Winterharte Kakteen: Welche 10 Arten überstehen die Kälte?

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Auch wenn Kakteen aus Wüstenregionen stammen, gibt es doch einige Sorten, die auch unsere Winter überstehen. Wir stellen zehn winterharte Kakteen vor.

Kakteen bei Eis und Schnee
Kakteen können auch bei Schnee und Eis überleben [Foto: SillyDogPhotos/ Shutterstock.com]

Kakteen sind als Zierpflanzen besonders beliebt: Anspruchslos und robust sind die Pflanzen meist auch für Anfänger perfekt geeignet und sorgen trotzdem für dekorative Hingucker im Haus. Doch allzu oft werden die schönen Exoten ausschließlich in der Wohnung gehalten, denn nur wenige Gärtner wissen, dass man Kakteen auch im Garten wunderbar anpflanzen kann. Tatsächlich gibt es viele Kakteenarten, die auch in unseren Breiten ganzjährig draußen stehen können und selbst Schnee und klirrende Kälte ertragen. So können sich auch deutsche Gärtner an den dekorativen Pflanzen im Garten erfreuen und ihr Beet mit Hilfe von Kakteen zu einem interessanten Blickfang machen. Welche Arten sich dafür am besten eignen und wie sie im Winter am besten gepflegt werden, verraten wir Ihnen hier.

Dass Kakteen den Winter im Beet nicht überleben, ist ein Märchen, das sich hartnäckig hält. Tatsächlich kommt es nur auf die Auswahl der richtigen Arten an – besonders Kakteen, die in Gebirgsregionen heimisch sind, sind auch an eisige Kälte angepasst und können in unseren Breiten problemlos überleben. Dennoch sollte dabei auf einen durchlässigen, trockenen Boden und gegebenenfalls einen Regenschutz geachtet werden.

10. Escobaria vivipara

Klein, aber oho – mit einer Höhe von nur sieben Zentimetern gehört Escobaria vivipara zu den kleineren Vertretern der Kakteengewächse und wird leicht unterschätzt. Tatsächlich ist die Pflanze aber besonders robust, mit Regenschutz hält sie Temperaturen bis -15 °C auch im Freiland ohne Mühe aus. Zeigt er im Sommer dann seine beeindruckenden, leuchtend rosa Blüten, die einen Durchmesser von fünf Zentimetern erreichen, stiehlt der kleine Exot sogar den großen Kakteen den Auftritt.

Escobaria vivipara
Escobaria vivipara ist zwar klein, sieht aber dekorativ aus [Foto: Dominic Gentilcore/ Shutterstock.com]

9. Opuntia fragilis

Bis in den Norden Kanadas erstreckt sich die Heimat der Opuntia fragilis – damit gilt die Pflanze offiziell als die am nördlichsten verbreitete Art der Kakteengewächse. Kein Wunder also, dass sie auch den deutschen Winter problemlos überlebt. Bis zu -20 °C kann die zierliche Kaktee problemlos verkraften, allerdings bevorzugt auch sie einen Regenschutz. Insgesamt handelt es sich bei der Opuntia fragilis um eine sehr kleine Kaktee, die eine Höhe von fünf bis zehn Zentimetern erreicht. Dafür wächst die Exotin in Matten und eignet sich daher toll als Unterpflanzung von großen Kakteen und sieht – dank ihrer schönen Blüten – auch noch toll aussieht.

8. Echinocereus coccineus

Pflegeleicht und auch für unerfahrene Kakteengärtner geeignet ist der Echinocereus coccineus. Bis zu -20 °C kann die Pflanze aushalten, allerdings sind hierfür ein trockener Standort und gegebenenfalls auch einen Regenschutz notwendig. Kann man dies der Pflanze bieten, erfreut Echinocereus coccineus seinen Besitzer mit seiner einzigartigen Schönheit: Die Blüten des Exoten strahlen in einem auffälligen Orange oder Rot und auch die kugelförmigen, dornenbesetzten Früchte tragen den leuchtenden Farbton.

Echinocereus coccineus
Mit seinen roten Blüten ist der Echinocereus coccineus eine echte Schönheit [Foto: RukiMedia/ Shutterstock.com]

7. Echinocereus triglochidiatus

Mit seinen trichterförmigen, leuchtend roten Blüten, die im Inneren einen hellen Schlund besitzen, gehört der Echinocereus triglochidiatus wohl zu den schönsten Kakteen, die man in deutschen Gärten finden kann. Mit ihrem polsterartigen Wuchs ist die Pflanze aber auch ohne Blüte ein echter Hingucker, der sich definitiv sehen lassen kann. Zusätzlich gilt Echinocereus triglochidiatus als besonders pflegeleicht und kann auch ohne besonderen Wetterschutz Temperaturen bis -12 °C aushalten. Stattet man das Kakteengewächs zusätzlich mit einem Regenschutz aus, soll es sogar bis -25 °C winterhart sein.

Echinocereus triglochidiatus
Polsterartiger Wuchs und tolle Blüten sind das Kennzeichen von Echinocereus triglochidiatus [Foto: Dominic Gentilcore/ Shutterstock.com]

6. Opuntia macrocentra

Für einen besonderen Blickfang im Beet sorgt mit Sicherheit die Opuntia macrocentra. Statt im typischen grünen Gewand zeigen sich viele Exemplare mit bläulichen oder gar violetten Trieben und sorgen so für einen extravaganten Hingucker im Kakteenbeet. Auch die gelb-roten Blüten und die purpurfarbenden Früchte sind optisch nicht zu verachten. Glücklicherweise ist dieser besondere Blickfang trotz seines exzentrischen Aussehens in der Pflege nicht besonders anspruchsvoll. Je nach Varietät und Zucht verträgt das Kakteengewächs mit Regenschutz Temperaturen von bis zu -20 °C.

Opuntia macrocentra
Ein extravaganter Hingucker ist die Opuntia macrocentra [Foto: Cre8 design/ Shutterstock.com]

5. Opuntia basilaris

Mit ihrer blaugrünen Farbe und der leichten Rottönung entlang der Areolen ist Opuntia basilaris eine wahre Schönheit, die keinem Gärtner entgehen sollte. Doch besonders eine Sache macht die Kaktee für den Garten außerordentlich interessant: Im Gegensatz zu den meisten anderen Kakteengewächsen trägt die Opuntia basilaris im Normalfall keine Dornen und sorgt so nicht für ungewollte Verletzungen. Zusätzlich glänzt die Pflanze mit einer guten Winterhärte von bis zu -20 °C, wenn man ihr einen durchlässigen Standort mit Regenschutz anbieten kann.

Opuntia basilaris
Opuntia basilaris besticht besonders, weil sie keine Dornen besitzt [Foto: Bufo/ Shutterstock.com]

4. Opuntia polyacantha

Kaum eine andere Kaktee eignet sich so gut für den Anbau im deutschen Garten wie die Opuntia polyacantha. Die ausdauernde Pflanze verträgt Temperaturen bis -20 °C und gilt als deutlich nässetoleranter als viele andere Arten. Jedoch empfiehlt sich besonders im Winter dennoch ein Regenschutz für die Pflanze, da dieser ihre Winterhärte noch erhöht. Insgesamt wird die Pflanzenart in fünf Varietäten aufgeteilt, die aber alle mit einem bis zu 15 Zentimeter hohen Wuchs und einer Vielzahl von nadelartigen Dornen glänzen. Besonders Opuntia polyacantha var. trichophora ist dabei einen zweiten Blick Wert – diese trägt dünne, beinahe haarartige Dornen.

3. Cylindropuntia echinocarpa

Mit ihrem reich verzweigten, strauchartigen Wuchs und ihrer Höhe von einem halben bis zwei Metern lässt sich die Cylindropuntia echinocarpa perfekt in jedes Kakteenbeet integrieren. Die grüngraue Pflanze sticht vor allem dank ihrer auffällig gelben Glochiden und weißen Dornen hervor und entpuppt sich so als echte Augenweide. Die auffällige Exotin ist aber auch in Deutschland eine wahre Zier – pflegeleicht und robust hält sie Temperaturen bis -25 °C aus, wenn man ihr einen Regenschutz bieten kann.

Cylindropuntia echinocarpa
Auffällige, weiße Dornen und gelbe Glochidien kennzeichnen die Cylindropuntia echinocarpa [Foto: Sundry Photography/ Shutterstock.com]

2. Opuntia phaeacantha

Bisher ist Opuntia phaeacantha, auch Schwarzbraundorniger Feigenkaktus genannt, in Deutschland nur selten zu finden. Schade eigentlich, denn die Pflanze hat eigentlich alles, was eine gute Kaktee braucht: Robust und pflegeleicht ist sie ein wahrer Überlebenskünstler, punktet aber auch mit reicher Blütenfülle und essbaren Früchten. Um sie im Garten anzubauen, muss man eigentlich nur den richtigen Standort auswählen. Dieser sollte sonnig und mit durchlässigem, aber nahrhaftem Boden ausgestattet sein. Stimmen diese Grundbedingungen, kann die Opuntia phaeacantha sogar Temperaturen von bis zu -20 °C aushalten – und das ganz ohne Regenschutz.

1. Cylindropuntia imbricata

Wer einen winterharten Kaktus sucht, ist mit Cylindropuntia imbricata richtig beraten. Bis zu -30 °C hält der Kaktus an geschützten Orten aus. Ist die Kaktee dem Wetter voll ausgesetzt, kann sie bis zu -20 °C ertragen. Ursprünglich stammt Cylindropuntia imbricata, auch als Stauden-Feigenkaktus bekannt, aus den wüstenartigen Gebirgsregionen der USA. Durch sein extrem robustes Wesen hat sich das Kakteengewächs aber auch schon in Europa ausgebreitet, so findet man es in Teilen Frankreichs, Spaniens sowie der Schweiz. Im deutschen Beet besticht der Exot mit einer stattlichen Höhe von bis zu vier Metern und sowie seinen magentafarbenen Blüten, die sich ab Juli in essbare Früchte verwandeln. Zusätzlich gilt Cylindropuntia imbricata als extrem pflegeleicht, nur Staunässe verträgt die Pflanze gar nicht.

Früchte der Cylindropuntia imbricata
Die Früchte der Cylindropuntia imbricata sind essbar [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Wenn Sie sich nun weiter für Kakteen und Sukkulenten interessieren, finden Sie hier unsere 5 besten Pflege-Tipps für die Exoten.

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