Buddhas Hand: Alles zum Pflanzen & Pflegen der Zitronatzitrone

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Die besondere Zitrone Buddhas Hand erinnert mit ihren ungewöhnlichen Früchten tatsächlich an Finger. Wir zeigen, wie man die Hand Buddhas richtig pflanzt, pflegt und überwintert.

Zitronatzitrone Buddhas Hand
‘Buddhas Hand’ ist wohl die auffälligste Sorte der Zitronatzitronen [Foto: 1234zoom/ Shutterstock.com]

Die Buddhas-Hand-Zitrone (Citrus medica var. Sarcodactylis) zählt zu den alten Zitrussorten und gehört zudem zur großen Familie der Zitronatzitronen. Ihren Namen verdankt sie ihren bizarren, fingerartigen Früchten, die auf unterschiedlichste Weise wachsen können. Mal sind ihre „Finger” ausgestreckt, mal ähneln sie eher einer Faust. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die kuriose Zitronensorte aus dem fernen Osten.

Buddhas Hand: Herkunft und Geschichte

Die Herkunft von Buddhas Hand wird im Nordosten Chinas oder Indiens vermutet, wo die Frucht oft in religiösen Zeremonien und Opfergaben verwendet wird. Die frost- und kälteempfindliche Zitronatzitrone gedeiht aber auch gut in Süd- und Mittelitalien oder entlang der südkalifornischen Küste. Auch in Deutschland kann Buddhas Hand in einem größeren Gefäß gut kultiviert werden, sie muss jedoch hell überwintern. Die im Winter heranreifenden Früchte können über Monate am Zitronenbaum verweilen und müssen nicht sofort geerntet werden.

Die verschiedenen Sorten von Buddhas Hand

Besonders in Asien gibt es verschiedene Sorten der Zitronatzitrone. Hierbei wird zwischen Sorten mit einer offenen Hand, beziehungsweise nach außen gespreizten Fingern, und Sorten mit einer geschlossenen Hand unterschieden. In Deutschland werden im Handel besonders häufig Früchte der Sorten ‘Digitata’ oder ‘Fingered’ angeboten. Nach buddhistischer Tradition bevorzugte Buddha selbst eine geschlossene Frucht, da diese mehr einer zum Gebet geschlossenen Hand ähnelt.

Geschlossene Frucht Buddhas Hand
Besonders die geschlossenen Früchte werden im Buddhismus oft als Opfergaben dargebracht [Foto: Heiti Paves/ Shutterstock.com]

Buddhas Hand pflanzen: So gelingt der Anbau bei uns

Obwohl Buddhas Hand zu den eher exotischen Obstsorten gehört, kann man die Zitronatzitrone auch in unseren Breiten anbauen. Wer nun über die Anschaffung eines Zitronenbaumes der Buddhas Hand nachdenkt, sollte sich am besten für eine bereits vorgezogene Kübelpflanze entscheiden. Zwar ist auch eine Anzucht aus Samen möglich, allerdings gestaltet sich diese oftmals als schwierig und es dauert etwa acht Jahre, bis Buddhas Hand das erste Mal Früchte trägt.

Die richtige Pflege der Zitrone Buddhas Hand

Wie bei allen Zitruspflanzen ist auch bei Buddhas Hand der Standort besonders wichtig. Von Mai bis Oktober kann Buddhas Hand auch draußen aufgestellt werden, wenn man ihr einen sonnigen, aber gleichzeitig windgeschützten und warmen Platz bieten kann. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass die Pflanze nicht zu viel des Guten bekommt. Besonders der Wurzelballen von Buddhas Hand kann schnell überhitzen. Daher sollte man im Sommer auf eine zusätzliche Beschattung und die Verwendung von Pflanzenkübeln, die weniger schnell zum Überhitzen neigen (beispielsweise aus Terrakotta) anstatt schwarzer Töpfe achten. Das Substrat für Buddhas Hand sollte möglichst durchlässig und stabil sein. Besonders gut eignen sich Zitruspflanzenerden, da sie durch ihren leicht sauren pH-Wert und ihre Nährstoffzusammensetzung den Bedürfnissen der Buddhas Hand am besten gerecht werden. Zusätzlich untergemischter Blähton, Lavabruch oder Kies sorgen für eine bessere Drainage und minimieren so das Risiko für Staunässe. Umtopfen muss man Buddhas Hand wegen ihres langsamen Wachstums nur alle drei bis fünf Jahre. Erst wenn die Pflanze das Gefäß vollständig durchwurzelt hat, wird es Zeit für einen neuen Topf – idealerweise topft man Buddhas Hand vor dem Neuaustrieb Ende März um.

Zitronenbaum Buddhas Hand
Buddhas Hand mag einen möglichst hellen Standort [Foto: Olesia Grachova/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege für Buddhas Hand: Gießen

Wenn man Buddhas Hand anbauen möchte, ist das Gießen eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen. Im Sommer darf die Pflanze ruhig täglich durchdringend gewässert werden, das Substrat darf bis zum Grund befeuchtet sein. Im Idealfall trocknet das Substrat nie vollständig aus – kommt es zu längerer Trockenheit kann Buddhas Hand nämlich mit dem Abwurf von Blüten und Blättern reagieren. Zudem galt lange Zeit, dass man Buddhas Zitrone nur mit kalkarmem Regenwasser gießen soll. Mittlerweile sind sich Experten aber einig, dass das im Leitungswasser enthaltene Calcium einen durchaus positiven Effekt auf die Pflanzen hat. Damit die Waage zwischen Kalzium-Zufuhr und einem sauren pH-Wert des Substrats gehalten wird, empfiehlt es sich, im Wechsel mit Leitungs- und Regenwasser zu gießen.

Die richtige Pflege für Buddhas Hand: Düngen

Wie beinahe alle Zitruspflanzen braucht auch Buddhas Hand eine ausreichende Nährstoffversorgung. Etwa alle zwei Wochen sollte die Pflanze mit einem speziellen Zitrusdünger, wie dem Plantura Bio-Zitrus- & Mediterrandünger versorgt werden. Dieser liefert vor allem das benötigte Kalium in ausreichend großen Mengen. Gedüngt wird in der Wachstumsphase, die etwa von März bis Oktober dauert. Wird Buddhas Hand in einem beheizten Wintergarten gehalten, kann die Wachstumsphase auch bis in den Dezember hinein dauern. Während der Überwinterung wird Buddhas Hand nicht gedüngt.

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Buddhas Hand richtig überwintern

Einer der schwierigsten Aspekte bei der Pflege von Buddhas Hand ist die richtige Überwinterung. Als mediterranes Gewächs ist Buddhas Hand nicht winterhart – tatsächlich liegt die ideale Temperatur im Winter sogar deutlich im Plusbereich. Zwischen 8 und 15 °C sollte die Raumtemperatur bei der Überwinterung von Buddhas Hand betragen, ideal ist eine durchgängige Temperatur von etwa 10 °C. Beinahe noch wichtiger als die passende Temperatur ist die richtige Sonneneinstrahlung. Der Raum, in welchem Buddhas Hand überwintert, sollte möglichst hell sein. Ideal geeignet sind beispielsweise sonnige Wintergärten oder leicht temperierte Gewächshäuser, aber auch ein großes Südfenster kann genügend Helligkeit bringen. Insgesamt gilt: Je wärmer der Standort ist, umso heller muss er auch sein. Kommt es zu einem Lichtmangel, reagiert die Pflanze prompt mit Blattwurf, was nach Möglichkeit vermieden werden sollte.

Da das Wachstum von Buddhas Hand während der Überwinterung ruht, ist es nicht nötig, die Pflanze während dieser Zeit zu düngen. Allerdings sollte man auf gar keinen Fall das Gießen einstellen: Auch während der Winterruhe sollte das Substrat der Pflanze niemals austrocknen. Um die richtigen Gießintervalle während der Winterruhe zu ermitteln, kann ein Feuchtigkeitsmesser im Kübel angebracht werden. Hier können Sie ablesen, wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt im Inneren des Wurzelballens ist und so dafür sorgen, dass das Substrat stets gut befeuchtet bleibt.

Buddhas Hand richtig schneiden

Wie jede Zitrone will auch Buddhas Hand gelegentlich geschnitten werden. Hierbei gehen Sie wie folgt vor:

  • Verwenden sie eine scharfe, saubere Rosenschere. Schneiden Sie alle toten und kranken Triebe bis ins gesunde Holz zurück. Lichten Sie dann die Krone leicht aus, indem Sie nach Innen wachsende und aneinander liegende Triebe entfernen.
  • Schneiden Sie immer so, dass der Schnitt knapp über einer Knospe oder einer Astgabel liegt.
  • Der Schnitt von Buddhas Hand erfolgt im Optimalfall Ende März vor dem Neuaustrieb.

Mehr Informationen zum Schneiden von Zitronenbäumen finden Sie in unserem Spezial-Artikel.

Buddhas Hand Baum in Gewächshaus
Hell und warm soll Buddhas Hand überwintern [Foto: bonilook/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Buddhas Hand pflegen

  • Substrat: Strukturstabil, hoher mineralischer Anteil, gut durchlässig
  • Von Mai – Oktober nach draußen stellen
  • Standort: Warm, sonnig, windgeschützt
  • Ballen vor Überhitzung schützen
  • Im März umtopfen, wenn der Topf voll durchwurzelt ist
  • Erde im Sommer stets feucht halten durch tägliches Gießen mit Leitungs- und Regenwasser
  • Hell und deutlich über 0 °C überwintern, Wurzelballen feucht halten
  • Schnitt bei Bedarf Ende März

Buddhas Hand ernten: Wann kann man sie essen?

Je nach Standort und Pflege kann die Zitronatzitrone Buddhas Hand das gesamte Jahr über Früchte tragen. Die meisten Früchte von Buddhas Hand reifen aber ab Spätsommer, sodass sie meist kurz vor der Überwinterung geerntet werden können. Wann die Früchte von Buddhas Hand reif sind, ist nicht immer ganz einfach festzustellen. Wächst die Frucht aber nicht mehr sichtbar oder verfärbt sich leicht ins bräunliche, ist der Zeitpunkt zum Ernten gekommen.

Buddhas Hand: Verwenden & Konservieren

Die Knospen und äußeren Blütenblätter sind leicht violett gefärbt und verströmen einen intensiven und zitronenartigen Geruch. Auch die Früchte haben einen sehr angenehmen Zitronenduft und werden in Asien häufig als Duftspender für Räume oder Kleiderschränke verwendet, ähnlich wie bei uns getrocknete Lavendelblüten. Neben der Verwendung als Duftspender oder in der Küche werden besonders die Früchte mit geschlossener Hand im Buddhismus als Altargabe verwendet. Vor allem in China ist Buddhas Hand ein beliebtes Neujahrsgeschenk, da die Früchte symbolisch für Zufriedenheit, Glück und Gesundheit stehen.

Mittlerweile haben auch Spitzenköche weltweit die frisch und intensiv duftenden Früchte entdeckt. Im Winter zählt Buddhas Hand zu den teuersten Zitrusfrüchten. Da die Früchte meistens kein Fruchtfleisch und somit auch keinen Saft enthalten, wird vor allem die Zitronenschale in der Küche verwendet. Der Schalenabrieb kann zum Abschmecken von verschiedensten Speisen und Nachspeisen verwendet werden, da sie im Gegensatz zu anderen Zitrusfrüchten nicht bitter ist. Größere Schnitzer der Zitronenschale werden gerne in Cocktails beigegeben, um dem Getränk eine frische und aromatische Note zu verleihen. Zu Zitronat weiterverarbeitet, kann die Schale von Buddhas Hand auch zum Backen von Lebkuchen oder Stollen verwendet werden. Sie eignet sich ebenfalls für die Zubereitung von Marmeladen oder die Herstellung von Zitronenlikören. Probieren Sie doch auch Zitronensalz mit Buddhas Hand oder als exotische Zutat im Salatdressing.

Buddhas Hand Zitronen in Korb
Auch unter den Spitzenköchen ist die Buddhas Hand mittlerweile sehr beliebt [Foto: Peera_stockfoto/ Shutterstock.com]

Wer die Frucht nicht sofort verwerten kann, kann Buddhas Hand auch einfrieren. Tatsächlich lässt sich die Frucht so spielend leicht konservieren und behält viel von ihrem natürlichen Aroma. Am besten schneidet man Buddhas Hand zum Einfrieren in Schneiben – dadurch friert die Frucht nicht nur schneller durch, sondern lässt sich später auch einfacher portionieren. Besonders gut hält sich das Aroma, wenn die Zitronenscheiben vor dem Einfrieren einvakuumiert werden. Doch auch in anderen geeigneten Gefäßen lässt sich Buddhas Hand problemlos einfrieren und lagern.

Tipp: Legen Sie die Zitronenscheiben erst auf einem Backblech aus und stellen Sie das Ganze für einige Stunden in den Gefrierschrank. Nachdem die Scheiben gefroren sind, werden sie in ein anderes Gefäß gefüllt – das verhindert, dass die Scheiben beim Einfrieren aneinanderhaften.

Mehr Informationen zur Zitronatzitrone finden Sie hier.

Wenn Sie sich für weitere außergewöhnliche Zitrusfrüchte interessieren, finden Sie mehr dazu hier in unserem Spezial-Artikel.

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