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Stachelbeeren pflanzen: Zeitpunkt, Standort & Vorgehen

Regina
Regina
Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Stachelbeeren schmecken sehr gut und sollten daher in keinem Garten fehlen. Wie Sie beim Pflanzen der Stachelbeere am besten vorgehen, erfahren Sie hier.

Stachelbeere wird eingepflanzt
Für den Anbau im eigenen Garten eignet sich die Stachelbeere wunderbar [Foto: ajlatan/ Shutterstock.com]

Die Stachelbeere (Ribes uva-crispa) gehört zur Gattung der Johannisbeeren (Ribes), genau wie ihre nahen Verwandten, die roten und weißen Johannisbeeren (Ribes rubrum) und die schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum). Die Farbe und der Geschmack der Stachelbeerfrüchte sind dabei von Sorte zu Sorte sehr unterschiedlich. Im Gegensatz zu Erdbeeren (Fragaria x ananassa), Himbeeren (Rubus idaeus) und Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum) werden sie in Supermärkten allerdings oft nur kurzzeitig angeboten. Da Stachelbeeren für den Einzelhandel nie vollreif geerntet werden, weil sie für den Transport sonst zu weich würden, fehlt es im Geschmack oft an Aroma und Süße. Stachelbeeren gedeihen dafür in unseren Hausgärten wunderbar und können sehr große Erträge am Strauch bringen. Wir geben Tipps zum Anpflanzen von Stachelbeeren, dem idealen Zeitpunkt und dem Vorgehen beim Einpflanzen in Kübel und Beet.

Stachelbeere pflanzen: Voraussetzungen

Es gibt eine große Vielfalt an Stachelbeersorten in roten, grünen und gelben Farbausprägungen. Sie unterscheiden sich vorwiegend im Geschmack der Früchte, in der Ausprägung der Bewehrung mit Stacheln und der Resistenz gegenüber Krankheiten. Zuchtformen mit weniger Stacheln erleichtern die Ernte deutlich. Wegen der hohen Mehltauanfälligkeit von Stachelbeeren sollten Sie außerdem auf möglichst resistente Sorten zurückgreifen. Auch der Zeitpunkt der Pflanzung und der richtige Standort spielen eine entscheidende Rolle, damit der Anbau von Stachelbeeren zum Erfolg führt.

Bevor es ans Pflanzen geht, muss natürlich erst einmal eine Stachelbeer-Sorte ausgesucht werden. In unserem Online Shop können Sie eine Auswahl an Bio-Stachelbeersträuchern kaufen – für den Garten und auch den Balkon.

Wann pflanzt man Stachelbeeren?

Oft kommt beim Hobbygärtner die Frage auf, wann man Stachelbeeren pflanzen soll, im Herbst oder im Frühjahr? Der beste Pflanzzeitpunkt für Stachelbeeren ist im Spätherbst von Oktober bis November. Die Pflanzen haben bis dahin bereits einige Blätter abgeworfen und gehen in die Winterruhe. Nun können Sie auch die Winterfeuchtigkeit des Bodens für das Anwachsen nutzen und der Boden kann sich bis zum Frühjahr gut setzen. Frische Blätter treibt der Strauch zwar erst im nächsten Frühjahr, die Stachelbeerpflanze hat dafür genügend Zeit, um neue Wurzeln zu bilden und sich im Boden zu verankern. Teils tragen die frisch gepflanzten Stachelbeeren bereits im folgenden Jahr erstmals Früchte. Hat man die Pflanzung im Herbst verpasst, kann man Stachelbeeren aber auch noch im zeitigen Frühjahr pflanzen, bevor die Pflanzen ab April mit dem Austrieb beginnen.

Stachelbeere mit Früchten
Zwei- bis dreijährige Pflanzen können bereits im folgenden Jahr erste Früchte tragen [Foto: Lucy Kozyra/ Shutterstock.com]

Tipp: Bei der Pflanzung im Frühjahr sollten Sie auf eine gute Wasserversorgung achten, da Hitze und Trockenheit den kaum angewurzelten Pflanzen zusetzen können.

Der ideale Standort für Stachelbeeren

Stachelbeeren bevorzugen helle, sonnige Standorte auf nährstoffreichen, humosen und lockeren Böden, die gut Feuchtigkeit speichern können. Bei einem beschränkten Platzangebot im Garten können sie zwischen Obstbäume oder als Randhecke gepflanzt werden, denn auch im Halbschatten gedeihen Stachelbeeren noch ausreichend gut. Die Stachelbeere ist bei uns heimisch und als Pflanze komplett winterhart. Die bereits im April bis Mai erscheinenden Blüten sind jedoch frostempfindlich. Daher sind für eine reiche Ernte vor Wind und Kälte geschützte Standorte vorzuziehen. Wenn Sie auf nicht optimalen Standorten kein Risiko eingehen wollen, sollten Sie alternativ auf spät blühende Sorten zurückgreifen. Trockene Südlagen, die sich im Frühjahr oft nur vorübergehend stark erwärmen, sind für Stachelbeeren weniger gut geeignet als Ost- oder Nordhänge.

Stachelbeere an Holzwand
Die Stachelbeere bevorzugt kühles Klima und halbschattige Standorte [Foto: NIKO_Photographer/ Shutterstock.com]

Tipp: Luftfeuchte Lagen, besonders solche mit Schatten und Taubildung am Morgen, fördern einen Mehltaubefall und sollten vermieden werden.

Die richtige Erde für Stachelbeeren

Der optimale Boden für Stachelbeeren ist nicht zu leicht und nicht zu schwer, nährstoffreich und durchlässig. Der pH-Wert sollte im leicht sauren Bereich zwischen 6 und 7 liegen. Gegeben sind diese Bedingungen auf dunklen, humosen Gartenböden, die mit Kompost oder anderem organischen Dünger versorgt werden. Das Wurzelsystem der Stachelbeere reagiert sowohl auf Staunässe als auch auf Trockenheit empfindlich. Sehr schwere Böden können deshalb zu je einem Drittel mit Sand und Kompost oder einer fertig gemischten Pflanzerde aufgebessert werden. Stark sandige Böden hingegen profitieren ebenfalls von Bodenverbesserungen. Man kann beispielsweise wasserspeichernde Tonminerale, wie Bentonit, das mit 1-4 kg je m² in den Boden eingearbeitet wird, zugeben.

Bei sandigen Böden mangelt es auch häufig an Humus, daher sollte entweder Kompost zu 2-3 Liter je m² zugefügt werden, oder Pflanzerden mit hohen Gehalten an organischer Masse, wie unsere Plantura Bio-Universalerde. Arbeiten Sie die bodenverbessernden Materialien immer flächig und tiefgründig und nicht nur im Pflanzloch ein, sodass sich Ihr Boden auf lange Sicht verbessert.
Bereits hinreichend gute Böden können mit einer Gabe einer hochwertigen Pflanzerde aufgebessert werden und so das Anwachsen der Stachelbeeren erleichtern. Unsere Plantura Bio-Universalerde eignet sich natürlich auch für den Anbau der Stachelbeere in Topf und Kübel.

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Stachelbeere pflanzen: Anleitung

Im Herbst bieten Baumschulen ihre Stachelbeeren entweder als Container- oder Wurzelware an. Erstere sitzen in einem eigenen Topf mit Erde, letztere auf einem Feld. Die Wurzelware wird ausgegraben und gänzlich ohne Erde und Topf verkauft, man nennt dies auch „wurzelnackt“. Beide Formen eignen sich für das Verpflanzen im eigenen Garten gleichermaßen. Zwei- bis dreijährige Stachelbeerpflanzen mit kräftigen Wurzeln können übrigens bereits im folgenden Jahr die ersten Früchte tragen.

Tipp: Stachelbeer-Stämmchen müssen mithilfe eines Holzpfahls dauerhaft angebunden werden, denn sie können das Gewicht ihrer Krone und der Früchte nicht selbst tragen. Den Holzpflock schlägt man zu einem Drittel seiner Länge in den Boden und bindet die Stachelbeere gut an drei Punkten an: Dem Stämmchen, der Veredelungsstelle und dem Leittrieb der Krone.

Stachelbeere im Topf
Stachelbeeren werden im Herbst in ein ausreichend tiefes Pflanzloch gesetzt [Foto: azem/ Shutterstock.com]

Anleitung – so gehen Sie beim Einpflanzen von Stachelbeeren vor:

  1. Vor der Pflanzung sollten Sie den Boden mit einer Grabgabel oder dem Spaten tiefgründig und flächig lockern und dann mit den oben genannten Maßnahmen gegebenenfalls den Boden verbessern.
  2. Nun heben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch für die Beerenpflanze aus. Der Pflanzabstand bei Stachelbeeren beträgt je nach Sorte und Wuchsform etwa 80 bis 150 cm. Breitwachsende Büsche und Hochstämmchen benötigen dabei etwas mehr Platz als eng gesetzte Heckenpflanzen.
  3. Pflanzerde, der vorhandene Bodenaushub und etwas vorwiegend organischer Langzeitdünger werden gemischt. Das Einbringen eines Langzeitdüngers, wie unseres Plantura Bio-Universaldüngers oder von Kompost sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung während der Wachstumsphase im Frühjahr.
  4. Bei wurzelnackten Pflanzen schneidet man mit einer Gartenschere alle Wurzeln um ein paar Zentimeter zurück. Dies regt die Bildung der Wurzeln an und die Stachelbeere verankert sich schnell auf ihrem neuen Standort. Bei Containerware sollten die Wurzeln des Topfballens ebenfalls mehrfach mit einer Gartenschere oder einem Messer geschlitzt werden, um die Verzweigung anzuregen.
  5. Um einen ertragreichen und gut aufgebauten Stachelbeerstrauch zu erhalten, ist auch ein Pflanzschnitt der Triebe notwendig. Kürzen Sie hierfür die vorhandenen Triebe um etwa ein Drittel, knapp über einer nach außen weisenden Knospe.
  6. Anschließend wird die Pflanze in das Loch gesetzt, sie sollte aber nicht so tief sitzen, dass der Übergang von der Wurzel zum Spross unter Erde begraben wird. Füllen Sie das Pflanzloch nun mit Erde auf und treten Sie die Oberfläche an. Vergessen Sie nicht, auf das ausreichende Angießen der neuen Pflanze Acht zu geben. Bei Stämmchen wird vor dem Anfüllen der Stützpfahl direkt neben dem Wurzelballen eingeschlagen.
  7. Ein aus Erde geformter, erhöhter Gießrand rund um den frisch gepflanzten Stachelbeerstrauch herum erleichtert das regelmäßige Wässern deutlich.
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Tipp: Einer Mulchschicht aus Rasenschnitt, Laub oder grobem Kompost vermeidet Konkurrenz durch Unkräuter und hält die Feuchtigkeit im Boden.

Stachelbeeren im Kübel pflanzen

Die schmackhaften Beeren gedeihen auch in großen Pflanzgefäßen gut. Auch hier wird bestenfalls im Herbst gepflanzt. Der Topf oder Kübel sollte dabei zu Beginn mindestens 50 Liter Volumen fassen und einen guten Wasserablauf besitzen, um Staunässe im Topf effektiv zu vermeiden. Befüllen Sie Ihr Pflanzgefäß nun mit einer nährstoffreichen Erde, und setzen Sie die Stachelbeere hinein. Achten Sie auch hier darauf, dass die Pflanze nicht tiefer sitzt, als zuvor im Topf. Es sollten nur die Wurzeln, aber nicht die Äste oder das Stämmchen mit Erde bedeckt sein. Das Einarbeiten von vorwiegend organischem Langzeitdünger oder auch reifem Kompost ist im Topf für eine gute Nährstoffversorgung besonders wichtig, da der Vorrat durch das geringere Erdvolumen begrenzt ist. Drücken Sie die Erde um die Wurzeln herum gut an und wässern Sie anschließend ausgiebig. Für die weitere Pflege von Stachelbeeren im Topf, ist eine regelmäßige Nährstoffversorgung wichtig. Hierfür eignen sich hochwertige Flüssigdünger wie beispielsweise unser organischer Plantura Bio-Beeren- & Obstbaumdünger, welchen Sie einfach über das Gießwasser ausbringen können. Der hohen Kalium-Anteil unterstützt die Fruchtbildung und die enthaltenen Mikroorganismen ein gesundes Wurzelwachstum.

Stachelbeere im Topf
Stachelbeeren benötigen einen ausreichend großen Topf für den Anbau im Kübel [Foto: Ed Samuel/ Shutterstock.com]

Tipp: In Töpfe gepflanzte Stachelbeeren sind Frösten gegenüber deutlich empfindlicher. Die Erde kann mitsamt den Wurzeln durchfrieren und die Pflanze absterben lassen. Überwintern Sie Stachelbeeren im Kübel daher bestenfalls frostfrei, hell und kühl im Gartenhäuschen, Schuppen oder Gewächshaus. Alternativ können Sie Ihren Topf mit einer isolierenden Schicht aus Vlies oder Ähnlichem umwickeln und so vor Frost schützen.

Beerensträucher beglücken uns oft viele Jahre und Jahrzehnte lang mit ihren köstlichen Früchten. Für einen guten Ertrag und langlebige, gesunde Pflanzen ist die Nährstoffversorgung ein wichtiges Thema. Alles zum Düngen von Stachelbeeren erfahren Sie daher in unserem Spezialartikel.