Oregano anbauen: Der mediterrane Klassiker im eigenen Garten

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Die italienische Küche hat den Oregano berühmt gemacht. Wir geben hilfreiche Tipps, wie es im eigenen Garten gedeiht.

Oregano-Anbau
Der mediterrane Oregano bevorzugt einen eher durchlässigen, nährstoffarmen Boden [Foto: DC_Aperture/ Shutterstock.com]

Oregano (Origanum vulgare) gehört zu einer Pizza wie der knusprige Teig. Seinen Ursprung hat der Lippenblütler (Lamiaceae) in der Mittelmeerregion. Dank seiner mehr oder weniger ausgeprägten Winterhärte wird er jedoch mittlerweile weltweit als Gewürz angebaut. Bereits im Mittelalter wusste man über seine antibakteriellen und entkrampfenden Heilkräfte Bescheid. Außerdem glaubte man, mit ihm als Räucherpflanze das Böse fernhalten zu können. Wir zeigen Ihnen, was Sie beachten müssen, um bei den nächsten mediterranen Kochabenden Oregano aus dem eigenen Garten verwenden zu können.

Oregano anbauen – Schritt für Schritt:

  1. Standort: Wie eigentlich jedes mediterrane Kraut bevorzugt auch der Oregano einen eher durchlässigen, nährstoffarmen Boden. Staunässe sollte in jedem Fall vermieden werden, um die ausdauernde Pflanze vor dem Tod durch Wurzelpilze zu bewahren. Sehr tonige oder lehmige Böden sollten deshalb mit Sand oder Humus aufgelockert und vor der Pflanzung des Oregano vorbereitet werden. Auch die Kultur im Topf ist möglich, dafür sollte eine spezielle Bio-Kräuter- & Aussaaterde verwendet werden. Sowohl im Topf als auch im Beet dankt es der Oregano, wenn für ihn ein sonniger und möglichst warmer Standort ausgewählt wird.
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  2. Vermehrung: Natürlich kann Oregano über Aussaat vermehrt werden. Saatgut ist im Fachhandel erhältlich. Entscheidet man sich, Jungpflanzen bereits im Haus vorzuziehen, kann ab Februar ausgesät werden. Den Weg aus der Tüte direkt ins Freilandbeet sollten die Samen jedoch nicht vor Ende Mai nehmen, um die zarten Keimlinge vor bedrohlichen Spätfrösten zu schützen. Zu beachten ist, dass es sich bei Oregano um einen Lichtkeimer handelt. Es ist somit nachteilig, wenn die Aussaat mit Substrat zum Schutze vor Austrocknung bedeckt wird. Bei der Aussaat in eine Anzuchtschale kann diese jedoch mit einer Glasplatte abgedeckt werden, bis sich die ersten Keimblätter zeigen. So kann das Austrocknen der quellenden Lichtkeimer-Samen verhindert werden.
Oregano Keimlinge
Junge Oreganopflanzen gibt es auch zu kaufen [Foto: Catalin Petolea/ Shutterstock.com]
  • Gießen und Düngen: In Sachen Wasserversorgung kommt dem Oregano seine Herkunft aus wärmeren Gefilden zu gute. Auch längeren Trockenperioden strotzt er beim Anbau im Beet meist unbeeindruckt. Somit ist eher selten eine zusätzliche Wassergabe von Nöten. Wird der Oregano jedoch im Topf kultiviert, muss er zu heißen, sonnigen Zeiten täglich gegossen werden. Es sollte deshalb auch auf eine passende Größe des Pflanzgefäßes geachtet werden. Steht dem Wurzelballen ein zu kleines Substratvolumen zur Verfügung, kann das unnötigen Trockenstress für das mediterrane Gewürz bedeuten.
    Außerdem erwartet Oregano auch keine ausgiebige Nährstoffversorgung. Beim Anbau im Beet ist die Einarbeitung eines vornehmlich organischen Düngers mit Langzeitwirkung wie unserem Plantura Bio-Universaldünger mehr als ausreichend. Wird der Oregano im Topf kultiviert, so genügt es, alle vier bis sechs Wochen mit der Bewässerung zu düngen.
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  • Überwinterung: Oregano ist nicht gänzlich winterhart. Je nach Sorte kann er Temperaturen von bis zu -15 °C standhalten. Am robustesten ist der sogenannte Griechische Oregano (Origanum vulgare hirtum), einer Unterart des gewöhnlichen Oregano. Deshalb ist es ratsam, vorsorglich im Spätherbst die Pflanzen mit Reisern, Tannenzweigen oder Mulch abzudecken und so vor Frostschäden zu schützen.
  • Schneiden: Mit den Jahren kann es sein, dass der Oregano etwas formlos und im unteren Teil blattlos wird. Das Pizza-Kraut kann jedoch ohne Probleme großzügig zurückgeschnitten werden. Dies kann direkt vor dem Austrieb im zeitigen Frühjahr erfolgen. Man kann den Oregano jedoch auch im Sommer großzügig bis auf 10 bis 15 cm oberhalb der Bodenoberfläche zurückschneiden. Das Schnittgut kann unbedenklich zum Würzen in der Küche verwendet werden.
  • Ernte: Entweder werden die Blätter einzeln von der Pflanze gezupft oder man schneidet ganze Triebe ab. Dem Oregano ist relativ egal, welche Methode gewählt wird. Sicher ist, dass das Ernten die Verzweigung fördert und zu einer buschigeren Pflanze führt. Entscheidender ist der Erntezeitpunkt. Am stärksten im Aroma ist der Oregano im Sommer kurz vor der Blüte. Ein zusätzlicher Schub in der Aromaintensität kann gegeben werden, indem man darauf achtet, möglichst in den Morgenstunden und nicht bei Regen zu ernten.
  • Lagerung: Oregano kann natürlich frisch verwendet werden. Doch ist es auch problemlos möglich, seine Verwendbarkeit ohne Verlust an geschmackgebenden Aromen zu verlängern. Neben dem Lufttrocknen bieten sich noch das Einfrieren der Blätter sowie das Einlegen in Öl an. Wie bei den einzelnen Methoden am besten vorzugehen ist, lesen Sie unter Oregano: Richtig ernten und lagern.
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    Oregano kann problemlos und ohne Geschmacksverlust getrocknet und so gelagert werden [Foto: Kuttelvaserova Stuchelova/ Shutterstock.com]
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