Artemisia annua: Pflanzen, Pflege & Vermehrung des Einjährigen Beifuß

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Der Einjährige Beifuß ist nicht nur wohlduftend, sondern soll auch eine heilende Wirkung haben. Nicht nur deshalb lohnt es sich, ihn in unseren Gärten zu kultivieren.

Artemisia Annua
Der Einjährige Beifuß wird auch Qing Hao genannt

Schon die Chinesen wussten von der medizinischen Wirkung des Einjährigen Beifußes (Artemisia annua) und nutzen die Tee- und Heilpflanze seit Hunderten von Jahren. Bei uns erfahren Sie, was beim Anbau von Artemisia annua beachtet werden sollte.

Artemisia annua: Herkunft und Eigenschaften

Der Einjährige Beifuß, auch bekannt als Einjähriger Wermut oder Qing Hao, ist eine Wildpflanze, die aus den gemäßigten Zonen Asiens stammt und dort weit verbreitet ist. Sie ist heutzutage in zahlreichen Ländern eingebürgert, darunter auch in einzelnen Teilen Europas. Einjähriger Beifuß gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae) und ist nur eine der bis zu 400 Arten der Gattung Beifuß (Artemisia), unter denen sich auch der Wermut (Artemisia absinthium) findet.

Die unbehaarte Pflanze bildet aufrechte, braune Stängel und erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 180 cm, kann in der Kultur jedoch bis 200 cm hoch werden. Die zarten, silbrig-grünen Blätter des Einjährigen Beifußes sind etwa 3 bis 5 cm lang und durch tiefe Einschnitte in zahlreiche aromatisch duftende Fiederblättchen unterteilt. Die stark verzweigte Struktur des einjährigen Krautes lässt sich vielfältig im Garten einsetzen.Ab August bis September zeigen sich die vielen kleinen gelblich grünen Blüten der Artemisia annua in lockeren Rispen. Die winzigen, braunen und rundlichen Samen des Einjährigen Beifußes verteilen sich auf passenden Standorten rasch durch Selbstaussaat.

Einjähriger Beifuß
Die kleinen, unauffälligen Blüten des Einjährigen Beifuß blühen ab August

Was ist der Unterschied zwischen Beifuß und Einjährigem Beifuß?

Der Hauptunterschied zwischen Gewöhnlichem Beifuß (Artemisia vulgaris) und Einjährigem Beifuß besteht äußerlich in der Blüte sowie den größeren Blättern der letztgenannten Art. Im Gegensatz zu Gewöhnlichem Beifuß sind die Blüten des Einjährigen Beifußes in zarten Rispen angeordnet und gelb gefärbt statt weißlich-silbern.

Gewöhnlicher Beifuß
Die Blüten des Gewöhnlichen Beifußes blühen silbrig weiß [Foto: Ksenia Lada/ Shutterstock.com]

Artemisia annua pflanzen: Standort und Vorgehen

Einjähriger Beifuß bevorzugt nährstoffarme, eher trockene, durchlässige und warme Böden, kommt jedoch auf vielen Standorten in voller Sonne bis Halbschatten gut zurecht.

Die Heilpflanze ist im Anbau unkompliziert, da sie durch eine zeitige Aussaat gut kultiviert werden kann. Ab April kann direkt ins Freiland gesät werden. Die Samen der Artemisia annua ist ein Lichtkeimer, weshalb sie nicht oder nur sehr dünn mit Erde bedeckt werden sollten. Alternativ können Sie die Samen auch im Haus vorziehen – hierfür eignen sich Multiplatten oder kleine Töpfchen und andere Anzuchtgefäße. Bei Raumtemperatur und ausreichend Feuchte benötigen die Samen zwischen zwei und vier Wochen bis zur Keimung. Mit einer Höhe von etwa 5 cm werden die jungen Beifuß-Pflanzen umgesetzt oder direkt ins Freie gepflanzt, wenn ab Mitte Mai keine Frostgefahr mehr besteht. Bei kühler Witterung ist es sinnvoll, die vorgezogenen Jungpflanzen nach und nach im Freien abzuhärten, indem Sie sie zunächst jeden Tag für längere Zeit an einen geschützten Ort ins Freie stellen. Bei der Pflanzung sollte ein Abstand von 60 cm zu anderen Pflanzen eingehalten werden, um dem Beifuß ausreichend Platz zu bieten. Gesäte Pflanzen sollten zudem vereinzelt werden.

Sie können den Einjährigen Beifuß im Topf kultivieren und auf den Balkon oder die Terrasse stellen. Dazu empfiehlt es sich, eine 5 cm hohe Drainageschicht aus Sand, Kies oder Blähton in ein mindestens 5 Liter fassendes Pflanzgefäß zu füllen, um Staunässe zu verhindern. Als Substrat für den Einjährigen Beifuß eignet sich eine nährstoffarme Pflanzerde, wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Die nachhaltig produzierte und torffreie Erde speichert aufgrund des hohen Anteils an organischer Substanz Feuchtigkeit, welche bei Bedarf an die Pflanzenwurzeln abgegeben wird. Sie ist sowohl für die Aussaat als auch die Pflanzung von Gewächsen mit niedrigem Nährstoffbedarf anwendbar.

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Die richtige Pflege

Der Einjährige Beifuß ist pflegeleicht und benötigt nur als Jungpflanze einige wenige Wassergaben. Sobald sich ein ausreichendes Wurzelsystem gebildet hat, kann auf das Wässern meist verzichtet werden. Die starke Selbstaussaat des Einjährigen Beifußes kann für manche Gärtner zu einem Problem werden. Wenn Sie jedoch die blühenden Zweige vor der Samenbildung schneiden, können Sie die Verbreitung der Samen einschränken oder sogar gänzlich verhindern.

Der Einjährige Beifuß ist in der Regel kaum von Krankheiten betroffen, da die in den Blättern enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle zahlreiche Schädlinge und Krankheitserreger abhalten. In feuchten Sommern kann Mehltau auftreten. Das größte Problem, nämlich die Wurzelfäule, entsteht jedoch durch Staunässe und zu feuchte Böden.

Einjähriger-Beifuß-Samen
Die Samen des Einjährigen Beifußes reifen zwischen September und Oktober [Foto: helloRuby/ Shutterstock.com]

Einjährigen Beifuß vermehren

Wie der Name schon verrät, ist der Einjährige Beifuß eine einjährige Pflanze. Sie stirbt im Winter vollständig ab und im Frühling müssen neue Samen auskeimen. Um Samen zu gewinnen, sollten die Pflanzen bis zur Samenreife zwischen September und Oktober stehen bleiben. Sobald sich die Samenrispen braun verfärben, spätestens vor den ersten Frösten, erntet man die gesamten Samenstände mit einer Gartenschere ab und legt sie zum Trocknen bei Raumtemperatur aus. Damit nicht bereits beim Ernten der Samenstände das Saatgut herausfällt, sollte frühmorgens geschnitten werden, wenn die Pflanzen noch zäh und feucht von frühherbstlichem Tau sind. Nach einigen Tagen fallen die trockenen Samen von selbst ab und können kühl, dunkel und trocken aufbewahrt werden.

Doch wie steht es nun um die Ernte und Wirkung von Artemisia annua? Wir haben alle wichtigen Informationen zusammengestellt.

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