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Erdraupen bestimmen & natürlich bekämpfen

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Erdraupen entwickeln sich zu nächtlich schwärmenden Eulenfaltern und sind wichtig für unsere Natur. Im Garten können sie allerdings durch Fraß an Wurzeln und Knollen Schaden anrichten.

Erdraupe im Beet
Das spiralige Zusammenrollen ist ein Erkennungsmerkmal der Eulenraupen [Foto: S.O.E/ Shutterstock.com]

Erdraupen haben natürlich ihre Daseinsberechtigung. Im Garten treten sie jedoch vor allem als Schädlinge in Erscheinung, die im Gemüsebeet für Ärger sorgen können. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie einen Befall mit Erdraupen sicher bestimmen und die versteckten Erdraupen auf natürliche und schonende Weise bekämpfen können.

Was sind Erdraupen?

Bei Erdraupen handelt es sich um die Larven verschiedener Eulenfalter der Gattungen Agrotis, Scotia, Noctua und Euxoa beziehungsweise – je nach Definition – aller Arten der Familie Noctuidae. Die Larven leben zunächst oberirdisch und wandern dann ins Erdreich, wo sie sich von den Wurzeln vieler Nutzpflanzen ernähren. Nachts kommen einige Arten an die Oberfläche und fressen auch an oberirdischen Pflanzenteilen. Werden die Raupen gestört, rollen sie sich spiralförmig zusammen.

Erdraupen beginnen ihren Lebenszyklus an oberirdischen Pflanzenteilen, an denen weibliche Eulenfalter ihre Eier ablegen. Es dauert vier bis sieben Tage, bis aus den Eiern die ersten Larven schlüpfen. Die Raupen sind zunächst so klein, dass sie leicht übersehen werden können. Je nach Temperatur braucht die Larve ein bis zwei Wochen, um sich zu einer größeren Raupe zu entwickeln – sie ist nun im dritten Stadium ihrer Entwicklung und hat bereits zwei Häutungen hinter sich. Von nun an beginnt sie, tagsüber im Boden und nachts oberirdisch an Pflanzen zu fressen. Zu guter Letzt wandert sie im letzten Larvenstadium über 50 cm tief in den Boden und überwintert dort. Die Verpuppung erfolgt im nächsten Frühjahr knapp unter der Erdoberfläche in einem glänzenden, nussbraunen Kokon.

Hinweis: Erdraupen tun sich an Kartoffeln, Möhren, Salat, Sellerie, Roter Bete, Kohl, Spinat, Zwiebeln, Lauch, Mais, diversen zarten Jungpflanzen, aber auch an Zierpflanzen und sogar Fichten, Lärchen und dem Rasen gütlich.

Erdraupen bestimmen: Schadbild und Aussehen

Die Falter der Eulenraupen sehen je nach Art unterschiedlich aus. Die Flügelspannweite beträgt etwa 4 cm und die Flügel selbst sind in unauffälligen Braun- und Grautönen gefärbt. Die Falter fliegen witterungsabhängig ab Ende Mai und bis Ende Juli. Manchmal fliegen aber auch im August und September noch Eulenraupen, wenn sich die Entwicklung stark verzögert.

Flügel der Eulenfalter
Eulenfalter sind von Nahem hübsch anzusehen [Foto: erdraupen-eulenfalter/ Shutterstock.com]

Die Eier der Eulenraupen sind zunächst weiß und später schwarz. Sie werden an Pflanzen oder am Boden abgelegt. Das Schlüpfen erfolgt ein bis zwei Wochen nach dem Falterflug.

Die jungen Raupen der Eulenfalter sind klein und kaum zu sehen. Sie haben eine unscheinbare, erdfarbene Haut mit grünem Schimmer und sind unbehaart. Außerdem hinterlassen sie oberirdisch eher unauffällige, kleine Fraßschäden (Fenster-, Loch- und Blattrandfraß) die oftmals gar nicht bemerkt werden.

Larvenstadien der Erdraupe
Junge Eulenraupen sind grünlich, spätere Larvenstadien werden dunkler mit Längsstreifen [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Tipp: Leben die Erdraupen unter dem Rasen, zeigt sich dies in Form von sichelförmigen Fraßgängen, die flach unter der Bodenoberfläche verlaufen. Als Sekundärschaden treten Vögel auf und je nach Lage und Einzäunung des Gartens manchmal sogar Dachse und Wildschweine, die im Boden nach den leckeren Raupen wühlen.

Star mit Erdraupe
Stare suchen gern im Rasen nach Erdraupen [Foto: Dark_Side/ Shutterstock.com]

Die Puppen des Eulenfalters liegen knapp unter der Erdoberfläche und sind glatt, glänzend und kastanienbraun. Hinten läuft die Puppe spitz zu. Bei Berührung wird bemerkbar, dass die Puppe beweglich ist.

Puppe der Eulenfalter
Die Puppen der Eulenraupen sind unverwechselbar [Foto: ChWeiss/ Shutterstock.com]

Tipp: Eine sichere Methode zur Erkennung bilden spezifische Pheromonfallen. Sie werden zur Zeit des Paarungsfluges aufgehängt, um festzustellen, ab wann Eulenraupen zu erwarten sind.

Erdraupen bekämpfen

Erdraupen kommen in jedem gesunden Garten vor. Sind es zu viele, leidet der Garten allerdings unter ihnen. Wenn man im Boden drei bis sechs Larven pro Quadratmeter findet, bedeutet das bereits einen merkbaren Schaden. Wer 30 Raupen pro Quadratmeter entdeckt, bei dem ist ein Kahlfraß zu erwarten.

Für das Bekämpfen von Erdraupen sind so gut wie keine Pflanzenschutzmittel im Hausgarten zugelassen. Das liegt vor allem daran, dass die Raupen sich so gut verstecken und von Spritzmitteln schlecht erreicht werden. Glücklicherweise gibt es aber andere effektive Möglichkeiten, der Erdraupen Herr zu werden.

Eier der Eulenfalter
Der Eulenfalter legt viele Eier auf einmal – so wird die Erdraupe schnell zum Problem [Foto: Love Lego/ Shutterstock.com]

Nematoden gegen Erdraupen

Eine effektive und ökologische Methode zur Bekämpfung von Erdraupen bietet die Verwendung von Nematoden der Art Steinernema carpocapsae. Diese parasitieren die im Boden versteckten Raupen und töten sie durch die Abgabe eines Toxins ab. Die Fadenwürmer Steinernema carpocapsae können Sie sich mit unseren Plantura SC-Nematoden in Ihren Garten holen. Die Nematodenlösung lässt sich am Rasen und auch gegen die Larven von Maulwurfsgrillen (Gryllotalpa gryllotalpa) sowie Wiesenschnaken (Tipula paludosa) einsetzen. Einmal im Boden ausgebracht, lauern die Fadenwürmer ihren zukünftigen Wirten auf. Dann befallen sie die Erdraupen und töten sie mit Hilfe von Bakterien ab, ohne dabei andere Gartenbewohner zu beeinträchtigen.

Anwendung unserer SC-Nematoden gegen Erdraupen:

  • Der optimale Zeitpunkt zur Anwendung gegen Erdraupen liegt zwischen Juni und September.
  • Der Inhalt des gelieferten Beutels wird gemäß der Gebrauchsanweisung in die entsprechende Menge Wasser eingerührt.
  • Die Suspension wird in eine Gießkanne gegeben und auf der zu behandelnden Bodenfläche verteilt. Dabei sollte gelegentlich noch einmal umgerührt werden, damit sich die Nematoden nicht am Boden der Gießkanne absetzen.
  • Nach dem Ausbringen sollten Sie die behandelte Fläche mit circa einem Liter Wasser pro Quadratmeter gießen, um die Nematoden in den Boden zu spülen. Auch in den folgenden zwei Wochen ist es wichtig, für gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden zu sorgen, damit die Fadenwürmer optimale Lebensbedingungen vorfinden.

Weitere Anwendungshinweise können Sie dem detaillierten Beipackzettel entnehmen.

SC-Nematoden gegen Maulwurfsgrillen, Wiesenschnaken & Erdraupen
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Tipp: Ebenfalls ein sehr wirksames Mittel gegen Eulenraupen, die noch oberirdisch an der Pflanze fressen, sind Bakterien der Art Bacillus thuringiensis. Diese dürfen zwar nur an Kohl gegen Eulenraupen eingesetzt werden, bekämpfen dort aber nicht nur Eulenraupen, sondern auch Raupen des Kohlweißlings. Mit dieser Bakterien-Art wirkt unser Plantura Bio-Zünslerfrei XenTari® zuverlässig gegen Erdraupen an Kohl.

Hausmittel gegen Erdraupen

Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die zur Bekämpfung ebenfalls herangezogen werden können:

  • Durch Bodenbearbeitung wird die Entwicklung der Erdraupen im Boden gestört. Das Hacken vor der Aussaat ist also nützlich, wenn man einen starken Besatz mit Erdraupen erwartet.
  • Indem man das Gemüse mit Kulturschutznetzen abdeckt, wird die Eiablage der Eulenfalter verhindert. Mit etwas Glück sucht sich der Falter einen Ort, an dem seine Larven weniger Schaden anrichten.
Bodenbearbeitung zur Bekämpfung
Durch Bodenbearbeitung vor der Aussaat wird die Entwicklung der Erdraupen gestört [Foto: timltv/ Shutterstock.com]

Tipp: Zudem gibt es die Möglichkeit, die Raupen der Eulenfalter mit speziellen Ködern anzulocken: Mischen Sie dafür Wasser, Zucker und Kleie in einer breiten Schale zu einem eher festen Brei und graben Sie die Schale bodenbündig in der Nähe der Pflanze ein. Aus der Schale können Sie die Erdraupen später heraussammeln.

Kann man einem Befall vorbeugen?

Es gibt keinen hunderprozentigen Schutz gegen Erdraupen, da in Deutschland verschiedene Arten von Eulenfaltern vorkommen, die ihre Eier gerne auf Nutzpflanzen ablegen. Der beste Weg ist jedoch die Anlage eines naturnahen Gartens und eine abwechslungsreiche Fruchtfolge. Natürliche Feinde der Erdraupen sind Vögel, Spitzmäuse, Igel, Maulwürfe, Laufkäfer und Schlupfwespen. Wer diese Tiere zum Beispiel mit einer Blumenwiese, einer wilden Ecke im Garten oder einer Hecke mit heimischen Gehölzen fördert, kann damit auch die Erdraupen regulieren.
Und noch etwas hilft gegen die gefräßigen Tiere: Erdraupen mögen keinen feuchten Boden. Wer das Gemüsebeet mulcht und unter dem Mulch sogar noch durch Tröpfchenbewässerung Feuchtigkeit gewährleistet, vertreibt Eulenraupen auf Dauer.

Gemulchtes Beet
Tröpfchenbewässerung und Mulch sind eine gute Vorbeugung gegen Erdraupen [Foto: Jen Wolf/ Shutterstock.com]

Eulenfalter zählen zu den Schmetterlingen, auch wenn sie nur nachts fliegen. Die beliebtesten heimischen Schmetterlingsarten stellen wir Ihnen in unserem Spezialartikel vor.