Apfelsorte Saturn: Herkunft, Anbau & Verwendung

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Die relativ neue Apfelsorte ‘Saturn’ ist durch gezielte Züchtung resistent gegenüber Schorf und nur mittelstark wüchsig. Sie bringt auch einen sehr guten Geschmack unter der knallroten Schale hervor und ist empfehlenswert für professionelle Anbauer und Hobby-Obstbauern.

Reife Saturn-Äpfel
Diese ‘Saturn’-Äpfel sind bestens als Tafelapfel geeignet [Foto: JoannaTkaczuk/ Shutterstock.com]

Der englische Apfel ‘Saturn’ verdient Ihre Aufmerksamkeit, wenn Sie eine naturgesunde Apfelsorte mit gutem Geschmack suchen. Das Wachstum ist eher gemäßigt, sodass der Schnittaufwand sich in der Regel bewältigen lässt. Lesen Sie im Weiteren alles Wichtige zur Apfelsorte ‘Saturn’ im Detail.

Saturn-Apfel: Steckbrief

SynonymeSaturn Noue 8903
FruchtMittelgroß, gelb-rot marmoriert
GeschmackKnackig, saftreich, süß
ErtragHoch, neigt zum Schwanken
ErntezeitAb Mitte September
GenussreifeAb Ende September
LagerfähigkeitBis maximal Dezember
WuchsSchwach bis mittelstark
KlimaWarm, geschützt
Krankheiten und SchädlingeResistent gegen Schorf, nur gering anfällig für Mehltau, meist gesund

Herkunft und Geschichte

‘Saturn’ ist eine gezielt gezüchtete Sorte aus der Versuchsstation East Malling in Großbritannien. Aus dem Kreuzungsergebnis einer Nummernsorte, also einer ausschließlich zur Zucht genutzten Sorte, und einer besonderen Varietät des ‘Red Delicious’ wurde 1977 erstmalig der ‘Saturn’ ausgewählt. 1994 wurde der Sortenschutz beantragt, sodass ‘Saturn’ nicht gewerblich frei vermehrbar ist. Sie wurde von der Artus-Gruppe in Deutschland eingeführt und erfreut sich seitdem zunehmender Beliebtheit, auch wenn Veränderungen im Obst-Sortiment naturgemäß sehr langsam vonstattengehen.

Apfel Saturn
Im englischen East Malling wurde der ‘Saturn’ gezüchtet [Foto: Tomasz Cichecki/ Shutterstock.com]

Geschmack und Eigenschaften

Der Saturn-Apfel ist mittelgroß bis groß und eher hoch gebaut. Die Form weist deutliche, aber flache Kanten auf. Die Kelchgrube ist ausgeprägt gerippt. Aus der tiefen und weiten Stielgrube kommt der mittellange, mitteldicke Stiel hervor. Die Schale ist robust: Derb und etwas hart. Bei Vollreife fühlt sie sich leicht fettig an. Die Grundfarbe ist grüngelb, wird jedoch zu mindestens 30 %, oft fast vollflächig, von der hell- bis dunkelrot marmorierten Deckfarbe überlagert. Die Schalenpunkte sind so fein, dass sie fast nicht zu sehen sind.
Die derbe Schale schützt das gelblich-weiße Fruchtfleisch. Die feinzellige Textur und die festen Zellen sorgen für einen knackigen Abbiss. Danach macht der süße, säurearme und parfümierte Geschmack des saftreichen Apfels Freude.

Saturn-Apfel
Der knackige ‘Saturn’ ist vor allem für den Direktverzehr in jeder Variation geeignet [Foto: DronG/ Shutterstock.com]

Tipp: ‘Saturn’ wurde auf wertvolle Inhaltsstoffe hin untersucht, doch das Ergebnis war eher ernüchternd: Abgesehen von gutem Geschmack hat die Sorte verhältnismäßig wenig zu bieten – zum Beispiel einen recht niedrigen Vitamin-C-Gehalt. Dafür gehört ‘Saturn’ offenbar zu den Apfelsorten, die auch Diabetiker gut vertragen.

Apfelsorte ‘Saturn’: Besonderheiten bei Anbau und Pflege

‘Saturn’ ist wegen seiner guten Gesundheit für Anbauer interessant, doch auf einer schwachwüchsigen Unterlage wie ‘M9’ oder der mittelstarkwüchsigen ‘M7’ macht sich der Apfel auch gut im Hausgarten. Auf der Streuobstwiese muss sich ‘Saturn’ noch beweisen, denn offenbar vergreist die Sorte leicht. Deswegen ist für den extensiven Anbau eine kräftig wüchsige Unterlage wie ‘Bittenfelder’ oder ‘A2’ die richtige Wahl.

Der bevorzugte Standort des Saturn-Apfelbaumes wird von der Wahl der Unterlage zwar beeinflusst, ist aber im besten Fall warm, windgeschützt und nährstoffreich. Zu arme Böden werden besser mit einer Komposterde wie unserer Plantura Bio-Komposterde großzügig verbessert. Die nährstoffreiche, nachhaltig produzierte Erde wird bei der Pflanzung des Apfelbaumes eingearbeitet, wobei ruhig 40 bis 70 Liter verwendet werden dürfen. Wichtig ist eine gute Vermischung mit dem vorhandenen Boden.

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Das Wachstum des Saturn-Apfelbaums ist schwach bis mittelstark. Er neigt auf zu armen Standorten und schwachwüchsigen Unterlagen zum Vergreisen: Es entsteht also zu wenig junges Fruchtholz, wodurch Qualität und Größe der Früchte abnehmen – ein regelmäßiger und nicht zu vorsichtiger Schnitt im Winter wirkt dem entgegen.
Die Erträge setzen für gewöhnlich früh ein und können hoch ausfallen – leider neigt der Baum aber zur Alternanz, also jährlich schwankenden Erträgen. Der Grund liegt in der allzu reichen Blüte, die der Baum im „Mastjahr“ ansetzt. Professionelle Anbauer dünnen den Fruchtbehang daher jährlich etwa im Juni auf eine Frucht pro Fruchtstand aus. Diese Praxis sorgt dafür, dass der Baum regelmäßiger trägt und die verbliebenen Früchte besser versorgt werden – und kann auch im Hausgarten ausprobiert werden.

Apfel der Sorte Saturn
Für regelmäßigen Ertrag solllte ‘Saturn’ ausgedünnt werden [Foto: JoannaTkaczuk/ Shutterstock.com]

Weil ‘Saturn’ mittelfrüh bis spät blüht, ist die Blüte kaum von Spätfrösten betroffen. Wie alle Apfelbäume ist auch die Sorte ‘Saturn’ natürlich ein Festmahl für Bienen und andere Insekten. Gute Befruchter, die in der Nähe platziert werden könnten, sind ‘Florina’, ‘Reglindis’, ‘Topaz’ und ‘Discovery’, sowie ‘Priam’, ‘Teser’ und ‘Goldstar’. ‘Saturn’ ist auch selbst ein brauchbarer Pollenspender.

Wegen der gezielten Züchtung ist der Saturn-Apfelbaum resistent gegenüber Apfelschorf. Gegenüber Mehltau ist er nur gering anfällig, womit schon zwei wichtige Apfelbaum-Krankheiten unwahrscheinlich sind.

Ernte und Verwendung der Saturn-Äpfel

Ab Mitte September wird der Saturn-Apfel für die Einlagerung geerntet. Früh eingelagerte, gesunde Saturn-Äpfel können bis November, maximal bis Dezember, haltbar und schmackhaft sein. Ab Ende September bereits ist der Zustand der Genussreife erreicht – je nach Witterungsverlauf auch etwas früher oder später.

Im Lager kann es bei den Äpfeln zu Fleischbräune kommen, wobei das Fruchtfleisch an Frische und Geschmack einbüßt und sich hellbraun verfärbt. Diese wird besonders bei zu kalter, zu warmer und zu später Lagerung in Kombination mit einem Calcium-Mangel hervorgerufen. Solch einem Mangel an Calcium wird mit regelmäßigem Schnitt zur Förderung des Blattwachstums, der Ausdünnung und gegebenenfalls einer Calcium-Düngung vorgebeugt.

Ist die Ernte gut verlaufen, erfreut der Saturn-Apfel als sehr guter Tafelapfel. Andere Verwendungen sind sicherlich auch möglich – doch fast eine Verschwendung des sehr knackigen, saftreichen Apfels.

Saturn-Apfel mit Fleischbräune
Leider kann beim ‘Saturn’ im Lager Fleischbräune auftreten [Foto: Vastram/ Shutterstock.com]

Oben bereits erwähnt wurde die Apfelsorte ‘Reglindis’. Sie ist ebenso wie Saturn-Apfelbäume durch die aufwändige Züchtungsarbeit sehr gesund, wird aber früher geerntet und ist nicht so lange haltbar. Ihre Verwendung unterscheidet sich ebenso: ‘Reglindis’ ist perfekt zum Backen und Kochen geeignet. Somit ist die Sorte eine gute Ergänzung zum hier vorgestellten ‘Saturn’ – vor allem, da sich die Sorten gegenseitig bestäuben können.

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