Kamille pflanzen: Standort, Aussaat & Tipps zum Anbau

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Sie wünschen sich frischen Kamillentee aus dem eigenen Garten? Kein Problem, denn der Anbau der Echten Kamille gelingt ganz leicht.

Blüten der Kamille
Die ersten Blüten bildet die Kamille Ende Mai [Foto: pilialoha/ Shutterstock.com]

Der Anbau heimischer Wildkräuter wie der Echten Kamille (Matricaria chamomilla) lohnt sich aus den verschiedensten Gründen. Die schönen Wildkräuter lassen sich in der Küche verwenden und dienen den Bienen als Nahrungsgrundlage. Da die Kamille eine eher anspruchslose Pflanze ist, können auch Sie ohne großen Aufwand schon bald Ihren Kamillentee aus eigenem Anbau aufbrühen. Hier gibt es Tipps und Tricks, wie das Anpflanzen der Echten Kamille im Garten gelingt.

Kamille pflanzen: Der richtige Standort

Für die Kamille ist ein Standort mit viel Licht ideal, gerne in der vollen Sonne. Doch auch etwas weniger Licht tut dem Wachstum kaum einen Abbruch. Wichtiger ist es, die Bodenbeschaffenheiten zu berücksichtigen. Lehmig-schluffige Böden sind optimal. Zu sandig sollte der Untergrund nicht sein. Ein pH-Wert von etwa sieben sowie hoher Nährstoff- und Humusgehalt tut der Kamille ebenfalls gut. Wenn der Boden diese Eigenschaft nicht aufweist, kann mit einer Einarbeitung von hochwertiger Erde nachgeholfen werden. Hierfür eignet sich zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde, die eine lockere Struktur und eine hohe Wasserspeicherkapazität aufweist sowie wichtige Nährstoffe enthält. Sie ist auch für das Pflanzen der Kamille im Topf hervorragend geeignet. Hierbei sollte jedoch eine Drainageschicht am Topfboden angelegt und etwa 15 % Sand untergemischt werden, um die Durchlässigkeit noch zu verbessern.

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Aussaat von Kamille

Für gewöhnlich erfolgt die Aussaat der Kamille direkt ins Freie. Bereits nach vier bis fünf Tagen kann man bei geeigneten Bedingungen die ersten Keimlinge sehen. Da die Kamillen-Keimlinge leicht frostempfindlich sind, sollte die Aussaat am besten nicht vor Anfang Mai erfolgen. Ab Anfang März kann auch bereits im Haus an einem hellen Standort ausgesät werden. Dann können die Jungpflanzen ebenfalls ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden. Egal, ob drinnen oder draußen: Bei der Aussaat darf der Samen nicht mit Substrat bedeckt werden. Bei der Kamille wäre das von Nachteil, da es sich um einen Lichtkeimer handelt. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie andere Pflanzen und Wurzelrückstände entfernen und die Erde mithilfe einer Harke leicht auflockern. Danach wird das Kamille-Saatgut verteilt und angewalzt sowie gut angefeuchtet. Man kann die Kamille flächig als blühenden Duftrasen aussäen oder einzeln pflanzen. Sollen die Kamillen-Pflanzen einzeln stehen, empfiehlt sich ein Abstand von etwa 20 cm. Bei 15 – 20 °C keimen die Kamillen-Samen nach ein bis zwei Wochen.

Kamille-Pflanzen
Im Herbst gesäte Keimlinge sollten vor tiefen Frösten geschützt werden [Foto: Isolda Swan/ Shutterstock.com]

Tipp: Für das Vorziehen der Kamille im Haus verwendet man am besten spezielle Anzuchterde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Denn der geringere Nährstoffgehalt hilft dabei, dass die Pflanzen kräftigere Wurzeln ausbilden.

Alternativ kann die Kamille auch bereits im Herbst im Freien ausgesät werden. Sie keimt dann schon vor dem Winter und die Blattrosetten müssen durch die kalte Jahreszeit gebracht werden. Die Rosetten sind zwar winterhart, sollten aber durch eine Mulchschicht aus Laub vor tiefen Temperaturen geschützt werden.
Blüht die Kamille an ihrem Standort ab, wird am gleichen Platz durch Selbstaussaat wieder Kamille wachsen. Es sei denn, Sie möchten von den Wirkungs- und Verwendungsmöglichkeiten der Kamille als Heilpflanze Gebrauch machen. Für diese Zwecke müssen die Blüten geerntet werden, bevor es zur Samenreife kommt.

Kamillenblüte
Werden die Blüten nicht geerntet, so versamt die Kamille selbst [Foto: Simon Groewe/ Shutterstock.com]

Kann man Kamille aus Teebeuteln pflanzen? Nein, das Anbauen der Kamille aus Teebeuteln wird sich höchstwahrscheinlich nicht lohnen. Für Kamillentee werden nämlich in der Regel die getrockneten Blüten verwendet, da sie viele wohltuende Inhaltsstoffe enthalten. Da die Fruchtreife, und damit die Samenbildung, erst nach der Blütezeit erfolgt, sind in der Regel keine Kamillen-Samen in den Teebeuteln enthalten.

Auf einen Blick: Kamille säen

  • Passenden Standort wählen
  • Erde gegebenenfalls aufbessern
  • Wurzelrückstände und Beikräuter entfernen, Boden leicht auflockern
  • Saatgut verteilen, nicht mit Erde bedecken
  • Samen leicht andrücken und angießen
Kamille-Standort
Bevor die Kamille gesät wird, sollten andere Pflanzenrückstände aus dem Beet entfernt werden [Foto: Tanongsak Sangthong/ Shutterstock.com]

Pikieren und Auspflanzen

Die Kamille verträgt in der Regel die Direktsaat ins Freiland am besten, denn Umpflanzen und Pikieren bedeuten Stress für die Pflanzen. Eine Voranzucht ist jedoch möglich. Wenn man die Kamille im Haus vorgezogen hat, sind die Pflanzen irgendwann groß genug, um in den Garten oder in einen eigenen Topf umgepflanzt zu werden. Mit dem Pikieren beginnt man, wenn sich nach den Keimblättern die ersten Laubblätter bilden. Falls die Kamille in ein Gefäß umgepflanzt werden soll, ist vorher das Anlegen einer Drainageschicht zu empfehlen. Ab Ende April können die Pflänzchen dann auch ins Blumenbeet gesetzt werden. Dabei sollte ein Abstand von etwa 15 cm zwischen den einzelnen Exemplaren eingehalten werden. Nun wird ein kleines Loch ausgehoben, sodass der Keimling fast bis zum Blattansatz in der Erde verschwindet. Das Loch wird mit Substrat aufgefüllt und dieses anschließend angegossen.

Kamille-Vorziehen
Nach der Voranzucht muss man die Kamille pikieren [Foto: D.Somsup/ Shutterstock.com]

Gute Nachbarn: Was kann man neben Kamille pflanzen?

Die Kamille macht sich tatsächlich besonders gut im Gemüsebeet, denn sie verträgt sich ausgezeichnet mit Kartoffeln (Solanum tuberosum), Lauch (Allium porrum), Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) und anderen Kohlarten sowie Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus). Sie kann dabei helfen, Pilze und Schädlinge abzuwehren. Blattläuse befallen zum Beispiel gern die Kapuzinerkresse, die darunter nicht leidet und somit die Tierchen von anderen Pflanzen fernhält.

Pfefferminze (Mentha x piperita) und Kamille vertragen sich hingegen nicht besonders gut. Das liegt unter anderem an ihren Inhaltsstoffen, die auch an den Boden und die Umgebung abgegeben werden. Die Kamille verträgt die Stoffe der Pfefferminze nicht besonders gut und wird dadurch in ihrem Wachstum gehemmt. Andere Pflanzen fördern sich wiederum durch diesen Stoffaustausch gegenseitig. Eine solche Mischkultur wirkt sich also positiv auf das Wachstum der Pflanzpartner aus.

Minze im Beet
Auch wenn sie im Tee gut harmonieren, im Beet sollten Kamille und Minze getrennt wachsen [Foto: Menno van der Haven/ Shutterstock.com]

Weitere Informationen zum Thema Kamille ernten und lagern finden Sie in diesem Artikel.

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