Frauenhaarfarn: Pflege, Standort & Giftigkeit von Adiantum

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Mit ihren dünnen, zarten Trieben zeigen die Wedel des Frauenhaarfarns eine ungewöhnliche Eleganz. Die dekorative Pflanze ist allerdings eher etwas für engagierte Zimmerpflanzen-Freunde.

Frauenhaarfarn als Zimmerpflanze
Als Zimmerpflanze schmückt der Frauenhaarfarn halbschattige Plätze [Foto: Lja_Lja/ Shutterstock.com]

Zimmerfarne wie der Frauenhaarfarn (Adiantum) sind vor allem wegen ihres Urwaldcharakters mittlerweile sehr beliebt. Der Frauenhaarfarn ist mit seinem zarten, grazilen Aussehen ein Hingucker. Welche Sorten von Frauenhaarfarn es gibt, wie man diese pflanzt und pflegt, erfahren Sie hier.

Frauenhaarfarn: Herkunft und Eigenschaften

Die Frauenhaarfarne bilden eine Pflanzengattung mit 171 Arten. Einige davon sind aufgrund ihrer zarten Fiederblätter beliebte Zimmerpflanzen. Frauenhaarfarne kommen nahezu überall auf der Welt vor. Die Polarregionen sowie Trockengebiete sparen sie jedoch aus. Der Gewöhnliche Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris) ist sogar einheimisch in warmen Teilen Europas und kommt dort natürlich vor – nicht aber in Deutschland und Österreich. Die krautige Pflanze besitzt stark gefiederte Wedel und wächst in der Natur auf der Erde oder auf Felsen.

Frauenhaarfarn im Freiland
In der Natur wächst manch ein Frauenhaarfarn auf Felsen [Foto: Ostariyanov/ Shutterstock.com]

Die einzelnen Fiederblättchen sind je nach Art rundlich, fächerförmig, herzförmig oder auch länglich. Den Namen bekam der Frauenhaarfarn aufgrund der dünnen Triebe, die kaum dicker als ein Haar erscheinen. Die Frauenhaarfarne erreichen Größen von 50 bis 100 cm. Die Vermehrung erfolgt wie bei allen Farnen über Sporen, die sich in dichten Päckchen, den Sporangien, unten auf der Blattunterseite nahe des Blattrandes befinden und wie kleine Punkte aussehen. Wenn die Sporen reif sind, platzen sie aus dem Sporangium heraus und wehen davon. Unabhängig von der Mutterpflanze werden sie an anderer Stelle die Befruchtung stattfinden lassen, sodass eine neue Farnpflanze entsteht. Farne bilden keine Blüten.

Vermehrung des Frauenhaarfarn
Trifft der Sporen auf Boden, kann über Zwischenschritte neuer Farn entstehen [Foto: Bon jovi/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten

Von den über 170 Frauenhaarfarn-Arten eignen sich einige als Zimmerpflanzen. Wir haben eine kleine Auswahl der schönsten Arten und Sorten zusammengestellt.

  • Gewöhnlicher Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris): Der Gewöhnliche Frauenhaarfarn besitzt hellgrüne, fächerförmige Fiederblättchen und erreicht als Zimmerpflanze Größen von etwa 30 cm. Er wird auch Venushaar genannt. Der Gewöhnliche Frauenhaarfarn sollte an einem hellen bis halbschattigen Platz stehen.
Gewöhnlicher Frauenhaarfarn
Die filigranen Triebe des Gewöhnlichen Frauenhaarfarns sind sein Markenzeichen [Foto: Max_555/ Shutterstock.com]
  • Fächer-Frauenhaarfarn (Adiantum tenerum) ‘Wrightii’: Junge Wedel sind leicht rosa bis rötlich gefärbt und werden mit zunehmendem Alter grün.
Die Fächer des Frauenhaarfarns
Der Fächer-Frauenhaarfarn zeigt, woher sein Trivialname rührt [Foto: Aunyaluck/ Shutterstock.com]
  • Dreieckiger Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum): Die Wedel des Dreieckigen Frauenhaarfarns sind unten breit und oben zugespitzt, sodass sie ein dreieckiges Aussehen erhalten. Die Blättchen sind wiederum leicht fächerförmig und dunkelgrün. Die Art erreicht als Zimmerpflanze Wuchshöhen von etwa 50 cm und benötigt einen Platz im Halbschatten.
Der Dreieckige Frauenhaarfarn
Die Wedel des Dreieckigen Frauenhaarfarns haben eine dreieckige Form [Foto: Sergey V Kalyakin/ Shutterstock.com]
  • Rauer Frauenhaarfarn (Adiantum hispidulum): Diese eher kleine Art erreicht Höhen von etwa 30 cm. Die Fiederblättchen sind ledrig und wechseln ihre Farbe von Dunkelrot oder Bräunlich hin zu Dunkelgrün. Die Form der Blättchen ist fast schon rechteckig. Auch diese Art bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Platz, allerdings steht sie am besten in einem möglichst kühlen Zimmer.
Rauer Frauenhaarfarn
Eine Besonderheit ist auch der Raue Frauenhaarfarn mit seinen roten Blättchen [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]
  • Amerikanischer Frauenhaarfarn (Adiantum pedatum var. pedatum): Absolut winterhart ist dieser Frauenhaarfarn für den Garten – mindestens –23 °C erträgt der grazile Farn, der auch Pfauenradfarn genannt wird. An halb- bis vollschattigen Standorten mit mäßig feuchter, nährstoffreicher und saurer Erde wächst er in kleinen Gruppen sehr gut.
Frauenhaarfarn im Garten
Der winterharte Amerikanische Frauenhaarfarn passt perfekt ins Schattenbeet [Foto: Sergey V Kalyakin/ Shutterstock.com]
  • Australischer Frauenhaarfarn (Adiantum formosum): Dieser bis zu 1 m hoch wachsende Farn benötigt einen warmen, feuchten Stand, am besten in einem Tropenfenster oder in einem großen Zimmergewächshaus. Er belohnt den höheren Aufwand mit dichten, mattgrünen Wedeln.
Frauenhaarfarn von oben
Adiantum formosum kann sehr hoch werden – doch benötigt etwas mehr Zuwendung [Foto: Sergey V Kalyakin/ Shutterstock.com]
  • Geschwänzter Frauenhaarfarn (Adiantum caudatum): Dieser Frauenhaarfarn wächst am Naturstandort als Bodendecker, die Spitzen seiner Wedel schlagen Wurzeln, wo sie den Boden berühren. Bei uns wird er besonders gerne als hängende Ampelpflanze verwendet. Der Geschwänzte Frauenhaarfarn reagiert extrem empfindlich auf Ballentrockenheit und sollte immer feucht gehalten werden.
Frauenhaarfarn Blätter
Der Geschwänzte Frauenhaarfarn kann an den Wedelspitzen wieder Wurzeln schlagen [Foto: Supratchai Pimpaeng/ Shutterstock.com]

Adiantum pflanzen: Standort, Erde und Co.

Frauenhaarfarne benötigen einen Standort im lichten Halbschatten oder Schatten. Direktes Sonnenlicht wird von keiner Art vertragen, deshalb sollte der Frauenhaarfarn immer durch einen dünnen Vorhang oder durch andere Pflanzen geschützt werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für die Gesundheit des Frauenhaarfarns förderlich. Häufiges Besprühen oder Blähtonkugeln im Untersetzer können Abhilfe schaffen – optimal ist ein Standort im Badezimmer.

Frauenhaarfarn im Glas
Hohe Luftfeuchtigkeit – wie im Florarium – schätzen viele Frauenhaarfarne [Foto: qnula/ Shutterstock.com]

Im Sommer darf es warm sein bei 20 bis 25 °C, im Winter mit rund 18 °C etwas kühler. Als Substrat ist für den Frauenhaarfarn eine leicht saure, durchlässige Erde wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde geeignet. Unser torffreies Substrat ist von lockerer Struktur und kann gleichzeitig gut Wasser speichern, sodass der Boden lange feucht bleibt, ohne zu vernässen. Dabei dringt genug Luft an die Wurzeln des Frauenhaarfarns. Um Staunässe vorzubeugen, sollte eine Drainageschicht aus Kies oder Blähtonkugeln im Topf angelegt werden, bevor der Frauenhaarfarn eingepflanzt wird.

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Pflege von Frauenhaarfarn

Bei der Frauenhaarfarn-Pflege geht es vor allem um das richtige Gießen. Der Wasserbedarf ist mäßig – es sollte also regelmäßig, aber nicht zu viel gegossen werden. Kalkfreies Wasser wie Regenwasser ist am besten geeignet. Die Erdoberfläche sollte vor der nächsten Wassergabe antrocknen, was sich leicht mit der Fingerprobe überprüfen lässt: Fühlt sich das Substrat in den oberen 2 cm trocken an, wird gewässert. Gegossen wird nicht auf die Wedel, sondern direkt in die Erde. Manche Arten quittieren feuchte Wedel mit sofortigem Wachstums-Stopp. Ein trockener Ballen bedeutet für bestimmte Arten bereits den Tod – hier kann nur das intensive Tauchen des Erdballens in Wasser und das Abschneiden aller vertrockneten Wedel noch helfen.

Frauenhaarfarn am Wasser
Feuchtigkeit ohne Staunässe – perfekt für die meisten Adiantum-Arten [Foto: Zaizev/ Shutterstock.com]

Der Nährstoffbedarf des Frauenhaarfarns ist nicht besonders hoch und zudem sind Frauenhaarfarne sehr salzempfindlich. Auf mineralische Dünger sollte daher unbedingt verzichtet werden. Nach dem Einpflanzen wird die Zimmerpflanze zunächst über die im Substrat enthaltenen Nährstoffe versorgt. Vornehmlich organische Düngergranulate wie unser Plantura Bio-Blumendünger stellen einen zusätzlichen, langsam freigesetzten Nährstoffvorrat dar. Wichtig bei der Düngerwahl ist, dass nicht stickstoffbetont gedüngt wird. Daher kann in der Vegetationszeit von Frühling bis Herbst statt unseres Blumendüngers alle 8 Wochen eine Düngung mit einem kaliumbetonten Flüssigdünger wie beispielsweise unserem Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger erfolgen. Unser Flüssigdünger wird einfach mit dem Gießwasser ausgebracht. Er verwendet ebenso wie der Granulatdünger Reste aus der Lebens- und Genussmittelherstellung, die so als wertvolle Ressourcen für Ihre Pflanzen wiederverwendet werden.

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Ein Rückschnitt ist beim Frauenhaarfarn nicht erforderlich, es werden bloß vertrocknete oder unschöne Wedel entfernt. Umgetopft wird etwa alle 2 Jahre in frische Erde und einen passenden Topf. War das alte Gefäß vollständig durchwurzelt, sollte nun ein größeres verwendet werden. Zum Umtopfen eignet sich das Frühjahr am besten, da der Frauenhaarfarn anschließend gut anwächst und austreibt.

Frauenhaarfarn im Kübel
Der Frauenhaarfarn muss nur etwa alle 2 Jahre umgetopft werden [Foto: NANCY AYUMI KUNIHIRO/ Shutterstock.com]

Tipp: Ein zu kleiner Topf bekommt dem Frauenhaarfarn meist besser als ein zu großes Gefäß – umgibt zu viel feuchte Erde sein Rhizom, kommt es leichter zu Fäule.

Frauenhaarfarn bekommt zusammengerollte, vertrocknete und/oder braune Blätter: Wenn der Frauenhaarfarn vertrocknet, ist das ein Zeichen für eine schlechte Wasserversorgung. Es kann entweder zu viel oder zu wenig Wasser schuld am Vertrocknen sein, da auch bei Staunässe und Wurzelfäule die Wurzeln nicht mehr in der Lage sind, das Wasser aufzunehmen und zu transportieren. Prüfen Sie das Substrat auf Trockenheit oder Nässe und einen muffigen Geruch, topfen Sie den Frauenhaarfarn um oder wässern Sie den Ballen ausgiebig. Passen Sie das Gießverhalten entsprechend an.

Frauenhaarfarn zurückschneiden
Vertrocknete Blätter kann man abschneiden [Foto: Andriana Syvanych/ Shutterstock.com]

Überwinterung

Sie fragen sich, ob der Frauenhaarfarn winterhart ist? Da es sich um eine ganze Pflanzengattung handelt, lässt sich das gar nicht so leicht beantworten. Einige Arten wie der Pfauenradfarn (Adiantum pedatum var.pedatum) und der Himalaja-Venushaar-Farn (Adiantum venustum) sind frosttolerant und können daher draußen gepflanzt sowie überwintert werden. Die meisten Zimmerpflanzen-Arten und -Sorten sind jedoch nicht winterhart und werden frostfrei bei etwa 15 °C im Haus überwintert. Sie benötigen dann keinen Dünger und weniger Wasser, sollten aber nicht ganz austrocknen. Kälter als 12 °C darf es für keinen Frauenhaarfarn werden.

Frauenhaarfarn überwintern
Nicht alle Frauenhaarfarne sind winterhart, meist müssen sie drinnen überwintert werden [Foto: Aunyaluck/ Shutterstock.com]

Ist Frauenhaarfarn giftig?

Der Frauenhaarfarn ist giftig, wird allerdings als gering giftig eingestuft. Das heißt, es müssen schon sehr große Mengen der Pflanze verzehrt werden, damit Vergiftungssymptome wie Übelkeit auftreten.

Noch weitere interessante Farne für die Wohnung haben wir in unserer Übersicht der schönsten Zimmerfarne für Sie zusammengestellt.

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