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Apfelsorte Annie Elisabeth: Herkunft, Anbau & Verwendung

Natascha
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Als Kind spielte ich in meiner Heimat Rheinlandpflanz täglich in der Grünanlage vor meiner Haustür. Dort wuchs mein Interesse zur Natur und der Wunsch, Naturforscherin zu werden. Mittlerweile studiere ich Gartenbauliche Phytotechnologie und schreibe aktuell meine Bachelorarbeit im Bereich Pflanzenschutz im Obstbau. Da ich in Berlin lebe, liegt mir besonders die Steigerung der Lebensqualität in Städten mithilfe von Pflanzen am Herzen.

Lieblingsobst: Feige, Maracuja, Beerenfrüchte, Limette und Orange
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Knoblauch, Tomaten, Gürkchen, Feldsalat und Rucola

Der saftige ‘Annie Elisabeth’-Apfel wächst stark und ist dabei recht anspruchslos.

Apfelsorte Annie
Der saftige ‘Annie Elisabeth’-Apfel besticht durch sein würzig-süßliches Aroma [Foto: Peter_Fleming/ Shutterstock.com]

Mit dem ‘Annie Elisabeth’-Apfel holen Sie sich einen seltenen und unkomplizierten Baum in den Garten. Die Ansprüche an Boden und Lichtverhältnisse sind gering, die Toleranz gegenüber Schaderregern groß und der Geschmack obendrein ein erfrischender Genuss.

‘Annie Elisabeth’-Apfel: Steckbrief

Synonym'Carters Seedling', 'Sussex Pippin' u.a.
FruchtGroß, flachrund, glatte Schale, gelb, sonnenseits rot gestreift, hellgrünes Fruchtfleisch
GeschmackSaftig, etwas würzig und weinig, leicht süßlich
ErtragMasseträger, kann schwanken
ErntezeitOktober
GenussreifeAb Dezember
LagerfähigkeitBis April
WuchsStark wachsend
KlimaAnspruchslos
Krankheiten und SchädlingeGesund, robust, schorffrei

Herkunft und Geschichte

Zur Namensherkunft des ‘Annie Elisabeth’-Apfel gibt es zwei Geschichten. Entweder beruht der Name auf der frühzeitig verstorbenen Tochter des Züchters Samuel Greatorex, oder aber die beiden Töchter des Baumschul-Inhabers, auf dessen Feldern der Apfel wuchs, hießen Annie und Elisabeth. Was als sicher gilt, ist, dass Samuel Greatorex den ‘Blenheim Orange’ mit einer anderen, nicht bekannten Sorte 1857 in Leicester, England, kreuzte. Lange Zeit war sie vom Markt verdrängt worden, doch mittlerweile erfreut sich die alte Apfelsorte ‘Annie Elisabeth’ wiederaufkommender Beliebtheit.

Übrigens: Da der ‘Annie Elisabeth’-Apfel aus England stammt, ist er dort unter folgenden Synonymen bekannt: ‘Carter’s Seedling’, ‘ Sloto’, ‘Slotoaeble’, ‘Slotrable’, ‘Slotraeble’, ‘Sussex Pippin’ und ‘The George’.

Apfel Blenheim Orange
Der ‘Blenheim Orange’ ist ein Elternteil des ‘Annie Elisabeth’-Apfels [Foto: cornfield/ Shutterstock.com]

Apfelsorte ‘Annie Elisabeth’: Geschmack und Eigenschaften

Mit durchschnittlich etwa 8 cm Breite auf 7 cm Höhe zählt der flachrunde ‘Annie Elisabeth’-Apfel zu den mittelgroßen bis großen Früchten. Er weist eine glatte, leicht glänzende Schale mit goldgelber Färbung auf, sonnenseits entwickelt er rötliche Streifen. Der grün-bräunliche Kelch ist eher geschlossen, locker und behaart. Der meist holzige, dünne Stiel ist circa 12 mm lang und mitteldick. Eine leichte Berostung zeichnet sich in der Stielhöhle ab. Das Kernhaus ist weit offen. Das Fruchtfleisch ist zart grünlich, fein und saftig. Der Geschmack wird allgemeinhin als leicht würzig und weinig sowie säuerlich mit einem Hauch Süße beschrieben.

Annie Elisabeth Apfelbaum
Die Blüte des ‘Annie Elisabeth’-Apfels erstrahlt circa im Mai in Rosa [Foto: Debbie Hendriks/ Shutterstock.com]

Besonderheiten bei Anbau und Pflege

Ein starkes, buschiges, robustes Wachstum ist typisch für den ‘Annie Elisabeth’-Apfel. In 10 bis 20 Jahren erreicht er seine finale Größe von jeweils 4 bis 8 m Höhe und Breite – je nachdem, auf welcher Unterlage er wächst. An den Boden werden keine sonderlichen Ansprüche gestellt. Bevorzugt werden tiefgründige, nährstoffreiche, feuchte, jedoch gut drainierte, neutrale Böden in geschützter, sonniger Lage. Stark saure oder sehr kalkhaltige Böden sind ungeeignet, ebenso eine dauerhaft beschattete Lage. Meist im Mai blüht die Baumkrone in kräftigem Pink auf. Praktischerweise ist der ‘Annie Elisabeth’-Apfel teilweise selbstfruchtbar, eine Fremdbestäubung ist allerdings für einen erfolgreichen Ertrag zu empfehlen. Eine Ausdünnung der Blüten im späten Frühjahr oder der Früchte im frühen Sommer ist ratsam, um die Fruchtqualität und -größe zu erhöhen und Alternanz, also schwankende Erträge, zu verhüten. Ein bis zwei Mal im Jahr sollten Sie den Apfelbaum schneiden.

Gegenüber kaltem und feuchtem Klima ist der ‘Annie Elisabeth’-Apfel recht tolerant. Mögliche Probleme können Blattläuse, Wollläuse, Apfelwickler, Rote Spinnmilben oder Rauben bereiten. Für die üblichen Apfelkrankheiten ist er nicht außergewöhnlich anfällig.

Blüte des Annie Apfels
Es ist ratsam, ein Blütenbüschel auf bis zu zwei Blüten auszudünnen

Ernte und Verwendung

Der ‘Annie Elisabeth’-Apfel gehört zu den Winteräpfeln. Witterungsabhängig etwa im Oktober sind die Früchte pflück- und ab Dezember genussreif. Bis April halten sich die Äpfel im kühlen Lager. Als Tafel- und Wirtschaftsapfel findet er Verwendung als Koch- und Saftapfel.

Damit beim Anbau nichts schiefläuft, haben wir unsere Expertentipps für den Apfelbaum für Sie hier einmal zusammengefasst.