Austernpflanze: Alles Wichtige zum maritimen Exoten

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Meeresfrüchte aus dem Garten? Die Austernpflanze schmeckt fast wie ihr Namensgeber. Wir zeigen Ihnen, wie sich die Austernpflanze auch bei Ihnen wohl fühlt.

Austernpflanze zwischen Steinen nah
Die exotische Austernpflanze lässt sich leicht im Garten anbauen [Foto: Nikolay Kurzenko/ Shutterstock.com]

Der Austernpilz ist vielen bekannt, aber die Austernpflanze? Kaum einer kennt das zartblättrige Gewächs. Gerade in Deutschland bleibt die Pflanze eine wahre Seltenheit. Zu Unrecht, schließlich wartet die Austernpflanze (Mertensia maritima) mit allerlei Fähigkeiten auf: Nicht nur schmeckt sie der gleichnamigen Meeresfrucht zum Verwechseln ähnlich, sie lässt sich auch noch problemlos anbauen. Was die Austernpflanze braucht, um sich auch in Ihrem Garten wohl zu fühlen, zeigen wir Ihnen in unserem Artikel.

Austernpflanze: Was ist das?

Ursprünglich stammt die die Austernpflanze aus den Küstenregionen Nordeuropas, beispielsweise aus Schottland oder Island. Passend zu dem dort vorherrschenden, rauen Klima ist die Austernpflanze sehr robust und kommt auch mit dem deutschen Winter wunderbar zurecht. Auch ihr Aussehen ist nicht zu missachten: Nur 10 bis 15 cm hoch und eher flachwachsend, ist sie mit ihren blau-grünen, leicht silbrigen Blättern eine ansprechende Zierpflanze. Besonders schön zeigt sich die Austernpflanze aber in ihrer Blüte: Die kleinen, blauen und hängenden Blüten sind nicht nur ein richtiger Hingucker, sondern trugen auch dazu bei, dass die Austernpflanze heute an vielen Orten im Volksmund als „Blauglöckchen“ bezeichnet wird.

Blaue Austernpflanze
Die Blüten der Austernpflanze sind wunderschön blau [Foto: Danny Hummel/ Shutterstock.com]

Austernpflanze: Standort und Bodenansprüche

Die Austernpflanze ist zum Glück recht einfach zufrieden zu stellen. Wichtig für sie ist ein sonniges oder zu mindestens halbschattiges Plätzchen. Ihren Boden mag die Austernpflanze dagegen sandig und humusreich. Wichtig ist aber vor allem, dass das Substrat locker und gut wasserdurchlässig ist – Staunässe verträgt die kleine Pflanze nämlich nicht gut. Leicht salzige Böden bekommen der Pflanze dank ihrer maritimen Wurzeln dagegen sehr gut – so lässt sie sich besonders in Küstenregionen gut kultivieren.

Austernpflanze pflanzen

Wer der Austernpflanze ein neues Zuhause geben will, hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man die Austernpflanze aussäen, zum anderen lässt sich die Austernpflanze vegetativ über Teilung vermehren. Die vegetative Teilung hat den Vorteil, dass man direkte Ergebnisse sieht und nicht ewig auf die ersten Keimlinge warten muss. Am besten lassen sich die Stecklinge im Frühling einpflanzen, wenn die Temperaturen noch nicht zu hoch sind, aber auch keine späten Fröste mehr zu befürchten sind. Einen großen Nachteil gibt es jedoch: Man braucht bereits eine Austernpflanze, um neue Pflanzenteile zu erhalten. Da die Pflanze in Deutschland noch relativ unbekannt ist, ist das oft ein schwieriges Unterfangen.

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An Saatgut für die Pflanze zu kommen, ist dagegen dank des Internets relativ leicht. Die Samen können im Herbst im Topf oder direkt ins Freiland eingesät werden, dürfen aber nur mit wenig Erde überdeckt werden, da es sich um Lichtkeimer handelt. Weiterhin brauchen die Samen Temperaturen um 5°C um überhaupt mit der Keimung zu beginnen – ein Vorziehen im Haus ist also nicht möglich. Die Samen dürfen aber auch nicht austrocknen, weshalb regelmäßig gegossen werden sollte, ohne, dass es zu Staunässe kommt. Ein Nachteil dieser Methode: Die Samen keimen sehr ungleichmäßig und über einen langen Zeitraum hinweg, was in der ersten Zeit für ein unschönes Bild im Garten sorgen kann.

Austernpflanze zwischen Steinen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Austernpflanze anzupflanzen [Foto: Nikolay Kurzenko/ Shutterstock.com]

Austernpflanzen pflegen

Eigentlich ist die Austernpflanze relativ pflegeleicht, ein bisschen Unterstützung schadet der Pflanze aber nicht. Regelmäßige Rückschnitte helfen der Austernpflanze in Form zu bleiben und kräftigere Stängel auszubilden. Auch das Entfernen von verblühten oder überzähligen Blüten unterstützt die Pflanze: So kann sie ihre Energie in den heimlichen Höhepunkt, nämlich in ihre intensiv aromatischen Blätter stecken. Ansonsten schadet etwas Dünger genauso wenig wie regelmäßiges Gießen nicht. Hier sollte jedoch mit Bedacht vorgegangen werden: Die Austernpflanze verträgt weder Trockenheit noch Staunässe, es ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Als Dünger empfiehlt sich ein vornehmlich organischer Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Universaldünger.

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Austernpflanzen im Topf

Auch wenn die Austernpflanze sich in den meisten Gärten schnell heimisch fühlt, ist der Topf oft eine lohnenswerte Alternative. Das hat vor allem zwei Gründe: Die Austernpflanze ist ein richtiger Schneckenmagnet. Die schleimigen Kreaturen sind verrückt nach der Pflanze und fallen regelrecht über sie her. Im Beet gelingt es trotz Schneckenschutz und Co. kaum, die Austernpflanze vor den Schnecken zu beschützen. Ein Topf, der etwas hochgestellt wurde, stellt dagegen eine unüberwindliche Mauer da und schon haben die Schnecken keine Chance mehr.

Ein weiterer Grund für die Kultur im Topf ist, dass sich die Austernpflanze beinahe explosiv im Beet ausbreiten kann. Stimmen die Bedingungen, vermehrt sich die kleine Pflanze über Ausläufer schnell und effizient – andere Pflanzen haben kaum keine Chance und werden vertrieben. In einem Topf dagegen bleibt die Austernpflanze da, wo sie hingehört.

Austernpflanze im Topf
Die Kultur im Topf kann einige Vorteile bieten [Foto: Pietro Tasca/ Shutterstock.com]

Austernpflanzen essen

Natürlich kann man die Austernpflanze nicht nur anschauen, sondern auch essen. Vom Frühling bis in den Herbst kann man sich regelmäßig an der Pflanze bedienen. Nur im Winter ist eine Ernte nicht möglich, weil die oberirdischen Pflanzenteile absterben und erst im nächsten Frühling neu austreiben. Auch sollte man es mit der Ernte nicht übertreiben: Etwa die Hälfte der Blätter sollte man der Pflanze lassen, da man ansonsten riskiert, dass sie eingeht.

In der Küche sind die Blätter ein Hochgenuss. Sie schmecken herrlich intensiv nach Meeresfrüchten und sind die ideale Ergänzung zu Salaten oder auch aufs Brot. Auch zu Fischgerichten schmeckt die Austernpflanze vorzüglich. Jedoch sollten die Blätter nicht gekocht werden. Denn im heißen Wasser verlieren die Blätter nicht nur ihre Farbe, sondern auch ihr schönes Aroma.

Austernpflanzen als Brotbelag
Die Blätter schmecken nach Meeresfrüchten [Foto: sylv1rob1/ SHutterstock.com]

Wie die Austernpflanze ist auch der Meerkohl (Crambe maritima) ein sogenannter Halophyt (Salzpflanze) und gedeiht in mit löslichen Salzen angereicherten Küstenböden.

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