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Wüstenrose: Pflege, Vermehren & die schönsten Sorten von Adenium

Katja
Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Der Name der Wüstenrose (Adenium) lässt es nicht unbedingt vermuten, doch die trockenheitsliebende Pflanze verwöhnt einen mit zahlreichen Blüten.

Wüstenrose
Durch Blüten und Stamm ist die Wüstenrose ein echter Hingucker [Foto: Somkiat/ Shutterstock.com]

Je nach Sorte kann die Wüstenrose rot, rosa oder weiß blühen und verfügt zudem über die außergewöhnlichsten Stammformen. Wie zeigen, wie die Pflege der anspruchslosen Sukkulente gelingt und stellen die schönsten Sorten vor.

Wüstenrose: Herkunft und Eigenschaften

Die Wüstenrose ist eine Pflanzengattung, die in Teilen Afrikas sowie auf der arabischen Halbinsel zu finden ist. Sie gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) und enthält den für diese Pflanzenfamilie typischen Milchsaft. Er tritt bei Verletzungen der Pflanzen aus und kann hautreizend wirken oder sogar Vergiftungen hervorrufen. Die Trockenzeiten in ihrer Heimat übersteht die Wüstenrose ohne Probleme. Sie ist eine Stammsukkulente, das heißt sie kann Wasser im sogenannten Caudex speichern. Damit bezeichnet man das Speicherorgan der Pflanze zwischen Wurzel und Stamm. Der Caudex kann verschieden geformt und ausgeprägt sein und sehr dekorativ aussehen.
Der immergrüne Strauch erscheint deshalb manchmal auch wie ein Baum und kann in der Natur Höhen von bis zu fünf Metern erreichen. Aber wie groß wird eine Wüstenrose in Zimmerkultur? Das kommt ganz auf die Sorte an und kann von 30 cm bis zu 3 Metern variieren. Die Blätter sind oval, verdickt und dunkelgrün. Adenium besticht aber nicht nur durch interessante Stammformen und immergrüne Blätter, sondern auch durch ihre hübschen Blüten. Die Wüstenrosen-Blüten zeigen sich ab April und bleiben bis in den Juli hinein. Die Wüstenrose kann in allen Farbabstufungen von Weiß bis Violett erblühen. Sogar gefüllte Blüten sind aufgrund von Züchtungen erhältlich.

Caudex der Wüstenrose
Im Caudex wird Wasser gespeichert [Foto: Samsujosssss/ Shutterstock.com]

Die schönsten Wüstenrosen-Sorten und -Arten

Bei den Wüstenrosen- Arten und -Sorten herrscht noch Uneinigkeit. Teilweise wird davon ausgegangen, dass es nur eine einzige Wüstenrosen-Art gibt, nämlich die gewöhnliche Wüstenrose (Adenium obesum). Alle anderen Vertreter wären demnach Unterarten. Es ist jedoch auch möglich, dass es sich um mehrere, verschiedene Arten handelt. Ob eigenständige Art oder Unterart, alle der folgenden Wüstenrosen eignen sich als Zimmerpflanzen und sind schön anzusehen.

  • Adenium obesum: Die gewöhnliche Wüstenrose gilt als eigentliche Wüstenrose. Ihre Blüten können verschiedene Farben haben, meist ist die Blüte im Innenbereich heller gefärbt als Außen, wodurch sich ein hübscher Farbübergang ergibt.
Adenium obesum
In der Natur wird Adenium obesum bis zu fünf Meter groß [Foto: Ovchinnikova Irina/ Shutterstock.com]
  • Adenium arabicum: Diese somalische Wüstenrose sieht Adenium obesum sehr ähnlich. Will man die Wüstenrose als Bonsai pflegen, so sollte man am besten zu Adenium arabicum greifen, da sie am besten für diese Zwecke geeignet ist.
Adenium arabicum als Bonsai
Als Bonsai eignet sich Adenium arabicum besonders gut [Foto: wuanxiang/ Shutterstock.com]
  • Adenium multiflorum: Wie der Name verrät, punktet diese Wüstenrose vor allem durch eine beeindruckende Blütenpracht. In der Natur wird diese Art aber nicht ganz so groß und es bleibt meist bei einer Höhe von etwa drei Metern.
Blüten einer Wüstenrose
Adenium multiflorum hat eine besonders prächtige Blüte [Foto: Rome Loots Photography/ Shutterstock.com]
  • Wüstenrose ‘Schneeweiß’: Diese Wüstenrosen-Sorte blüht weiß und besitzt gefüllte Blüten. So erscheint sie besonders prächtig.
Wüstenrose mit gefüllter Blüte
Es gibt auch Wüstenrosen in weiß oder mit gefüllten Blüten [Foto: Soraya Plaithong/ Shutterstock.com]
  • Wüstenrose ‘Golden Dragon’: Eher ungewöhnlich für Wüstenrosen ist die Sorte ‘Golden Dragon’, welche gelbe Blüten ausbildet.
Wüstenrose mit gelber Blüte
Auch Wüstenrosen in Gelb sind möglich [Foto: pittaya/ Shutterstock.com]

Anzucht, Standort und Erde

Adenium ist eine sehr genügsame Zimmerpflanze, die in Sachen Pflege wenig Schwierigkeiten bereitet. Um sich an einer Adenium erfreuen zu können, müssen Sie keine fertige Pflanze kaufen, sondern können die Wüstenrose auch aus Samen ziehen. Bei der Verwendung von Saatgut wird der Caudex der kleinen Pflanzen meist besser ausgebildet als bei durch Stecklinge gewonnenen Nachkommen. Verteilen Sie im Frühjahr das Saatgut auf Anzuchtsubstrat und bedecken Sie die Samen mit Erde. Die Schicht sollte maximal einen Zentimeter dick sein. Halten Sie die Erde feucht und stellen Sie das Gefäß an einen warmen und hellen Platz bei circa 20 bis 25 °C. Die ersten Keimlinge können schon nach einer Woche erscheinen. Wenn sich die ersten Blattpaare zeigen, können Sie die kleinen Wüstenrosen umtopfen. Beim Einpflanzen sollte der Teil des Caudex, an dem sich der Großteil der Wurzeln befinden, mit Erde bedeckt sein. Man kann auch einen etwas größeren Teil des Caudex an der Oberfläche lassen und die oberen feinen Wurzeln einfach abschneiden. Ein flacher Topf sorgt dafür, dass sich der Caudex nicht lang und pfahlförmig ausbildet.

Wüstenrose draußen
Im Sommer steht die Wüstenrose gerne draußen, wo sie mehr Sonnenlicht bekommt [Foto: Rembolle/ Shutterstock.com]

Die Wüstenrose benötigt einen Standort, der warm und sehr sonnig ist. Sie kann also problemlos direkt ans Süd-Fenster gestellt werden, solange dort keine andauernde Zugluft herrscht. Temperaturen von rund 20 °C sind empfehlenswert, es darf aber auch gerne wärmer sein. Auch trockene Luft stellt kein Problem dar. Sobald die Temperaturen im Sommer zweistellig sind, können Sie die Wüstenrose auch nach draußen stellen. Dort ist der Lichtgenuss meist höher als am Fenster und Adenium erhält beste Voraussetzungen für ein kräftiges, wenn auch langsames Wachstum.

Damit auch im Wurzelbereich die Bedingungen stimmen, muss das Substrat durchlässig sein und der Topf unbedingt über ein Abflussloch verfügen. Wie bei den meisten Pflanzen ist eine Drainageschicht aus grobem Material wie Kieselsteinen auf dem Topfboden empfehlenswert. Pflanzen Sie die Wüstenrose dann in ein Gemisch aus zwei Dritteln Pflanzenerde und mindestens einem Drittel Quarzsand, der die Durchlässigkeit erhöht. Als Basis können Sie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde verwenden, deren pH-Wert im optimalen Bereich für die Wüstenrose liegt und vorwiegend aus recycelten pflanzlichen Rohstoffen hergestellt wird.

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Wüstenrose pflegen

Wenn Sie auf der Suche nach einer anspruchslosen Zimmerpflanze sind, liegen Sie mit der Wüstenrose genau richtig. Trockenheit und Wärme sind die beiden Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Wüstenrosen-Pflege.

Wüstenrose schneiden, gießen und düngen

Das Wichtigste beim Gießen der Wüstenrose ist die Vermeidung von Staunässe. Entfernen Sie all das Wasser, das nach dem Gießen in den Untersetzer abläuft. Gegossen wird nur, wenn sich das Substrat trocken anfühlt. Trockenheit verträgt die Wüstenrose in jedem Fall besser als Nässe. Im Winter kann die Wassergabe fast vollständig eingestellt werden. Wenn es zu kalt wird und wenig gegossen wird, geht die Wüstenrose eine Ruhephase ein, wirft ihr Laub ab. Im nächsten Frühjahr treibt sie dann wieder aus.

Geißen der Wüstenrose
Adenium benötigt nur wenig Wasser [Foto: wing-wing/ Shutterstock.com]

Gedüngt wird die Wüstenrose nur in der Wachstumsphase. In der Winterruhe wird kein Dünger benötigt. Die Vegetationszeit reicht von März bis Oktober, in dieser Zeit können Sie etwa alle vier Wochen düngen. Verwenden Sie, falls vorhanden, einen Kakteendünger oder nutzen Sie einen Grünpflanzendünger in halber Dosierung. Dafür bietet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger an, der für fast alle Zimmerpflanzen geeignet ist. Neben den wichtigen Nährelementen Stickstoff und Kalium sind auch Mikroorganismen enthalten, die das Wurzelwachstum unterstützen.

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Es ist nicht nötig die Wüstenrose zu schneiden, da sie ohnehin nur sehr langsam wächst. Falls Sie in die Form eingreifen wollen, ist ein Schnitt jedoch möglich, denn die Wüstenrose treibt an dieser Stelle wieder aus. Der beste Zeitpunkt ist nach der Blütezeit. Sonst können die angelegten Blütenknospen mit abgeschnitten würden.

Zu dieser Zeit können Sie die Wüstenrose auch umtopfen. Das genügt allerdings alle paar Jahre, wenn die Wurzeln unten aus dem Topf herauswachsen, da das Wachstum sehr langsam voranschreitet.

Austriebe der Wüstenrose
Nach dem Schneiden kann die Wüstenrose neu austreiben [Foto: Attapon Thana/ Shutterstock.com]

Gelbe Blätter und Blattverlust an der Wüstenrose: Was tun?

Ihre Wüstenrose verliert Blätter oder sie verfärben sich gelb? Das muss kein Grund zur Sorge sein.

  • Gelbe Blätter: Schickt man die Wüstenrose im Winter absichtlich durch das Einstellen der Wassergaben in die Winterruhe, werden die Blätter gelb und fallen ab. Zu anderen Zeitpunkten können jedoch zu viel oder zu wenig an Nährstoffen oder Wurzelfäule durch Staunässe der Auslöser für die Blattveränderung sein.
  • Keine Blüten: Die Wüstenrose blüht nicht? Für eine reiche Blüte im Frühjahr ist die Ruhephase im Winter entscheidend. Bleibt die richtige Überwinterung aus, so kann es zu Ausfällen in der Blüte und auch in den Laubblättern kommen.
  • Blattverlust: Es ist ganz normal, dass die Wüstenrose als Zimmerpflanze im Winter ihre Blätter verliert, wenn sie nicht mehr gegossen wird. Sie bekommt in der kalten Jahreszeit zudem zu wenig Licht. Fallen die Blätter allerdings im Frühling oder Sommer ab, liegt womöglich ein Pflegefehler vor.
  • Schädlinge: Selten wird die Wüstenrose von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht. Spinnmilben oder Wollläuse mögen besonders gern die trockene Luft im Winter. Bei einem Befall sollte die Pflanze vorsichtig, aber gründlich abgewaschen werden.
Wüstenrose mit gelben Blättern
Gelbe Blätter können aus Pflegefehlern resultieren [Foto: Ibrafaislz/ Shutterstock.com]

Wüstenrose vermehren: Samen, Stecklinge und Co.

Um die Wüstenrose zu vermehren sind sowohl Stecklinge als auch Samen geeignet. Der entscheidende Vorteil beim Saatgut ist die stärkere Ausprägung des Caudex.

Die Vermehrung der Wüstenrose über Stecklinge erfolgt im Sommer oder im Frühling. Es werden Triebe ohne Blüten, jedoch mit mindestens zwei Blattpaaren verwendet. Schneiden Sie einen Trieb mit einem scharfen Schneidewerkzeug ab und lassen Sie ihn ein bis zwei Tage trocknen. Danach können Sie den Steckling in Anzuchterde stecken und warm und leicht feucht halten.

Die Verwendung von eigenem Saatgut ist ebenfalls erfolgsversprechend. Zwischen Juli und August reifen die Samen heran, die sich in länglichen, braunen Kapseln befinden. Die reifen Kapseln werden geerntet und das Saatgut herausgelöst. Dann kann direkt mit der Aussaat begonnen werden, die Keimfähigkeit ist bei frischen Samen nämlich am höchsten. Wie das geht, erfahren Sie weiter oben im Absatz zu Anzucht, Erde und Standort.

Stecklinge der Wüstenrose
Die Vermehrung der Wüstenrose ist über Samen oder Stecklinge möglich [Foto: Tar LP/ Shutterstock.com]

Wüstenrose überwintern

Die Wüstenrose zu überwintern ist entscheidend für die Blütenbildung im nächsten Jahr. In der kalten Jahreszeit bekommt die sonnenliebende Sukkulente ohnehin nicht genug Licht für das Wachstum und wird deshalb in eine Ruhephase versetzt.

Wichtig ist, dass die Temperatur auch im Winter nicht unter 15 °C sinkt. In der kalten Jahreszeit wird nicht gedüngt und nur sehr reduziert gegossen. Während der Winterruhe – bei der Wüstenrose auch Trockenruhe genannt – werden die Blätter der eigentlich immergrünen Pflanzen abgeworfen. Nach einer erfolgreichen Überwinterung sprießen Blüten und Blätter aber ab dem Frühjahr wieder reichlich, sobald wieder gegossen wird. Alle paar Jahre, wenn der Topf zu klein geworden ist, kann die Wüstenrose nach der Winterruhe aber vor dem Neuaustrieb umgetopft werden.

Wüstenrose im Winter
Im Winter wirft die Wüstenrose in unseren Breiten die Blätter ab [Foto: Pattama somkanay 41032/ Shutterstock.com]

Ist die Wüstenrose giftig?

Aufgrund ihres Milchsafts ist die Wüstenrose giftig. Er sollte weder die Haut berühren noch verzehrt werden, da es zu Hautreizungen und Vergiftung kommen kann. Zum Schutz vor dem Saft können bei der Arbeit Handschuhe getragen werden. Die Wüstenrose sollte nicht in Reichweite von Kindern oder Haustieren aufgestellt werden.

Es gibt noch viele weitere blühende Sukkulenten, von denen sogar einige winterhart sind. Wir haben eine kleine Übersicht für Sie zusammengestellt.