Weihnachtskaktus: Giftig für Katzen oder den Menschen?

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Bevor man sich den Weihnachtskaktus in die Wohnung stellt, möchte man natürlich wissen, ob es sich um eine giftige Pflanze handelt. Vor allem, wenn Tiere oder Kinder betroffen sein könnten.

giftiger Weihnachtskaktus
Der Pflanzensaft des Weihnachtskaktus ist schwach giftig [Foto: Bozhena Melnyk/ Shutterstock.com]

Der Weihnachtskaktus (Schlumbergera x buckleyi) ist ein echtes Kakteengewächs (Cactaceae) – auch wenn er nicht wirklich so aussieht. Die Wildarten der bei uns gezüchteten Hybriden stammen aus den tropischen und subtropischen Gebieten Brasiliens. Bei den grünen, aus vielen Segmenten zusammengesetzten Trieben handelt es sich um Platykladien. Das sind Umformungen der Sprossachse, die dem Weihnachtskaktus zur Wasserspeicherung und dem Betreiben von Photosynthese dienen. Werden diese blattähnlichen Gebilde verletzt, tritt ein Pflanzensaft aus. Dieser ist – wie alle weiteren Pflanzenteile des Weihnachtskaktus auch – nur schwach giftig.

Ist der Weihnachtskaktus giftig für Kinder und Erwachsene?

Für Erwachsene stellt der als gering giftig geltende Weihnachtskaktus in der Regel keine Gefahr dar. Dennoch sollten keine Pflanzenteile verzehrt werden. Der bei Verletzungen der blattähnlichen Triebsegmente austretende Pflanzensaft kann gegebenenfalls zu Hautirritationen führen. Er sollte deshalb möglichst nicht mit Haut oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Vor allem bei der Pflege des Weihnachtskaktus und wenn Sie den Weihnachtskaktus umtopfen, schneiden und vermehren wollen, ist es keine schlechte Idee, Handschuhe zu tragen. Es ist außerdem ratsam, Kinder vom Verzehr des Weihnachtskaktus abzuhalten. Wurden beträchtliche Mengen des Weihnachtskaktus von einem Kind verzehrt, so ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen, besonders wenn sich Magenbeschwerden einstellen.

Weihnachtskaktus in Blüte
Mit der richtigen Pflege wird man mit einer üppigen Blütenpracht belohnt [Foto: Nadezhda Nesterova/ Shutterstock.com]

Besondere Vorsicht sollten Personen mit einer Latex-Allergie walten lassen. Der Pflanzensaft, der bei Verletzungen der Segmente austritt, enthält Eiweißstoffe. Diese sind im Fall des Weihnachtskaktus in ihrer Struktur den Latex-Proteinen sehr ähnlich. So kann es zu einer sogenannten Kreuzreaktion kommen: Das heißt, Personen mit Latex-Allergie reagieren eventuell ebenfalls allergisch auf den Weihnachtskaktus. Die Allergene gelangen über den Staub auf der Blattoberfläche auch in die Luft, können so in die Atemwege gelangen und allergische Reaktionen hervorrufen.

Schwach giftige Teile des Weihnachtskaktus
In den grünen Segmenten ist der schwach giftige Pflanzensaft enthalten [Foto: Herman Vlad/ Shutterstock.com]

Ist der Weihnachtskaktus giftig für Katzen und Hunde?

Wenn auch nur gering giftig, kann der Weihnachtskaktus für Katzen eine Gefahr darstellen. Da Katzen recht neugierige Haustiere sind, kann es schnell vorkommen, dass sie am Weihnachtskaktus herumknabbern. Hat sich eine hungrige Katze an dem zierenden Weihnachtskaktus vergangen, so kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen kommen. Beobachten Sie das Tier zunächst, die Symptome sollten nach wenigen Stunden verschwunden sein. Tritt keine Besserung ein, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

für Katzen ungiftiger Weihnachtskaktus
Für Katzen ist Schlumbergera in der Regel ungefährlich [Foto: gubate/ Shutterstock.com]

Obwohl Hunde nicht so gern an Pflanzen knabbern wie Katzen, kann es dennoch vorkommen, dass ein Hund Teile des Weihnachtskaktus verzehrt. Bei Hunden kann es ebenfalls zu leichten Vergiftungserscheinungen wie Trägheit, Erbrechen und Durchfall oder auch zu allergischen Reaktionen kommen. Auch in diesem Fall ist das Tier zunächst zu beobachten und gegebenenfalls ein Tierarzt aufzusuchen, falls nach mehreren Stunden keine Besserung eintritt. Übrigens sind diese Reaktionen nicht alle auf den schwach giftigen Pflanzensaft zurückzuführen, sondern auch darauf, dass Hunde die Ballaststoffe der Pflanzenfasern nicht verdauen können.

Will man auch mit Kind oder Haustier nicht auf den blühfreudigen Weihnachtskaktus verzichten, so gibt es einen lösenden Kompromiss: Das Kaktusgewächs kann einfach in eine Hängeampel gepflanzt werden und wird sich auch in der luftigen Höhe wohlfühlen – ganz außerhalb der Reichweite von Kind und Tier. Achten Sie dann nur darauf, herabgefallene Pflanzenteile schnell aufzusammeln und zu entsorgen. Die Blüten des Weihnachtskaktus sind nicht giftig, wenn diese zu Boden fallen, müssen Sie sich also keine Sorgen machen.

Weihnachtskaktus im Hängetopf
In einem hängenden Topf ist der Weihnachtskaktus für Katzen, Hunde und Kinder unerreichbar [Foto: Fomin Serhii/ Shutterstock.com]

Auf einen Blick: Wie giftig ist der Weihnachtskaktus?

  • Weihnachtskaktus ist schwach giftig
  • Schwach giftig ist der Pflanzensaft
  • Kann bei Personen mit Latex-Allergie Kreuzreaktionen auslösen
  • Kinder können bei Verzehr unter Erbrechen und Durchfall leiden
  • Bei Haustieren werden durch Verzehr ebenfalls Vergiftungserscheinungen ausgelöst
  • Symptome sind Durchfall, Erbrechen und Trägheit
  • Blumenampel als unerreichbarer Ort für Kinder und Haustiere möglich
  • Abgefallene Pflanzenteile am besten gleich einsammeln

Sie wollen nicht, dass Ihr Weihnachtskaktus Blätter verliert, die für Ihre Kinder oder Haustiere allzu interessant werden können? Mit der richtigen Pflege des Weihnachtskaktus passiert das nicht. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

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