Pfennigkraut: Verwechslung, Überwinterung & Giftigkeit

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Das pflegeleichte Pfennigkraut ist ein echter Insektenmagnet, denn der kriechende Bodendecker bietet reichlich Nahrung für Bienen und die Raupen von Schmetterlingen.

Pfennigkraut wächst auf Stein
Das Pfennigkraut kann nicht nur über den Boden, sondern auch über Felsen wachsen [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Nicht nur im Garten, sondern auch im Topf oder im Aquarium macht das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) eine gute Figur. An Standort und Pflege stellt die bei uns heimische Staude keine hohen Ansprüche. Seinen Namen bekam das Pfennigkraut, das noch als Münzkraut oder Pfennig-Gilbweiderich bekannt ist, wohl aufgrund seiner Blüten, die in Farbe und Größe an Geldmünzen erinnern, oder wegen der kleinen, rundlichen Laubblätter. Was es dennoch bei Pflanzung und Pflege zu beachten gilt, erfahren Sie hier.

Pfennigkraut: Eigenschaften und Herkunft

Das in Mitteleuropa und Westasien heimische Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) gehört zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae) und ist in Deutschland häufig wildwachsend zu finden. Bevorzugt wächst es in Gewässernähe oder halb im Wasser, auf feuchten oder wechselfeuchten Böden, wie zum Beispiel in Auwäldern. Es gedeiht jedoch auf vielen verschiedenen Untergründen. Im Halbschatten unter Bäumen und Sträuchern wächst es kriechend am Boden und an Steinen oder Felsen hinauf. Durch den kriechenden Wuchs wird die Staude selten höher als 5 cm, kann allerdings beachtliche Breiten erreichen und bildet schnell Teppiche.

Die Pfennigkraut-Blüten besitzen 5 Blütenblätter und erstrahlen in kräftigem Goldgelb. Die Blütezeit des Pfennigkrauts erstreckt sich von Mai bis Juli. Da die Pflanze selbststeril ist, kommt es selten zur Befruchtung und Samenbildung. Die Vermehrung erfolgt vor allem vegetativ über die wieder bewurzelnden Blattknoten am Boden. Die Triebe der Pflanze sind mit kleinen, rundlichen und dunkelgrün-ledrigen Blättern besetzt.

Gelbe Pfennigkraut-Blüten
Die Pfennigkraut-Blüten erinnern ein wenig an Goldmünzen [Foto: Charlie Goodall/ Shutterstock.com]

Das Pfennigkraut ist mehrjährig und behält in milden Regionen und nicht allzu strengen Winter sogar sein Laub. Als heimische Wildstaude ist das Pfennigkraut für Bienen und andere Insekten sehr interessant. Nahe verwandt ist es mit dem Punktierten Gilbweiderich (Lysimachia punctata), auch als Goldfelberich bekannt, der bis zu 1 m hoch wächst.

Verwechslungsgefahr bei Pfennigkraut

Aufgrund des ähnlichen Aussehens kann es beim Pfennigkraut zur Verwechslung mit dem nahe verwandten Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum) kommen. Die Laubblätter laufen beim Hain-Gilbweiderich im Gegensatz zum Pfennigkraut oben spitz zu.

Lysimachia nemorum
Die Blätter von Lysimachia nemorum laufen spitzer zu als die von Lysimachia nummularia [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock.com]

Sollte man Pfennigkraut als Unkraut bekämpfen?

Das Pfennigkraut ist als heimische Wildstaude eine wertvolle Bienenweide und dient zudem als dekorativer Bodendecker unter Gehölzen oder am Gartenteich. Dennoch breitet es sich schnell aus und kann rasch dominant werden. Durch regelmäßige Rückschnitte der Pflanze hält man das Pfennigkraut im Zaum, sodass es nicht vollständig aus dem Garten verbannt werden muss.

Die schönsten Sorten von Lysimachia nummularia

Vom Pfennigkraut sind zwei Sorten bekannt, die mit ihren goldgelben Laubblättern ins Auge stechen:

  • ‘Aurea’: Auch als Gelbblättriges Pfennigkraut bekannter Bodendecker mit goldgelben Blättern.
  • ‘Goldilocks’: Etwa 10 cm hoch; ein wenig höher als die sonst sehr ähnliche Sorte ‘Aurea’.
Pfennigkraut im Topf
Pflanzt man es im Topf, so kann man das Pfennigkraut auf dem Balkon halten [Foto: AliaksaB/ Shutterstock.com]

Die Sorten werden gern in Töpfen und Kübeln gepflanzt, wo ihre Triebe dekorativ über den Rand hinaus hängen.

Pfennigkraut als Bodendecker: Das Pfennigkraut ist aufgrund seines kriechenden Wuchses hervorragend als Bodendecker geeignet. Alle Varianten können dafür eingesetzt werden. In der Regel nutzt man die Art, da die Sorten mit ihren goldgelben, etwas künstlich wirkenden Blättern eher bei der Kübelpflanzung eingesetzt werden.

Pfennigkraut pflanzen

Das genügsame und ausbreitungsfreudige Pfennigkraut lässt sich problemlos in den Garten pflanzen und kommt ebenso im Topf schön zur Geltung.

Pfennigkraut im Garten
Ein heller Platz am Teich ist für das Pfennigkraut ideal [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Der richtige Standort: Teich, Balkon & Co.

Der am Boden liegende, kriechende Wuchs führt dazu, dass das Pfennigkraut an seinem Naturstandort in der Regel von anderen Pflanzen beschattet wird. Auch im Garten sollte das Pfennigkraut deshalb einen Standort im Halbschatten oder lichten Schatten bekommen, wobei es mit etwas lichteren Orten ebenfalls gut zurechtkommt. Vollsonnig darf es allerdings nicht sein. Natürlich ist ausreichend Platz notwendig, da das Pfennigkraut sehr ausbreitungsfreudig ist. Um seinen Charme zu entfalten, sollten mindestens 10, besser 20 Pflanzen in einer Gruppe gepflanzt werden. Der Untergrund ist im Idealfall frisch oder feucht – aber auch weniger feuchte Standorte werden toleriert. Das Ufer vom Gartenteich ist zum Beispiel ein geeigneter Platz für das Pfennigkraut. An die Bodenart stellt das Pfennigkraut sehr geringe Ansprüche. Es wächst auf nahezu allen Gartenböden, unabhängig von pH-Wert, Nährstoffgehalt oder Bodenart. Bevorzugt wird nährstoffreiche, lehmig-sandige Erde.

Man kann das Pfennigkraut im Topf halten, wenn man es in seiner Ausbreitung begrenzen oder auf dem Balkon pflegen möchte. Besonders die oben genannten Sorten sind aufgrund ihrer Laubfarbe für die Topfhaltung beliebt.

Pfennigkraut an einem Teich
Das Pfennigkraut wächst am Teich, im und unter Wasser [Foto: Ian Grainger/ Shutterstock.com]

Wer weder Balkon noch Garten besitzt, doch ein Aquarium sein Eigen nennt, kann das Pfennigkraut sogar im Wasser halten. Die Temperatur im Aquarium darf dabei 25 °C nicht überstiegen. Im Aquarium wächst sie eher nach oben, dem Licht entgegen, als kriechend am Boden.

Vorgehen beim Pflanzen

Um Pfennigkraut zu pflanzen, wird im Frühling am geeigneten Standort eine passende Fläche durch Bodenlockerung vorbereitet. Falls es sich um einen eher sandigen Boden handelt, kann vor der Pflanzung hochwertige Pflanzerde wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde in den Boden eingearbeitet werden. Unsere Erde speichert Wasser hervorragend und hilft so, dem Pfennigkraut ideale Standortbedingungen zu bieten. Der enthaltene Startdünger sorgt dafür, dass das Pfennigkraut sich schnell ausbreitet und als Bodendecker wirkt. Dann werden maximal 16 Pflanzen pro Quadratmeter platziert und in den lockeren Boden gepflanzt.

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Für die Topfpflanzung benötigt man eine gute Pflanzenerde und ein Pflanzgefäß mit Abflussloch. Man verwendet am besten ein nährstoffreiches Substrat, das Wasser gut speichern kann, wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde. Unsere biologische Erde kommt dabei ganz ohne Torf aus. Der mäßige Nährstoffgehalt und die vornehmlich organische Zusammensetzung des enthaltenen Düngers sorgt für konstantes, nicht zu starkes Wachstum, damit Sie nicht ständig zur Schere greifen müssen.

Pflege von Pfennigkraut

An passenden Standorten bedarf es beim Pfennigkraut in der Regel keiner Pflegemaßnahmen. Die Pflanze ist anspruchslos, robust und kommt mit vielen verschiedenen Standorten zurecht.

Pfennigkraut
An geeigneten Standorten benötigt das Pfennigkraut kaum Pflege [Foto: Charlie Goodall/ Shutterstock.com]

Wenn das Pfennigkraut im Topf gehalten wird, muss es regelmäßig gegossen werden. Die Erde soll sich stets feucht anfühlen. Gelegentliche Staunässe ist für das Pfennigkraut kein Problem, zu lange trocken stehen sollte es jedoch nicht. Auf weniger feuchten Standorten im Hochsommer kann gelegentliches Gießen auch im Garten erforderlich sein.

Das Pfennigkraut sollte auf nährstoffarmen Standorten jedes Frühjahr mit einem Langzeitdünger wie unserem Plantura Bio-Blumendünger versorgt werden. An armen Standorten wird im Sommer noch einmal nachgedüngt, wenn das Pfennigkraut sich noch schneller ausbreiten soll.

Aufgrund des schnellen Wachstums ist es unter Umständen ratsam, das Pfennigkraut regelmäßig zu schneiden. Der Rückschnitt regt zudem die Verzweigung an und kann zu jeder Jahreszeit, am besten aber nach der Blüte, erfolgen.

Großes Pfennigkraut
Wächst das Pfennigkraut zu ausufernd, kann ein Rückschnitt helfen [Foto: sharohyip/ Shutterstock.com]

Warum wird mein Pfennigkraut braun? Da Lysimachia nummularia einen frisch-feuchten Standort bevorzugt, ist langanhaltende Trockenheit meist die Ursache für braune Blätter am Pfennigkraut. Deshalb sollte in Trockenphasen, vor allem an sonnigen Standorten, gelegentlich gewässert werden. In rauen Lagen ist das Pfennigkraut zudem nicht wintergrün und verliert – nach der Braunfärbung der Blätter – sein Laub.

Ist das Pfennigkraut winterhart?

Da es Temperaturen von bis zu – 34 °C standhalten kann, ist das Pfennigkraut bei uns winterhart. Es übersteht die kalte Jahreszeit in der Regel problemlos. Ist der Winter mild, so kann das Pfennigkraut sogar seine Blätter behalten. Wird es im Topf gehalten, sollten Sie das Pfennigkraut zum Überwintern an einen geschützten Platz auf einen Holzblock stellen und den Topf mit einem Vlies umwickeln, um das Pfennigkraut vor der Kälte zu schützen.

Vermehrung

Um das Pfennigkraut zu vermehren, gibt es viele Möglichkeiten. Am einfachsten ist das Abtrennen der bewurzelten Triebe, die man an einem anderen Platz wieder einpflanzen kann. Der Trieb sollte unbedingt Wurzeln und Blätter aufweisen und an einem für das Pfennigkraut passenden Standort eingesetzt werden.

Alternativ kann man das Pfennigkraut ausgraben und den Wurzelballen teilen. Beide Teilstücke sollten über einige beblätterte Triebe verfügen und werden dann an passender Stelle getrennt voneinander eingepflanzt.

Pfennigkraut-Keimling
Triebe dürfen einfach abgeschnitten und an anderer Stelle eingepflanzt werden [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Zu guter Letzt können auch Stecklinge zur Vermehrung genutzt werden. Im Frühherbst schneidet man dazu halbreife Triebstücke von der Pflanze ab und lässt sie in Anzuchterde oder Moos bewurzeln. Das Substrat ist stets feucht zu halten.

Ernten und Verwendung als Heilpflanze

Das Pfennigkraut wurde vor allem früher als Heilpflanze genutzt. Heute wird es in Deutschland kaum noch verwendet. Die wertvollen Inhaltsstoffe wie Schleimstoffe, Kieselsäure und Gerbstoffe machen das Pfennigkraut in anderen Teilen der Welt heute noch zu einer beliebten Heilpflanze. Es wird gegen Husten, Rheuma und Durchfall eingesetzt.

Um das Pfennigkraut äußerlich oder innerlich anzuwenden, werden zur Blütezeit Triebe samt Blüten und Blätter abgeschnitten und zu Bündeln gebunden zum Trocknen aufgehängt. Die getrockneten Pflanzenteile werden später zum Beispiel zu einem Pfennigkraut-Tee aufgebrüht. In einen solchen Sud können zur äußerlichen Anwendung Kompressen getunkt und auf die Haut gelegt werden. Blüten und Blätter schmecken leicht säuerlich und lassen sich in der Küche als Beigabe zu Salaten und Kräuterquarks verwenden.

Pfennigkraut-Blüte
Mit dem Hain-Gilbweiderich kann man das Pfennigkraut leicht verwechseln [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock.com]

Ist Pfennigkraut giftig?

Nein, Pfennigkraut ist nicht giftig, sondern wird sogar als Heilpflanze eingesetzt. Wie eigentlich jedes Heilkraut darf auch Lysimachia nummularia nicht täglich und in größeren Mengen verzehrt werden. Um Haustiere muss man sich beim Pfennigkraut keine Sorgen machen. Verwechseln Sie aber das Pfennigkraut besser nicht mit dem ähnlichen Hain-Gilbweiderich, denn dieser wird als schwach giftig eingestuft.

Eine weitere bodendeckende Heilpflanze ist das Gänsefingerkraut. Es bildet fiederteilige Blätter mit silbriger Unterseite, was es auch außerhalb der Blütezeit zu einer besonders schönen Pflanze macht. Bei uns erfahren Sie, wie Sie Gänsefingerkraut pflanzen und pflegen.

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