Landsberger Renette: Die Apfelsorte im Portrait

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Die ‘Landsberger Renette’ ist eine eher alte Sorte, die besonders für kühlere Hochlagen perfekt geeignet ist. Wer ihr einen luftigen Standort bieten kann und ihr Platz zur Entfaltung gewährt, dem wird eine gute Ernte bei geringem Pflegeaufwand beschert.

Reife Landsberger Renette hängt am Apfelbaum
Die ‘Landsberger Renette’ hat eine helle Grundfarbe [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Die ‘Landsberger Renette’ ist eine Apfelsorte, die einen Garten mit relativ wenig Aufwand bereichern kann. Der alljährliche Schnitt ist bei geringem Platzangebot nötig. Bietet man der Sorte aber einen luftigen Standort auf normalem Gartenboden, wird die Freude über leckere Äpfel kaum durch Krankheitsanfälligkeit oder Ertragsprobleme geschmälert. Besonders als Hochstamm ist die Sorte ‘Landsberger Renette’ gesund und macht wenig Arbeit.

Apfelsorte ‘Landsberger Renette’: Steckbrief

Fruchtmittelgroß bis groß; grünlich-gelbe Grundfarbe mit wenig gelboranger Deckfarbe
Geschmacksüß-säuerlich, süßweinig
Ertraghoch
Erntezeitab September
Genussreifeab Ende Oktober
Lagerfähigkeitgut; früh geerntete Äpfel bis Anfang Januar lagerbar
Wuchsmittelstark bis stark
Klimafür kühle Höhenlagen geeignet
Krankheiten und Schädlingeanfällig für Apfelschorf auf zu trockenen Böden; anfällig für Mehltau auf zu nassen Böden

Herkunft und Geschichte des Apfels

Die Apfelsorte ‘Landsberger Renette’ wurde um 1850 in Landsberg an der Warthe – im heutigen Polen – von einem Justizrat namens Burchhardt gezogen. Er verwendete dazu Samen eines Baumes der Sorte ‘Harberts Renette’. Der zweite Teil der Elternschaft dieses Baumes ist bisher jedoch unklar. Aus den erhaltenen Sämlingen wählte Burchhardt einen vielversprechenden Baum aus, dessen Wuchs und Geschmack ihm zusagte. Wegen seiner geringen Ansprüche an das Klima und den Boden wurde die Sorte gerade an schwierigen Standorten immer wieder gern verwendet. Langfristig setzte sich der Name ‘Landsberger Renette’ durch. Auch heute noch ist die schmackhafte und eher anspruchslose Apfelsorte in den Gärten von Hobbygärtnern, Liebhabern und Pomologen gern gesehen.

Wie schmeckt der Apfel ‘Landsberger Renette’?

Das Fruchtfleisch der ‘Landsberger Renette’ ist gelblich-weiß, feinzellig und saftig. Der Geschmack ist süß-säuerlich oder wird als süßweinig beschrieben. Gelagerte Früchte sind süß und mürbe.
Der Apfel ‘Landsberger Renette’ ist mittelgroß bis groß, rundlich und oft etwas unregelmäßig geformt. Die Grundfarbe der Schale ist grünlich-gelb bis weißgelb und die Deckfarbe nur gelblich-orange angehaucht. Hier treten die berosteten Lentizellen auch etwas stärker zutage. Das Kernhaus ist eher groß und geräumig mit kräftigen Kernen.

Äpfel der Sorte Landsberger Renette in einer Schüssel
Die ‘Landsberger Renette’ hat eine helle Grundfarbe

Anbau und Pflege der Apfelsorte: Besonderheiten

Die Sorte ‘Landsberger Renette’ wächst mittelstark bis stark und leider auch eher aufrecht als waagerecht. Das Wachstum sollte im Hausgarten durch eine schwachwüchsige Unterlage etwas gebremst werden: Die Unterlage M7 hat sich hier bewährt. Für etwas größere Bäume ist auch die Unterlage MM 111 gut geeignet. Auf Streuobstwiesen kann der Anbau auch auf Sämlingsunterlagen oder auf eigener Wurzel erfolgen. Dann wächst die Sorte allerdings hoch auf und muss mit einer Leiter oder Pflückgeräten beerntet werden. Dafür bildet die alte Krone auch viel überhängendes und damit reich fruchtendes Holz.
Auf einer entsprechend gewählten Unterlage kann die ‘Landsberger Renette’ in jede gewünschte Form erzogen werden: Hochstämme, Halbstämme und Buschbäume sind möglich. Lediglich als Spalier ist sie nicht geeignet.

Die ‘Landsberger Renette’ stellt zwar nur geringe Ansprüche an ihren Standort, auf trockenen Böden neigt sie aber dazu, nur kleine Früchte zu bilden und leicht von Apfelschorf befallen zu werden. Andersherum sorgen sehr nasse und schwere Böden dafür, dass die Mehltauanfälligkeit steigt. Die Lage sollte windoffen sein, am besten etwas erhöht – so sind Blattkrankheiten fast ausgeschlossen. Niedrige Jahresmitteltemperaturen und frostige Winter verträgt die ‘Landsberger Renette’ klaglos.

Eine Düngung ist bei der der Sorte im Normalfall nicht nötig. Nur auf schwachen Unterlagen wie M7 oder M26 ist die Zufuhr eines vornehmlich organischen Düngers wie unseres Plantura Bio-Universaldüngers zu empfehlen.
Der Schnitt der ‘Landsberger Renette’ sollte sich darauf konzentrieren, senkrechtes Holz zu reduzieren und schräg stehende Triebe zu fördern. So wird durch die Bildung von Fruchtholz das vegetative Wachstum von Laub und Trieben gebremst. Zu starker Schnitt kann zu völligen Ernteausfällen führen, weshalb der jährliche Griff zur Schere äußerst wichtig ist. Wird diese Sorte zu stark geschnitten, kommt es außerdem zu schwankenden Erträgen.
Weil die Blüte mittelfrüh im Jahr eintritt, sind die Sorten ‘Berlepsch‘, ‘Cox Orange‘, ‘James Grieve‘, ‘Klarapfel’ und ‘Goldparmäne‘ geeignete Befruchter.

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Landsberger Renette: Verwendung und Ernte

Die Ernte der ‘Landsberger Renette’ beginnt in warmen Lagen bereits im September. Die pflückreifen Früchte eignen sich bestens für die Lagerung, die bei mittlerer Luftfeuchte und niedriger Temperatur bis Anfang Januar gelingen kann. Achtung: Werden zu unreife Früchte eingelagert, können sie im Lager welken.
Genussreif wird die ‘Landsberger Renette’ erst ab Ende Oktober vom Baum gepflückt und ist dann sofort als Tafelapfel zu verwenden. Doch auch als Küchenapfel für Kompott, Bratäpfel, für Süßmost oder Apfelwein und Apfelsaft kann die ‘Landsberger Renette’ dienen.

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