Schweizer Orangenapfel: Geschmack & Pflege der Apfelsorte

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Wie schmeckt die Apfelsorte mit dem ungewöhnlichen Namen? Was muss man bei Anbau und Pflege des Schweizer Orangenapfels beachten? Wir stellen den Orange Suisse-Apfel vor.

Schweizer Orangenäpfel am Baum
Der Schweizer Orangenapfel ist ein Abkömmling von ′Cox Orange′ und ′Ontario′ [Foto: Werner Lerooy/ Shutterstock.com]

Die Apfelsorte ′Schweizer Orangenapfel′ hat nicht nur einen wohlklingenden Namen, auch der Geschmack dieses Apfels ist besonders gut. Anders als bei manchen anderen Apfelsorten braucht der Gärtner für den Anbau dieses großen und außergewöhnlichen Apfels allerdings nicht nur einen nahezu perfekten Standort, sondern auch ein gutes Händchen für die Pflege von Apfelbäumen.

Schweizer Orangenapfel: Steckbrief

Synonyme‘Orange Suisse’, ‘Pomme Orange Suisse’
Fruchtmittelgroß bis groß; grüngelbe bis gelbe Grundfarbe mit orangeroter Deckfarbe
Geschmackaromatisch, saftig, mehr süß als sauer
Ertraganfangs regelmäßig, später eher alternierend
Erntezeitab Ende September
GenussreifeDezember bis März
Lagerfähigkeitsehr gut; bis März lagerbar
Wuchsanfangs stark, später schwach; viel Fruchtholz
Klimawarmes Weinbauklima; nicht für Höhenlagen geeignet
Krankheiten und Schädlingeanfällig für Feuerbrand und Stippe

Herkunft und Geschichte

Der Schweizer Orangenapfel (Malus domestica ′Schweizer Orangenapfel′) wurde im Jahr 1935 in der Versuchsanstalt Agroscope Wädenswill in der Schweiz gezüchtet. Er ist als Kreuzung aus den bekannten und sehr beliebten Elternsorten ′Ontario′ und ′Cox Orange′ hervorgegangen. 1954 wurde er zum ersten Mal nach der Sortenzulassung, Vermehrungsphase und der ersten Produktion vermarktet.
Andere klingende Namen für den Schweizer Orangenapfel sind ‘Orange Suisse’ und ‘Pomme Orange Suisse’.

Eigenschaften und Geschmack des Schweizer Orangenapfels

Die Apfelsorte ′Schweizer Orangenapfel′ trägt Früchte mit vielen guten Eigenschaften, ist im Anbau aber etwas schwieriger und anspruchsvoller als andere Apfelsorten. Natürlich werden die Eigenschaften der Sorte durch die Unterlage und die Pflege stark beeinflusst – allgemein zeichnen den Schweizer Orangenapfel aber folgende Merkmale aus:

  • Mittelfrühe Blüte (Mai).
  • Winterapfel zum Genuss vom Spätherbst bis ins Frühjahr.
  • Fruchteigenschaften: Die Frucht ist mittelgroß bis groß mit kurzem Stiel. Sie hat eine glatte, grüngelbe bis gelbe Grundfarbe und eine orangene bis rote Deckfarbe, die als streifige Marmorierung auftritt. Der Geschmack des Schweizer Orangenapfels ist stark standortbeeinflusst, doch in der Regel mehr süß als säuerlich und aromatisch. Das Fleisch ist gelb, mittelfest und sehr saftig. Der Ertrag setzt bei Sämlingen spät ein und ist erst regelmäßig, doch später tendenziell schwankend (alternierend).
  • Lagereigenschaften: Der Schweizer Orangenapfel ist sehr gut lagerfähig und bleibt dabei lange sehr schmackhaft.
  • Wuchs: Das Wachstum der Sorte ist (je nach Unterlage) im juvenilen Alter stark, später schwach. Der Schweizer Orangenapfel bildet hochkugelige Kronen oder wächst gleich strauchartig. Die vegetativen Triebe sind eher dünn, es wird viel Fruchtholz gebildet.
  • Baumgesundheit: Die Sorte ist stark anfällig für Feuerbrand, außerdem anfällig für Stippe (Calcium-Mangel). Die Anfälligkeit für Mehltau und Schorf ist gering. Lesen Sie mehr zu Apfelbaum-Krankheiten im passenden Spezialartikel.
Junger Apfelbaum Schweizer Orangenapfel
Junge Schweizer Orangenäpfel wachsen stark und müssen durch Schnitt kontrolliert werden [Foto: costall/ Shutterstock.com]

Anbau & Pflege des Schweizer Orangenapfels

Der Anbau des Apfels ′Schweizer Orangenapfel‘ wird mit besonders schmackhaften und gut lagerfähigen Äpfeln belohnt. Doch einerseits ist der Anbau nicht auf jedem Standort möglich und andererseits ist diese Sorte eher kein Selbstläufer, sondern möchte jährlich gepflegt werden. Lesen Sie daher alles über den Anbau der Sorte, ehe sie den Apfelbaum pflanzen.

Standortbedingungen

Weil der Schweizer Orangenapfel keine Höhenlagen verträgt, ist der Anbau nur unter 500 Höhenmetern ü.N.N. möglich. Der Boden sollte ausreichend feucht, tiefgründig und nährstoffreich sein. Sandige und humusarme Böden sind für diese anspruchsvolle Sorte nicht geeignet. Volle Sonne oder lichter Halbschatten sind optimal für den Schweizer Orangenapfel. Die Standortbedingungen wirken sich bei dieser Sorte stark auf den Geschmack aus und bei zu schlechten Bedingungen wird sie sich kaum halten können. Sehr gut gelingt der Anbau im warmen Weinbauklima.

Befruchtersorten des Schweizer Orangenapfels

Der Schweizer Orangenapfel ist eine diploide Sorte, die von vielen anderen Sorten befruchtet werden kann und auch andere Sorten gut befruchtet, da sie selbst reich blüht. Sehr gut geeignete Befruchtersorten sind die Eltern ′Cox Orange′ und ′Ontario′ sowie die Sorten ′Discovery′, ′Freiherr von Berlepsch′ und ′James Grieve′.

Apfelsorte ‘Schweizer Orangenapfel’: Pflege

Die Pflege sollte regelmäßig jährlich erfolgen. Jedes Frühjahr ist die Düngung des Apfelbaumes mit einem Dünger mit organischer Langzeitwirkung wie dem Plantura Bio-Universaldünger oder einem ausgewogenen Kompost wichtig. Junge Bäume müssen einen gründlichen Erziehungs- und Pflegeschnitt erfahren und ältere Bäume benötigen einen jährlichen Rückschnitt um die Bildung von neuem Fruchtholz zu gewährleisten, da ihr Wachstum sonst zu schwach wird. Bei einem jährlichen Schnitt des Apfelbaumes im Winter erhält man von der Apfelsorte ′Schweizer Orangenapfel′ besonders hochwertige Früchte von guter Größe und hervorragendem Geschmack.

Tipp: Um das Auftreten von Stippe (Calcium-Mangel) nicht zu provozieren, sollte der Schweizer Orangenapfel auf keinen Fall zu schattig oder an Orten mit geringer Luftbewegung gepflanzt werden. Außerdem sollten hohe Magnesium- und Kaliumgaben besser vermieden werden.

Apfelbäume in einem Weinanbaugebiet
Als wärmeliebende Sorte profitiert der Schweizer Orangenapfel vom Weinbauklima [Foto: ESstock/ Shutterstock.com]

Erntezeit und Verwendung des Schweizer Orangenapfels

Schweizer Orangenapfel: Ernte

Die Apfelsorte ′Schweizer Orangenapfel′ kann frühestens Ende September pflückreif geerntet werden. Nach der Nachreife am Baum oder im Lager ist die Frucht ab Dezember bis spätestens in den März lagerbar und genussreif. Die Lagerung draußen im „Naturlager“ gelingt nur bis in den Dezember. Bei 0 °C, Dunkelheit und etwas höherer Luftfeuchte – zum Beispiel in einem Erdkeller – bleibt der Schweizer Orangenapfel aber tatsächlich bis März sehr schmackhaft.

Verwendung

Der Apfel ′Schweizer Orangenapfel‘ eignet sich hervorragend zum Direktverzehr und als Tafelapfel. Das gilt auch noch nach längerer Lagerung. Gerieben ergibt die Sorte einen goldgelben Brei. Auch zum Backen, Kochen und Mosten kann dieser Allrounder verwendet werden.

Tipp: Alle Äpfel werden durch Insekten bestäubt. Honigbienen und Wildbienen doch auch Hummeln leisten diesen Dienst im Hobbygarten kostenfrei. Mit einer Nisthilfe für Wildbienen oder einer Blumenwiese wie der Plantura Bienenweide können Sie sich bedanken und zugleich die Bestäubung Ihrer Bäume sichern.

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