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Holunder: Alles zur Blütezeit, den besten Arten & Tipps zum Vermehren

Anika
Anika
Anika
Anika

Ich habe Agrarwissenschaften studiert und verbringe meine Freizeit am liebsten draußen. Neben meiner Begeisterung für das Gärtnern und die Landwirtschaft fotografiere ich sehr gerne und gehe nur selten ohne meine Kamera aus dem Haus. Ob Landschaften, Blüten oder Wildtiere - irgendein Motiv gibt es immer, mit dem man die Schönheit der Natur festhalten kann.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Heidelbeeren, Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Radieschen, Tomaten, Kürbis

Wann blüht der Holunder? Welche Sorten des Holunderstrauches gibt es? Was muss man über das Pflegen und Vermehren von Holunder wissen? Wir verraten die besten Tricks.

Holunder in Blüte
Die Blütezeit des Holunders liegt zwischen Ende Mai und Juni

Schon im Mittelalter war der Holunder ein geschätztes Nahrungs- und Heilmittel. Aus Respekt vor der wertvollen Pflanze zogen Männer ihren Hut, wenn sie einen Holunderbaum passierten. Und auch heute ist der Holunder aufgrund seiner schönen Blüten und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten sehr beliebt.

Holunder: Herkunft und Eigenschaften

Holunder (Sambucus) bezeichnet eine Pflanzengattung in der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Weltweit existieren etwa 40 Arten, die von den gemäßigten Zonen der Nord- bis in die tropischen Zonen der Südhalbkugel verbreitet sind. Drei Holunderarten sind in Mitteleuropa heimisch. Die bekannteste unter ihnen ist sicherlich der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), der meist kurz als Holunder bezeichnet wird und je nach Region auch als „Fliederbeerbusch“, „Holler“ oder „Holder“ bekannt ist.

Dabei handelt es sich um ein stark verzweigtes, rundkroniges, schnellwachsendes Gehölz, dessen Äste stark überhängen. Der Holunder wächst je nach Standort zu einem großen buschigen Strauch oder kleinen Baum heran und erreicht ohne regelmäßigen Rückschnitt eine Höhe von etwa sechs bis sogar zehn Metern und eine Breite von maximal vier Metern. Die Rinde des jungen Holunderstrauches ist hellbeige bis gräulich und glatt. Mit zunehmendem Alter bildet sich am Stamm und an dicken Ästen eine deutlich erkennbare Korkschicht. Die grünen Blätter des Schwarzen Holunders setzen sich aus fünf bis sieben gesägten Einzelblättern zusammen und sind unpaarig gefiedert. Sie stehen gegenständig und treiben häufig schon Ende Februar bis Anfang März aus.

Holunder als Strauch
Je nach Sorte kann der Holunder zu einem großen Strauch heranwachsen

Mit seinen Blüten verkündet der Holunder den Frühsommer. Die zahlreichen kleinen, fünfblättrigen Einzelblüten stehen dicht an dicht in breiten Schirmrispen. Insekten finden in den Holunderblüten wertvolle Nahrung. Werden die Holunderblüten nicht für die Verarbeitung zu beispielsweise Holunderblütensirup geerntet, bilden sich aus den bestäubten Blüten im Spätsommer purpur-schwarze, runde Holunderbeeren. Botanisch gesehen handelt es sich um Steinfrüchte, die Ende September bis Oktober reifen und geerntet sowie verarbeitet werden können. Da die Früchte eine wertvolle Nahrungsquelle für Vögel bilden, sollten Sie jedoch immer genügend Früchte für die zwitschernden Gartenbewohner übrig lassen.

Holunderblüten: Wann blüht der Holunder?

Die dichten, weißen Blüten des Holunders blühen in der Regel im Juni auf. In klimatisch günstigen Lagen beginnt die Blüte manchmal auch bereits im Mai.

Holunder-Arten und -Sorten

Neben dem Schwarzen Holunder sind in Deutschland der strauchförmige Rote Holunder (Sambucus racemosa) sowie der Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus) heimisch. Innerhalb dieser Arten gibt es eine Reihe verschiedener Sorten, die sich in der Blüten- und Blattfarbe sowie nach Blattform, Wuchshöhe und Fruchtgröße unterscheiden.

Schwarzer Holunder

  • ′Haschberg′: Großfruchtige Sorte; breiter Wuchs; duftende und insektenfreundliche Blüten; 3 – 5 m Höhe; im Obstbau verwendet
  • ′Black Beauty′: Besonderer Hingucker; braun-rotes, glänzendes Laub; rosa-weiße, nach Zitrone duftende Blüten; violett-schwarze Früchte; bis zu 3 m Höhe
  • ′Black Lace′: Laub zunächst grün-rot, später dunkelrot und leicht glänzend; geschlitztes Blatt; rosa Knospen werden zu rosa-weißen Blüten mit Duft nach Zitrone; saftige, schwarze Früchte; 2 – 3,5 m Höhe
Schwarzer Holunder 'Black Lace'®
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  • ′Golden Tower′: Gelblaubiger Säulenholunder; säulenförmiger Wuchs; gelb-grünes Laub, tief eingeschnittenes Blatt; weiße, traubenförmige Blüten; 1,5 – 2,5 m Höhe; auch als Topfpflanze geeignet
  • ′Black Tower′: Rotlaubiger Säulenholunder; säulenförmiger Wuchs; schwarz-rote, glänzende Blätter; pink-weiße Blüten mit Zitronenduft; zieht Schmetterlinge an; violett-schwarze Früchte; bis 2 m Höhe
  • ′Purpurea′: Rotblättriger Holunder; buschiger Wuchs; dunkelrotes Laub, Richtung Herbst wieder grünlicher; weiße Blüten; 3 – 5 m Höhe
  • ′Marginata′: Weiß panaschiertes Laub; an sehr sonnenexponierten Orten sonnenbrandgefährdet
Schwarzer Holunder mit Blüten
Ein besonderer Hingucker ist der Schwarze Holunder ′Black Lace′ mit seinen dunkelroten Blättern und rosa-weißen Blüten [Foto: Diana Taliun/ Shutterstock.com]

Roter Holunder

Der Rote Holunder, auch Hirsch- oder Traubenholunder genannt, bleibt niedriger als der Schwarze Holunder. Das Blatt sieht dem des Schwarzen Holunders sehr ähnlich, setzt sich aber meist aus weniger Einzelblättern zusammen. Wie der Name bereits verrät, färben sich die Früchte zur Reife hin – anders als beim Schwarzen Holunder – rot.

  • Sutherland Gold′: Farnblättriger Goldholunder; aufrechter, buschiger Wuchs; gold-gelb strahlendes Laub; Blütezeit: Ende April bis Ende Mai; weiße Blüten; rote Früchte; 2 – 3 m Höhe
Farnblättriger Goldholunder 'Sutherland Gold'
Farnblättriger Goldholunder 'Sutherland Gold'
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  • ′Plumosa′: Stark eingeschnittene Blätter; rote Früchte; 2 – 3 m Höhe
  • ′Plumosa Aurea′: Farnblättriger Goldholunder; buschiger Wuchs; Blätter stark eingeschnitten; Laub erst violett, dann gelb; rote Früchte; 2 – 3 m Höhe

Zwerg-Holunder

Der Zwerg-Holunder wird auch Stauden-Holunder, Attich und manchmal Wilder Holunder genannt. Hierbei handelt es sich um eine krautige Art, die gegenüber den strauchigen Arten des Holunders nur Höhen von etwa zwei Metern erreicht. Ihre Blüten erblühen zwischen Juni und Juli in Weiß bis hellem Rosa und weisen einen intensiven Duft auf. Die Blätter des Zwerg-Holunders sind größer als bei den zuvor beschriebenen Arten. Sie werden etwa 20 Zentimeter lang und sind grob gezähnt.

Zwerg-Holunder
Die Blätter des Zwerg-Holunders sind auffällig lang [Foto: Furiarossa/ Shutterstock.com]

Holunder pflanzen: Tipps für Garten und Balkon

Der Holunder fühlt sich sowohl an einem sonnigen oder halbschattigen Standort als auch im Schatten wohl. Er ist eine sehr anspruchslose Pflanze und gedeiht auf nahezu jedem Boden. Besonders heimisch fühlt er sich aber auf feuchten, humosen und kalkhaltigen Böden. Der optimale Pflanzzeitpunkt liegt im Herbst oder zu Beginn des Frühjahres. Weitere Infos und praktische Tipps zum Pflanzen des Holunderstrauches finden Sie in unserem Spezialartikel zum Holunderpflanzen.

Holunder pflegen

Der Holunder ist ein sehr pflegeleichtes und genügsames Gehölz und bedarf keiner aufwendigen Pflege.

Holunder gießen

Nach der Pflanzung sollte der Holunder regelmäßig gegossen werden, damit er viele Wurzeln bildet und gut anwächst. Ältere Pflanzen müssen hingegen kaum gewässert werden, sie überstehen auch längere Trockenperioden problemlos.

Holunder düngen

Beim Pflanzen des Holunders sollten Sie die Erde im Pflanzloch mit Kompost oder einem Langzeitdünger – wie beispielsweise unserem vornehmlich organischen Plantura Bio-Universaldünger – anreichern. Wenn er angewachsen ist, benötigt der Holunderstrauch keine weiteren Düngergaben.

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Um den Holunderstrauch in Form zu halten und ein schnelles Altern des Gehölzes zu vermeiden, ist ein regelmäßiger Rückschnitt nötig. Wie Sie dabei vorgehen sollten, erfahren Sie in unserem Spezialartikel zum Holunderschneiden.

Reife Holunderbeeren
Die reifen Früchte des Schwarzen Holunders können ab Ende September geerntet und verarbeitet werden [Foto: Daniella Danilejko/ Shutterstock.com]

Holunder vermehren

Die Vermehrung von Holunder gelingt auf verschiedene Arten. Die Aussaat von Holundersamen ist sehr aufwendig und langwierig. Deutlich einfacher sind Stecklinge oder Steckhölzer. Bei der Vermehrung durch Stecklinge werden Ende Juni 10 bis 15 Zentimeter lange Triebe geschnitten, die an der Spitze mindestens ein Blattpaar besitzen und am unteren Ende bereits leicht verholzt sein sollten. Alle Blätter und Blütenansätze bis auf die oberen Blätter werden entfernt und die Stecklinge anschließend etwa drei Zentimeter tief in ein Behältnis mit Anzuchterde, wie beispielsweise unserer torffreien Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, gesteckt. Stellen Sie die Behälter mit den Stecklingen an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und halten Sie die Erde stets feucht, damit die Stecklinge Wurzeln bilden und anwachsen können.

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Die Vermehrung durch Steckhölzer funktioniert ähnlich, allerdings werden die Steckhölzer erst im Spätherbst oder Winter geschnitten. In dieser Zeit befindet sich der Holunderstrauch in der Winterruhe. Schneiden Sie etwa zehn Zentimeter lange Triebstücke, die am oberen Ende einige Knospen besitzen. Stecken Sie die Stechhölzer tiefer in die Erde als bei der Stecklingsvermehrung. Nur noch etwa drei Zentimeter sollten aus der Erde herausragen. Überwintern Sie die Steckhölzer an einem hellen, frostfreien Ort und halten Sie die Erde feucht.

Austreibender Holunderstrauch
Holunder kann über Stecklinge oder Steckhölzer vermehrt werden [Foto: Natalia Baran/ Shutterstock.com]

Ist Holunder giftig?

Alle drei hier genannten Arten des Holunders sind giftig. Ihre Pflanzenteile enthalten giftige Blausäureglykoside wie Sambunigrin. Es wird gasförmig freigesetzt, wenn die Blätter zerrieben oder die Triebe verletzt werden. Das Gift kann unter anderem Kopfschmerzen, Durchfall und Erbrechen hervorrufen. Der Schwarze und der Rote Holunder gelten als schwach giftig, wobei der Rote Holunder einen höheren Gehalt an giftigen Substanzen aufweist. Der Zwerg-Holunder ist der giftigste unter den drei Holunderarten und sollte auf keinen Fall verzehrt werden. Achten Sie daher darauf, dass Sie die Arten des Holunders nicht verwechseln, bevor Sie die Früchte ernten.

Während Holunderblüten ohne spezielle Behandlung zu Holunderblütensirup oder ähnlichem verarbeitet und anschließend verzehrt werden können, müssen die reifen Holunderbeeren vor der Verarbeitung und dem Verzehr erst erhitzt werden. Unreife und rohe Früchte sollten Sie also nicht essen, da die toxischen Substanzen erst durch Wärmebehandlung unschädlich gemacht werden. Dabei ist zu beachten, dass die Kerne in den Früchten des Roten Holunders auch nach Hitzeeinwirkung noch giftig sind und vor dem Verzehr unbedingt entfernt werden sollten.

Roter Holunder
Die Kerne in den Beeren des Roten Holunders sind auch nach dem Erhitzen noch giftig [Foto: Hivaka/ Shutterstock.com]

Wenn Sie sich näher für die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Holunder interessieren, können Sie in unserem Spezialartikel zum Thema „Holunder ernten und verwenden“ weiterlesen.

Nicht nur wir Menschen genießen den Holunder und seine Produkte, auch Vögel freuen sich über seine Früchte. Mit welchen weiteren Pflanzen Sie Ihren Garten vogelfreundlich gestalten können und in welchen Sträuchern sich Vögel besonders wohlfühlen, erfahren Sie in unserem Spezialartikel über heimische Sträucher für Vögel.