Maunzenapfel: Anbau & Pflege des Mostapfels

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Der ‘Maunzenapfel’ ist vor allem in Süddeutschland bekannt. Wir stellen Ihnen den ertragreichen und robusten Apfel vor und erklären, was es bei Anbau und Pflege zu beachten gibt.

Maunzenäpfel liegen auf einer Wiese
Der ‘Maunzenapfel’ kann so viele Früchte tragen, dass der Boden unter dem Baum bedeckt ist [Foto: Marta Roosimaa/ Shutterstock.com]

Der ‘Maunzenapfel’ wird auch schlicht ‘Maunzen’ genannt und gehört zu den robustesten Apfelpfelsorten. Er trotzt Frost, findet sich mit kühlen Höhenlagen ab, wehrt die meisten Krankheiten erfolgreich ab und kann als „Masseträger“ unglaublich hohe Erträge liefern. Seine Frucht wird wegen des günstigen Zucker-Säure-Verhältnisses besonders zum Mosten und Saften verwendet.

Maunzenapfel: Steckbrief

Synonyme‘Maunzen’
Fruchtklein bis mittelgroß; gelblich-grüne Grundfarbe mit hellrot gestreifter Deckfarbe
Geschmacksaftig, süß-säuerlich
Ertragsehr hoch; neigt zur Alternanz
Erntezeitab September
Genussreifeab November
Lagerfähigkeitgut; bis Januar lagerbar
Wuchsmittelstark bis stark
Klimaanspruchslos; gedeiht selbst in Höhenlagen mit starkem Frost
Krankheiten und Schädlingekaum anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten

Herkunft und Geschichte des Apfels

Der ‘Maunzenapfel’ stammt aus dem Raum Göppingen in Baden-Württemberg. Er ist nach seinem Finder, einem Baumpfleger namens Maunzen benannt. Der ‘Maunzenapfel’ war ein zufällig aufgelaufener Sämling, der Baumwart Maunzen erkannte sein Potential und vermehrte ihn weiter. Dies soll um das Jahr 1900 geschehen sein, doch erst nach dem Eiswinter 1928/29 erkannte man die besonderen Qualitäten des Maunzenapfels: Der Baum war außergewöhnlich frosthart und widerstand beinahe als einzige Sorte auch noch in rauen Höhenlagen die Temperaturen nahe -40 °C. In Folge dieser Erfahrung wurde der ‘Maunzenapfel’ gerade in Süddeutschland vermehrt angebaut.

Maunzen: Aussehen und Geschmack

Die Frucht des ‘Maunzenapfels’ ist klein bis mittelgroß. Der Apfel ist meist gleichseitig und kegelförmig mit fünf ausgeprägten Kanten, die ihm von Oben die Form eines Fünfecks geben. Die Schalenoberfläche ist in der Regel eben, manchmal leicht von Warzen besetzt und nur leicht fettig. Die Grundfarbe der Schale ist gelblichgrün, die Deckfarbe sonnenseits verwaschen hellrot gestreift und marmoriert. Der Stiel ist eher dünn.
Das Fleisch im Inneren ist saftig, sehr fest, mit säuerlichem Geschmack und von gelblichweißer Farbe.
Der Apfel duftet angenehm aromatisch, der Geschmack ist allerdings nicht besonders ansprechend. Deswegen – und auch auf Grund seines attraktiven Aussehens – wird der Apfel manchmal als „Blender“ bezeichnet.

Apfelsorte Maunzenapfel
Der ‘Maunzenapfel’ sieht leider schmackhafter aus und riecht besser, als er schmeckt [Foto: lokkis/ Shutterstock.com]

Anbau und Pflege der Apfelsorte ‘Maunzenapfel’

Der ‘Maunzenapfel’ ist eine der robustesten, einfachsten und gesündesten Apfelsorten. Der Anspruch an das Klima ist minimal, Höhenlagen mit starkem Frost und kühlen Sommern sind für den Baum kein Problem. Er wächst auf jedem normalen Gartenboden zufriedenstellend. Nur sehr leichte, sandige Böden sollten großflächig mit einer hochwertigen Pflanzerde wie unserer Plantura Bio-Universalerde angereichert werden. So kann man den Anteil organischer Substanz steigern und für einen stets leicht feuchten und nährstoffreichen Boden sorgen.

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Der Baum ‘Maunzenapfel’ ist mittelstark bis stark wachsend und zeigt dieses Verhalten bis ins hohe Alter. Wer den Apfel in einem Hausgarten mit wenig Platz pflanzen möchte, sollte die Sorte ausschließlich auf schwächer wachsenden Unterlagen wie M9 oder M7 veredelt kaufen. Hier ist allerdings zu beachten, dass diese weit weniger frosthart sind als die Sorte ‘Maunzenapfel’, M9 gilt gar als sehr anfällig für Holzfrost.
Um die besondere Robustheit der Apfelsorte voll nutzen zu können, sollte er daher auf eigener Wurzel kultiviert werden, wenn der Platz hierfür zur Verfügung steht. Der Anbau als Hochstamm auf einer extensiv bewirtschafteten Streuobstwiese ist optimal geeignet für den ‘Maunzen’.
Das Wachstum des ‘Maunzen’ ist stark verzweigend, sodass schnell dichte und kugelige Kronen entstehen. Empfohlen wird es, den Baum im extensiven Anbau selten zu schneiden und nur gelegentlich vergreiste oder ungünstig wachsende Äste zu entfernen. Wer den ‘Maunzenapfel’ auf einer schwachwüchsigen Unterlage zieht, sollte aber jährlich zur Schere und Säge greifen, um die Krone auszulichten. Mit einem fachgerechten Apfelbaum-Schnitt kann man dem Baum die richtigen Impulse geben.

Die Blüte des Maunzenapfels öffnet sich spät und damit frostsicher zwischen April und Mitte Mai. Die rosa angehauchten Blüten werden am besten mithilfe von Bienen durch eine nahestehende Befruchtersorte bestäubt. Als geeignet haben sich hierfür die ‘Rote Sternrenette’, die ‘Goldparmäne’, der ‘James Grieve’ und ‘Cox Orange’ erwiesen.
Als Masseträger neigt der ‘Maunzenapfel’ leider auch beim besten Apfelbaumschnitt stark zur Alternanz, also zu schwankenden Erträgen. Radikalschnitte sollten vermieden werden, um ihn hierzu nicht weiter anzuregen. In Jahren mit extrem hohem Fruchtansatz sollte auf jeden Fall eine Ausdünnung des Behangs erfolgen, es werden also möglichst alle Früchtchen bis auf eines je Fruchtstand entfernt. Diese Ausdünnung verhindert, dass der Apfel im Folgejahr völlig ohne Früchte dasteht.

Apfelbaum Maunzenapfel mit Schafen
Der ‘Maunzen’ ist ganz besonders zum extensiven Anbau in Höhenlagen geeignet [Foto: JuliaMel/ Shutterstock.com]

Der ‘Maunzenapfel’ ist kaum anfällig für Obstbaumkrebs, Feuerbrand und Mehltau und wird nahezu niemals von Apfelschorf befallen.

Maunzenäpfel ernten und verwenden

Bereits Anfang bis Mitte September sind die Früchte des Herbst- und Winterapfels ‘Maunzenapfel’ baumreif, können also zum Einlagern gepflückt werden. Das Fruchtfleisch ist in diesem Zustand noch sehr fest und schmeckt sogar leicht bitter. Erst im Oktober ist der bittere Geschmack nicht mehr zu schmecken und im November ist der Apfel genießbar. Der Apfel ist bei früher Ernte und dunkler, kühler und feuchter Lagerung bis Januar haltbar.

Wegen seines hohen Zucker- und Säuregehaltes ist der ‘Maunzenapfel’ bereits zur Genussreife ein sehr begehrtes Obst zum Keltern, Mosten, Saften und sogar zum Brennen von Schnäpsen. Als Tafelobst wird die Sorte aber nicht empfohlen, hierzu eignet sich dann besser eine nahe gepflanzte Bestäubersorte, etwa der preisverdächtig leckere ‘Cox Orange’.

Der ‘Maunzenapfel’ ist eine freigiebiger Pollenspender, der andere Apfelsorten zuverlässig bestäuben aber auch vielen Insekten Nahrung bieten kann. Damit gehört er zu den bienenfreundlichsten Pflanzen, die Sie in Ihrem Garten pflanzen können – ein Grund mehr, über die Anschaffung eines Apfelbaumes nachzudenken!

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