Rasen mulchen: Vorgehen & Profi-Anleitung

Theresa
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Ich habe Nutzpflanzenwissenschaften studiert und habe schon immer gern gegärtnert, auch wenn mir die ersten Versuche als kleines Kind eher missglückten. Mit der Expertise aus meinem Studium gelingt mir jetzt fast alles – besonders spannend finde ich Themen wie Mischkultur, Hochbeete und Kompostierung.

Lieblingsobst: Kirschen, Zwetschgen und Birnen
Lieblingsgemüse: Brokkoli, Mangold und Erbsen

Mulchen stellt eine echte Alternative zum Rasenmähen dar. Wir zeigen, wie man den Rasen mulcht und nehmen die Vor- und Nachteile genauer unter die Lupe.

Mulchmäher auf Rasen
Den Rasen zu mulchen ist vor allem für ökologisch-orientierte Gärtner eine interessante Option [Foto: Tretyakov Viktor/ Shutterstock.com]

Den Rasen zu mulchen ist vor allem für ökologisch-orientierte Gärtner eine interessante Option, denn es schließt den natürlichen Nährstoffkreislauf. Nichtsdestotrotz gibt es auch Gründe, die gegen das Mulchen und für das Mähen sprechen.

Rasen mulchen: Unterschied zum Rasenmähen

Beim Rasenmulchen wird der Grasschnitt nicht in einem Fangkorb aufgefangen, sondern durch den speziellen Mulchmäher zerkleinert und direkt auf dem Rasen verteilt. Die Nährstoffe, die im Rasenschnitt enthalten sind, werden somit an Ort und Stelle durch Bodenorganismen abgebaut (mineralisiert) und stehen dann wieder Boden und Rasen zur Verfügung. Dieser Nährstoffkreislauf ist der größte Unterschied zum Rasenmähen, bei dem der Rasenschnitt im Fangkorb gesammelt wird. In den meisten Gärten, in denen der Rasen „gemäht“ wird, wird der Rasenschnitt anschließend zum öffentlichen Kompostplatz transportiert. Auf diese Weise verschwinden mit jedem Rasenschnitt wertwolle Nährstoffe aus dem Garten und gehen dem Rasen für immer verloren. Als Konsequenz müssen dem gemähten Rasen dann neue Nährstoffe in Form von Düngern zugeführt werden. Gemulchter Rasen muss dagegen wesentlich seltener gedüngt werden.

Rasen mulchen: Wie oft und ab wann?

Grundsätzlich gilt, dass das Mulch relativ klein gehäckselt sein sollte und auch nur in geringen Mengen auf dem Rasen verbleibt. Der Rasenschnitt muss durch den gemähten Rasen auf die Bodenoberfläche fallen können, dort, wo er am schnellsten von Bodenorganismen abgebaut werden kann. Werden zu viele und zu lange Grashalme als Mulch auf dem Rasen verteilt, bleiben diese als Schicht oberflächlich auf dem Rasen liegen, nehmen diesem Licht weg und verrotten schlecht. Die Gräser ersticken dann unter der Mulchauflage. Am besten ist es daher, den Rasen einmal in der Woche zu mulchen und den Mulchmäher so einzustellen, dass nur zwei bis drei cm Rasenschnitt als Mulch anfallen.

Je nach Jahreszeit und Wuchsbedingungen für den Rasen ist es manchmal besser, alle fünf Tage zu mulchen (zum Beispiel im Mai) und manchmal erst nach zehn Tagen (eher im Hochsommer). Ideal ist es außerdem, den Rasen bei einer Länge von sechs bis sieben cm mit einem Mulchmäher auf vier bis fünf cm zu kürzen. Zum Mulchen muss der Rasen immer trocken sein, daher sollte darauf geachtet werden, dass es circa 24 Stunden nach dem Mulchen keinen Niederschlag geben wird.

Mulchmäher Rasenschnitt verteilend
Mulch sollte relativ klein gehäckselt sein und nur in geringen Mengen auf dem Rasen verbleiben [Foto: zsolt_uveges/ Shutterstock.com]

Rasen mulchen: Auch mit einem normalen Rasenmäher?

Sogenannte Mulchmäher, die man für das Rasenmulchen verwendet, sind modifizierte Spindelmäher. Sie mähen das Gras nicht nur, sie zerkleinern es auch. Denn die klein gehäckselten Grasreste können besser und schneller abgebaut werden. Ein normaler Rasenmäher kann die Gräser nicht klein genug häckseln und eignet sich daher nicht zum Mulchen. Wer sich nicht traut, einen Mulchmäher zu kaufen, weil er befürchtet, dass der Rasen schnell zu lang werden könnte, für den sind kombinierte Mulchmähgeräte geeignet. Wahrscheinlich genau für solche Fälle entwickelt, können diese Geräte sowohl normal mähen als auch mulchen – ideal, wenn der Rasen während des Urlaubs doch mal zu hoch gewachsen ist.

Rasen mulchen: Sind Boden und Standort geeignet?

Bei den meisten Standorten ist Mulchen eine super Möglichkeit, den Rasen und Boden zu fördern und einen natürlichen Nährstoffkreislauf herzustellen. Es gibt jedoch auch Standorte und Bodenbedingungen, bei denen das Mulchen weniger gut funktioniert. Dazu gehören Gärten mit sehr schwerem, undurchlässigen Boden, sowie schattige und sehr niederschlagsreiche Standorte. Unter diesen Bedingungen verrottet das Mulchgut aufgrund der fehlenden Sonne schlechter und fördert schlimmstenfalls sogar die Bildung von Rasenfilz und Moos. Besonders bei einer Kombination aus Schatten, niederschlagsreichem Wetter und schlechtem Boden ist vom Mulchen daher eher abzuraten. Wenn Sie trotzdem die Nährstoffe Ihres Rasenschnitts nutzen wollen, lohnt es sich, diesen zu kompostieren und später als Dünger für Blumen und Gemüse zu verwenden. Mehr Informationen zum Kompostieren von Rasenschnitt finden Sie in unserem Spezialartikel.

Auch in Regionen mit gemäßigtem Niederschlag kann es mal zu extrem regenreichen Perioden kommen. Denken Sie daran, dass diese feuchten Bedingungen sich weniger gut zum Mulchen eignen. Mulchen Sie lieber nur mit zwei statt drei cm Rasenschnitt, stellen Sie Ihr Kombigerät auf die Mäh-Funktion um oder borgen Sie sich den normalen Rasenmäher vom Nachbarn aus.

Rasen wird gemäht
Ein gepflegter Rasen will regelmäßig gemäht werden [Foto: Michal Moravec/ Shutterstock.com]

Übrigens: Auf sehr sandigen Böden, wie sie bei uns aber eher selten vorkommen, funktioniert das Mulchen aufgrund der geringen biologischen Aktivität im Boden ebenfalls weniger gut.

Welche Böden und Standorte eignen sich nicht gut zum Mulchen?

  • Schwere, sehr lehmige, schlecht durchlüftete Böden
  • Schattige Standorte
  • Sehr niederschlagsreiche Regionen, vor allem in Kombination mit schwerem Boden oder Schattenrasen
  • Sehr sandige Böden
  • Alle anderen gewöhnlichen Boden- und Standortbedingungen mit regelmäßigem Niederschlag eignen sich hervorragend zum Mulchen

Rasen mulchen: Vorteile und Nachteile

Was man unter Rasenmulchen versteht und worin der Unterschied zum Rasenmähen besteht, wurde bereits geklärt. Nun stellt sich die Frage, was das Rasenmulchen für Vorteile mit sich bringt beziehungsweise ob es auch Nachteile für den Rasen gibt. Beginnen wir zunächst mit einem bekannten Mythos zum Rasendüngen.

Rasen mulchen: Muss ich nicht mehr düngen?

Wird ein Rasen gemulcht, erhält er dadurch einen großen Teil seiner Nährstoffe zurück, die er beim Schnitt verloren hat. Doch ein Teil des im Mulch enthaltenen Stickstoffs geht auch durch die Bodenlebewesen verloren, die die Mulch-Arbeit machen. Diese wollen schließlich auch etwas fressen. Deshalb sollten Sie ab und zu auch gemulchten Rasen düngen. Selbstverständlich weniger als gemähter Rasen, aber trotzdem in regelmäßigen Abständen. Achten Sie auf die Anzeichen für verschiedene Nährstoffmängel, zum Beispiel die Verbreitung von Unkraut im Rasen.

Welche Vorteile hat das Mulchen?

  • Ökologisch betrachtet, bietet das Mulchen einen großen Vorteil: Der natürliche Nährstoffkreislauf ist geschlossen. Gemulchtem Rasen und Boden geht es unter gewöhnlichen Boden- und Standortbedingungen besser als gemähtem Rasen.
  • Der Rasen ist besser mit Nahrung versorgt und hat dadurch eine schöne grüne Farbe.
  • Das Bodenleben wird gefördert und die Bodenstruktur langfristig verbessert.
  • Im Sommer hilft das Mulchen dem Rasen, Trockenheit besser zu überstehen.
  • Wer das Entsorgen des Rasenschnitts als aufwendig empfindet, der kann durch das Mulchen Arbeit und Zeit einsparen, da der Grünschnitt einfach liegen bleiben kann.
Komposthaufen mit Rasenschnitt
Rasenschnitt enthält viele Nährstoffe [Foto: Jozef Klopacka/ Shutterstock.com]

Welche Nachteile bringt das Mulchen mit sich?

  • Unter sehr feuchten Bedingungen, auf sehr schattigen oder sehr sandigen und trockenen Standorten kann sich das Mulchen als Herausforderung erweisen.
  • Ein großer Nachteil des Mulchens ist der Zeitaufwand. Gerade in feucht-milden Jahreszeiten wie dem späten Frühling wächst der Rasen sehr schnell und man muss mindestens einmal in der Woche den Mulchmäher in Gang setzen. Bei größeren Flächen kann das durchaus lästig werden.
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