Adonisröschen: Blütezeit, Standort & Giftigkeit

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Das Adonisröschen ist in der Natur nur noch sehr selten zu finden. An einem geeigneten Standort kann man die schöne Blume aber auch im eigenen Garten anpflanzen.

Adonis-Blume
Adonisröschen sind Blumen mit auffälligen gelben Blüten [Foto: Moisieiev Igor/ Shutterstock.com]

Bei den Adonisröschen (Adonis) gibt es die passende Art für jede Jahreszeit. Früh im Jahr zeigen sich die Blüten des Frühjahrs-Adonisröschens. Dann folgen weitere Arten, bis im Herbst die Saison mit dem blühenden Herbst-Adonisröschens beendet wird. Wir erklären in diesem Artikel, worauf es beim Pflanzen von Adonisröschen ankommt, nennen die wichtigsten Pflegemaßnahmen und beantworten die Frage, ob Adonisröschen giftig sind.

Adonisröschen: Blüte, Herkunft und Eigenschaften

Der Legende nach sollen aus den Blutstropfen des sterbenden Adonis Blumen von blutroter Farbe gewachsen sein. Der Name Adonisröschen bezieht sich also eigentlich nur auf die rotblühenden der ungefähr 30 bis 35 Arten, die zur Gattung Adonis gehören. Neben rot können die ungefähr 2 bis 7 cm großen Blüten auch gelb oder sogar weiß sein. Meistens werden Adonisröschen von Insekten bestäubt. Obwohl sie nur Pollen und keinen energiereichen Nektar produzieren, besuchen vor allem Wildbienen sowie Käfer die Blüten gerne und stellen so die Fortpflanzung der Adonisröschen sicher.

Adonisröschen mit Käfern
Adonisröschen werden unter anderem von Käfern bestäubt [Foto: Julian Popov/ Shutterstock.com]

Die Blütezeit der Adonisröschen ist abhängig von der jeweiligen Art und oft schon vom Namen ableitbar. So blüht das Frühlings-Adonisröschen von April bis Mai, wohingegen die Blütezeit des Herbst-Adonisröschens im Spätsommer bis in den September hinein reicht.
Bei vielen Arten sind die Blätter fein gefiedert und wirken fast wie weiche Nadeln. Die krautigen Pflanzen bleiben meist relativ niedrig, nur die Blüte können sie bis zu 50 cm über den Boden recken. Im Gegenzug brauchen die Tiefwurzler unter der Erde umso mehr Platz. Die Lebensform von Adonisröschen ist je nach Art ein- oder mehrjährig. Das bedeutet, manche Varianten sterben im Herbst ab und nur ihre Samen überdauern den Winter, während andere als Überdauerungsorgan ein Rhizom bilden, aus dem sie im Frühjahr wieder austreiben.

Adonisröschen mit gefiederten Blättern
Die Blätter von Adonisröschen sind stark gefiedert [Foto: aquatarkus/ Shutterstock.com]

Tipp: Auch wenn Adonisröschen bei uns heimisch sind, sind sie sehr selten geworden und ihr Bestand geht ständig zurück. Aus diesem Grund stehen Adonisröschen in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nicht gepflückt werden.

Die schönsten Adonisröschen-Arten

Zur Gattung der Adonisröschen gehören ungefähr 30 bis 35 Arten. Sie unterscheiden sich unter anderem in ihren Blüten sowie in der Blütezeit und den Standortansprüchen.

Frühlings-Adonisröschen

Das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) begeistert schon ab April mit seinen sonnengelben, bis zu 8 cm großen Blüten. Im Sommer zieht die mehrjährige Pflanze aber komplett ein und treibt erst im nächsten Frühjahr wieder aus ihrem Rhizom aus. Frühlings-Adonisröschen bevorzugen trockene bis frische, durchlässige, kalkreiche Böden und gedeihen in Steingärten und auf wilden Freiflächen.

Frühlings-Adonisröschen
Das Frühlings-Adonisröschen gedeiht auch in Steingärten [Foto: Boiko Viktor/ Shutterstock.com]

Sommer-Adonisröschen

Dank seiner meist tiefroten Blüten mit dunklem Grund hat das Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis) weitere Namen wie Blutströpfchen oder Teufelsauge. Seine Blütezeit reicht von Mai bis in den Juni. Das Sommer-Adonisröschen ist einjährig, muss also jedes Jahr neu ausgesät werden und bevorzugt ebenfalls sonnige Standorte mit kalkhaltigen, durchlässigen und eher trockenen Böden.

Rotes Adonisröschen
Teufelsauge scheint ein passender Name für das Sommer-Adonisröschen [Foto: Lussin/ Shutterstock.com]

Herbst-Adonisröschen

Auch das Herbst-Adonisröschen (Adonis annua) ist einjährig und erreicht eine maximale Höhe von circa 40 cm. Es zeigt seine roten, mit circa 2,5 cm eher kleinen Blüten von August bis September. Die Standortansprüche sind denen des Sommer-Adonisröschens ähnlich.

Adonisröschen mit roten Blüten
Auch das Herbst-Adonisröschen hat rote Blüten, blüht aber etwas später als das Sommer-Adonisröschen [Foto: F.Neidl/ Shutterstock.com]

Amur-Adonisröschen

Beim Amur-Adonisröschen (Adonis amurensis hort.) handelt es sich um einen Hybrid zweier Adonis-Arten, der steril ist und sich deshalb nicht durch Samen ausbreiten kann. Im Gegensatz zu den anderen hier genannten Varianten wächst es an sonnigen und absonnigen Standorten mit frischen, neutralen bis sauren Böden. Das Amur-Adonisröschen ist mehrjährig und blüht sehr früh, teilweise sogar schon Ende Januar. Die Blüten des Amur-Adonisröschens sind gelb.

Amur-Adonisröschen im Schnee
Das Amur-Adonisröschen blüht schon sehr früh [Foto: Konstantin Baidin/ Shutterstock.com]

Adonisröschen pflanzen: Standort, Erde und Co.

Die Ansprüche von Adonisröschen an den Standort variieren leicht von Art zu Art. Für viele gilt jedoch, dass ein in sonniger Lage gelegener, kalkhaltiger, sommertrockener und humoser Platz optimal ist.

Haben Sie ein Adonisröschen im Container oder Topf erworben, ist der beste Pflanzzeitpunkt im Frühjahr.

  1. Bereiten Sie das Beet vor, indem Sie den Boden lockern und von Unkraut befreien. Bei lehmigen Untergründen bietet es sich an, Sand wie zum Beispiel unseren Plantura Rasensand in den Boden zu mischen, um ihn durchlässiger zu machen. Ziel ist es, dass ungefähr 30 % des Erdvolumens aus Sand und anderen Steinchen besteht.
  2. Heben Sie Pflanzlöcher im Abstand von circa 30 cm aus. Die Löcher sollten etwas breiter und tiefer als der Topf sein, in dem Sie die Adonisröschen erworben haben.
  3. Die Adonisröschen-Pflanzen werden in die vorbereiteten Löcher gesetzt und ebenerdig mit Substrat aufgefüllt.
  4. Drücken Sie die Erde um die Pflanzen fest und gießen Sie alles gut an.
  5. Im ersten Monat nach dem Auspflanzen der Adonisröschen sollte der Boden nicht austrocknen.
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Auch die Aussaat von Adonisröschen-Samen ist möglich. Obwohl sie erst im Frühjahr keimen, ist der beste Zeitpunkt dafür im Herbst von September bis Oktober. Das liegt daran, dass durch Lagerung die Keimfähigkeit der Adonisröschen-Samen stark nachlässt und sie erst nach Kälteeinwirkung keimen.

  1. Bereiten Sie das Beet vor, indem Sie den Boden von Unkraut befreien und ein feinkrümeliges Saatbett herstellen. Auch hier sollte bei zu lehmigen Untergründen so viel Sand beigemischt werden, dass der Boden deutlich heller wird.
  2. Die Aussaat kann breitwürfig oder in Reihen mit circa 20 cm Abstand geschehen. Säen Sie lieber etwas zu dicht mit einer Saattiefe von ungefähr 1 cm.
  3. Im Herbst und Winter werden Sie noch nichts beobachten können, denn die Samen keimen erst im Frühjahr. Für die Adonisröschen ist es förderlich, wenn der Boden von Schnee bedeckt ist. Das hält die Temperatur darunter im optimalen Bereich zwischen – 4 °C und 0 °C und verhindert außerdem, dass der Boden austrocknet. Einen ähnlichen Effekt erreicht man durch eine Mulchschicht aus Reisig.
  4. Achten Sie darauf, dass das Substrat im Frühjahr vor und nach der Keimung nicht austrocknet.
  5. Sobald die Jungpflanzen einige Zentimeter hoch sind, werden Sie auf einen Abstand von circa 25 bis 30 cm vereinzelt.

Tipp: Haben Sie Geduld. Zum Beispiel beim Frühlings-Adonisröschen kann es 2 bis 3 Jahre dauern, bis sich zum ersten Mal Blüten zeigen.

Adonisröschen in der Natur
Natürliche Adonisröschen-Vorkommen sind sehr selten geworden [Foto: Chodimeafotime/ Shutterstock.com]

Pflege: Die wichtigsten Maßnahmen

Sie haben zwar hohe Ansprüche an ihren Standort – doch fühlen sie sich erst einmal wohl, brauchen Adonisröschen wenig Pflege.

Jungpflanzen können während trockener Perioden noch ab und an gewässert werden. Haben sich mehrjährige Arten etabliert, benötigen sie eine Wässerung dank ihres tiefen, verzweigten Wurzelsystems nicht mehr.

Ein Schnitt ist nicht nötig. Nur zu viel Konkurrenz vertragen Adonisröschen nicht. Achten Sie daher darauf, dass sich in unmittelbarer Nähe keine konkurrenzstarken Pflanzen ausbreiten, die das Adonisröschen beschatten könnten.

Tipp: Tragen Sie bei der Arbeit an Ihren Adonisröschen immer Handschuhe, denn bei Hautkontakt kann es zu Ausschlägen oder ähnlichen Reaktionen kommen.

Adonisröschen auf trockenem Gras
Zu viel Konkurrenz vertragen Adonisröschen nicht [Foto: krigofineart/ Shutterstock.com]

Selbst gedüngt werden müssen die schönen Blühpflanzen meist nicht, man kann damit aber die Gesundheit und das Wachstum unterstützen. Der beste Zeitpunkt für eine Düngung ist abhängig von der Art. Bei frühblühenden Adonisröschen sollte sie bereits sehr früh im Jahr, also im Februar oder März, erfolgen. Bei Arten, die später im Jahr blühen, reicht es, wenn man den Dünger erst zu Wachstumsbeginn ausbringt. Ein geeigneter Dünger ist zum Beispiel unser Plantura Bio-Blumendünger. Dank seiner vornehmlich organischen Zusammensetzung werden die Nährstoffe langsam über einen längeren Zeitraum abgegeben. Er ist außerdem zu 100 % tierfrei und unbedenklich für Haus- und Gartentiere. Alternativ kann guter, reifer Kompost als Dünger verwendet werden.

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Von den meisten Krankheiten und Schädlingen bleiben Adonisröschen verschont. Nur Schnecken mögen die für viele andere Tiere giftigen Pflanzen. Passen Sie daher vor allem während längerer feuchter Wetterphasen auf. In unserem Beitrag erfahren Sie, wie man Pflanzen vor Schnecken schützen kann.

Adonisröschen überwintern

Bei uns sind die mehrjährigen Adonisröschen sehr winterhart, denn sie vertragen Temperaturen sogar bis – 40 °C. Man kann die Pflanzen also gut das ganze Jahr über im Beet belassen und muss bei der Überwinterung auf nichts Besonderes achten.

Vermehrung

Adonisröschen zu vermehren, gestaltet sich als eher schwierig. Die meisten Arten vertragen eine Teilung nicht gut, deshalb sollte man die Pflanzen über das Saatgut vermehren. Aber auch hier kann es zu Schwierigkeiten kommen, da die Keimrate der Samen von Adonisröschen mitunter sehr gering ist und Jungpflanzen einige Zeit brauchen, um sich zu etablieren. Wenn Sie einige Punkte beachten, können Sie die Aussaat selbst geernteter Adonisröschen-Samen dennoch versuchen.

  • Je nach Art reifen die Nüsse zu unterschiedlichen Zeiten. Beobachten Sie Ihre Pflanzen daher und ernten Sie die Früchte, wenn sie sich braun verfärbt haben und trocken sind. Tragen Sie dabei Handschuhe.
  • Befreien Sie die Samen aus den Nüsschen und lagern Sie diese bis zur Aussaat an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort.
  • Die Aussaat kann dann wie oben beschrieben entweder im Herbst oder Frühjahr erfolgen.
Keimling des Adonisröschens
Die Keimrate von Adonisröschen-Samen kann sehr gering sein [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Ist das Adonisröschen giftig?

Adonisröschen sind sehr giftig. Die Pflanzenteile enthalten Herzglykoside, die zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen und Durchfall führen können. Schon der Verzehr kleiner Mengen kann erhebliche Folgen haben und der bloße Hautkontakt verursacht oft Ausschläge. Auch für viele Tiere wie Hunde, Pferde und Katzen sind Adonisröschen giftig. Richtig angewendet finden bestimmte Inhaltsstoffe des Adonisröschens allerdings schon seit langem Verwendung in der Medizin.

Eine bei uns ebenfalls gefährdete und geschützte Pflanze ist die Bärentraube. Im Gegensatz zu Adonisröschen gedeiht sie jedoch besser auf eher sauren Böden.

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