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Holzwürmer: Erkennen, vorbeugen & bekämpfen

Dominic
Dominic
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und gehöre natürlich den passionierten Hobbygärtnern an. Meine ersten Wassermelonen habe ich bereits im Alter von 7 Jahren geerntet. Momentan finde ich Themen in Bezug auf die Interaktion von Pflanzen mit anderen Lebewesen und der Umwelt besonders interessant.

Mein Lieblingsobst: Ganz klar Avocados
Mein Lieblingsgemüse: Eigentlich alles, außer Rosenkohl

Mit diesen Tipps werden Sie den Holzwurm sicher wieder los. Alles über den Holzschädling und die Bekämpfung mit den richtigen Mitteln finden Sie hier.

Weiße Holzwurm-Larve
Als Larve frisst sich der Holzwurm durch seine Leibspeise [Foto: Petro Perutskyi/ Shutterstock.com]

Da steckt der Wurm drin! Ob sich die Redensart wirklich auf den Holzwurm bezieht, können wir zwar nicht mit Sicherheit sagen, dafür haben wir aber allerhand nützliche Tipps rund um den Holzschädling. Der Holzwurm, der eigentlich eine Käferlarve ist, fühlt sich besonders in feuchtem Holz wohl. Dort kann der Schädling über viele Jahre im Holz überdauern und sich immer tiefer durch seine Leibspeise fressen. Damit es erst gar nicht soweit kommt, müssen einige wichtige Punkte beachtet werden, die wir weiter unten im Artikel für Sie zusammenfassen. Ist es schon zu spät und der Wurm steckt bereits im Holz, dann haben wir für Sie zwei sehr effektive Mittel, um den Holzwurm endgültig los zu werden. Beim Bekämpfen des Holzwurmes müssen Sie aber immer bedenken, dass der Holzgegenstand die entsprechenden Mittel auch vertragen muss. Handelt es sich um sehr hochwertige Möbel oder Holzinstrumente, sollte immer der Rat eines Fachmanns hinzugezogen werden.

Holzwurm: Steckbrief und Eigenschaften

Beim Holzwurm handelt es sich eigentlich um die Larve des Gemeinen oder Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium punctatum). Der erwachsene Käfer wird 2,5 bis 5 Millimeter lang und ist leicht behaart. Viel auffälliger ist aber, dass sein Kopf komplett durch seinen Halsschild verborgen wird. Weil der Gemeine Nagekäfer flugfähig ist, kann er sich auch relativ gut verbreiten. Am liebsten wird aber das Holz befallen, in dem schon der erwachsene Nagekäfer als Larve gelebt hat. Die Käfer richten im übrigen keine Schäden am Holz an, sie suchen nur einen Kopulationspartner, um dann an einer günstigen Stelle Eier ablegen zu können. Aus den 0,5 mm großen Eiern schlüpfen wenig später die Holzwürmer, die dann das eigentliche Problem darstellen. Die an Engerlinge erinnernden Larven arbeiten sich schnell in das Holz vor und entwickeln sich während ihrer Zeit im Holz über mehrere Larvenstadien bis zum erwachsenen Käfer. Ja nachdem, wie gut die Bedingungen für den Holzwurm sind, kann die komplette Entwicklung nur ein Jahr oder sogar bis zu acht Jahre dauern.

Holzwurm Tunnel in Brett grabend
Holzwürmer bevorzugen vor allem weiches Holz [Foto: Perutskyi Petro/ Shutterstock.com]

Der Holzwurm bohrt sich aber nicht einfach blind in das Holz und frisst jeden beliebigen Teil. Holzwürmer sind richtige Gourmets: Sie befallen zwar auch Hartholz, aber für gewöhnlich bohrt sich ein Holzwurm fast ohne Ausnahme nur durch weiche Holzregionen. Deswegen wird das Kernholz oft verschont, wohingegen das weichere Splintholz gerne zerfressen wird. Zusätzlich unterscheidet der Holzwurm zwischen Frühholz und Spätholz. Wie auf dem Bild weiter unten zu erkennen ist, sind Früh- und Spätholz nichts anderes als die Jahresringe eines Baumes. Das helle Frühholz wird im Frühling gebildet und durch das rasante Wachstum in dieser Jahreszeit ist das Frühholz insgesamt weicher als das Spätholz. Genau aus diesem Grund bevorzugt der Holzwurm auch das leichter zu zerkauende Frühholz.

Holzwurmbefall erkennen

Der Holzwurm gehört zu den Trockenholzschädlingen und befällt deswegen alle Arten von verbautem Holz.  Frisches Holz meidet er hingegen komplett. Fast jedes Holz kann durch den Holzschädling befallen werden, weswegen Dachstühle, Holzfenster, Möbel aller Art und andere Gebrauchsgegenstände aus Holz potentielle Nahrung für den unliebsamen Wurm darstellen. Ein Befall ist zudem schnell festgestellt, sofern potentiell gefährdete Holzgegenstände regelmäßig nach kleinen Löchern abgesucht werden. Die Löcher eines Holzwurmes haben immer einen Durchmesser von 1 bis 2 mm und je nach Befallsstärke treten sie nur vereinzelt auf. Es ist aber auch möglich, dass die kleinen Biester einen Holzgegenstand im wahrsten Sinne des Wortes komplett durchlöchern. Diese Löcher sind dann ein wirklich sicheres Zeichen für Holzschäden, die durch den Holzwurm ausgelöst wurden. In diesem Moment ist aber noch nicht klar, ob in dem Holzloch auch noch ein Holzwurm sein Unwesen treibt oder ob das Loch bereits verlassen ist.

Zuerst sollte der Boden direkt unter dem Loch nach Holzmehl abgesucht werden, denn dieses wird von einem Holzwurm regelmäßig aus der Holzhöhle befördert. Wurde Holzmehl gefunden, sollten Sie direkt unter das Loch ein Blatt Papier legen. Nun warten sie ein paar Tage und kontrollieren das Blatt auf erneut ausgeworfenes Holzmehl (kleiner Tipp: auf schwarzem Papier lässt sich das Holzmehl am besten erkennen). Sie müssen allerdings ein paar Tage warten, da ein Holzwurm nicht pausenlos frisst und deswegen nicht jeden Tag Holzmehl auswirft. Ist der Papier-Test positiv, wissen Sie, dass ihr Holzgegenstand durch Holzwürmer befallen ist. Holzschädlinge (wie der Holzwurm) sollten immer bekämpft werden, denn Möbelstücke können sogar soweit zerstört werden, dass beispielweise ein Stuhlbein nicht mehr tragfähig ist und abbricht.

Tunnel in Holz von Holzwurm
Die Löcher, die der Holzwurm hinterlässt, sind ca. 1 bis 2 mm groß [Foto: Alan Sau/ Shutterstock.com]

Neben dem Papier-Test soll man den Holzwurm auch über seine Kaugeräusche wahrnehmen können. Bei absoluter Stille hört man die Insekten dann angeblich, wie sie sich mit ihren Kauwerkzeugen durch das Holz arbeiten. Ob das allerdings so stimmt, können wir nicht bestätigen.

Holzwürmern vorbeugen

Damit der holzschädigende Wurm erst gar nicht in Ihre geliebten Möbel und Holzkonstruktionen gelangt, gibt es unterschiedlichste Mittel und Wege. Einige davon sind sehr einfach umzusetzen – andere hingegen sehr kostenintensiv.

Am besten lassen sich Holzmöbel und Gegenstände durch Heizen schützen. Denn der Holzwurm kann nur in Holz mit einer Restfeuchte von über 10 % überleben. In einem kontinuierlich geheizten Raum ist das Holz in der Regel so trocken, dass der Holzwurm auch unbehandeltes Holz nicht befallen kann. Anfällig sind dagegen Hölzer an kühlen Orten wie Kellern, Dachböden, Kirchen, leerstehenden Gebäuden und in Schuppen. Wir können also zusammenfassen, dass alle Holzgegenstände im Außenbereich und die kühl gelagert werden, auch von einem Holzwurm befallen werden können.

Damit das Holz unter diesen widrigen Bedingungen trotzdem geschützt ist, sollten einige Grundregeln befolgt werden:

  • Holz sollte im Freien nie direkt auf dem Boden aufliegen
  • Holz durch einen wasserdichten Lack vor Feuchtigkeit schützen
  • Spezielle Präparate gegen Holzwurmbefall wirken auch vorbeugend („Holzwurmtod“)

Es ist nicht immer erforderlich, gleich teure und oft auch giftige Lasuren speziell gegen den Holzwurm zu kaufen. Oft reicht auch eine Lasur aus, um das Holz vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen. Nur bei hartnäckigen Problemfällen kann auch auf chemische Präparate zurückgegriffen werden. Unter den Namen „Holzwurmtod“ und „Holzwurm-Ex“ werden Lasuren vertrieben, die das Holz vorbeugend schützen und einen Holzwurmbefall verhindern. Die Mittel sind aber in so ziemlich jeder Hinsicht sehr bedenklich für die Umwelt.

Holzwürmer bekämpfen

Im Prinzip lässt sich der Holzwurm ziemlich gut bekämpfen. Oft ist eher der zu behandelnde Holzgegenstand das Problem. Ein stationärer Dachbalken lässt sich zum Beispiel wesentlich schlechter behandeln als ein Stuhlbein oder ein anderes kleines, bewegliches Möbelstück. Im Internet gibt es unzählige Mittel, gerade aus dem Hausmittelbereich, welche sich angeblich gut für das Bekämpfen des Holzwurms eignen. Hausmittel wie Salmiakgeist, Spiritus und Petroleum töten den Holzwurm zwar ab, aber die Geruchsbelästigung ist teilweise erheblich und fast immer bleiben Rückstände im Holz zurück. Dadurch kann das behandelte Möbelstück auch noch eine lange Zeit nach der Behandlung unangenehm riechen. Wir stellen ihnen deswegen zwei Methoden vor, die gut funktionieren und möglichst schonend für das Holz sind.

Holzwurmkäfer auf Holz
Die ausgewachsenen Käfer richten im Holz keinen Schaden mehr an [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Holzwürmer mit der Wärmemethode bekämpfen

Auch professionelle Möbelrestauratoren schwören auf dieses Bekämpfungsmethode. Zuerst muss man wissen, dass der Holzwurm bei 55 °C abstirbt. Diese Temperatur ist für Holz, Lacke und Ähnliches in aller Regel unbedenklich. Für das Bekämpfen des Holzwurms mittels der Wärmemethode muss das befallene Holzstück beweglich sein. Sehr kleine Holzmöbel können im Backofen bei 55 °C für 3 Stunden behandelt werden. Dadurch werden alle im Holz befindlichen Larven abgetötet. Größere Gegenstände können theoretisch in einer Sauna behandelt werden, aber wer hat das schon? Im Sommer können Sie die starke Sonnenstrahlung nutzen, um die nötigen Temperaturen für das Bekämpfen der Holzwürmer zu erreichen. An einem sonnigen und warmen (am besten heißen) Tag können Sie den Gegenstand möglichst Luftdicht unter einer schwarzen Folie in die Sonne stellen. Darunter kann es schnell über 50 °C warm werden, weswegen der Temperaturverlauf mit einem Thermometer überwacht werden sollte. Auch hier reichen 3 Stunden bei 55 °C aus, um die Holzwürmer abzutöten. Erst wenn das Holz eine Stärke über 6 cm aufweist, muss die Behandlung verlängert werden. Reicht die Sonne nicht aus, kann der Gegenstand zusätzlich im Auto oder im Gewächshaus verstaut werden. Dort wird es in praller Sonne definitiv warm genug! Der Holzwurm lässt sich mit dieser Methode sehr schonend und effektiv bekämpfen.

Wichtig: Das behandelte Holz muss langsam (am besten über Nacht) unter der Folie abkühlen. Würden Sie das warme Holz direkt aus der Folie holen, können Spannungsrisse entstehen. Gleiches gilt für Backofen und Sauna.

Holzwürmer mit der Alkoholmethode bekämpfen

Für diese Bekämpfungsmethode sollte ausschließlich reiner Isopropanol-Alkohol benutzt werden. Dieser Alkohol zeichnet sich dadurch aus, dass er sich komplett rückstandsfrei verflüchtigt und mit ungefähr 5 Euro pro Liter auch sehr günstig ist. Diese Methode eignet sich eher für kleine Holzgegenstände, da sich bei größeren Holzgegenständen zu viel Isopropanol auf einmal verflüchtigt. Dabei kann ein hochexplosives Isopropanol-Luftgemisch entstehen, welches durch eine Zündquelle sofort explodieren würde. Aus diesem Grund sollte mit Isopropanol generell nur in gut gelüfteten Räumen gearbeitet werden! Wird die Arbeit hingegen im Freien durchgeführt, gibt es keine Probleme mit dem ausgedünsteten Isopropanol. Das zu behandelnde Holz wird die Alkoholbehandlung unbeschadet überstehen, allerdings können bestimmte Lacke und Holzbehandlungen durch Alkohol angegriffen werden. Informieren Sie sich deswegen vorher, ob Ihre behandelte Holzoberfläche Isopropanol verträgt oder testen Sie es an einer kleinen Stelle aus.

Holzbrett mit Frasslöchern vom Holzwurm
Werden tragende Objekte eines Gebäudes beschädigt, hilft oft nur noch der Rat vom Experten [Foto: Monika Wisniewska/ Shutterstock.com]

Ist das alles geklärt, kann die Arbeit beginnen: Pinseln Sie den Holzgegenstand gründlich mit dem Alkohol ein. Gerade im Bereich der Holzlöcher sollten Sie möglichst viel Isopropanol auftragen. Gehen Sie beim Auftrag zudem möglichst zügig vor, damit möglichst wenig Alkohol ausdünstet. Nach dem Auftrag wird der Holzgegenstand gründlich in Malerfolie eingewickelt, damit das Isopropanol in das Holz einziehen kann und sich nicht verflüchtigt. Nach einer Einwirkzeit von drei Tagen sind auch hier alle Holzwürmer bekämpft. Wenn das Holz dicker als 3 cm ist, kann der Alkohol eventuell nicht mehr bis in den Kern des Holzes eindringen und die Behandlung bekämpft eventuell nicht jeden Holzwurm. Für dünne Hölzer ist es aber oft eine sehr gute Methode, um den Holzwurm komplett zu bekämpfen.

Holzwurmbefall an tragenden Holzobjekten

Weniger lustig wird es, wenn wichtige Holzelemente durch den Holzwurm zerfressen werden. So kann ein massiver Befall durch den Holzwurm tragende Bauteile aus Holz ernsthaft schädigen. Häufig passiert das nur, wenn das Dach undicht ist und deswegen Wasser in das Holz eindringen kann. Hier sollten Sie in jedem Fall den Rat von Spezialisten hinzuziehen. Ausgebildete Schädlingsbekämpfer können die Stärke des Befalls richtig einschätzen und haben spezielle Bekämpfungsmethoden, um den Holzwurm los zu werden. Denn ein dicker Dachbalken lässt sich mit den beiden oben vorgestellten Bekämpfungsmethoden in der Regel nicht zufriedenstellend behandeln. Die Profis können zum Beispiel ein Gas in den Dachbalken leiten, damit die Holzwürmer schnell bekämpft werden. Solche Mittel sind allerdings in der Anwendung nicht ungefährlich und deswegen sollten sie nur durch Fachkräfte angewandt werden, um den Holzwurm zu bekämpfen.

Die Larven des Holzwurms erinnern stark an Engerlinge. Wie Sie diese erkennen und bekämpfen können, erklären wir in unserem Spezial-Artikel.