Galapagos-Tomate: Anbau & Pflege der gelben Wildtomate

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die Wildtomate Solanum cheesmanii ist hierzulande als Galapagos-Tomate bekannt. Bei uns erfahren Sie mehr zu dieser ungewöhnlichen Tomatenart und ihrem Anbau.

Galapagos-Tomaten an der Pflanze
Die Galapagos-Tomate ist auf der gleichnamigen Inselgruppe eine endemische Art [Foto: Kriengkrai Seetapan/ Shutterstock.com]

Die von den Galapagosinseln stammende Tomatenart Solanum cheesmanii ist nah mit unserer Kulturtomate (Solanum lycopersicum) verwandt. Wir stellen Ihnen die Galapagos-Tomate vor und geben Tipps zum Anbau der weitgereisten Art im eigenen Garten.

Galapagos-Tomate: Steckbrief

FruchtCocktailtomate; gelb bis orange
Geschmacksüß-säuerlich
Reifezeitfrüh ab Juli
WuchsWildtomate, bis 2 m
StandortFreiland, Topf

Herkunft und Geschichte der Tomatensorte

Wie der Name bereits andeutet, stammt die Galapagos-Tomate von den gleichnamigen Inseln vor der Küste Ecuadors. Sie kommt dort wild als eine von zwei endemischen Tomatenarten vor. Das bedeutet, dass es sie – ebenso wie die stark behaarte Solanum galapagense – nur auf den Galapagosinseln gibt. In Form von Früchten und Samen gelangte die Wildtomate aufs Festland, wo man sie als Exotin im Garten anpflanzte. Mittlerweile finden jedoch auch Hobbygärtner hierzulande Gefallen an der robusten Tomatenart und bauen sie regelmäßig an.

Bereits Charles Darwin entdeckte diese Spezies und legte einen Eintrag in seinem Herbarium für sie an. Sie stammt wohl von ihren nahen Verwandten, der Kulturtomate und der Wildtomate Solanum pimpinellifolium ab. Mit den beiden Tomaten lässt sie sich auch kreuzen und erzeugt so hybride Nachkommen. In der Züchtung wurde die robuste Wildtomate bereits erfolgreich eingekreuzt und hat Resistenzen und Toleranzen gegen einige wichtige Krankheiten in moderne Tomatensorten eingebracht.

Eigenschaften und Geschmack der Galapagos-Tomate

Die Galapagos-Tomate wächst in ihrer warmen Heimat mehrjährig und strauchartig. Bei uns im einjährigen Anbau wird sie etwa einen bis zwei Meter hoch und meist genauso breit. Sie nimmt somit schnell denselben Platz wie eine Zucchini-Pflanze (Cucurbita pepo ssp. pepo convar. giromontiina) ein. Das Laub ist hellgrün und eher zierlich sowie kleinteilig gelappt. Die ganze Pflanze ist fein behaart und trägt viele kleine, runde, oval bis leicht birnenförmige Früchte. Diese erreichen ein Gewicht von 5 bis 8 Gramm und sind damit deutlich größer als die Früchte der verwandten Wildtomate Solanum pimpinellifolium, die bei uns auch als Johannisbeertomate bekannt ist. Die Früchte der Galapagos-Tomate sind gelb bis orange gefärbt und schmecken süß-säuerlich. An einem sonnigen Standort entwickelt sich die Süße noch mehr. Die Galapagos-Tomate ist samenfest und kann über ihre eigenen Samen wieder vermehrt und im nächsten Jahr ausgesät werden. Tipps und Anleitungen zur Gewinnung von Tomatensamen finden Sie in unserem Spezialartikel.

reife Galapagos-Tomaten am Strauch
Die Galapagos-Tomate reift bereits früh ab Juli [Foto: EA-AE/ Shutterstock.com]

Galapagos-Tomaten pflanzen und pflegen

Die wilde Galapagos-Tomate eignet sich ideal für die Pflanzung im Freiland ohne Regenschutz. An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche, sie verträgt sogar salzige und feuchtere Böden, wie sie auf den Galapagosinseln nahe der Küste vorkommen. Da sie stark wuchert und auch in die Breite wächst, sollte sie einen großzügigen Platz zugewiesen bekommen. Die Kultur im Topf ist ebenso möglich, ein warmer Standort fördert hier die Süße der Früchte. Von Februar bis März werden die Jungpflanzen dieser Wildtomate genau wie die ihre Verwandten, der Kulturtomate, auf einem warmen, hellen Fensterbrett vorgezogen. Nach den Eisheiligen Mitte Mai erfolgt dann das Auspflanzen ins Beet oder in den Topf. Außerdem ist der Anbau der Tomate im Hochbeet möglich.

Eine nährstoffreiche Pflanzerde, wie unsere Plantura Bio-Tomaten-& Gemüseerde, eignet sich als Substrat für die Wildtomate im Topf ideal. Sie kommt im Gegensatz zu vielen anderen Erden komplett ohne Torf aus und speichert pflanzenverfügbares Wasser über einen hohen Gehalt an Kompost. Die vorgedüngte Erde versorgt Tomatenjungpflanzen nach der Pflanzung bis zum Anwurzeln und der ersten Blütenbildung mit den notwendigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Co. Die Jungpflanzen der Galapagos-Tomate werden tief ins Pflanzloch oder in den Topf gesetzt, die untersten Blätter entfernt und der Topf mit Erde aufgefüllt. Wässern Sie nach dem Pflanzen großzügig und gießen Sie auch in den folgenden Wochen regelmäßig.

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Bei der Pflege der Galapagos-Tomate gibt es ein paar Punkte zu beachten – dennoch ist die Wildtomate deutlich anspruchsloser als gewöhnliche Kulturtomaten. Schädlinge und Krankheiten treten bei dieser Art kaum auf.

Die frühreife Wildtomate blüht teils bereits bei der Auspflanzung, teils erst ab Juni. An den großen, sonnengelben Blüten bilden sich bald die ersten kleinen Früchte. In dieser Phase steigt der Nährstoffbedarf der Tomatenpflanze stark an und im Juni sollte die erste Düngung erfolgen. Bei Tomaten im Topf oder stark wuchernden Wildtomaten kann die Ausbringung und Einarbeitung eines Granulatdüngers schwierig werden. Mithilfe eines organischen Flüssigdüngers, wie unseres Plantura Tomaten- & Gemüsedüngers, können Sie die benötigten Nährstoffe direkt mit dem Gießwasser an die Wurzeln der Pflanze spülen. Geben Sie hierfür etwa einmal pro Woche 15 bis 25 ml des Bio-Tomaten- & Gemüsedüngers in 5 Liter Wasser und wässern Sie Ihre Galapagos-Tomaten damit.

Ausgeizen muss man die Galapagos-Tomate übrigens überhaupt nicht. Sie bildet an ihren vielen Seitentrieben unzählige Blüten und somit auch Früchte. Daher werden die zahlreichen Triebe auch nicht entfernt. Damit die wüchsigen Triebe der Wildtomate nicht bald schon auf dem Boden liegen, empfiehlt es sich, die Tomate aufzubinden. Ein Metallgerüst oder mehrere Holzpflöcke ringsum die Pflanze, um welche eine Schnur gewickelt wird, sind dafür geeignet. Die Pflanze lehnt sich an die Gerüste an, die Früchte bleiben sauber und auch die Ernte gestaltet sich auf die Art deutlich einfacher.

Tipp: Eine Mulchschicht unter der Tomatenpflanze aus pflanzlichen Materialien – wie Rasenschnitt – verringert die Verdunstung und somit den Wasserbedarf an heißen Sommertagen. Zudem dient sie gleichzeitig als Futter für Bodenorganismen. Wichtig ist es, vor dem Mulchen eine dünne Schicht Dünger zu streuen, um die Fixierung von Stickstoff zu verhindern.

Ernte und Verwendung der Wildtomate

Die Wildtomate von den Galapagosinseln ist besonders bei Kindern beliebt und wird am liebsten direkt von der Pflanze genascht. Die kleinen Tomatenfrüchte lassen sich auch leicht trocknen und somit für die kalte Jahreszeit haltbar machen.

Eine Tomatensorte, die nicht nur kleine Früchten trägt, sondern auch einen winzigen Wuchs hat ist die Tiny Tim-Tomate. Wir stellen Ihnen diese Zwergsorte im Steckbrief vor.

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