Blaukissen: Blütezeit, Standort & die schönsten Sorten

Niaef
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Ich habe Biologie und Hortikulturelle Wissenschaften studiert. Meine Liebe gilt allen Pflanzen, die wild oder im Garten wachsen und insbesondere denen, die man verspeisen kann. In meiner Freizeit treibt es mich oft in den Wald oder auch in den Stadtpark, wo sich so manche Nutzpflanzen verstecken - man muss nur wissen, welche einen Mehrwert für die Küche haben.
Meinen Sammlertrieb kombiniere ich dann gerne auch mit meinem zweiten Hobby: Dem Kochen!

Lieblingsobst: Feige, Kaki und Felsenbirne
Lieblingsgemüse: Kürbis, Wirsing und Schalotte

Wie ein weicher Teppich legt sich das Blaukissen über den Steingartens oder hängt von Blumenkästen am Balkon herab. So schätzt man die Polsterstaude nicht nur für ihren Zierwert, sondern auch für ihre Anspruchslosigkeit.

Blaukissen im Garten
Das Blaukissen polstert jeglichen kantigen Stein im Garten [Foto: Flegere/ Shutterstock.com]

Das Blaukissen (Aubrieta) bringt jede noch so karge Trockenmauer zum Leuchten. Mit ihren bläulich-violetten Blüten ist sie eine willkommene Gartenzierde und sogar eine nektarspendende Bienenweide. Alle Infos zum Pflanzen, Pflegen und zu den schönsten Sorten der Aubrietie erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Blaukissen: Herkunft und Eigenschaften

Das Blaukissen wird ebenfalls Aubrietie genannt und umfasst die Pflanzengattung Aubrieta, die der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) zugehörig ist. Der Gattung gehören in etwa 15 Arten an, die ursprünglich im mediterranen Raum und in Vorderasien verbreitet waren. Am richtigen Standort gedeiht die Aubrietie mittlerweile auch bei uns gut. Bei den meisten der uns bekannten Sorten und Zierpflanzen handelt es sich um Aubrieta-Hybride, die durch zufällige Kreuzungen oder gezielte Züchtungen entstanden sind. Eingesetzt werden Aubrietien vermehrt in Steingärten, als Mauerbegrünung oder als hängende Zierde in Balkonkästen. Als Bodenbedecker sind Blaukissen kriechende Polsterstauden mit niedrigem Wuchs, wobei sie eine maximale Höhe von 15 cm erreichen. Mit ihrer Wuchsform bilden sie weite und dichte Matten, mit denen sie karge Oberflächen im Garten bedecken. Je nach Art sind ihre immergrünen und kleinen Blätter lanzettlich bis spatelförmig, ungeteilt, gezähnt oder ganzrandig mit hellgrüner Färbung. Zwischen April und Mai bilden Aubrietien zahlreiche Blüten aus, die sich anschließend zu eiförmigen Schoten entwickeln. Abhängig von der Sorte variiert das Farbspektrum der kleinen Kreuzblüten von Weiß, Blau, Violett, über Rosa bis hin zu Rot. Aubrietien gelten zudem als äußerst insektenfreundlich. Mit seiner Blütenpracht bietet das Blaukissen Bienen, diversen Schmetterlingen und zahlreichen anderen Bestäubern eine reiche Nektarquelle.

Blaukissen im Steingarten
Die sonnenliebenden Aubrietien sind eine beliebte Zierde für Steingärten und Trockenmauern [Foto: Robert Schneider/ Shutterstock.com]

Wann haben Blaukissen Blütezeit?

Die meisten Blaukissen weisen eine Blütezeit von April bis Mai auf. Da die Blüten dicht gepackt wachsen, bilden sie zusammen ein homogenes Blütenfeld.

Sind Blaukissen mehrjährig?

Das Blaukissen ist eine mehrjährige Pflanze. Wächst die Aubrietie am richtigen Standort und bekommt dort nicht zu viel Feuchtigkeit ab, so kann sie mehrjährig den Garten verschönern. An ungünstigen, zu feuchten und zu kalten Standorten erfriert sie manchmal im Winter.

Blumen des Blaukissens
Die typischen Kreuzblüten des Blaukissens können in ihrer Farbe variieren [Foto: Antoniya Kadiyska/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten: Griechisches Blaukissen & Co.

Viele beliebte Sorten des Blaukissens sind Hybride aus verschiedenen Aubrieta-Arten, die auch vermehrt in unseren Heimgärten eingesetzt werden. Zu erkennen sind sie an der Bezeichnung “x cultorum”. Je nach Züchtung variiert das Blaukissen insbesondere in seiner Farbe. Hier stellen wir Ihnen die schönsten Sorten und Arten vor:

Sorten von Kultur-Blaukissen

  • Blaukissen Aubrieta x cultorum ‘Blaumeise’: Wuchshöhe zwischen 8 und 10 cm; blauviolette Blüte von April bis Mai; winterhart bis –23 °C.
Blaukissen-Art Blaumeise
Bewährter Standard: Blaukissen ‘Blaumeise’ [Foto: guentermanaus/ Shutterstock.com]
  • Blaukissen Aubrieta x cultorum ‘Cascade Blue’: Wuchshöhe von 8 – 10 cm; leuchtend blaue Blüten von April bis Mai; winterhart bis zu –29 °C.
Blaukissen-Sorte Cascade Blue
‘Cascade Blue’ wächst tatsächlich in blauen Kaskaden, wenn man sie lässt [Foto: Geof Leigh/ Shutterstock.com]
  • Blaukissen Aubrieta x cultorum ‘Cascade Red’: Wuchshöhe zwischen 8 und 10 cm; rote Blüte zwischen April und Mai; winterhart bis –20 °C.
Blaukissen-Sorte Cascade Red
Mit der Sorte ‘Cascade Red’ gibt es das Blaukissen auch als rote Variante [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]
  • Blaukissen Aubrieta x cultorum ‘Hürth’: Wuchshöhe zwischen 5 und 10 cm; hellblaue Blüte von April bis Mai und zweite Blütezeit im September; winterhart bis –23 ° C; Besonderheit: Zuverlässige Bildung eines zweiten Flors durch einen Rückschnitt nach der Blüte, also remontierendes Verhalten.
  • Blaukissen Aubrieta x cultorum ‘Winterling’: Wuchshöhe zwischen 5 und 10 cm; weiße, schwach gefüllte Blüte zwischen April und Mai; winterhart bis zu –23 °C.
  • Blaukissen Aubrieta x cultorum ‘Downer’s Bont’: Weiß panaschierte Sorte mit weißem Rand an den Blättern; Blüte dunkel-purpur, winterhart bis –23 °C.
Bunte Blüten des Blaukissens
Es gibt auch ein paar besondere, weiß-bunt belaubte Sorten [Foto: Anna Gratys/ Shutterstock.com]

Tipp: Die Aubrieta-Sorte ‘Pixie Pearls’ blüht ebenfalls weiß, doch die Blüten sind einfach und damit Bienen und anderen Insekten zuträglicher.

Blaukissen Sorte Pixie Pearls
‘Pixie Pearls’ blüht rein weiß und macht die nahe Verwandtschaft zum Kohl deutlich [Foto: MVolodymyr/ Shutterstock.com]

Weitere dekorative Aubrieta-Arten

  • Blaukissen Aubrieta gracilis: Wuchshöhe bis 10 cm; blauviolette Blüte; Blütezeit von März bis Mai; Behaarung an Blättern und Stängel.
Blaukissen Sorte Aubrieta gracilis
Aubrieta gracilis hat behaarte Blätter und Triebe [Foto: nissia/ Shutterstock.com]
  • Griechisches Blaukissen Aubrieta deltoidea: Wuchshöhe von 5 – 20 cm; violette, rosa, rote oder weiße Blüte; lange Blütezeit von April bis Juni.
Violette Blüten des griechischen Blaukissens
Mit seiner intensiv violetten Färbung ist das Griechische Blaukissen kaum zu übersehen [Foto: Rhoenbergfoto/ Shutterstock.com]
  • Sternhaariges Blaukissen Aubrieta columnae: Wuchshöhe zwischen 5 und 10 cm; rosa bis blauviolette Blüte zwischen April und Mai; leicht behaarte Blätter und Stängel.
Sternhaariges Blaukissen
Aubrieta columnae bleibt meist niedrig und reckt seine blassen Blüten nur 10 cm empor [Foto: Vankich1/ Shutterstock.com]

Blaukissen pflanzen

Als dichtwachsende Bodendecker können Blaukissen prächtige Blütenteppiche bilden. So entwickelt sich bereits ein einzelnes Exemplar zu einem dichten, blühenden Polster. Für einen weitläufigen Blütenflor können mehrere Blaukissen in Gruppen gesetzt werden und Beet oder Topf zieren. Zudem lässt sich das pflegeleichte Blaukissen zur Grabbepflanzung einsetzen, wo es den Boden als immergrüne Pflanze auch im Winter schmückt. Bezüglich der Bodenbeschaffenheit ist die Aubrietie recht anspruchslos. Blaukissen pflanzt man am besten auf mäßig trockenem bis frischem Untergrund und nicht auf sommertrockenem Boden – hier gedeihen sie am besten. Der Untergrund sollte keine Nässe stauen, nährstoffreich sein und nicht zu arm an Kalk. Es sollte ein sonniger bis vollsonniger und vor allem warmer Standort gewählt werden.
In Summe sind die Lebensbereiche Felssteppe, Steinanlage und Mauerkrone, jeweils mit ausreichender Wasserversorgung, für die wäremeliebende Aubrietie perfekt geeignet. Die Steine speichern Wärme und schaffen so optimale Bedingungen.

Blaukissen pflanzt man am besten im Frühjahr ab März oder auch ab Oktober und geht dabei wie folgt vor:

  • Für die Pflanzung ein Loch ausheben, mit einem doppelt so großen Volumen wie das Vorkulturgefäß.
  • Gegebenenfalls eine Drainageschicht einfüllen.
  • Den Wurzelballen der Aubrietie satt anfeuchten und in das Loch setzen.
  • Die Hohlräume mit Aushub füllen und leicht andrücken.
  • Pflanze mit etwa 2 – 3 l Wasser angießen.

Möchte man mehrere Exemplare nebeneinander pflanzen, dann sollten sie so platziert werden, dass ein Pflanzabstand von mindestens einer halben Wuchsbreite eingehalten wird. Daher sollten auf einem Quadratmeter nicht mehr als 10 Stauden gepflanzt werden.

Blaukissen im Topf
Mit dem richtigen Substrat fühlt sich das Blaukissen auch im Topf wohl [Foto: Rech Alcances Frisardi/ Shutterstock.com]

Wer keinen Garten besitzt oder seinen Balkon verschönern möchte, kann sein Blaukissen auch draußen im Topf kultivieren. Für die Kübelkultur eignet sich beispielsweise unsere Plantura Bio-Komposterde. Dieses torffreie und langfristig vorgedüngte Substrat versorgt Ihre Aubrietie mit genügend Nährstoffen und fördert somit Wachstum und Blütenbildung der Staude. Da die Pflanze keinerlei Staunässe toleriert, sollte bei einer Topfkultur genügend Drainage gewährleistet werden. So empfiehlt es sich, die Topfbasis mit einer Kiesschicht auszulegen und das verwendete Substrat mit 30 % Sandanteil abzumagern. Für das Blaukissen im Kübel sollte ein Gefäß mit mindestens 40 cm Durchmesser gewählt werden, damit die Pflanze reichlich Platz zum Wachsen hat. Bei der Pflanzung in den Topf wird genauso vorgegangen wie bei der oben genannten Beetbepflanzung.

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Tipp: Das Blaukissen lässt sich mit diversen Blühstauden gut kombinieren. So bildet es mit Nachbarn wie der Gänsekresse (Arabis spec.), der Schleifenblume (Iberis spec.) oder auch dem Steinkraut (Alyssum spec.) einen bunten Blütenteppich.

Die richtige Pflege

Als genügsame Staude bedarf das Blaukissen kaum Pflege. Damit die Polsterstaude schön kompakt bleibt, empfiehlt es sich, die Aubrietie jedes Jahr nach der Blüte im Mai etwa um die Hälfte zurückzuschneiden. So wird eine Samenbildung verhindert und das Polster verdichtet. Außerdem erlaubt ein Rückschnitt nach der Blüte es remontierenden Sorten, ein weiteres Mal zu blühen. Düngen sollte man das Blaukissen nur im Frühjahr, denn eine späte Düngung reduziert seine Winterhärte. Es genügt, im Frühjahr eine leichte Schicht Kompost auszulegen, was Wachstum und Blüte der Staude fördert. Leichter zu verteilen ist ein granulierter Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Blumendünger. Dieser vorwiegend organische Blumendünger versorgt Ihre Aubrietie langfristig mit Nährstoffen. Gedüngt wird vor der Blüte im Februar oder nach der Blüte, Ende Mai.

Weißes Blaukissen als Bodendecker
Mit ausreichend Wasser und Nährstoffen wächst die Aubrietie dichter und stärker [Foto: Ihor Hvozdetskyi/ Shutterstock.com]

Außerdem darf eine stetige Wassergabe nicht vergessen werden. Obwohl das Blaukissen Trockenheit durchaus toleriert, sollte man sie regelmäßig gießen. Insbesondere während der heißen Sommermonate sollte man öfter zur Kanne greifen und die Erde mäßig feucht halten.

Sind Blaukissen winterhart?

Obwohl die Staude wärmeren Regionen entstammt, ist das Blaukissen recht winterhart. Je nach Sorte toleriert es im Freiland Temperaturen von maximal –29 °C und bedarf hierbei keinerlei Schutzes. Sollte das Blaukissen im Topf wachsen oder die Außentemperatur weiter abfallen, so kann der Boden mit Reisig bedeckt werden und der Kübel wird mit einem geeigneten Vlies umwickelt. Während des Winters ist die Aubrietie am empfindlichsten gegenüber Staunässe. Um Wurzelfäule zu verhindern, sollte ein Kübel mit ausreichend Drainage gewählt und dieser unter einem geschützten Vordach platziert werden.

Blaukissen bei Frost
Auch der winterlichen Kälte kann das immergrüne Blaukissen trotzen [Foto: Schad/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Blaukissen werden auf vielfältige Weise vermehrt. So kann man mit gekauftem oder eigenem Saatgut eine Aussaat im Frühjahr durchführen. Den Wurzelballen des Blaukissen nach der Blüte zu teilen, erweist sich als schwieriger und ist daher keine gängige Praxis. Am einfachsten lassen sich Aubrietien Ende Mai mittels Stecklingen wie folgt vermehren:

  • Beim Rückschnitt Ende Mai etwa 7 cm der Triebe abschneiden
  • Stecklinge in kleine Anzuchttöpfe stecken, gefüllt mit einer Anzuchterde wie unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde gemischt mit 20 % Sandanteil
  • Substrat angießen und Töpfe an einen hellen Ort stellen
  • Bei 20 °C für 3 – 4 Wochen bewurzeln lassen
  • Substrat stets feucht halten, aber nicht vernässen lassen
  • Jungpflanzen umtopfen, sobald sich Wurzeln gebildet haben
Blaukissen Stecklinge
Die Aubrieta-Vermehrung über Stecklinge gelingt meist problemlos [Foto: Anna Gratys/ Shutterstock.com]

Sind Blaukissen giftig?

Blaukissen sind nicht giftig und können ohne Bedenken von Mensch, Hund und Katze berührt werden. Der Verzehr ist jedoch nicht zu empfehlen, da nicht bekannt ist, wie die Verdauung jeglicher Säugetiere auf die Pflanzensäfte reagiert.

Karge Steingärten und Mauern lassen sich mit Blaukissen sowie mit allerlei duftenden Kräutern beleben. Etwas höher, trockener und nährstoffärmer in einer Kräuterspirale gepflanzt gedeiht der Griechische Bergtee, der nicht nur faszinierend aussieht, sondern auch schmeckt.

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