Kirschlorbeer: Vorsicht giftig!
Kirschlorbeer ist beliebt als sichtschützende Heckenpflanze. Doch ist Kirschlorbeer giftig für Mensch, Hund und Katze?

Kirschlorbeeren (Prunus laurocerasus) sind besonders aufgrund ihrer schnellen Wüchsigkeit beliebte Heckenpflanzen. Die immergrünen Gewächse zeigen von April bis Mai ihre Blüten, aus denen sich kugelige, schwarzglänzende Früchte bilden. Die im August und September als Trauben wachsenden Früchte bergen aber ungeahnte Gefahren. Denn in ihnen lauern Giftstoffe, die giftig für Mensch und Tier sind.
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Kirschlorbeer: Welche Pflanzenteile sind giftig?
Tatsächlich sind alle Pflanzenteile des Kirschlorbeers giftig. Doch besonders vor dem Verzehr der Blätter und Samen sollte man sich hüten. Hier ist die Konzentration an zyanogenen Glykosiden besonders hoch. Kaut man die Blätter ordentlich durch, wird im Magen Blausäure freigesetzt. Meist kommt es bei den Blättern aber nicht so weit. Sie sind bitter und werden daher meist schnell wieder ausgespuckt. Die Früchte hingegen haben ein süßes Aroma und sind erst im Nachgang bitter.

Hinweis: Getrocknet oder gekocht ist die Lorbeerkirsche essbar und durch die Zersetzung der Giftstoffe ungefährlich. Sie gilt in der Türkei sogar als Delikatesse.
Kirschlorbeer: Giftig und lebensgefährlich für Kinder
Beim Verzehr von Blättern ist die kritische Dosis nicht bekannt. Werden die Früchte vernascht, sind beim Verzehr von bis zu drei Stück noch nicht mit Vergiftungssymptome zu rechnen. Doch bedenken Sie: Ab wann ein Stoff Vergiftungserscheinungen auslöst, ist von der aufgenommenen Dosis pro Kilogramm Körpergewicht abhängig. Demnach ist der Verzehr besonders bei Kindern sehr gefährlich und kann sogar zum Tod führen. Gekoppelt mit kindlicher Neugier ist das Gefahrenpotenzial dieser beliebten Heckenpflanze außerordentlich hoch. Der Kirschlorbeer wurde schließlich nicht ohne Grund zur Giftpflanze des Jahres 2013 gekrönt. Schon zehn zerkaute Früchte können bei Kindern zum Tod führen. Bei Erwachsenen braucht es dagegen schon eher 50.
Kirschlorbeer-Vergiftung: Symptome und Anzeichen
Nach dem Genuss von zu viel Kirschlorbeer kommt es zu typischen Symptomen einer Blausäurevergiftung. Achten Sie auf folgende Symptome:
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Brechreiz oder Erbrechen
- Gesichtsröte
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Verminderte Atmung
- Bewusstlosigkeit
- Unangenehmes Kratzen im Hals
- Herzrasen
Kirschlorbeer-Vergiftung: Was tun?
Bringen Sie sich oder Ihr Kind schon bei Auftreten eines dieser Symptome umgehend zum Arzt. Zwar reicht beim Verzehr von unter drei Früchten eigentlich schon eine ausreichende Wassergabe, doch gerade wenn es um das Wohl Ihrer Sprösslinge geht, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Beim Arzt gibt es eine Kohlegabe, um die Toxine im Magen zu binden, im Ernstfall ist vielleicht sogar eine Entgiftung nötig.

Kirschlorbeer: Giftig für Katzen, Hunde und andere Tiere
Nicht nur für uns Zweibeiner ist Blausäure giftig. Auch bei Pferden, Rindern, Kühen, Schweinen, Hunden, Katzen und Kleintieren ist der Verzehr von Kirschlorbeer toxisch. Typische Symptome einer Vergiftung sind:
- Speichelfluss
- Schleimhautreizungen
- Magen- und Darmproblemen
- Atemproblemen bis Atemlähmung
Bringen Sie Ihr Tier bei Verdacht einer Vergiftung umgehend zum Tierarzt. Denn auch Ihr vierbeiniger Freund verdient eine fachmännische Behandlung, damit es ihm bald wieder besser geht.
Wenngleich Kirschlorbeer giftig ist, weist er doch einige Vorzüge auf und ist eine in Gärten beliebte Pflanze. In diesem Artikel finden Sie weitere Informationen über den Kirschlorbeer und können erfahren, was beim Pflanzen und Pflegen beachten werden sollte.