Tulpenbaum: Schneiden, Vermehren & die schönsten Arten

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Der Tulpenbaum hat einiges zu bieten. Neben den charakteristischen Tulpenbaum-Blüten besitzt er auch besondere Blätter und eine beeindruckende Herbstfärbung.

Blüten und Blätter des Tulpenbaums
Der Tulpenbaum besitzt besondere Blüten und Blätter [Foto: Ilona5555/ Shutterstock.com]

Der aus Amerika stammende Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) gehört dort zu den edelsten und wichtigsten Forstbäumen. Auch in Deutschland erfreut er sich mittlerweile großer Beliebtheit. Hier erfahren Sie alles über die Pflanzung und erhalten Tipps für die optimale Pflege des Tulpenbaums.

Tulpenbaum: Blüte, Herkunft und Eigenschaften

Der Tulpenbaum ist ein sommergrüner Laubbaum und gehört, wie auch die Magnolie (Magnolia), zur Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae). Er stammt aus dem Nordosten Amerikas und ist dort weit verbreitet. Auch in Deutschland gewinnt er immer mehr an Popularität. Die Besonderheit des Tulpenbaums ist – wie sein Name schon vermuten lässt – die wunderschöne Blüte, die an Tulpen erinnert. Die Tulpenbaum-Blüten haben eine kelchartige Form, gelb-orangefarbene Blütenblätter und erscheinen von Mai bis Juni. Nach der Bestäubung entwickeln sich längliche, zapfenartige Früchte. Die vierlappigen Blätter des Laubbaumes haben eine charakteristische, symmetrische Form und färben sich im Herbst in ein langanhaltendes Gold. Der schnellwachsende Tulpenbaum kann bis zu 40 Meter groß werden und bildet dann in der Regel eine säulenförmige Krone. Als Herzwurzler bevorzugt er tiefgründige, feuchte und humose Böden.

Tulpenbaum-Frucht
Die Tulpenbaum-Früchte sehen aus wie Zapfen [Foto: victimewalker/ Shutterstock.com]

Ist der Tulpenbaum bienenfreundlich? Die Tulpenbaum-Blüten enthalten reichlich Nektar, der nicht nur von Bienen, sondern auch von Käfern, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten angenommen wird.

Die schönsten Arten und Sorten

Zur Gattung der Tulpenbäume gehören nur zwei Arten, der Chinesische und der Amerikanische Tulpenbaum. Daneben gibt es jedoch einige Tulpenbaum-Sorten, die sich vor allem in Wuchsform und Größe unterscheiden.

  • Chinesischer Tulpenbaum (Liriodendron chinense): Der Chinesische Tulpenbaum kommt in Asien vor und bildet gemeinsam mit Liriodendron tulipifera die Gattung der Tulpenbäume (Liriodendron). Ein großes Unterscheidungsmerkmal zum Liriodendron tulipifera ist zum einen die geringere Wuchshöhe und zum anderen die größeren gelappten Laubblätter.
  • Säulen-Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera ‘Fastigiatum’): Mit seiner 6 bis 8 Meter breiten Krone und einer Höhe von 15 bis 18 Metern wächst dieser Tulpenbaum in Säulenform. Er wird deshalb auch als Säulen-Tulpenbaum bezeichnet und bleibt um einiges kleiner als die Wildart Liriodendron tulipifera.
Tulpenbaum-Blätter
Liriodendron tulipifera ‘Aureomarginata’ hat zweifarbige Laubblätter [Foto: P.S.Art-Design-Studio/ Shutterstock.com]
  • Gelbbunter Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera ‘Aureomarginata’): Mit 12 bis 15 Metern bleibt diese Sorte noch etwas kleiner und wächst um einiges langsamer als die Wildart. Die zweifarbigen Blätter sind dunkelgrün mit einem hell- bis gelbgrünen Rand.
  • Zwerg-Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera ‘Ardis’): Diese Tulpenbaum-Zwergform wird nur 8 bis 9 Meter hoch und ist somit auch für Gärten mit weniger Platz geeignet.

Übrigens: Der Afrikanische Tulpenbaum (Spathodea campanulata) ist nicht enger mit Liriodendron verwandt, sondern gehört zu den Trompetenbaumgewächsen (Bignoniaceae). Auch er besitzt auffällige, kelchförmige Blüten.

Afrikanischer Tulpenbaum
Der afrikanische Tulpenbaum (Spathodea campanulata) gehört zu einer anderen Familie [Foto: Tatiana Belova/ Shutterstock.com]

Tulpenbaum pflanzen: Standort und Vorgehen

Am besten gedeiht der Tulpenbaum an einem windgeschützten Standort mit sonnigen Lichtverhältnissen. Der Boden sollte locker, humusreich, nicht zu kalkhaltig und vor allem tiefgründig sein. Außerdem mag der Tulpenbaum einen gut drainierten und nicht zu trockenen Untergrund. Die Wurzeln benötigen viel Platz, um sich ausbreiten zu können.

Kleiner Tulpenbaum
Kleine Tulpenbäume sollten gestützt werden, damit der Wind keinen Schaden anrichtet [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Am besten wird der Tulpenbaum im März gepflanzt. Es empfiehlt sich sehr, den jungen Tulpenbaum stabil an zwei Pfähle zu binden, damit er nicht durch Wind bewegt wird. Dies behindert nämlich ein gutes Anwachsen. Das Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief sein wie der Wurzelballen. Stellen Sie den Tulpenbaum während den Vorbereitungen in einen Eimer mit Wasser, damit sich der Wurzelballen vollsaugen kann. Geben Sie dann ein nährstoffreiches, lockeres Substrat in das Pflanzloch und mischen Sie es mit dem Gartenboden. Hier eignet sich beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde, welche alle wichtigen Nährstoffe enthält und damit eine gesunde Wurzelbildung fördert.

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Die Erde im Pflanzloch sollte nun schon einmal durchfeuchtet werden. Danach wird der Tulpenbaum in das Loch gesetzt und die Lücken mit Gartenboden und Pflanzerde aufgefüllt. Drücken Sie alles fest und modellieren Sie aus der überschüssigen Erde einen Gießrand, sodass der Tulpenbaum effektiv bewässert werden kann.

Tipp: Bei wurzelnackten oder ballierten Tulpenbäumen sollte direkt vor der Pflanzung ein Pflanzschnitt erfolgen. Denn bei diesen Tulpenbäumen wird der Wurzelballen kurz vor dem Verkauf stark verkleinert, was zwar zu einem besseren Anwachsen, aber auch zu einem Missverhältnis von Wurzeln und Krone führt. Damit der Baum oberirdisch nicht mehr Wasser verdunstet, als er unterirdisch aufnehmen kann, sollte die Krone etwas reduziert werden.

Die richtige Pflege

Der Boden sollte möglichst feucht gehalten werden, vor allem in den ersten Wochen und dem ersten Sommer nach der Pflanzung. Staunässe gilt es aber zu vermeiden. Eine Schicht aus Rindenmulch schützt die Erde vor Austrocknung im Sommer. In der ersten Wachstumsphase kann der Tulpenbaum zusätzlich mit einem Vlies vor Schädlingen geschützt werden.

Herbstlaub des Tulpenbaums
Für prächtiges Herbstlaub sollte der Tulpenbaum gut mit Wasser, Sonne und Nährstoffen versorgt sein [Foto: Kuki Ladron de Guevara/ Shutterstock.com]

Tulpenbaum düngen und gießen

Der Tulpenbaum braucht ausreichend Wasser, um viel Laub und schöne Blüten zu bilden. Wenn es nicht genug regnet, muss deshalb – gerade im Hochsommer – ab und zu gegossen werden.
Im späten Frühjahr sollten junge Bäume mit Dünger versorgt werden. Ein Langzeitdünger, wie zum Beispiel unser Plantura Bio-Universaldünger, versorgt die Pflanzen für mindestens drei Monate mit Nährstoffen, die nach und nach freigesetzt werden. Er wird einfach auf den Boden gestreut und für eine verbesserte Wirksamkeit leicht eingearbeitet oder mit Mulch abgedeckt. Beim Tulpenbaum ist hier Vorsicht geboten, da die Feinwurzeln nah unter der Erdoberfläche sehr empfindlich sind und bei der Bodenbearbeitung verletzt werden können.

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Tulpenbaum schneiden

Es ist nicht nötig, den Tulpenbaum zu schneiden, da er seine typische Kronenform ganz natürlich und ohne Eingriffe entwickelt. Auf Rückschnitte reagiert der Tulpenbaum empfindlich. Daher ist es ratsam, eine passende Sorte für den jeweils verfügbaren Platz auszuwählen. Im Frühjahr können aber regelmäßig kranke oder tote Äste entfernt werden.

Tulpenbaum blüht nicht

Die ersten Blüten zeigen sich oft erst ab einem Baumalter von 20 bis 30 Jahren. Bleibt die Blüte trotz Erreichen dieses Alters aus, könnte das die Folge von Wasser-, Platz- oder Lichtmangel oder einem radikalen Rückschnitt sein. Daher ist es wichtig, einen geeigneten Standort auszuwählen und den Tulpenbaum gut zu pflegen.

Tulpenbaum umpflanzen

Das Umpflanzen des Liriodendron tulipifera ist aufgrund der sehr empfindlichen Wurzeln und der Wurzeltiefe nicht empfehlenswert.
Sollten Sie sich dennoch dazu entschließen, graben Sie den Wurzelballen möglichst großzügig aus, um diesen nicht zu verletzen. Wenn es sich um ein größeres Exemplar handelt, sollte schon ein Jahr vor dem Umpflanzen rings um den Wurzelballen tief eingestochen werden. So fördert man die stammnahe Wurzelverzweigung und erhält einen dichteren Wurzelballen, was das Anwachsen am neuen Standort erleichtert. Alternativ kann ein Graben ausgehoben und eine Wurzelsperre eingegraben werden. Das Umpflanzen selbst sollte dann im Frühjahr erfolgen. Wenn sich das Verhältnis von Krone zu Wurzelballen stark verändert hat, sollte erneut ein Pflanzschnitt durchgeführt werden, um den Baum vor zu viel Wasserverlust zu schützen.

Tulpenbaum-Blüte
Die Blüten erscheinen frühestens ab einem Baumalter von 15 Jahren [Foto: Iva Vagnerova/ Shutterstock.com]

Tulpenbaum vermehren

Das Vermehren des Tulpenbaumes ist nicht leicht und erfordert viel Geduld. Die Wildart wird ausschließlich durch Aussaat vermehrt, allerdings kann man Tulpenbaum-Samen nur selten kaufen. Alternativ ist es möglich, Samen von einem bestehenden Tulpenbaum zu ernten. Die Sämlinge können Sie ab September auf der Fensterbank oder in einem warmen Gewächshaus aufziehen. Das Saatgut wird auf Anzuchterde gestreut, befeuchtet und mit Frischhaltefolie abgedeckt. Die Keimtemperatur beträgt 20 bis 26 °C.

Auch Stecklinge können genutzt werden, um den Tulpenbaum zu vermehren. Diese Methode bietet leider nur geringe Erfolgschancen, ist aber einen Versuch wert. Dafür schneidet man im Juni oder Juli Stecklinge aus einjährigen, stamm- und bodennah wachsenden Trieben schräg ab. Diese werden in Anzuchterde gesteckt und bei 20 bis 24 °C warm gehalten. Stülpen Sie anschließend eine Plastiktüte über das Gefäß und halten Sie die Stecklinge gut feucht.

Tulpenbaum-Krone
Auch ohne Schnitt entwickelt der Tulpenbaum eine attraktive Krone [Foto: Grigorii Pisotsckii/ Shutterstock.com]

Ist der Tulpenbaum winterhart?

In Deutschland gilt der Liriodendron tulipifera als absolut winterhart und bedarf keiner weiteren Schutzmaßnahmen.

Häufige Schädlinge und Krankheiten am Tulpenbaum

Der Tulpenbaum wird kaum von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht. Durch einen zu nassen Untergrund kann es jedoch schon mal zu Wurzelfäule kommen. Flecken auf den Blättern sind meist Trockenheit geschuldet.

Giftige Tulpenbaum-Blätter
Nicht nur die Tulpenbaum-Blätter, sondern auch alle anderen Teile der Pflanze sind giftig [Foto: zprecech/ Shutterstock.com]

Ist der Tulpenbaum giftig?

Alle Pflanzenteile des Tulpenbaums sind giftig, und zwar sowohl für den Menschen als auch für Tiere. Kleine Kinder und Tiere sollten bei dem Verdacht auf einen Verzehr zum Arzt beziehungsweise Tierarzt gebracht werden.

Magnolie und Tulpenbaum gehören zur gleichen Pflanzenfamilie und überzeugen beide mit ihrer Blütenpracht. Wie Sie die Magnolie pflanzen und pflegen, erfahren Sie bei uns.

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