann man die Pflänzchen auch einfach abblühen lassen. Der Samen kann darauf geerntet und wieder ausgesät werden. Aufgrund der kurzen Kulturzeit der Kresse bietet es sich an, in regelmäßigen Abständen (z.B. alle zwei Wochen) auszusäen. Damit stellt man sicher, dass durchgehend frische Kresse zur Verfügung steht. Genaueres zum Ernten von Kresse haben wir für Sie in diesem Artikel zusammengefasst.

6. Lagerung

Gartenkresse sollte ausschließlich frisch verwendet werden. Weder Trocknen noch Einfrieren eignen sich zur Konservierung dieses würzigen Krautes. Die Kresse sollte nach dem Schnitt umgehend auf den Teller wandern, denn bereits nach wenigen Stunden verliert sie merklich an ihrem charakteristischen Aroma. Also noch ein Grund mehr, regelmäßig eine Aussaat der Gartenkresse vorzunehmen und somit die würzige Vitaminbombe stets frisch parat zu haben.

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