Thripse bekämpfen: Schadbild erkennen & erfolgreiche Bekämpfung

Patrick
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Ich habe meinen Master in Agrarwissenschaften mit der Vertiefung Pflanzenwissenschaften gemacht. In meiner Freizeit ist der Anbau von eigenem Obst und Gemüse meine große Leidenschaft. Den perfekten Ausgleich finde ich in der Gartenarbeit bei meinen Eltern. Sollte ich mal nicht im Garten sein, gehe ich gerne Wandern und suche nach Fotomotiven.

Lieblingsobst: Johannisbeeren und Brombeeren
Lieblingsgemüse: Karotten, Pilze und Zwiebeln

Wie erkennt man das Schadbild von Thripsen? Welche Möglichkeiten der Bekämpfung gibt es? Wir verraten, welche Mittel gegen Thripse helfen und wie man sie loswird.

Thrips an Getreidepflanze
Thripse sind nur etwa zwei Millimeter groß [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Hierzulande gibt es unzählige Bezeichnungen für den Thrips (Thysanoptera), bekannte Namen sind Fransenflügler, Blasenfüßer oder auch Gewittertierchen. In der Regel stellen diese Insekten für den Hobbygärtner im Garten kein großes Problem dar. Doch durch ihre Größe werden die kleinen Insekten vom Wind unzählige Kilometer weit verbreitet und gelangen auch in Wohnräume und Gewächshäuser. Dort finden Thripse perfekte Lebensbedingungen vor und können durch ihre hohe Vermehrungsrate schnell zum Problem werden. Daher sind Thripse typische Gewächshaus-Schädlinge. Neben den erwachsenen Tieren saugen auch die Larven eine Pflanzenzelle nach der anderen leer. Die betroffenen Pflanzen können nach einer Thrips-Invasion sehr unschön aussehen und in manchen Fällen werden auch Viren auf die Pflanzen übertragen. Daher zeigen wir Ihnen, wie Sie Thripse natürlich bekämpfen können.

Thripse erkennen

Die kleinen Pflanzensauger haben es vor allem auf Zimmerpflanzen wie Orchideen (Orchidaceae), Gummibäume (Ficus elastica) oder den Bogenhanf (Sansevieria) abgesehen. Die Schädlinge treten besonders häufig in der Wohnung auf, da sie eine niedrige Luftfeuchtigkeit lieben. Die Insekten selbst sind so klein, dass sie mit dem bloßen Auge leicht übersehen werden. Damit trotzdem eine Identifizierung möglich ist, können Sie die typischen Schadbilder nutzen.

So erkennt man Thripse und ihre Eier

Durch die geringe Größe von circa zwei Millimetern und der hellbraunen Färbung sind die kleinen Schädlinge auf den ersten Blick nahezu unsichtbar. Bei ganz genauem Hinsehen können Sie erkennen, dass bei Berührung der Pflanze die erwachsenen Tiere im kleinen Bogen davonfliegen. Die Larven der Thripse sind hellgrün gefärbt und können teilweise auf der Blattunterseite mit einer Lupe erkannt werden.

So erkennt man das Schadbild von Thripsen

Das typische Schadbild besteht aus gelben oder silbrig-grauen Sprenkeln auf Blättern und auch auf Blüten. Im weiteren Krankheitsverlauf können diese Nadelstiche auch weiter absterben und dadurch braun werden. Bei jungen Blättern kann starker Befall auch zu sehr unschönen Deformationen führen. Gerade die silbrig-grauen Sprenkel dürften fälschlicherweise an einen Befall durch Spinnmilben erinnern. Damit eine falsche Identifikation ausgeschlossen werden kann, sollten Sie auf zwei Dinge achten: Erstens produzieren Spinnmilben oft Fäden, die an Spinnfäden eines Spinnennetzes erinnern. Zudem sind Spinnmilben rundlich, während Thripse einen länglichen Körperbau haben. Diesen Unterschied kann man bereits mit einer Lupe recht gut erkennen. Diese Abweichung ist wichtig, da Spinnmilben teilweise anders bekämpft werden müssen.

Chilipflanze mit Thripsen befallen
An den Blättern dieser Chilipflanze sind die hellen Sprenkel durch Thripse gut erkennbar [Foto: anna rajitvilai/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Wie erkennt man einen Befall durch Thripse?

  • Insekten selbst sind aufgrund ihrer Größe nur schwer erkennbar
  • Typisches Schadbild sind silbrige Sprenkel auf der Blattoberseite oder Blüten
  • Deformationen an jungen Blättern
  • Unterschied zu Spinnmilben: Keine Spinnfäden und länglicher Körper

Thripsen vorbeugen

Vorweg sei gesagt, dass eine Vorsorge gegen einen Thripsbefall nahezu unmöglich ist. Das liegt zunächst daran, dass der Wind die Tiere in wirklich jede Ecke verschleppen kann. Kleinere Strecken legen die Insekten auch gerne mit ihren Fransenflügeln zurück. Zudem leben die Tiere sehr versteckt und selbst ein sehr engmaschiges Fliegennetz stellt kein Hindernis dar. Möchte man einen möglichen Thripsbefall effektiv überwachen, dann eignen sich Blautafeln sehr gut dafür. Darauf sind die Thripse gut zu erkennen und die blaue Farbe zieht die Tierchen fast magisch an. Generell mögen Thripse trockene Luft. Wenn sie also die Möglichkeit haben, dann steigern sie die Luftfeuchtigkeit, stellen Sie Ihre Pflanzen für einige Zeit ins Bad oder besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist die Entwicklung der Blasenfüßer stark eingeschränkt.

Thripse natürlich bekämpfen

Befallene Zimmerpflanzen können im Sommer auch ins Freiland gestellt werden. Thripsarten, welche Zimmerpflanzen befallen, kommen mit den Wetterbedingungen draußen meistens nicht zurecht und das Problem löst sich von selbst.

Ein leichter Befall durch Thripse lässt sich oft mit Hausmitteln wie einer Seifenlauge mit Olivenöl bekämpfen. Vermischen Sie hierfür einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Olivenöl und einem Spritzer Schmierseife. Sprühen Sie Ihre Pflanzen mit der Mischung ein und wiederholen Sie dies, bis Sie keinen Befall mehr erkennen können.

Tomatenpflanze mit Virus
Thripse können auch Viren übertragen, wie bei dieser Tomatenpflanze [Foto: walkerone/ Shutterstock.com]

Eine natürliche Variante, die kleinen Insekten loszuwerden, sind Nützlinge. Der Nützlingseinsatz ist in geschlossenen Räumen besonders effektiv, da die Nützlinge so nicht abwandern können. Zu den sehr effektiven Nützlingsarten gehören die Raubmilbe (Amblyseius cucumeris) und die Florfliege (Chrysoperla carnea). Florfliegenlarven gegen Thripse können Sie auch bei uns im Online Shop bestellen. Während eines gezielten Nützlingseinsatzes sollten Sie auf Pflanzenschutzmittel verzichten, um die Nützlinge nicht zu schädigen.

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Außerdem stehen biologische Präparate zur Verfügung, die auf Rapsöl basieren. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass diese Mittel keine Pyrethrine verwenden, da diese recht stark nützlingsschädigend wirken. Eine besonders wirksame und biologische Möglichkeit, Thripse zu bekämpfen, sind Präparate auf Neembasis. Sie basieren auf dem Öl der Neembaum-Samen mit dem pflanzlichen Wirkstoff Azadirachtin. Der Wirkstoff wird von den Thripsen aufgenommen, stört ihre Entwicklung und sorgt für einen raschen Fraßstop.

Unser Plantura Schädlingsfrei Neem basiert auf diesem effektiven Neemöl und kann sowohl im Freiland als auch in Wohnräumen eingesetzt werden. Das Schädlingsfrei Neem ist 100 % pflanzlich und nicht bienengefährlich. Es wird einfach mit Wasser gemischt mit einer Sprühflasche auf die befallene Pflanze gesprüht. Bitte beachten Sie, dass unser Bio-Schädlingsfrei Neem genau nach Vorgabe in der Anwendungsempfehlung verwendet werden muss: Lesen Sie daher vor Gebrauch den Beipackzettel.

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Zusammenfassung: Wie können Sie Thripse natürlich bekämpfen?

  • Befallene Pflanzen ins Freie stellen
  • Bei einem leichten Befall: Hausmittel wie Seifenlauge mit Olivenöl anwendbar
  • Im geschützten Anbau Nützlinge wie Florfliegen gezielt einsetzen
  • Präparate auf Basis von Rapsöl möglichst ohne Pyrethrine
  • Präparate auf Neembasis auch bei einem stärkeren Befall, z.B. unser Plantura Schädlingsfrei Neem

Weitere Mittel gegen Thripse

Es werden im Handel synthetische und biologische Pflanzenschutzmittel gegen Thripse angeboten. Nicht alle, doch viele synthetische Mittel verwenden Wirkstoffe, die bienen- und nützlingsgefährlich sind. Zu den bienengefährlichen Stoffen zählen zum Beispiel Flupyradifuron und Deltamethrin, die in mehreren synthetischen Mitteln Anwendung finden. Auch Wirkstoffe natürlichen Ursprungs wie zum Beispiel Abamactin können bienengefährlich sein. Aus diesem Grund raten wir Ihnen von diesen ab und empfehlen stattdessen biologische Mittel.

Ein weiterer ungebetener Gast im Garten, in der Wohnung oder im Gewächshaus sind Blattläuse. Wir zeigen Ihnen in unserem Spezialartikel, wie Sie Blattläuse bekämpfen können.

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