Maulwurf vertreiben & von Wühlmäusen unterscheiden

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Zwar ist der Maulwurf äußerst nützlich gegen viele Schadinsekten – wären da nicht die ungeliebten Erdhügel. Ob und wie man Maulwürfe vertreiben kann, interessiert wohl nahezu jeden Gärtner.

Maulwurf auf Hügel
Um sich tief in das Erdreich zu graben, benötigt der Maulwurf seine ausgeprägten Grabhände [Foto: Ihor Hvozdetskyi/ Shutterstock.com]

Der Europäische Maulwurf (Talpa europaea) wird im Garten nicht gerne toleriert, dabei bietet er auch einige Vorteile. Lediglich die charakteristischen Maulwurfshügel sind keine Augenweide auf dem Rasen und werden oft als störend empfunden. Aber was kann man gegen den kleinen Insektenfresser tun und ist es überhaupt sinnvoll, den Maulwurf vom Grundstück zu vertreiben?

Sollte man Maulwürfe vertreiben?

Der Europäische Maulwurf gehört wie der Igel zu den Insektenfressern. Eine direkte Schädigung der Wurzeln Ihrer Kulturpflanzen durch den Maulwurf kann daher ausgeschlossen werden. Trotzdem gibt es natürlich ein paar Nachteile, die ein Maulwurf mit sich bringt.

Vorteile von Maulwürfen:

  • Fressen bis zu 30 kg Insekten pro Jahr (unter anderem Larven von pflanzenschädigenden Käfern)
  • Lockern den Gartenboden auf und durchlüften ihn – dadurch können die Wurzeln von Pflanzen leichter in die Erde vordringen und das Regenwasser kann schneller ablaufen
Maulwurf mit Regenwurm
Der Maulwurf hat seinen liebsten Leckerbissen gefangen: einen Regenwurm [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Nachteile von Maulwürfen:

  • Maulwurfshügel stören optisch den schönen Rasen und machen das Mähen schwieriger
  • Fressen neben schädlichen Insekten auch Nützlinge
  • Wühlmäuse beziehen gerne verlassene Tunnelsysteme

Allerdings: Der nur 11 bis 16 cm große Säuger ist nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt und darf weder gefangen noch getötet werden.

Maulwurf oder Wühlmaus?

Nicht nur der Maulwurf hinterlässt zerstörte Rasenflächen. Die Wühlmaus, die 15 bis 20 cm groß werden kann, macht sich so ebenfalls bemerkbar. Ein Maulwurf ist im Vergleich dazu kleiner. Die Wühlmaushügel sind länglich wirkende Haufen mit einem ovalen Eingang in seitlicher Lage, wohingegen Maulwurfshügel nicht nur deutlich höher, sondern auch rund sind sowie einen rundlichen Zugang in der Mitte haben – wenn er denn zu sehen ist. Das Eingangsloch zu einem Hügel der Wühlmaus ist etwa 4 und der des Maulwurfs etwa 3 Fingerbreit. Die Tunnel der Wühlmäuse weisen Nagespuren an den Wurzeln auf, denn sie säubern ihre Grabetunnel konsequent von Wurzel- und Blattwerk. So sind verschiedene Wurzelgemüse, Blumenwurzeln, Obstbäume, Stauden und Ziergehölze durch die nagenden Wühlmäuse gefährdet. Manchmal findet man noch zerkleinerte Wurzeln am Eingang der Tunnel – dann weiß man, dass eine Wühlmaus den Erdtunnel bewohnt, da Maulwürfe nicht an den Wurzeln nagen, sondern sie in den Tunneln weiterwachsen lassen. Nagetiere kontrollieren außerdem regelmäßig ihre Ein- und Ausgänge. Wenn Sie den Zugang öffnen und er innerhalb von ein paar Stunden wieder zurecht gegraben ist, so befindet sich eine aktive Wühlmaus in diesem Tunnelsystem. Das Verjagen ist die beste Alternative, um die Tiere möglichst nicht zu schädigen. Wie man Wühlmäuse am besten vergraulen kann, erfahren Sie in unserem Spezialartikel Wühlmäuse im Garten bekämpfen und vertreiben.

Unterschied zwischen Maulwurf und Wühlmaus
Im Gegensatz zum Maulwurf sind Wühlmäuse Pflanzenfresser [Foto: Rudmer Zwerver/ Shutterstock.com]

Unterschied zwischen Maulwurf und Wühlmaus:

  • Wühlmaushügel haben eine längliche Form, der Eingang ist oval und seitlich.
  • Maulwurfshügel sind höher und der Zugang befindet sich mittig.
  • Maulwürfe bleiben kleiner als Wühlmäuse.
  • Wühlmäuse leben in Rudeln, Maulwürfe sind Einzelgänger.
  • Die Gänge der Wühlmaustunnel weisen Nagespuren auf.
  • Im Gegensatz zu Wühlmäusen stehen Maulwürfe unter Artenschutz.

Wie kann man Maulwürfe vertreiben?

Eine direkte Bekämpfung ist aufgrund des oben genannten Artenschutzes nicht erlaubt. Wenn die Maulwurfshügel nicht zu lästig sind, dann würde der Maulwurf es Ihnen danken, dass Sie ihn in Ruhe lassen. Das Lebensgebiet der Maulwürfe wird durch die intensive Landwirtschaft nicht gerade größer.

Ist die Grabtätigkeit nicht mehr zu ertragen, kann man mit einigen Tricks dafür sorgen, dass das intelligente Tier eine neue Bleibe sucht. Dabei macht man sich den empfindlichen Geruchs- und Gehörsinn des Maulwurfs zunutze. Der Einsatz von sogenannten Ultraschallsonden kann zwar helfen, aber auch für Ärger sorgen. Manche Modelle sind durchaus hörbar und können schnell einen Nachbarstreit hervorrufen. Die Wirksamkeit eines solchen Vorgehens ist außerdem bis heute umstritten.

Maulwurfshügel
Maulwurfshügel sind nicht gerne gesehen, sprechen aber für einen guten Boden [Foto: SN87/ Shutterstock.com]

Deswegen sollten Sie lieber zu Duftstoffen greifen. Unser Tipp: Sie können Knoblauch gegen den Maulwurf anwenden. Kochen Sie etwas Wasser auf und lassen Sie ein paar Knoblauchzehen ziehen. Wenn das Wasser abgekühlt ist, kann es in kleinen Mengen auf die Maulwurfshügel gegeben werden, bis die Erde des Maulwurfshügels gut eingeschlämmt ist. Das Tier soll schließlich nicht ertränkt werden. Die Anwendung ist effektiver, wenn sie öfter durchgeführt wird.

Daneben gibt es bewährte Mittel auf Pflanzenölbasis oder Geruchsstoffe wie Buttersäure im Handel. Wie bereits erwähnt, ist die Vertreibung des Maulwurfs, ohne dabei seine Gesundheit zu gefährden, die einzig legale Lösung. Viele Seiten preisen den Einsatz von Fallen an, aber das ist verboten. Erstens können die Tiere dort schon nach kurzer Zeit sterben und zweitens bleibt das Fangen lebendiger Maulwürfe untersagt. Nicht nur die Landwirtschaft hat nämlich eine Verantwortung gegenüber dem Ökosystem und der Artenvielfalt. Auch der Hobbygärtner kann dazu beitragen, die Biodiversität positiv zu beeinflussen.

Maulwurf im Garten
Ein eher seltener Anblick – ein Maulwurf auf seinem Hügel [Foto: Steidi/ Shutterstock.com]

Auf einen Blick: Maulwürfe vertreiben

  • Eine direkte Bekämpfung ist aufgrund des Artenschutzes nicht erlaubt.
  • Maulwürfe zu fangen – beispielsweise mit Fallen – ist strengstens verboten.
  • Seine Gesundheit darf in keiner Weise beim Vertreiben geschädigt werden.
  • Knoblauchwasser können Sie auf den Maulwurfshügel gießen, bis die Erde eingeschlämmt ist.
  • Im Einzelhandel gibt es Mittel auf Pflanzenölbasis und Geruchsstoffe wie Buttersäure.
  • Manche empfehlen den Einsatz von Ultraschallsonden, aber deren Wirksamkeit ist umstritten.
  • Ein reger Betrieb im Garten führt zu Erschütterungen und Geräuschen, die den Maulwurf stören.
  • Maulwurfgitter lassen sich vertikal um den Gartenbereich herum aufstellen und etwa 1 m tief eingraben, wenn der Maulwurf noch nicht im Garten ist. Bei Rasenneuanlagen kann das Maulwurfgitter horizontal flächig unter der ganzen Fläche verlegt werden.

Tipp: Ein Maulwurfgitter kann jedoch keine Abhilfe bei Wühlmäusen verschaffen, denn diese nagen das Gitter einfach durch.

Neben dem Maulwurf gibt es einige weitere Tiere, die Löcher im Garten graben. Wir stellen Ihnen diese vor und helfen bei der Identifizierung der Verdächtigen.

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