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Leberbalsam: Standort, Pflege & Winterhärte

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Durch die ausdauernde Blüte ist der Leberbalsam sehr lange schön anzusehen. Besonders als Beet-, Rabatten- und Balkonpflanze wird er gerne und oft verwendet.

Leberbalsam in lila
Die Blüten des Leberbalsams haben ein etwas ungewöhnliches Erscheinungsbild [Foto: Anton Nikitinskiy/ Shutterstock.com]

Der Leberbalsam (Ageratum houstonianum) bietet eine bunte Vielfalt an Sorten – mit seiner Winterhärte kann er dagegen eher weniger punkten. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um den idealen Standort und die Pflege des Leberbalsams. Auch über die Winterhärte und einige Sorten können Sie sich folgend ausführlich informieren.

Leberbalsam: Eigenschaften und Herkunft

Als Synonym für den giftigen Korbblütler (Asteraceae) wird der Name Gewöhnlicher Leberbalsam verwendet. Ihren Ursprung hat die Pflanze in Mittelamerika und in Teilen der karibischen Inseln. Mittlerweile ist der Leberbalsam aufgrund seiner Verwendung im Garten auch verwildert in den Subtropen, Tropen sowie selten in den gemäßigten Zonen zu finden. Zu den Naturstandorten des Gewächses zählen Gebüsche, Waldränder, Weiden und Lichtungen mit frischen bis feuchten Böden. Eigentlich hätte der Gewöhnliche Leberbalsam das Potential, zu einer mehrjährigen, am Grunde verholzenden Pflanze oder einem Halbstrauch heranzuwachsen. Doch in Mitteleuropa wird er aufgrund der mangelnden Winterhärte hauptsächlich einjährig kultiviert. Allerdings ist der Leberbalsam gut für Topf- und Balkonkastenpflanzungen geeignet und in diesem Fall lässt sich sogar eine frostfreie Überwinterung ermöglichen.

Leberbalsam in blau
Je nach Sorte wächst der Leberbalsam sogar sehr niedrig und polsterartig [Foto: Stanislaw Mikulski/ Shutterstock.com]

Die Wuchsform des Leberbalsams ist kompakt, buschig und dicht verzweigt. Er erreicht Höhen zwischen 15 cm und 60 cm. Die Pflanze trägt herzförmige Blätter mit gekerbtem Rand und einer flaumigen Behaarung. Die ungewöhnlichen Blüten des Leberbalsams erscheinen in Farbtönen von Hellblau bis Violett-blau, Purpurrot und Weiß. Sie sitzen in dichten, doldig angeordneten Blütenständen und bestehen aus Röhren- sowie Zungenblüten. Die Blütezeit von Ageratum houstonianum kann sich von Ende Mai bis in den November hinein erstrecken.

Ist Leberbalsam bienenfreundlich? Das Nektar- und Pollenangebot der Pflanze ist zwar nicht hoch, aber wegen der überaus langen Blütezeit des Leberbalsams ist er für Bienen durchaus von Bedeutung.

Die schönsten Sorten

Die vielen Leberbalsam-Sorten unterscheiden sich hauptsächlich durch die Wuchshöhe und die Blütenfarbe. Folgend haben wir einige der schönsten Sorten aufgeführt:

  • Ageratum houstonianum ˈBlue Horizonˈ: Die Wuchsform der Sorte ˈBlue Horizonˈ ist kompakt. Sie wird zwischen 40 und 60 cm hoch und trägt violett-blaue Blüten.
Blüten des Leberbalsams
Die Sorten haben einige verschiedene Farbtöne zu bieten [Foto: EQRoy/ Shutterstock.com]
  • Ageratum houstonianum ˈBasso Purpleˈ: Diese Sorte wird von purpurfarbenen Blüten geschmückt und wird bis zu 45 cm hoch.
  • Ageratum houstonianum ˈBlue Planet F1ˈ: Bei dieser Hybridzüchtung handelt es sich um eine sehr gute Schnittblume, die Stiellängen von etwa 80 cm erreicht. Sie bewährt sich aufgrund ihrer Produktivität und der hervorragenden Haltbarkeit.
  • Ageratum houstonianum ˈWeißer Schnittˈ: Diese Leberbalsam-Sorte trägt weiße Blüten und wird bis zu circa 60 cm hoch.
weißer Leberbalsam
Auch reinweiße Blütenfarben gehören mit zum Sortiment [Foto: Traveller70/ Shutterstock.com]
  • Ageratum houstonianum ˈCapriˈ: Die Blüten dieser Sorte sind tief himmelblau. Der Wuchs ist kompakt, kugelig und die Höhe beträgt zwischen 20 und 30 cm.
  • Ageratum houstonianum ˈPink Ballˈ: Die SorteˈPink Ballˈ erblüht in einem wunderschönen Altrosa bis intensiven Rosa und bleibt mit einer Höhe von 15 bis 25 cm recht niedrig.

Tipp: Die hohen Sorten des Leberbalsams eignen sich besonders gut als Schnittblumen. Für eine lange Haltbarkeit werden noch nicht vollständig geöffnete Blüten frühmorgens abgeschnitten.

Sorten des Leberbalsams im Strauß
Mit den stabilen Leberbalsamblumen lassen sich traumhafte Sträuße erstellen [Foto: ulia_gorbunova/ Shutterstock.com]

Leberbalsam pflanzen: Standort und Vorgehen

Der Leberbalsam sollte frühestens ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden, da sonst Schäden durch Spätfröste entstehen könnten. Der ideale Standort des Leberbalsams sollte sich in sonniger Lage auf dauerhaft frischen bis feuchten, sandig-humosen Böden befinden, welche eher stickstoffarm bis mäßig nahrhaft ausfallen. Halbschattige Plätze verträgt der Korbblütler auch, jedoch ist ausreichend Licht für die Blütenbildung wichtig. Der Leberbalsam bildet vor allem mit dem Beginn langer Tage und bei Temperaturen zwischen 17 und 20 °C viele Blüten.
Da die Pflanze bei Morgenfeuchte anfällig für Mehltau ist, empfehlen wir einen Standort, welcher morgens bereits von der Sonne erreicht wird.

Tipps zur Verwendung: Der Leberbalsam lässt sich hervorragend in Gruppenpflanzungen oder als Begleitung für höhere Blühpflanzen verwenden. Bei Pflanzungen in Grüppchen sollte ein Pflanzabstand von etwa 20 bis 25 cm eingehalten werden.

Leberbalsam im Garten
Es muss nicht immer der Balkonkasten sein: Auch im Sommerbeet wirkt der Leberbalsam [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Für die Kultur in Balkonkästen oder Töpfen wird zur Befüllung eine hochwertige Erde verwendet, die Wasser gut speichern kann. Dafür eignet sich zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde, welche mit den enthaltenen Kokosfasern und dem Qualitätskompost die Wasserhaltefähigkeit aufweist, die der Leberbalsam benötigt. Sie deckt auch den mäßigen Nährstoffbedarf der Pflanze vorerst vollständig. Die Töpfe oder Kästen sollten auf jeden Fall eine Abflussmöglichkeit für überschüssiges Gießwasser bieten und idealerweise wird am Boden noch eine etwa 3 cm hohe Schicht Blähton eingefüllt. Falls Sie Ihren Leberbalsam selbst aus Samen ziehen wollen, so können Sie sich einfach an unsere folgende Anleitung halten.

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Aussaat des Leberbalsams:

  • Vorkultur im Haus im Februar/März
  • Direktsaat ins Freiland ab Mitte Mai
  • Aussaatschalen mit Substrat befüllen
  • Samen in Schalen legen und nur andrücken, da es sich um einen Lichtkeimer handelt
  • Substrat feucht halten
  • Keimtemperatur 20 – 22 °C
  • Keimdauer 10 – 14 Tage
  • Nach 3 – 4 Wochen je 3 Pflanzen in einen Topf pikieren
  • Zur Abhärtung an warmen Tagen nicht in direkte Sonne nach draußen stellen
  • Pflanzung ins Freiland nach den Eisheiligen

Wird Leberbalsam von Schnecken gefressen? Leider ist der Leberbalsam eine beliebte Mahlzeit bei Schnecken. Deswegen kann es auch sinnvoll sein, den Pflanzabstand etwas großzügiger anzusetzen, sodass den Schnecken kein Versteck geboten wird. Wie Sie Schnecken bekämpfen können, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Leberbalsam im Kübel
Der Leberbalsam eignet sich hervorragend zum Bepflanzen großer Gefäße [Foto: Dean Clarke/ Shutterstock.com]

Pflege

Vor allem wegen seines mittleren bis hohen Wasserbedarfs ist der Leberbalsam nicht unbedingt die pflegeleichteste Pflanze. Da er sonnige Standorte bevorzugt, aber frische bis feuchte Böden benötigt, bedeutet das viel zusätzliches Gießen in heißen Sommern. Unter Trockenheit leidet die Vitalität des Leberbalsams deutlich. Unter solchen Umständen ist das Gewächs auch anfällig für die Spinnmilbe (Tetranychidae). Bei Pflanzungen in Gefäßen bedeutet das mehr Aufwand: An heißen Tagen kann eine Wassergabe zweimal täglich notwendig werden – das Substrat sollte stets mindestens frisch sein.

Da der Korbblütler gern auf eher stickstoffarmen bis mäßig nahrhaften Böden steht, sollte bei der Düngung nicht zu großzügig gehandelt werden. Außerdem kann eine zu ausgeprägte Stickstoffversorgung zu verstärktem Laubwachstum und weniger Blütenansätzen führen. Ein Leberbalsam in frischer Pflanzerde wie unserer Plantura Bio-Universalerde benötigt keine zusätzliche Düngung.
Bei der Pflanzung ins Beet eignet sich ein Langzeitdüngergranulat wie zum Beispiel unser Plantura Bio-Blumendünger ideal. Nachdem dieser oberflächlich eingearbeitet wurde, setzt er schonend und langsam über mehrere Monate hinweg seine Nährstoffe frei. Bei der Pflanzung ins Gartenbeet Mitte Mai kann der Dünger direkt mit ausgebracht werden. Ab Ende Mai sollte keine oder nur noch eine stark reduzierte Düngung stattfinden, um die Blühinduktion nicht zu stören. Bei mehrjähriger Kultur des Leberbalsams ist eine einmalige Düngung jährlich im Mai völlig ausreichend.

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Will man seinen Leberbalsam durch zusätzliche Maßnahmen zum Blühen anregen, dann sollten stets die abgeblühten Pflanzenteile entfernt werden. Das Vermehren des Leberbalsams funktioniert am einfachsten über die Aussaat. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei manchen Sorten im Handel um F1-Hybriden handelt, welche kein sortenechtes Saatgut produzieren.

Ist Leberbalsam winterhart?

Der Leberbalsam ist nicht winterhart und wird deshalb auch hauptsächlich als einjährige Pflanze gehandelt. Jedoch ist das Überwintern des Leberbalsams durchaus möglich. Das bietet sich vor allem an, wenn die Pflanzen in Töpfen oder Balkonkästen kultiviert werden. Diese müssen dann nur noch vor den ersten Frösten geschnitten und an einen hellen Ort gestellt werden, der zwischen 5 und 10 °C kühl ist. Im Winterquartier sollte der Korbblütler nicht gedüngt und etwas weniger gegossen werden, die Erde soll aber frisch gehalten werden. Ab Mai kann der Kübel wieder ins Freie gestellt und einmalig mit einem organischen Volldünger gedüngt werden. Da der Leberbalsam jedoch in ein paar sehr milden Gebieten Deutschlands schon eingebürgert ist, kann man sich mit etwas Glück wegen Versamung oder durch milde Winter noch in den nächsten Jahren an der Pflanze erfreuen, ohne dass diese aufwendig überwintert werden muss.

Leberbalsam in rosa
Leider ist der attraktive Leberbalsam nicht frosthart [Foto: Kabar/ Shutterstock.com]

Ist Leberbalsam giftig?

Bei dem Leberbalsam handelt es sich um eine giftige Pflanze, die für Mensch und Tier schädlich ist. Falls Kleinkinder oder Haustiere im Garten unterwegs sind, sollte auf eine Verwendung des Leberbalsams im Garten lieber verzichtet werden. Obwohl Ageratum houstonianum ein hohes Potential für die medizinische Nutzung aufweisen soll, wird er in diesem Bereich bisher nicht eingesetzt. Bei einem nahen Verwandten des Gewächses wurde in Versuchen mit Ratten manchmal eine lebertoxische Wirkung festgestellt, was sein deutscher Name eher nicht vermuten lässt. Da der Leberbalsam die hormonelle Steuerung der Insektenentwicklung stört, wird er als Quelle für biologische Pflanzenschutzmittel untersucht – als solches könnte er gegen diverse Schäd- und Lästlinge eingesetzt werden.

Ein anderer interessanter Korbblütler stellt das Benediktenkraut dar. Im Gegensatz zum Leberbalsam handelt es sich hierbei um eine pflegeleichte Arzneipflanze.