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Laub vom Rasen entfernen & entsorgen

Niaef
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Ich habe Biologie und Hortikulturelle Wissenschaften studiert. Meine Liebe gilt allen Pflanzen, die wild oder im Garten wachsen und insbesondere denen, die man verspeisen kann. In meiner Freizeit treibt es mich oft in den Wald oder auch in den Stadtpark, wo sich so manche Nutzpflanzen verstecken - man muss nur wissen, welche einen Mehrwert für die Küche haben.
Meinen Sammlertrieb kombiniere ich dann gerne auch mit meinem zweiten Hobby: Dem Kochen!

Lieblingsobst: Feige, Kaki und Felsenbirne
Lieblingsgemüse: Kürbis, Wirsing und Schalotte

Wenn der Herbst kommt, ächzt die Rasenfläche im Garten unter der dicken Blätterdecke. Um Schäden am Rasen zu vermeiden, sollte das Laub entfernt werden. Aber wohin mit den Laubmassen?

Laub rechen
Laub vom Rasen zu entfernen, kann sich durchaus lohnen [Foto: encierro/ Shutterstock.com]

Mit Beginn des Herbstes fallen die mitunter bunten Blätter und ergeben auf der grünen Wiese ein stimmungsvolles Bild. Doch schon bald ist unter der dicken Laubschicht kein grüner Fleck mehr erkennbar. Warum man das herbstliche Laub vom Rasen entfernen sollte und wie man es entsorgen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Soll man Laub vom Rasen entfernen?

Prinzipiell ist eine Entfernung des Herbstlaubs empfehlenswert. Denn anders als viele Beetpflanzen und Bäume wächst das immergrüne Gras über den Winter weiter, wenn es die Temperaturen auch nur temporär zulassen. Zur Energiegewinnung muss es Photosynthese und Zellatmung betreiben, wofür es genügend Sauerstoff und Sonnenlicht benötigt. Eine Laubschicht deckt die Grashalme ab und ruft so einen Licht- und Luftmangel hervor. Bemerkbar macht sich das durch gelbliche Flecken. Zusätzlich könnte eine dichte Laubdecke durch die schlechte Belüftung und die hohe Feuchtigkeit die Ausbreitung diverser Rasenkrankheiten begünstigen.

Laub vom Rasen entfernen
Obwohl das Laub ansehnlich ist, kann es den Rasen schädigen [Foto: sergios/ Shutterstock.com]

Unabhängig von der Art des Laubes sollte es sukzessiv von der Rasenfläche weggeharkt werden, anstatt wochenlang darauf zu liegen.

Je nachdem, wie viele Bäume und Büsche auf dem Gartengrundstück stehen, wird sich über eine bestimmte Zeit mehr oder weniger Blattwerk auf dem Gras ansammeln. Dementsprechend variiert es, wie oft Sie zur Harke greifen sollten. Es empfiehlt sich, das Laub vom Rasen zu entfernen, wenn es bereits mehr als eine Woche auf der Wiese liegt. Bei einem großen Baumbestand und insbesondere im Spätherbst kann es nötig werden, häufiger das Laub zu entfernen, damit sich nicht zu große Mengen ansammeln.

Laub liegen lassen
Besonders dichte Blattdecken können zu einer Verkümmerung des Rasens führen [Foto: SingjaiStocker/ Shutterstock.com]

Laub mit Rasenmäher mulchen

Glücklicherweise muss man bei der Laubentsorgung nicht nur auf die klassische Harke zurückgreifen. Das Laub kann auch mit dem Rasenmäher im Fangkorb aufgenommen werden, was Zeit spart.

Tipp: Wenn der eigene Mäher über eine Mulchfunktion verfügt, wird das Laub noch etwas besser zerkleinert – nur leider nicht aufgefangen. Auf der Rasenfläche verbleiben kann der Mulch aber nicht: Die Mikroorganismen im Boden unter dem Rasen sind mit der Menge überfordert. So würde das Material für lange Zeit liegen bleiben und dem Rasen genauso schaden wie ungemulchtes Laub. Daher wird das zerkleinerte Laub zusammengerecht und entweder kompostiert oder als Beetmulch verwendet.

Laub entfernen mit den Rasenmäher
Der Rasenmäher erleichtert das Entfernen sowie das Mulchen des Laubs [Foto: Ozgur Coskun/ Shutterstock.com]

Laub vom Rasen entfernen: So geht man vor

Ob manuell oder mit Hilfsmitteln – es gibt diverse Möglichkeiten, Laub vom Rasen zu entfernen. Dabei kann der Hobbygärtner auf mehrere Methoden zurückgreifen.

Laub rechen

Mit dieser Methode können Kleinstflächen effektiv bearbeitet und vereinzelte Blätter schnell entfernt werden. Als Werkzeug genügt ein handelsüblicher Rechen aus flexiblem Metall oder Plastik. Der Rechen sollte mit leichter Bewegung und aufrechtem Rücken über die Fläche gezogen werden. Kratzen Sie nicht fest über den Boden – eine Fächerharke sollte so verwendet werden, dass sie das Laub auch mit dem entstehenden Luftzug bewegt. Um gegebenenfalls Blasen an den Händen zu vermeiden, kann es sich lohnen, beim Laubrechen Handschuhe zu tragen.

Laub mit dem Rechen entfernen
Mit dem Rechen lässt sich das Laub grob, aber effektiv entfernen [Foto: symbiot/ Shutterstock.com]

Am besten lässt sich das Laub rechen, solange es trocken ist. Sobald sich eine dicke, feuchte Matte auf dem Rasen gebildet hat, bleiben die Blätter an der Harke haften. Dies macht die Rechenarbeit nahezu unmöglich und erschwert vor allem die Beförderung per gefächertem Luftzug.

Laub zu Haufen rechen
Zur Arbeitserleichterung sollte das Laub zu einzelnen Hügeln zusammengerecht werden [Foto: praneem79/ Shutterstock.com]

Laubgebläse

Ein Laubgebläse kann nur bei wenig Wind oder bei Wind aus der richtigen Richtung zum Einsatz kommen. Mit einem Laubgebläse wird das Blattwerk in eine bestimmte Richtung geblasen und kann dort aufgesammelt werden. Minimal feuchtes Laub lässt sich am besten blasen – denn es wirbelt nicht allzu hoch, sondern lässt sich bodennah bewegen, wodurch ein eventuell wehender Wind nicht ständig aufgewirbelte Blätter wieder zurückblasen kann. Im Gegensatz zum Rechen erfordert diese Methode etwas weniger körperliche Anstrengung sowie Zeit. Allerdings ist ein Laubgebläse laut und verbraucht einiges an Strom oder Kraftstoff. Die Abgase sind für den Anwender ungesund. Denken Sie unbedingt an einen Gehörschutz, denn selbst strombetriebene Geräte können das Gehör bei sehr langer Verwendung dauerhaft schädigen.
Laubsauger sind eine vergleichbare und bessere Lösung – besonders, wenn man die eigene Rückengesundheit schonen und das Bücken beim Laub-Aufsammeln vermeiden will.

Laub mit den Laubbläser entfernen
Das Wegblasen des Laubs ist zwar effektiv und bequem, doch bringt auch viel Lärm mit sich [Foto: Ivan Smuk/ Shutterstock.com]

Laub entsorgen und kompostieren

Nachdem die Blätter vom Rasen entfernt und gesammelt wurden, besteht nun die Frage, wie man das Laub entsorgt. Auch hierfür gibt es diverse Optionen und Verwendungsmöglichkeiten. Die Naturliebhaber unter uns können sich dabei auf das Konzept des herbstlichen Naturgartens beziehen. Hierfür wird das Laub an einer Stelle im Garten gehäuft, wo es dann zur Verrottung liegen bleibt. Diverse Nützlinge wie Igel oder Erdkröte erfreuen sich an einem solchen Haufen, den sie gut als Winterquartier nutzen können. Außerdem bietet der Blatthügel vielen Insekten und anderen Kleinstlebewesen einen schützenden Lebensraum.

Laub in Hügeln liegen lassen
Im Laubhaufen finden Igel eine Möglichkeit zur Überwinterung [Foto: Rob kemp/ Shutterstock.com]

Laub im eigenen Garten verwenden

Intaktes Laub kann als Frostschutz auf den Beeten ausgelegt werden. Zudem verhindert die Schicht das Austrocknen des Bodens. Dieses Herbstlaub zersetzt sich nur sehr langsam und sollte im Frühjahr wieder abgeräumt werden.
Zerkleinertes Laub kann ebenfalls als Beetmulch verwertet werden. Dies dient nicht nur dem Winterschutz, sondern ist auch eine Bodendüngung. Denken Sie daran, vor dem Mulchen der Beete mit dem Laub eine Ausgleichsdüngung vorzunehmen, sonst leiden Ihre Pflanzen eventuell bald an Stickstoffmangel. Dies und mehr lernen Sie in unseren Artikel zum Thema Mulchen. Zerkleinerte Blätter sind dabei auf jeden Fall besser geeignet als intakte, denn sie bilden keine nahezu wasser- und luftdichten „Matten“.

Tipp: Denken Sie daran, sehr schlecht zersetzbares Laub wie Eichenlaub oder Blätter von Bäumen mit allelopathischer Wirkung wie Walnussblätter besser nicht in großen Mengen in Beeten zu verteilen: Sie werden nur langsam zersetzt und hemmen das Pflanzenwachstum sowie das Bodenleben.

Alternativ lässt man das gesammelte Laub im Komposter kompostieren. Dafür gibt man die Blätter auf den Kompost, wo sie von diversen Mikroorganismen zersetzt werden. Ein reiner Laubkompost ist allerdings schwer zu kompostieren – alles, was man zum erfolgreichen Kompostieren wissen sollte, haben wir in einem Artikel gesammelt. Den Verrottungsprozess können Kompostbeschleuniger oder ein hochwertiges Kalkprodukt, wie unser Plantura Bio-Rasen- & Gartenkalk, ankurbeln. Unser hochwertiger, feinkörniger Kalk kann vereinfacht unter das Laub gemengt werden. Indem unser Gartenkalk mit den Säuren im Blattwerk reagiert, werden sie neutralisiert, was die Kompostierung beschleunigen kann.

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Zur Kompostierung sollten allerdings keine Blätter mit fester Struktur verwendet werden, da diese auf ein sehr hohes C/N-Verhältnis hindeutet. Stabile, dicke, ledrige Blätter werden nämlich nur langsam zersetzt. Laub von Eichen (Quercus spec.) und Nadelbäumen enthält zusätzlich Stoffe, die den mikrobiellen Abbau hemmen. Laub von Ulmen (Ulmus spec.), Hainbuchen (Carpinus betulus), Pappeln (Populus spec.), Erlen (Alnus spec.), Robinien (Robinia pseudoacacia) und anderes, eher weiches, dünnes Laub ist besser zur Kompostierung geeignet.

Tipp: Eine Verbrennung des Laubs ist in den meisten Kommunen verboten. Das hat durchaus seinen Sinn – denn neben einem unkontrollierten Brand kann es auch zu erhöhter Rauchentwicklung kommen, wenn das Laub feucht ist.

Laub entsorgen
Laub zu kompostieren, ist nicht leicht, verspricht aber viel Kompost zur Bodenverbesserung [Foto: Victoria_Hunter/ Shutterstock.com]

Laub außerhalb des Gartens entsorgen

Wer für sein Gartenlaub keinerlei Verwendung hat, kann es in der Biotonne oder in städtischen Grüncontainern entsorgen, damit es auf diesem Weg einer Kompostierungsanlage zugeführt wird.

Info: Laub im Wald entsorgen
Das Laub im Wald zu entsorgen, ist ein sehr naheliegender Gedanke, wenn die Biotonne mal überquillt. Doch hiervon wird dringend abgeraten, da dies als illegale Müllentsorgung gilt und somit auch ein Bußgeld droht. Das hat seine Gründe: Bei dieser Ordnungswidrigkeit handelt es sich um eine Gefährdung für die Natur. Da das Laub im Garten oft mit Pilzkrankheiten befallen ist, können sich diese im Wald ausbreiten. Zudem werden die Bäume zwangsläufig mit Blattarten in Kontakt gebracht, deren chemische Bestandteile sie nicht notwendigerweise tolerieren. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich im Gartenlaub Samen oder Pflanzenteile diverser Neophyten befinden, die sich im Wald ausbreiten und somit das natürliche Gleichgewicht der heimischen Flora beeinträchtigen können.

Laub im Wald liegen lassen
Im Wald sollte nur das heimische Laub liegen [Foto: Gavin Clack/ Shutterstock.com]

Der Seidenbaum (Albizia julibrissin) hat feines, leicht kompostierbares Laub. Leider ist der schöne Exot bei uns nicht sicher winterhart. Wer in einem wintermilden Gebiet lebt, kann sich aber an der Pflanzung des Baumes versuchen.