Kellerasseln: Nützlich oder schädlich?

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Sind Kellerasseln in Garten, Hochbeet, Haus und Wohnung willkommen oder sollte man sie mit Gift und Fallen bekämpfen? Hier erfahren Sie alles über Asseln.

Kellerasseln auf Holz krabbelnd
Kellerasseln sehen je nach Lebensraum immer etwas anders aus – sie passen sich gut an [Foto: Marek Velechovsky/Shutterstock.com]

Die Kellerassel (Porcellio scaber) findet man an verschiedenen dunklen und feuchten Plätzen, sie versteckt sich unter Töpfen, Steinen, im Laub oder in verrottendem Holz. Manch einer hält die vielen Beinpaare und das krabblige Verhalten vielleicht für abstoßend. Dabei tun Kellerasseln wohl sehr viel mehr für Sie, als Sie für Kellerasseln tun. In manchen Fällen können sie allerdings auch zum Schädling werden.

Kellerasseln: Nützlich oder schädlich?

Wir stellen Ihnen die Kellerassel vor, erläutern ihre Lebensweise, ihren Nutzen und die eventuelle Schadwirkung. Anschließend können Sie sich über das Bekämpfen in Haus und Wohnung informieren.

Was sind Kellerasseln?

Kellerasseln gehören innerhalb der Arthropoden (Gliederfüßer) zum Unterstamm der Krebstiere (Crustacea). Ihre Ordnung ist die der Landasseln (Oniscidae), doch die allermeisten anderen Asseln (Isopoda) bevölkern das Süß-, Salz- und Brackwasser unserer Erde. Die bis zu zwei Zentimeter große und dunkelgrau-bräunlich gefärbte Kellerassel ist in der Evolution etwas weiter fortgeschritten, ihr Ursprung als Wasserbewohner ist aber noch an ihren Atemorganen erkennbar. Denn die Kellerassel atmet einerseits über Einstülpungen an ihren Hinterbeinen, andererseits über Kiemen, die sie ständig feucht halten muss. Um dies zu bewerkstelligen, ist sie auf eine ausreichende Umgebungsfeuchte angewiesen. Dieser Umstand wird dadurch verschärft, dass Kellerasseln ihren Chitinpanzer nicht mit einer Wachsschicht gegen die Verdunstung schützen können. In einer trockenen Umgebung trocknen sie einfach aus. Eier und frisch geschlüpfte Larven sind sogar stärker von Feuchtigkeit abhängig. Sie befinden sich am Muttertier in einer mit Flüssigkeit gefüllte Bauchtasche. Nach 14 Häutungen sind sie in der Lage, sich wieder fortzupflanzen. Die Lebenserwartung einer Kellerassel beträgt etwa zwei Jahre.

Lebensraum und Ernährung der Kellerassel

Ohne ausreichend viel Feuchtigkeit können Kellerasseln schlechter atmen, trocknen aus und ihre Larven und Eier sterben ab. Die Tierchen verstecken sich deswegen tagsüber im Keller, Gewächshaus und Garten unter Steinen oder Blumentöpfen. In der freien Natur sind es Sträucher oder die Streuschicht im Wald, unter denen es sich die Kellerassel gemütlich macht. Sie hält sich immer möglichst nah an ihrer Nahrungsquelle auf. Abgestorbenes, bereits vermodertes Pflanzenmaterial und Holz sowie Pilzgeflecht sind ihre absoluten Favoriten. Selten bis nie interessiert sie sich für lebende Pflanzen. Durch das Zerkleinern und Verdauen der abgestorbenen Pflanzenteile wird Humus gebildet und enthaltene Nährelemente werden freigesetzt und für Pflanzen wieder nutzbar. Die Kellerassel ist also ein Nützling und hilft, den Nährstoff- und Kohlenstoffkreislauf in der Natur zu schließen. Abgesehen von ihrer Tätigkeit als Destruent ist die Kellerassel auch Teil der Ernährung von größeren Tieren wie Spitzmäusen, Igeln, Spinnen und Vögeln.

Hinweis: Rollasseln (Armadillidium vulgare) können sich bei Gefahr und zum Verdunstungsschutz zu einer geschlossenen Kugel zusammenrollen. Sie sind an etwas trockenere Lebensräume angepasst und ihre Atemorgane an den Hinterleibsbeinen (Trachealorgane) sind höher entwickelt als bei Kellerasseln.

Kellerassel interessiert sich nach Schleimpilz
Diese Kellerassel ist an der Lohblüte, einem Schleimpilz, sehr interessiert [Foto: Matauw/ Shutterstock.com]

Kellerasseln: Nützliche Helfer in Garten und Hochbeet

Nicht nur in „freier Wildbahn“ ist die Kellerassel nützlich. Humusbildung und Nährstofffreisetzung sind natürlich auch für jeden Gärtner essentiell. Selbst im Balkonkasten fällt ab und an ein Blättchen herunter, das verdaut und zu Boden und Nährstoffen verarbeitet werden will. Im Gemüsebeet, in der Staudenrabatte, unter Obstbäumen und in Hecken, im Kompost, im Blumenbeet – überall helfen uns die fleißigen Asseln durch ihre destruktive Tätigkeit. Weil sie selbst von vielen größeren Gartenbewohnern verspeist werden, steigt mit ihrer Anwesenheit natürlich die Chance, Igel, Spitzmaus und Co. im eigenen Garten beobachten zu können.

Tipp: Zwar empfinden einige Menschen Ekel vor Kellerasseln, gefährlich sind sie für uns aber nicht, denn sie übertragen keine Krankheiten auf uns Menschen und auch nicht auf Pflanzen. Theoretisch können sie sogar gefahrlos verspeist werden und schmecken dann offenbar immer genau so wie das Substrat, von dem sie sich ernähren. Dies sei aber nur hartgesottenen Naturburschen empfohlen, denn ihre 14 Beinchen auf der Zunge zu spüren, ist sicherlich gewöhnungsbedürftig.

Kellerasseln verstecken sich
Kellerasseln verstecken sich bei Sonne und Trockenheit am liebsten in feuchten Ecken [Foto: Somogyi Laszlo/ Shutterstock.com]

Kellerasseln in Haus und Wohnung

Eigentlich haben Kellerasseln in unseren Wohnräumen im wahrsten Sinne des Wortes nichts zu suchen. Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 % und außerdem verrottendes organisches Material sucht man in den meisten Wohnungen und Häusern vergeblich. Haben Sie also Kellerasseln bei sich entdeckt, sollten Sie die betroffene Räumlichkeit noch einmal überprüfen.

Woher kommen die Kellerasseln in Haus und Wohnung?

  • Eventuell ist eine einzelne Assel nur durch einen Zufall ins Haus gelangt. Doch bei häufigerem Auftreten sollten Sie nach den Gründen für ihre Anwesenheit suchen.
  • Lagern Sie eventuell Obst oder Gemüse? Bei falscher Lagerung kann sich leicht ein feuchtes Milieu bilden, das Kellerasseln gefällt.
  • Befindet sich biologischer Abfall im Raum und ist dieser für Kellerasseln zugänglich? Auch darin fühlen sich Asseln wohl.
  • Ist der Keller aus anderen Gründen feucht? Feuchte Wäsche, gelagertes Obst und Gemüse, ein defekter Trockner und falsches Lüften können die Ursache sein. Doch auch undichte Kellerwände oder Wasserschäden kommen infrage.
  • Wie haben die Kellerasseln ins Haus gefunden? Überprüfen Sie Türen, Fenster und Hauswände genau und verschließen Sie mögliche Zugänge mit Silikon, Ton, Gips oder Spachtelmasse.

Tipp: Kellerasseln lieben offenbar Kartoffeln. Man kann sich diese Vorliebe der Assel zunutze machen und mithilfe einer gammeligen Kartoffel eine Falle bauen. So können Sie überprüfen, wie viele Asseln sich im Raum aufhalten. Wie eine solche Falle hergestellt wird, können Sie in diesem Spezial-Artikel zu Hausmitteln gegen Kellerasseln nachlesen. Finden Sie viele Asseln und wollen dann sofort etwas gegen die Population unternehmen, empfehlen wir unser Plantura biologisches Ameisenmittel.

Kellerasseln vermehren sich schnell
Finden Sie in Ihren Wohnräumen erwachsene und kleine Kellerasseln, vermehren sie sich offenbar [Foto: Marek Velechovsky/ Shutterstock.com]

Die Kellerassel als Lagerschädling

Finden Kellerasseln den Weg ins Haus und dann dort einen reichlich gedeckten Tisch vor, bleiben sie natürlich gern und vermehren sich auch. Erntereife Kartoffeln werden mit bis zu drei Zentimeter großen Löchern versehen, was Lagerfäulen begünstigt. Gammeliges Gemüse ist dann für die Asseln umso attraktiver. So können sie leider mit Leichtigkeit das gekaufte oder sogar selbst erzeugte Gemüse unbrauchbar machen. Die richtige Lagertechnik ist der beste Weg, einen Befall mit Kellerasseln zu vermeiden. Hier können sie unter anderem nachlesen, wie Sie einem Befall von Gemüse oder Obst vorbeugen.

Kellerasseln bekämpfen und loswerden

Sind die Ursachen für ihre Anwesenheit beseitigt, wollen die Asseln normalerweise trotzdem nicht sofort verschwinden – oder sie finden gar keinen Ausgang mehr. Nun heißt es, die letzten Nachzügler der Plage zu beseitigen, damit sie nicht auf der Suche nach Nahrung auch andere Wohnungsteile besuchen. Statt Gift anzuwenden, empfehlen wir zur einfachen und effektiven Bekämpfung unser Plantura Ameisenmittel. Es kann auch im Haus gegen Ameisen (Formicidae), Kellerasseln und Silberfischchen (Lepisma saccharina) eingesetzt werden.

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Hier können Sie sich hier genauer darüber informieren, wie sich Kellerasseln bekämpfen lassen, und in diesem Spezial-Artikel finden Sie alle wirksamen Hausmittel gegen Kellerasseln zusammengestellt.

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