Mönchspfeffer: Pflanzen, Schneiden & Wirkung von Vitex agnus-castus

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Der Mönchspfeffer gehört zur Familie der Lippenblütler und ist bekannt für seine heilende Wirkung. Nebenbei kann er aber in Ihrem Garten auch für einen wahren Hingucker sorgen.

Vitex agnus-castus
Der Mönchspfeffer ist eine Augenweide und seine medizinische Wirksamkeit ist gut belegt [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Um die Heilpflanze Vitex agnus-castus, den Mönchspfeffer, im eigenen Garten zur vollen Pracht zu bringen, gilt es natürlich, gewisse Anforderungen zu beachten. Diese wollen wir im Verlauf dieses Artikels klären und auch auf die besonderen Wirkungen der Pflanze eingehen.

Mönchspfeffer: Herkunft und Eigenschaften

Umgangssprachlich wird der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) auch Keuschlamm oder Keuschbaum genannt, darüber hinaus gibt es noch weitere Synonyme, wie beispielsweise Abrahamstrauch. Ihren Ursprung hat die Pflanze im Mittelmeerraum – sie ist mittlerweile im südeuropäischen Raum, dem Mittelmeergebiet, sowie in Westasien verbreitet. Der Mönchspfeffer verholzt und ist mehrjährig, er ist also ein Strauch und kann eine Höhe von etwa drei Metern erreichen. Seine Blätter sind nur unterseitig behaart und bestehen aus fünf- bis siebenzähligen, handförmig angeordneten Fingerblättchen. Diese wiederum stehen gegenständig an den graufilzigen, vierkantigen Zweigen des Strauches. Das auffälligste Merkmal sind wohl die violett-blauen Blüten des Mönchspfeffers. Sie sitzen endständig in kegelförmigen Blütenrispen an den Zweigen und verströmen einen leichten Duft. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August. Daraufhin bilden sich die braunen bis schwarzen, kugelförmigen Früchte aus, die in der Regel vier Samen enthalten. Diese zählen botanisch zu den Steinfrüchten.

Keuschlamm
Die Blätter des Mönchspfeffers erinnern etwas an eine Hanfpflanze [Foto: guentermanaus/ Shutterstock.com]

Ist Mönchspfeffer bienenfreundlich? Die Pflanze lockt mit ihren duftenden Blüten viele Insekten an, darunter auch Bienen. Für sie ist der Mönchspfeffer eine wichtige Nahrungsquelle, da er, im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, auch noch später im Jahr seine Blütenpracht trägt.

Die schönsten Mönchspfeffer-Sorten

Die verschiedenen Sorten des Mönchspfeffers unterscheiden sich meist in der Blütenfarbe oder der Wuchshöhe. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Sorten vor:

  • Vitex agnus-castus ‘Alba’: Diese Sorte ist eine weißblühende Variante des Mönchspfeffers. Dieses besondere Merkmal zeigt sich zur Blütezeit von August bis September. Ihre Wuchsbreite sowie Höhe erstrecken sich von 1 bis 3 Meter.
  • Vitex agnus-castus ‘Galactic Pink’: Dieser Mönchspfeffer trägt von Juni bis Oktober duftende, pinkfarbene Blütenrispen. Er wird bis zu 1,2 Meter hoch.
Mönchspfeffer 'Galactic Pink' Rosa
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  • Vitex agnus-castus ‘Latifolia’: Mit ihren blauvioletten Blüten, die den Strauch von Juli bis Oktober zieren, ist diese Sorte ein wahrer Blickfang. Sie kann eine Höhe von 3 Metern erreichen.
  • Vitex agnus-castus ‘Blue Diddley’: Dieser Kleinstrauch passt mit seinen kompakten 1 Meter Höhe und Breite in jeden Garten. Er ist mit blauen, duftenden Blüten von August bis Oktober geschmückt.
  • Vitex agnus-castus ‘Pink Pinnacle’: Mit dieser Sorte wird das Farbspektrum nochmals erweitert. Sie besitzt von August bis September rosafarbene Blüten und wird etwa 2 Meter groß sowie 1,5 Meter breit.
Mönchspfeffer in Blütezeit
Je nach Sorte kann der Mönchspfeffer auch mit zarten Blütenfarben überzeugen [Foto: Elena Odareeva/ Shutterstock.com]

Mönchspfeffer pflanzen: Standort, Aussaat und Vorgehen

Wenn Sie in Ihrem eigenen Garten einen Mönchspfeffer-Strauch pflanzen wollen, gibt es einige Dinge zu beachten:

Standort

Der ideale Standort für den Mönchspfeffer-Strauch sollte am besten windgeschützt, warm und vollsonnig sein. Die Freilandpflanzung eignet sich jedoch wirklich nur für milde Standorte – wenn dies nicht gegeben ist, sollte auf eine Kübelkultur ausgewichen werden. Selbst in einem winterwarmen Weinbauklima friert der Mönchspfeffer häufig zurück und muss im Frühjahr neu austreiben.

Der Boden sollte für die Pflanze durchlässig und nährstoffreich sein. Er sollte Feuchtigkeit zwar speichern können, aber nicht zu Vernässung neigen. Wenn der Boden für die Freilandpflanzung sehr humos oder lehmig ist, kann er mit 30 – 50 % Sand, Blähton oder Kies gelockert werden. Sehr durchlässige Böden können mit Tonmehl oder Komposterde verbessert werden. Der hohe Nährstoffbedarf des Mönchspfeffers lässt sich sehr gut durch die Verwendung von Komposterde befriedigen. Falls Sie keine eigene Komposterde zur Hand haben, können Sie auf ein hochwertiges Substrat auf Kompostbasis zurückgreifen. In vielen Fällen, wie bei unserer Plantura Bio-Komposterde, ist ein solches Substrat torffrei. Zusätzlich sind alle unsere Plantura-Erden biozertifiziert und werden aus recycelten Rohstoffen hergestellt.

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Der Strauch gedeiht am besten in einem Boden, dessen pH-Wert sich im neutralen Bereich von 6,2 bis 7,5 befindet. Falls der pH-Wert Ihres Bodens im sauren Bereich liegt, können Sie mit ein wenig Kalk den pH-Wert anheben.
Ein Kübel für Mönchspfeffer sollte ein Volumen ab 10 Litern haben. Bei Kübelkultur ist es ratsam, dass die Befüllung aus Komposterde und 30 % Sand besteht.

Mönchspfeffer aussäen

  • Zeitpunkt: spätes Frühjahr (ab Mitte März)
  • Hohe Temperaturen zur Keimung: etwa 22 – 24 °C
  • Vorgezogene Pflanzen ab Mitte Mai ins Freiland pflanzen
  • Pflanzabstand etwa 80 – 100 cm
  • Aussaat direkt ins Freiland erst ab Mitte Mai
Mönchspfeffer-Strauch
Der Mönchspfeffer benötigt viel Wärme und Sonne, um im Freiland gut zu gedeihen [Foto: Meyta/ Shutterstock.com]

Mönchspfeffer im Topf

Der Mönchspfeffer eignet sich für den Anbau im Kübel. Besonders hier in Deutschland ist diese Variante aufgrund der Temperaturen auch vorzuziehen.

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Hierbei muss aber bedacht werden, dass er mehr Aufmerksamkeit benötigt als im Freiland, und außerdem sollte er im Winter frostfrei, aber kühl einquartiert werden, um Frostschäden zu vermeiden.

Mönchspfeffer im Garten
Eine junge Pflanze des Vitex agnus-castus [Foto: xlibes/ Shutterstock.com]

Pflege von Mönchspfeffer: Schneiden und Co.

Im Freiland genügt dem Mönchspfeffer eine durchschnittliche Wassergabe. An sehr warmen, sonnigen Tagen kann mehr gegossen werden, jedoch verträgt er auch einmal trockene Phasen über wenige Tage. Länger sollte die Erde allerdings nicht trocken bleiben, wenn man bedenkt, dass die Pflanze natürlich bevorzugt an Flussniederungen vorkommt.

Wenn der Strauch in einem nährstoffreichen Boden steht, dann sind zusätzliche Düngergaben kaum notwendig. Im Frühjahr kann der Boden gegebenenfalls mit kleinen Gaben von organischem Dünger oder Kompost angereichert werden. Bei der Pflege von Kübelpflanzen ist auf regelmäßiges Gießen und eine ausreichende Nährstoffversorgung zu achten. Unser Plantura Bio-Blumendünger eignet sich besonders für die Versorgung von Kübelpflanzen und erhöht durch ein reiches Kaliumangebot zudem noch die Widerstandskraft gegenüber Schädlingen, Trockenheit und Frost.

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Zur Förderung der Blühwilligkeit kann der Strauch im Frühjahr kräftig zurückgeschnitten und erfrorene Triebe entfernt werden.

Ist Mönchspfeffer winterhart?

Der mehrjährige Strauch ist nur eingeschränkt winterhart, kann also kurze Frostperioden überstehen, sollte jedoch im Winter gut geschützt oder ins Winterquartier geholt werden, falls er im Kübel gepflanzt ist.

Im Freiland kann man der Pflanze durch Mulchen der Wurzelscheibe oder Einwickeln mit Bastmatten zusätzlichen Schutz bieten. Tannenzweige, die zwischen die bodennahen Triebe gesteckt werden, eignen sich hierfür auch.
Die Kübelpflanzen sollten kühl, gerade so frostfrei, überwintert werden. Ungeeignet ist eine Überwinterung im Haus, denn die warmen Temperaturen können den Wuchsrhythmus der Pflanze durcheinanderbringen und den Austrieb stören.

Vermehrung

Wenn Sie Ihren Mönchspfeffer vermehren möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Ab Oktober können die Samen des Strauches gesammelt und anschließend gut getrocknet werden. Die Aussaat verläuft dann wie bereits oben erklärt. Bei der anderen Methode werden im Sommer grüne oder halbreife Stecklinge von der Pflanze geschnitten, unten entblättert und entweder im Wasserglas oder direkt in der feuchten Erde bei warmen Temperaturen bewurzelt.

reife Mönchspfeffer-Früchte
Die reifen, abgetrockneten Früchte hängen noch an der Pflanze [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Ernte, Verwendung und Wirkung von Mönchspfeffer

Geerntet werden die reifen Früchte des Vitex agnus-castus nach der Blütezeit. Bei der Herstellung von Fertigpräparaten werden Extrakte der Früchte verwendet. In der Naturheilkunde findet der Mönchspfeffer vor allem bei Wechseljahresbeschwerden, Endometritis, Regelbeschwerden sowie einigen weiteren Erkrankungen Anwendung. Dass die Früchte der Pflanze den weiblichen Hormonspiegel ausgleichen können, ist wissenschaftlich gut belegt. Grund hierfür ist das Hemmen der Prolaktin-Ausschüttung. Insgesamt ist die Wirkung des Mönchspfeffers, im Gegensatz zu vielen anderen Heilpflanzen, ziemlich gut untersucht.

Die selbst geernteten Samen lassen sich beispielsweise als Tee zubereiten oder als pfefferähnliches Gewürz in der Küche verwenden. Hierbei sollte man sich aber im Vorhinein genau über die Dosierung oder eventuelle Neben- oder Wechselwirkungen informieren. Am sichersten ist es, den Mönchspfeffer zur Einnahme mit einer entsprechenden Abklärung in der Apotheke zu erwerben.

Mönchspfeffer-Tee
Der Mönchspfeffer kann über verschiedene Art und Weisen eingenommen werden [Foto: m-desiign/ Shutterstock.com]

Ist Mönchspfeffer giftig?

Vitex agnus-castus ist schwach giftig – wie viele andere Heilpflanzen auch. Doch die Dosierung spielt hierbei die wesentliche Rolle, denn geringe beziehungsweise empfohlene Mengen sind bei der Anwendung unbedenklich. Sogar bei Hunden lässt sich der Mönchspfeffer anwenden, bei Katzen jedoch oder auch bei Kindern unter 18 Jahren sowie bei Schwangeren und Stillenden sollte er nicht verwendet werden, solange dies nicht mit dem Arzt abgesprochen wurde.

Eine weitere wichtige Heilpflanze für Frauen ist die Nachtkerze (Oenothera), die zudem eine gute Nahrungsquelle für Schmetterlinge darstellt. Wir stellen die schönsten Nachtkerzen-Arten vor und geben Tipps zu Anbau und Verwendung.

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