Spuckpalme: Pflege, Standort & Giftigkeit der Zimmerpflanze

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Die Spuckpalme ist eine pflegeleichte Zimmerpflanze mit einem ganz besonderen Ausbreitungsmechanismus. Ihre schöne Blattnervatur und die Schattenverträglichkeit machen das „Madagaskar Juwel“ zu einem lohnenswerten Zimmergenossen.

Spuckpalme
Die Spuckpalme ist eigentlich keine Palme [Foto: Vronivis/ Shutterstock.com]

Die Besonderheit der Spuckpalme (Euphorbia leuconeura) ist die Art ihrer Ausbreitung. Sie „spuckt“ ihre Samen meterweit, sodass in der Natur in ihrer Umgebung weitere Spuckpalmen wachsen. Auch im Zimmer hat man manchmal das Glück, einen Spuckpalmen-Keimling im Nachbartopf zu finden.

Spuckpalme: Herkunft und Eigenschaften

Bei der Spuckpalme (Euphorbia leuconeura) handelt es sich, entgegen ihres Namens, nicht um eine Palme, sondern um einen aufrecht und meist unverzweigt wachsenden Strauch. In der Natur werden Wuchshöhen von bis zu 2 m erreicht, im Zimmer kann sie schon mal 1 m hoch werden. Sie gehört zur Gattung der Wolfsmilch (Euphorbia) und enthält, wie die meisten Arten dieser Gattung, einen Milchsaft in allen Pflanzenteilen. Die Spuckpalme ist ausschließlich in Nord-Madagaskar beheimatet und trägt deshalb den Namen Madagaskar-Juwel. Aber auch als Zimmerpflanze macht sie sich gut.

Der schnell verholzende Stamm ist kantig und oft in sich verdreht, was ihn zu einem besonderen Hingucker macht. In ihm speichert die stammsukkulente Spuckpalme Wasser. Im Alter, nach Trockenheit oder nach Verletzungen kann sich der Stamm der Spuckpalme verzweigen. An den Kanten des Stamms befinden sich Dornen, die aus umgewandelten Nebenblättern entstehen. Am oberen Ende des Stamms entspringen die großen, zungenförmigen, ledrigen Blätter, die, wenn sie jung sind, auffällige weiße Blattnerven zeigen. Entlang des Stamms befinden sich keine Blätter. Die Spuckpalmen-Blätter werden bis zu 15 cm lang. Die für Wolfsmilchgewächse typischen Scheinblüten sitzen ebenfalls am Stamm, zwischen den Dornen, und sind recht unscheinbar.

Tipp: Von Scheinblüten spricht man bei der Spuckpalme, weil die kleinen Einzelblüten sehr reduziert ausgebildet sind, sich aber zu mehreren zu einem Blütenstand zusammensetzen und in der Gesamtheit wieder wie eine große Blüte erscheinen.

Spuckpalmen-Blätter
Junge Spuckpalmen-Blätter zeigen auffällige, weiße Blattnerven [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Wie spuckt eine Spuckpalme? Die Spuckpalme verbreitet ihre Samen selbstständig. Die Samen befinden sich in Kapselfrüchten, die, wenn sie nach der Reife austrocknen, explosionsartig aufplatzen und ihren Inhalt meterweit schleudern. Es scheint deshalb so, als würde die Pflanze ihre Samen spucken. Man nennt diese Art der Ausbreitung Ballochorie. Wenn die Spuckpalme spuckt, ist sie also gerade dabei, ihre Nachkommenschaft zu sichern. Sie wird deshalb auch gelegentlich als Springpalme, Knallpalme oder Beamten-Wecker bezeichnet.

Standort, Erde und Co. für die Zimmerpflanze

Für die Spuckpalme eignet sich ein Standort mit ausreichend Licht, aber ohne direkte Sonne. Höchstens in den Morgen- und Abendstunden darf das Madagaskar-Juwel auch direkt beschienen werden. Die Spuckpalme gedeiht sogar im Schatten, sollte aber in dunklen Zimmern dennoch so viel Licht wie möglich erhalten. Steht sie in einem nach Norden ausgerichteten Zimmer, so sollte sie direkt ans Fenster gestellt werden. Zugluft gilt es zu vermeiden. Für einen gleichmäßigen Wuchs ist es empfehlenswert, die Spuckpalme regelmäßig zu drehen, denn sie wächst immer dem Licht entgegen.
Im Sommer sollte die Spuckpalme wärmer stehen als im Winter. Während der Vegetationszeit sind Temperaturen von 20 bis 24 °C optimal. Im Winter befindet sich die Spuckpalme in der Ruhephase und wird dann am besten bei 14 bis 16 °C gehalten.

Spuckpalmen-Stamm
Der kantige Stamm der Spuckpalme ist außergewöhnlich [Foto: Tatiana_Pink/ Shutterstock.com]

Die Erde für die Spuckpalme sollte möglichst durchlässig sein und keinen Torf enthalten. Daher ist zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde sehr gut geeignet. Unsere biologische Erde enthält keinen Torf und ist sehr strukturstabil. Sie fällt also nicht so schnell in sich zusammen und behält ihre locker-luftige Struktur, sodass genügend Luft an die Wurzeln kommt und die Erde das Gießwasser gut aufnehmen kann. Idealerweise mischt man noch 30 % Blähton in die Erde, da Sukkulenten wie die Spuckpalme ein besonders lockeres Substrat benötigen. Bevor Sie die Spuckpalme pflanzen, legen Sie am besten eine Drainageschicht an. So wird die Bildung von Staunässe beim Gießen verhindert. Als Material zur Drainage eignen sich Blähton, Tonscherben und Kieselsteine. Alternativ kann man die Spuckpalme auch in Hydrokultur pflegen, wobei sie für den Halt ausschließlich in Blähton gehalten wird.

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Spuckpalme pflegen

Die Pflege der Spuckpalme ist zwar nicht sonderlich aufwändig, ein wenig Aufmerksamkeit muss man ihr trotzdem schenken. Wie die meisten Zimmerpflanzen benötigt sie regelmäßig Wasser und gelegentliche Düngergaben.

Ist die Spuckpalme winterhart? Nein, die tropische Spuckpalme ist nicht winterhart. Sie muss den Winter drinnen verbringen und sollte dann kühler stehen als im Sommer. Ideal sind 14 bis 16 °C. Kälter sollte es nicht sein, eine warme Überwinterung ist jedoch möglich. Sinken die Temperaturen unter 10 °C, so kann es zu Schäden an der Spuckpalme kommen.

Gießen, schneiden und düngen

Wichtig ist, dass Sie die Spuckpalme regelmäßig gießen. Sie hat einen mittleren Wasserbedarf – der Wurzelballen sollte nie austrocknen. Sobald die Erdoberfläche angetrocknet ist, wird deshalb zur Gießkanne gegriffen. Am besten eignet sich kalkfreies Wasser wie Regenwasser. Nach dem Gießen, wenn etwa 15 Minuten vergangen sind, wird überschüssiges Wasser, das sich im Untersetzer gesammelt hat, abgegossen. In der Ruhephase im Winter kann seltener gegossen werden. Hängen die Blätter der Spuckpalme schlaff herunter, ist das ein Zeichen für Wassermangel – es muss dringend gegossen werden.

Spuckpalmen-Blüte
Die Spuckpalme bildet ihre Blüten direkt am Stamm in den Blattachseln [Foto: Alexander52/ Shutterstock.com]

Gedüngt wird die Spuckpalme nur in der Vegetationszeit, also von Frühling bis Herbst. Am einfachsten geht das mit einem Flüssigdünger, den man über das Gießwasser in die Erde geben kann. Der Nährstoffbedarf der Spuckpalme ist eher gering. Nach dem Einpflanzen stehen ihr für die kommenden Monate in der Regel genügend Nährstoffe zur Verfügung. Nach etwa drei Monaten sollte dann alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger, wie beispielsweise unserem Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger, nachgedüngt werden. Unser vornehmlich organischer Dünger kann für eine Vielzahl von Zimmerpflanzen verwendet werden und sorgt dank seiner speziellen Zusammensetzung für prächtige Blätter und gesunde Pflanzen. Wegen des geringen Nährstoffbedarfs des Spuckpalme genügt eine halbe Dosis.

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In der Regel ist es nicht nötig, die Spuckpalme zu schneiden. Verletzungen der Pflanze sollten lieber vermieden werden. Abgestorbene oder kranke Pflanzenteile können jedoch entfernt werden. Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe und säubern Sie das Schnittwerkzeug vor und nach dem Schnitt gründlich, denn beim Schneiden tritt giftiger Milchsaft aus, der bei Kontakt zu allergischen Reaktionen und Hautirritationen führen kann. In der Natur dient er der Abwehr von Fraßfeinden.

Spuckpalmen-Blatt mit Riss
Bei der Spuckpalmen-Pflege ist Vorsicht geboten, denn bei Verletzungen tritt giftiger Milchsaft aus [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Damit sie sich weiterhin gut entwickelt und größer wird, sollte man die Spuckpalme alle zwei Jahre in einen größeren Topf umpflanzen. Mehr Wurzelraum und frisches Substrat sorgen im Frühjahr für einen Wachstumsschub.

Spuckpalme verliert Blätter: Was tun?

Die Spuckpalme ist eine recht robuste Pflanze, die selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Manchmal werden erst durch Pflegefehler Probleme hervorgerufen.

  • Spuckpalme verliert Blätter: Wenn die Spuckpalme die unteren Blätter verliert, ist das kein Grund zur Panik, sondern ein ganz normaler Vorgang. Mit fortschreitendem Wachstum werden die unteren Blätter abgeworfen und oben wachsen neue nach. Verliert die Spuckpalme jedoch auch die oberen oder gar alle Blätter, kann Staunässe oder eine zu kalte Umgebungstemperatur die Ursache sein.
  • Spuckpalme bekommt gelbe Blätter: Meist ist Staunässe die Ursache dafür, dass die Spuckpalme gelbe Blätter bekommt. Prüfen Sie, ob sich die Erde nass anfühlt oder unangenehm riecht. In diesem Fall sollten Sie die Spuckpalme umtopfen und in Zukunft weniger gießen. Überschüssiges Wasser muss nach dem Gießen immer entfernt werden. Falls lange nicht gedüngt oder umgetopft wurde, kann ein Nährstoffmangel für gelbe Blätter verantwortlich sein.
  • Spuckpalme lässt Blätter hängen: Hängende Blätter können ebenfalls ein Zeichen für Staunässe, aber ebenso für Trockenheit sein, wobei die Spuckpalme Trockenheit deutlich besser verträgt. Prüfen Sie auch hier, wie sich das Substrat anfühlt, topfen Sie gegebenenfalls um und passen Sie die Gießmenge an.
Gelbes Spuckpalmen-Blatt
Kranke Blätter sollten abgetrennt werden [Foto: TinaSova20/ Shutterstock.com]

Spuckpalme vermehren

Zwar lässt sich die Spuckpalme über Stecklinge vermehren – allerdings braucht die Spuckpalme längere Zeit, um sich von Schnittverletzungen zu erholen. Es können Triebstecklinge verwendet werden. Dazu schneidet man mit einem scharfen Messer ein etwa 10 cm langes Stück vom Haupttrieb schräg ab und lässt es ausbluten, das heißt, der Milchsaft soll austreten können. Tragen Sie bei dieser Methode Handschuhe, um Hautirritationen zu vermeiden. Die Stecklinge werden anschließend in feuchte Anzuchterde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, gesteckt und hell, aber nicht sonnig aufgestellt. Bei rund 20 °C bilden sich nach etwa vier Wochen Wurzeln. Bei wärmeren Temperaturen von 25 bis 30 °C geht es auch mal schneller.

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Wesentlich einfacher – nämlich im Prinzip von allein – gelingt das Vermehren der Spuckpalme durch Samen. Euphorbia leuconeura bestäubt sich selbst und verbreitet ihr Saatgut auch eigenständig. Mit etwas Glück landet das Saatgut in der Erde und keimt dort. Findet man die Samen auf dem Boden, so kann man sie in Anzuchterde stecken und anfeuchten. Bei Temperaturen von etwa 20 °C keimen die Samen nach ungefähr drei Wochen. Ab einer Höhe von 5 cm können die Keimlinge in eigene Töpfe und nährstoffreicheres Substrat umgetopft werden.

Spuckpalmen-Ableger
Die Spuckpalme vermehrt sich von allein [Foto: Tatiana Foxy/ Shutterstock.com]

Ist die Spuckpalme giftig?

Die Spuckpalme ist giftig, denn sie enthält einen giftigen Milchsaft, der bei Verletzungen der Pflanze austritt. Dieser kann zu Haut- und Schleimhautreizungen führen, weshalb beim Umtopfen und Schneiden unbedingt Handschuhe zu tragen sind. Beim Verzehr der Spuckpalme kann es zur Vergiftung kommen, die sich unter anderem durch Kreislaufstörung und Erbrechen äußert. Insbesondere für neugierige Haustiere kann die Spuckpalme eine Gefahr darstellen.

Auch die beliebte Yucca-Palme ist eigentlich gar keine Palme. Nichtsdestotrotz ist sie als Zimmerpflanze sehr beliebt. Wie Sie die Yucca-Palme richtig pflegen, erfahren Sie bei uns.

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