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Wettringer Taubenapfel: Beschreibung & Anbau des Herbstapfels

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Der ‘Wettringer Taubenapfel’ ist eine gute Wahl für alle, die einen großen Garten haben, aber wenig Zeit für die Pflege aufwenden möchten. Der mittelgroße Apfel wächst an einem starkwachsenden Baum, der glücklicherweise sehr robust und gesund ist.

Wettringer Taubenapfel
Der ‘Wettringer Taubenapfel’ ist bei voller Ausleuchtung dunkelrot und bläulich bereift [Foto: Theeraphong/ Shutterstock.com]

Die Apfelsorte ‘Wettringer Taubenapfel’ wird auch schlicht ‘Wettringer’, seltener ‘Taubenapfel von St. Luis’ genannt. Der Apfel ‘Wettringer Taubenapfel’ trägt spitze Früchte mit dunkelrosa, bläulich gestreifter Schale und ist eher anspruchslos. Allerdings wächst der Baum stark und ist deswegen vor allem für die Besitzer größerer Gärten interessant.

Wettringer Taubenapfel: Steckbrief

Synonyme'Wettringer', 'Taubenapfel von St. Luis'
Fruchtmittelgroß; gelbe Grundfarbe mit dunkelroter Deckfarbe
Geschmacksüß-säuerlich
Ertraghoch, teils schwankend; meist früh einsetzend
Erntezeitab Mitte September
GenussreifeOktober bis November
Lagerfähigkeitmittel; früh geerntete Äpfel bis Ende Dezember lagerfähig
Wuchsstark
Klimasehr anspruchslos; sehr frosthart
Krankheiten und Schädlingesehr robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen

Herkunft und Geschichte des ‘Wettringer Taubenapfels’

Neben dem ‘Wettringer Taubenapfel’ existieren noch weitere Taubenäpfel – die Abgrenzung zwischen den Sorten ist nicht immer ganz leicht, denn die Taubenäpfel sind eine recht alte Gruppe von Apfelsorten.
Dem ‘Wettringer’ wird nachgesagt, er sei eine alte mittelfränkische Regionalsorte, die etwa 1900 entstand. Andererseits wird die Sorte häufig als identisch mit der Sorte ‘Taubenapfel von St. Luis’ beschrieben, die allerdings bereits 1855 das Licht der Welt erblickte. Ganz klar ist die Herkunft dieser Sorte also noch nicht und somit kann gespannt abgewartet werden, was die Pomologen diesbezüglich herausfinden werden.

Eigenschaften, Geschmack und Aussehen des Herbstapfels

Der Wettringer-Apfel ist mittelgroß und von teils unregelmäßiger Form. Die Hälften sind manchmal unterschiedlich dick ausgebildet, ansonsten ist die Oberfläche aber gleichförmig und zeigt stielwärts nur schwache Kanten. Die Form ist im Regelfall kegelförmig, spitz zulaufend, viel seltener finden sich auch kugelige oder leicht abgeflachte Früchte. Die Grundfarbe der Schale ist gelb und die dunkelrote, streifige Deckfarbe kann die ganze Oberfläche der Frucht einnehmen. Die Schale ist wachsig und bläulich bereift, ähnlich wie bei einer Zwetschge. Unter der mitteldicken Schale befindet sich ein weißlich grünes, mittelfeines und mäßig lockeres Fruchtfleisch, das nicht sehr viel Saft beherbergt und vor allem süßsäuerlich schmeckt, ohne ein spezifisches Aroma zu entfalten.

Apfelsorte ‘Wettringer Taubenapfel’ pflanzen und pflegen

Die Apfelsorte ‘Wettringer Taubenapfel’ zählt zu den anspruchslosesten Apfelsorten, doch zwei Bedingungen sollten unbedingt erfüllt sein:

  1. Einen guten Boden: Wer den ‘Wettringer’ pflanzen möchte, sollte sowohl sandige und nährstoffarme als auch schwere und nasse Böden unbedingt verbessern oder im Zweifel lieber auf eine andere Apfelsorte setzen. Wer seinen Gartenboden auf die Apfelbaum-Pflanzung des ‘Wettringer’ vorbereiten will, der kann hierfür zum Beispiel unsere nährstoffreiche und torfreduzierte Plantura Bio-Universalerde zusammen mit unserem Plantura Bio-Universaldünger zum Einsatz bringen. Unsere Komposterde verbessert sowohl zu leichte als auch zu schwere Böden.
  2. Platz, sich zu entfalten: Der ‘Wettringer Taubenapfel’ wächst stark und ist deswegen eher nichts für kleine Gärten.
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Der ‘Wettringer Taubenapfel’ wird für den Anbau auf Streuobstwiesen empfohlen. Das hat aber nicht nur mit seinem starken Wuchs und der hohen und breiten, später überhängenden Krone zu tun. Vor allem eignet sich der ‘Wettringer’ für den extensiven Anbau, weil er äußerst robust und gesund ist. Holz und Blüte sind frosthart und auch in kühleren Lagen reifen die Früchte gut aus, der Baum ist sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nur in absolut windstillen Lagen können Mehltau und Apfelschorf auftreten, wohingegen der Anbau in Höhenlagen problemlos möglich ist.

Für den Anbau im kleineren Garten empfehlen wir die Veredelung auf der mittelstark wachsenden Unterlage M7 und die Kultur als Halbstamm oder Buschbaum, denn dies sorgt für einen früheren Ertragseintritt, leicht gebremstes Wachstum und holt den Baum zur Pflege näher an den Boden. Weil die Krone des ‘Wettringer’ so stark wächst, ist aber ein jährlicher Schnitt und eventuell auch das Abstützen mit einem Pfahl unumgänglich – andernfalls kann der Stamm die Krone kaum tragen. Wer den Baum als Hochstamm auf der Obstwiese kultiviert, sollte ihn als Hochstamm oder Halbstamm auf eigener Wurzel oder auf der starkwüchsigen Unterlage M25 ziehen. Hierbei entfällt der jährliche Schnitt und der Baum wird sehr groß.

Der ‘Wettringer Taubenapfel’ blüht mittelfrüh und ist ein guter Pollenspender. Er wird selbst zum Beispiel von den Sorten ‘Muskatrenette’, ‘Berner Rosenapfel’, ‘Öhriger Blutstreifling’, ‘Ontario‘ und ‘Idared’ befruchtet.

Wettringer Taubenapfel
Bei einer späten Ernte im Oktober oder November sollte der Apfel direkt verzehrt werden [Foto: Slatan/ Shutterstock.com]

Apfel ‘Wettringer Taubenapfel’: Ernte und Verwendung

Der Wettringer-Apfel kann bei üblichem Witterungsverlauf bereits zwischen Mitte und Ende September geerntet werden, um ihn einzulagern. Früh geerntete Wettringer-Äpfel halten sich bis Ende Dezember im Lager. Weil die Früchte windfest sind, können sie auch erst im Oktober oder November direkt genussreif vom Baum gepflückt werden. Diese später geernteten Äpfel eignen sich allerdings nicht mehr zur Lagerung. Der ‘Wettringer Taubenapfel’ ist ein schmackhafter Tafelapfel, kann zum Herstellen von Mus und Kompott verwendet werden und eignet sich ganz besonders zum Brennen von Obstbränden.

Eine wunderbare Ergänzung zu einem ‘Wettringer Taubenapfel’ im Garten ist die Sorte ‘Ontario‘. Die Bäume können sich nicht nur gegenseitig befruchten, sie ergänzen sich auch in der Verwendbarkeit: Ist das Ende der Lagerfähigkeit vom ‘Wettringer’ erreicht, beginnt die Genussreife des ‘Ontario’, die bei richtiger Lagerung der Äpfel bis in den Mai anhält.