Lachsbeere: Alles zum Pflanzen & Pflegen der Pracht-Himbeere

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Die Lachsbeere ist etwas ganz Besonderes. Wir haben für Sie alles Wichtige vom Pflanzen bis zum Pflegen der Pracht-Himbeere zusammengetragen.

Lachsbeere am Strauch
Die Lachsbeere hat süße und saftige Früchte [Foto: Jennifer.Adams/ Shutterstock.com]

Bei der Lachsbeere (Rubus spectabilis) handelt es sich um ein mehrjähriges Gewächs aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie gehört der gleichen Gattung an wie die normale Himbeere (Rubus idaeus) und ist manchem unter uns vielleicht eher als Pracht-Himbeere geläufig. Die Verwandten ähneln sich in der Pflege, Vermehrung und Verarbeitung weitestgehend. Die Pracht-Himbeere trumpft allerdings mit Sorten auf, deren Blüten an die verführerische Schönheit der Englischen Rose erinnern. Daher wird sie auch als Himbeerrose bezeichnet. Doch die Pracht-Himbeere macht nicht nur als Zierpflanze eine gute Figur, sondern überzeugt bereits im frühen Sommer durch ihre süßen, saftigen Früchte.

Lachsbeere: Herkunft und Geschichte

Heimisch ist die Lachsbeere im Nordwesten der USA. Dort wurde sie bereits von den indigenen Völkern in der Wildnis gesammelt und verwertet. Die Früchte der Pracht-Himbeere reifen jedes Jahr zur Ankunft der Lachse in der Mündung des Columbia River. Daher wurde die schmackhafte Beere traditionell mit Lachsrogen (also den Fischeiern) zubereitet. Der Name „Lachsbeere“ (englisch „Salmonberry“) entstand also nicht etwa aufgrund ihrer Frucht- oder Blütenfarbe, sondern geht auf diese Tradition zurück. Nicht nur weil das beeindruckende Naturschauspiel der Lachswanderung hierzulande ausbleibt, sondern auch aufgrund neuer Sortenzüchtungen mit wunderschön gefüllten Blüten, ist mit der Zeit der Name „Pracht-Himbeere“ entstanden.

Rosa Blüte der Lachsbeere
Wegen der schönen Blüten wird die Lachsbeere auch oft “Pracht-Himbeere” genannt [Foto: Jennifer Bosvert/ Shutterstock.com]

Die beliebtesten und leckersten Sorten

Da es sich bei der Lachsbeere eher um eine seltenere Spezialität für Liebhaber handelt, haben sich im Wesentlichen nur zwei beliebte Sorten im deutschsprachigen Raum etabliert. Im Vergleich zur Sortenvielfalt bei der klassischen Himbeere erscheint das schon fast lächerlich. Allerdings bestechen beide Varianten mit ihren gelborangen bis leuchtend roten und süßen Früchten. Zur vegetativen Fortpflanzung bilden sie zudem Wurzel- und Sprossausläufer.
Die Pflanzen sind absolut winterhart und zur Kultur in großen Kübeln geeignet.

‚Olympic Double‘: Diese Sorte scheint für die Entstehung der Bezeichnung „Himbeerrose“ verantwortlich zu sein, denn ihre großen, gefüllten Blüten sind rosarot und erzeugen die Assoziation mit den prachtvollen Englischen Rosen. Die Früchte der ‚Olympic Double‘ reifen etwas später als die der ‚Pacific Rose‘. Ab Anfang Juli können Sie erste reife Früchte ernten. Da die ausladende Blüte die Befruchtung erschwert, fällt die Ernte meist nicht so üppig aus wie bei der pazifischen Sorte. Durch ihr strauchartiges Wuchsbild erreicht sie Höhen von bis zu 1,5 Metern.

‚Pacific Rose‘: Von den beiden Kultursorten ist diese wohl näher am ursprünglichen Erscheinungsbild der amerikanischen Ur-Lachsbeere. Außerdem ist sie frei von spitzen Stacheln und sorgt somit für Freude beim Pflanzen und Pflegen. Ihre verhältnismäßig kleine, schicke, pinkfarbene Blüte beeindruckt durch ihre Farbintensität und bringt bereits ab Mitte Juni die ersten reifen Früchte hervor; sie wächst aufrecht und erreicht trotz ihres buschigen Wuchses und der Bildung von Ausläufern Höhen von 1,5 bis 2 Metern.

Lachsbeeren in Rot auf Holz
Das Farbspektrum der Beeren reicht von Gelborange bis leuchtend Rot [Foto: Ingrid Curry/ Shutterstock.com]

Lachsbeeren kaufen

Um langfristig Freude an vitalen Pracht-Himbeeren zu haben, sollten Sie darauf achten, Ihre Jungpflanzen bei etablierten Gartenbaubetrieben zu erwerben. Fachkundige Gärtner achten darauf, ausschließlich virus- und pilzfreie Jungpflanzen zum Verkauf anzubieten. Beim Kauf überprüfen Sie die Pflanzen am besten auf sichtbare Verletzungen. Solche Schwachstellen im Pflanzenkörper erleichtern den entsprechenden Krankheitskeimen den Eintritt in das Pflanzengewebe. Werfen Sie zudem stets einen kritischen Blick auf das Wurzelwerk: Die Wurzeln sollten vital und reich verzweigt sein. Von Pflanzen mit einem eher matschigen und etwas modrigen Wurzelballen lassen Sie lieber die Finger – hier ist die Gefahr von für die Pflanze lebensbedrohlichen Wurzelpilzen zu groß.

Lachsbeere pflanzen

In Bezug auf die Pflanzung gibt es wenige Unterschiede zwischen der normalen Himbeere und der Lachsbeere. Während die allseits bekannten Himbeeren meistens am Spalier kultiviert werden, benötigt die Pracht-Himbeere keine Stütze. Je nachdem, ob eine Ausbreitung erwünscht ist, sollte aber eventuell eine Wurzelsperre mit eingearbeitet werden, um ein ungewolltes Ausbreiten im Garten unterbinden und kontrollieren zu können.

Lachsbeere: Standort und Ansprüche

Wie ihre nahen Verwandten bevorzugt auch die Lachsbeere einen humusreichen, tiefgründig gelockerten und somit gut durchlüfteten Boden. Zwar sind die Lachsbeeren ursprünglich in erster Linie auf halbschattigen Waldlichtungen gewachsen, doch die im Fachhandel erhältlichen Kultursorten bilden ihre besonders saftigen Früchte an sonnigen Standorten mit guter Wasserversorgung.

Ast mit Lachsbeeren und blauem Hintergrund
Die Lachsbeere freut sich über einen sonnigen Standort [Foto: Jennifer Bosvert/ Shutterstock.com]

Allerdings sollten bevorzugt Standorte gewählt werden, auf denen unmittelbar zuvor keine anderen Rosengewächse gewachsen sind. Denn dadurch könnte Ihr Vergnügen an dem neuen Gartenbewohner durch geringere Erträge oder einen erhöhten Krankheitsbefall geschmälert werden. Wer wenig Platz zur Verfügung hat, kann die Pracht-Himbeere aber auch in große Kübel pflanzen.

Lachsbeere pflanzen: Zeitpunkt und Vorgehen

Damit Sie sich im folgenden Sommer an frischen Früchten erfreuen können, sollten Sie die Jungpflanzen im Herbst in tiefgründig gelockerte Erde pflanzen. Dazu empfiehlt es sich, die Erde um das Pflanzloch mit dem Spaten etwa 30 Zentimeter tief auszuheben, um auch das Erdreich um den Wurzelballen zu lockern und so den Wurzeln das Einwachsen zu erleichtern. Diese sollte durch eine hochwertige Erde wie unserer torffreien Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde ersetzt werden, die auch Beerenobst optimal mit Nährstoffen versorgt.

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Zum Schluss wird der Wurzelballen der jungen Pracht-Himbeere in das Pflanzloch gesetzt und leicht angedrückt, sodass die Wurzeln gut anwachsen, sich jedoch keine Staunässe aufgrund eines zu stark verdichteten Bodens bildet.

Tipp: Pflanzen Sie die Lachshimbeere nicht zu tief, sodass sie an den Ansätzen der Ruten nicht in der möglicherweise zu feuchten Erde versinkt – so können Sie das Risiko eines Befalls mit der allgemein bei Himbeeren gefürchteten Rutenkrankheit verringern.

Lachsbeere vermehren

Eine generative Vermehrung der Lachsbeere über Samen ist aufwendig und nicht besonders erfolgversprechend. Die Möglichkeiten der vegetativen Vermehrung hingegen sind ebenso zahlreich wie simpel.

reife und unreife Lachsbeere
Bei der Lachsbeere ist eine vegetative Vermehrung empfehlenswert [Foto: Randy Bjorklund/ Shutterstock.com]

Lachsbeeren durch Absenker vermehren

Die wohl einfachste und schonendste Methode der Vermehrung der Lachsbeere stellt diejenige über Absenker dar. Diesen Mechanismus benutzen Himbeergewächse in der freien Natur schließlich auch selbst, um sich auszubreiten. Um den Prozess zu fördern, wird ein lebender Spross der Lachsbeere in Richtung Erdoberflache gebogen. Die Triebspitze sollte stets oberhalb der Erdoberfläche sein, der Trieb wird an einer Stelle in den Boden eingegraben und so fixiert, dass er auch unterhalb der Erdoberfläche bleibt. Nach wenigen Wochen wird der Trieb dann erste Wurzeln ausbilden und schon bald kann der Spross zwischen der ursprünglichen Pflanze und den neuen Wurzeln abgetrennt werden. Jetzt ist die neue Pflanze fähig, sich über ihre eigenen Wurzeln zu versorgen.

Lachsbeeren durch Wurzelstecklinge oder Stockteilung vermehren

Hat Ihre Lachsbeere bereits eine stattliche Größe erreicht? Dann können Sie den Wurzelstock zwischen den Ruten durch einen gezielten Spatenstich entzweien. Manchmal benötigt man aber doch noch die Hilfe einer Gartenschere. Haben Sie Ihre Pflanze nun geteilt, können Sie ein Exemplar in ein neues Beet oder einen Kübel pflanzen. Hätten Sie gerne noch mehr Lachsbeeren, können Sie die Wurzeln Ihrer Pflanze mit der Gartenschere in etwa 5 Zentimeter lange Stücke schneiden und diese am gewünschten Standort in frische Komposterde setzen. Bald wird auch aus diesen Wurzelschnittlingen eine neue Pflanze austreiben.

Lachsbeere durch Steckhölzer vermehren

Ähnlich wie Rosen kann auch die Lachsbeere über Sprossteile vermehrt werden. Diese Methode empfiehlt sich für den Oktober, wenn die Pflanzen beginnen, allmählich in die Winterruhe zu gehen. Schneiden Sie hierzu gesunde, gerade Ruten in 10 bis 20 Zentimeter lange Stücke mit jeweils vier Knospen. Anschließend stecken Sie diese senkrecht in Anzuchterde, sodass an jedem Trieb zwei Knospen mit Erde bedeckt sind. Im Frühjahr beginnt dann die Wurzelbildung. Dennoch sollten die werdenden Pflanzen bis zum folgenden Herbst nicht gestört werden.

Lachsbeere pflegen

Bei der Lachsbeere handelt es sich im Allgemeinen um ein robustes, winterhartes Gewächs. Sie wächst zwischen 1,5 und 2 Meter hoch und benötigt aufgrund ihrer Stabilität kein Gerüst. Durch Wurzelausläufer (Rhizome) können sich Lachsbeeren unter der Erde weitläufig ausbreiten und an anderer Stelle wieder aus dem Boden emporwachsen. Das kann aber durch Wurzelsperren verhindert werden.

Pflanze Lachsbeere im Garten
Die Lachsbeere ist ein sehr robustes Gewächs [Foto: Robert Mutch/ Shutterstock.com]

Lachsbeere gießen

In heißen Sommern mit anhaltender Hitze und geringem Niederschlag sollte die Pracht-Himbeere je nach Bodenbeschaffenheit täglich gegossen werden – am besten abends oder früh morgens. Obwohl sie eine gewisse Feuchtigkeit im Boden bevorzugt, toleriert sie jedoch auch kurze Trockenperioden. Staunässe sollten Sie allerdings vermeiden. Deshalb gilt: Auf sandigen Böden und beim Anbau im Topf sollten Sie häufiger zur Gießkanne greifen als in dem Fall, wenn die Pracht-Himbeere in lehmigen oder besonders tonhaltigen Böden Wurzeln schlägt.

Lachsbeere düngen

Wer seine Lachsbeere gerne mit eigens hergestellten Düngematerialien versorgen möchte, für den empfiehlt sich eine natürliche Düngung mit Mulch, Stallmist, Kompost oder Brennnesseljauche. Nachdem die Früchte abgereift sind, sollte im Herbst eine Düngung erfolgen. Hierzu verteilen Sie eine dünne Schicht Mulch um die Pflanzen. So wird nicht nur eine ausreichende Nährstoffversorgung bis zum Frühjahr gewährleistet, sondern auch das Mikroklima der Erde verbessert. Das gleiche Vorgehen gilt natürlich auch für die Düngung mit organischen Düngern, wie beispielsweise unserem Plantura Bio-Universaldünger. Organische Dünger aus dem Fachhandel geben die Nährstoffe langsam frei, begünstigen und fördern das Bodenleben und können ressourcenschonender hergestellt werden als mineralische Dünger. Bei der letzteren Variante besteht zudem bei falscher Handhabung schnell die Gefahr der Überdüngung und der nicht beabsichtigten Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser – und da sollen sie nun wirklich nicht hin. Haben Sie Ihre Lachsbeere in einen Kübel gepflanzt, empfehlen wir einen organischen Flüssigdünger, wie unseren Plantura Bio-Beeren- & Obstbaumdünger zu verwenden. Dieser kann bequem über das Gießwasser ausgebracht werden und unterstützt durch seinen hohen Kalium-Anteil die Fruchtbildung.

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Lachsbeere schneiden

Eine Beschneidung der Pracht-Himbeere ist nicht unbedingt nötig, kann allerdings die Ernteerträge steigern. Dazu entfernen Sie abgetragene Ruten im Herbst bodennah mit der Schere. Jüngere Triebe können bei Bedarf eingekürzt werden, um die Blüte anzuregen. Beachten Sie jedoch, dass die Lachsbeere auch noch an mehrjährigen Trieben fruchtet.

Lachsbeere in Hand
Ein Schnitt kann die Ernteerträge steigern [Foto: ElenaGwynne/ Shutterstock.com]

Lachsbeere: Häufige Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge spielen bei der Pracht-Himbeere meist keine Rolle. Insbesondere keimfrei gezüchtete und gekaufte Sorten vom Fachhändler sind sehr robust und weitestgehend resistent gegenüber Krankheiten. Hin und wieder kann jedoch die Pilzkrankheit Grauschimmel (Bortrytis cinerea) am Spross oder an den Früchten auftreten. Bei dem Himbeerkäfer (Byturus tomentosus) handelt es sich um einen Schädling, der aus dem Himbeeranbau bekannt ist. Dieser legt seine Eier gelegentlich auch in den Blüten der Lachsbeere ab, wo sie in den reifen Früchten zu kleinen Maden heranwachsen.

Lachsbeere: Inhaltsstoffe und Rezepte

Aufgrund ihrer heilenden Inhaltsstoffe wurde die Lachsbeere bereits von den indigenen Völkern Nordamerikas zu medizinischen Zwecken genutzt. Ihrer Wurzelrinde wird eine schmerzstillende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Außerdem enthalten die Früchte der Pracht-Himbeere hohe Konzentrationen an Vitamin C, K und Mangan. Sie können roh genossen oder auch zu einer leckeren Konfitüre, zu Gelee oder Obstwein verarbeitet werden. Natürlich können Sie sie auch – ganz traditionell – mit Lachsrogen zubereiten.

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