Liebstöckel pflegen, schneiden & überwintern

Sebastian
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Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Damit man sich möglichst lange an seinem Liebstöckel erfreuen kann, muss er richtig gepflegt werden. Dazu gehören der richtige Schnitt und Überwinterungsmaßnahmen.

Liebstöckel-Pflanze
Damit Ihr Liebstöckel schön wächst, gehört die richtige Pflege dazu [Foto: avoferten/ Shutterstock.com]

Liebstöckel (Levisticum officinale) zeichnet sich vor allem durch sein intensives Aroma aus, der viele an das bekannte Maggi-Gewürz aus der Flasche erinnert. Damit das mehrjährige Maggikraut auch bei Ihnen gut wächst, müssen Sie einige Dinge beachten. Wir geben Ihnen Tipps zum Pflegen und Überwintern von Liebstöckel.

Liebstöckel pflegen: Richtig gießen

Aufgrund seines rasanten Wachstums ist der Liebstöckel gerade an sonnigen Tagen sehr durstig. So kann sogar im Beet besonders bei eher durchlässigen, sandigen Böden regelmäßiges Gießen vonnöten sein. Die Staude sollte generell gleichmäßig feucht gehalten werden. Weder übermäßiges Wässern noch totale Austrocknung sagen dem Maggikraut zu. Das gesunde Mittelmaß ist also der Weg zum Erfolg. Wer Liebstöckel im Topf gießt, sollte darauf achten, dass keine Nässe im Gefäß steht. Wie man Staunässe schon von Beginn an vermeidet, verraten wir in unserem Artikel zum Pflanzen von Liebstöckel.

Pflege des Liebstöckels
Achten Sie gerade bei langen Trockenperioden auf ausreichendes Gießen [Foto: NinaMalyna/ Shutterstock.com]

Liebstöckel düngen

Liebstöckel gilt als stark zehrende Pflanze. Sie benötigt also einen fruchtbaren Boden mit relativ hohem Nährstoffgehalt. Liebstöckel sollte jährlich gedüngt werden, damit er kräftig und gesund wächst. Das gelingt sehr gut mit der Einarbeitung organischer Dünger wie unserem Plantura Bio-Universaldünger. Dieser ist ein Langzeitdünger und versorgt Ihr Maggikraut somit nicht nur kurzfristig mit Nährstoffen. Der hohe Anteil an Stickstoff eignet sich für die stark zehrende Liebstöckel-Pflanze hervorragend und kann auch für eine Vielzahl anderer Pflanzen in Ihrem Garten verwendet werden.

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Liebstöckel düngen Sie im Topf am besten mit einem Flüssigdünger wie unserem Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger. Dieser wird ganz einfach per Gießanwendung ausgebracht und sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung des Maggikrauts.

Tipp: Topfen Sie Liebstöckel etwa alle 2 bis 3 Jahre um, damit sich das Substrat nicht zu sehr verdichtet und kein Phosphormangel entsteht – gerade daran verarmen Pflanzerden häufig mit der Zeit.

Liebstöckel schneiden

Da Liebstöckel sehr wuchsfreudig ist, kann es ab und zu nötig sein, ihn ein wenig zurückzuschneiden. Das regelmäßige Entfernen der Blütenstände sorgt für ein längeres vegetatives Wachstum – Sie können den Liebstöckel also länger ernten, ohne dass er bitter schmeckt. Dabei sorgt das Ausreißen abgereifter Blütenstände dafür, dass Ihr Liebstöckel langlebiger ist.

Neben der Ernte ist ein Schnitt der im Herbst abgestorbenen, oberirdischen Pflanzenteile empfehlenswert. Den Liebstöckel nun zu schneiden, kommt den Neuaustrieben im Frühjahr zugute, da keine alten Stängel das Wachstum behindern. Natürlich können jederzeit kranke und vertrocknete Pflanzenteile oder sogar die Blüten entfernt werden, wenn die Samenbildung verhindert werden soll.

Maggikraut-Blüten
Entfernen Sie die Blüten rechtzeitig, um eine Samenbildung und Selbstaussaat zu verhindern [Foto: Tomanovic Violeta/ Shutterstock.com]

Liebstöckel wird gelb oder wächst nicht: Was tun?

Sollten ein paar alte Blätter Ihres Liebstöckels braune Flecken haben oder gelb werden, kann dies daran liegen, dass sie schon älter sind. Diese können Sie beruhigt entfernen. Sollten aber auch die oberen, jüngeren Blätter vergilben oder Flecken zeigen, kann das mehrere Ursachen haben:

  • Pilzliche Krankheitserreger: Rost (Puccinia bornmuelleri) oder Septoria-Blattflecken (Septoria apiicola) kommen häufiger bei Liebstöckel vor. Der Rost tritt auf Blättern und Blattstielen auf und bildet dort Sporenlager. Sie erkennen ihn an den roströtlichen bis gelben Flecken, welche häufig auf der Blattunterseite zu sehen sind. Für den Haus- und Kleingarten sind hier keine Pflanzenschutzmittel zugelassen – ein regelmäßiger, kräftiger Rückschnitt sorgt dafür, dass man die jungen Blätter wieder eine Zeit lang ernten kann, solange sie nicht befallen sind.
    Septoria-Blattflecken sind bis zu 1 cm groß und können gelblich, grau oder auch braun sein. Die Flecken sind mit einem deutlichen rötlichen-braunen Rand umgeben und im inneren Bereich erkennt man kleine schwarze Pünktchen. Da es sich um eine Pilzkrankheit handelt, die über Samen vermehrt werden, sollten Sie auf geprüftes Saatgut achten.
  • Befall mit Schädlingen: Gelbe Flecken bei Liebstöckel können ebenso eine Folge von Schädlingsbefall, wie zum Beispiel von Blattläusen oder Wanzen, sein. Überprüfen Sie also bei Flecken, ob Sie Schädlinge auf Ihren Pflanzen finden – vergessen Sie dabei auch nicht, auf die Blattunterseite zu schauen. Sollten Sie welche gefunden haben, gilt es, diese zu bestimmen und geeignete Maßnahmen wie den Einsatz von Nützlingen in die Wege zu leiten.
  • Nährstoffmangel: Liebstöckel benötigt einen nahrhaften Untergrund, um gesund zu wachsen – bei Stickstoffmangel verfärben sich seine Blätter gelb.
  • Trockenheit: Bei Trockenheit kommt es erst zur Welke und schließlich zum irreversiblen Trockenfallen des Laubes – auch dann verfärben sich die Blätter des Liebstöckels.
Blattläuse an Liebstöckel
Blattläuse hindern Pflanzen wie Liebstöckel oft an der Entwicklung [Foto: Sabine Seiter_sh/ Shutterstock.com]

Überwinterung: Ist Liebstöckel winterhart?

Will man Liebstöckel überwintern, muss man sich normalerweise nicht sorgen. Bei dem würzigen Kraut handelt es sich um eine Staude, deren oberirdischen Pflanzenteile jeden Winter absterben. Im Rhizom – der unterirdischen Sprossachse – werden Nährstoffe allerdings eingelagert, welche die nötige Energie für einen Neuaustrieb im nächsten Frühjahr liefern. Somit ist das Maggikraut winterhart. Sollte es in einem strengen Winter langanhaltende, zweistellige Minustemperaturen haben, kann das Rhizom geschützt werden, indem man es mit Mulch, Reisig, Vlies oder Ähnlichem abdeckt.

Alle Informationen zum Anbau von Liebstöckel finden Sie in unserem Spezialartikel.

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