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Märzenbecher: Steckbrief, Pflanzen & Pflegen

Anika
Anika
Anika
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und verbringe meine Freizeit am liebsten draußen. Neben meiner Begeisterung für das Gärtnern und die Landwirtschaft fotografiere ich sehr gerne und gehe nur selten ohne meine Kamera aus dem Haus. Ob Landschaften, Blüten oder Wildtiere - irgendein Motiv gibt es immer, mit dem man die Schönheit der Natur festhalten kann.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Heidelbeeren, Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Radieschen, Tomaten, Kürbis

Märzenbecher, auch Frühlingsknotenblume genannt, gehören zu den Frühblühern. Zusammen mit Schneeglöckchen und Winterling zaubern sie einen Hauch von Frühling in den winterlichen Garten. Hier erfahren Sie alles rund um das Pflanzen und Pflegen der Märzenbecher.

Märzenbecher auf Wiese
Märzenbecher haben glockenförmige, überhängende Blüten

Märzenbecher sind erkennbar an ihren charakteristischen glockenförmigen Blüten, die leicht überhängen und einen süßlichen Duft verströmen. Sie werden auch als Märzbecher, Frühlingsknotenblume oder als Großes Schneeglöckchen bezeichnet. Manchmal trifft man die Märzenbecher zur Blütezeit in heimischen Auenwäldern und Laubmischwäldern an. Dann bilden sie ein Meer aus weiß leuchtenden Blüten.

Märzenbecher: Steckbrief und Eigenschaften

FamilieAmaryllisgewächse
VerbreitungVor allem Süd- und Mitteleuropa
AussehenLaub dunkelgrün glänzend, Blüte glockenförmig hängend, Blütenblätter mit grüner Zeichnung, Überdauerungsorgan ist eine Zwiebel (Geophyt)
GeselligkeitWachsen in größeren Gruppen, in seltenen Fällen auch flächig
GefährdungGilt als gefährdet und steht unter Naturschutz

Beim Märzenbecher (Leucojum vernum) handelt es sich um eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Deren natürliches Verbreitungsgebiet umfasst den süd- und mitteleuropäischen Raum. Einige verwandte Vertreter der Gattung Leucojum kommen jedoch auch in Osteuropa, im Kaukasus, an der Ostküste der USA sowie in Kleinasien vor.

Märzenbecher-Blüten
Die grün-gelben Flecken an den Spitzen der Blütenblätter sind ein charakteristisches Merkmal der Märzenbecher

Die ausdauernde, krautige Pflanze bildet unterirdische Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Aus diesen treiben im Frühjahr die dunkelgrün glänzenden Blätter und Blütentriebe. Dabei erreichen die Märzenbecher Wuchshöhen von 10 bis 30 cm.

Das auffällige Merkmal der Märzenbecher ist ihre Blütenform: Märzenbecher bilden pro Stiel in der Regel ein bis zwei überhängende, glockenförmige Blüten, die zwischen Februar und April erscheinen. Die einzelnen Blüten setzen sich jeweils aus sechs nahezu gleich langen, weißen Perigonblättern zusammen. Diese besitzen leicht verdickte, stumpf-zipfelig auslaufende Spitzen mit einer grün-gelbe Punktzeichnung. Im Inneren des Blütenkelches werden die orangen Staubgefäße sichtbar. Auffällig ist weiterhin der kräftige Fruchtknoten am Grund der Blütenblätter, der wohl auch namensgebend für die Frühlingsknotenblume ist.

Märzenbecher-Blüte
Die glockenförmigen, zwittrigen Blüten des Märzenbechers sind dreizählig

Unter der Erde befinden sich die etwa 2 bis 4 cm dicken Zwiebeln der Märzenbecher. Sie dienen den Frühblühern als Überdauerungsorgane. Nach der Blüte werden die Nährstoffe aus den oberirdischen, verwelkenden Pflanzenteilen gezogen und in der Zwiebel gespeichert.

Märzenbecher stehen unter Naturschutz und gelten nach der Roten Liste als gefährdet.

Sind Märzenbecher giftig?

Der Märzenbecher ist giftig und zwar in allen Pflanzenteilen. Er enthält giftige Alkaloide wie Lycorin und Galantamin, welche sich auf das Herz auswirken (Herzrhythmusstörungen) und außerdem bei einer Vergiftung zu Durchfall, Erbrechen und Krämpfen führen.

Märzenbecher im Wald
Märzenbecher sind in allen Pflanzenteilen giftig und sollten auf keinen Fall verzehrt werden [Foto: Brum/ Shutterstock.com]

Märzenbecher-Arten und -Sorten

Neben der Frühlingsknotenblume existiert noch eine einzige weitere Art von Knotenblumen: Die Sommerknotenblume (Leucojum aestivum). Sie bevorzugt noch feuchtere Böden als der hierzulande bekanntere Märzenbecher. Außerdem unterscheidet sie sich in ihrer Höhe deutlich von der Frühlingsknotenblume: Leucojum aestivum wird samt Blütenstand bis zu 60 cm hoch und blüht zwischen April und Juni, also später als der Märzenbecher.

Märzenbecher pflanzen

Der Boden für die Märzenbecher sollte feucht, nährstoff- und humusreich sein und einen leicht sauren pH-Wert aufweisen. Daneben bevorzugen Frühlingsknotenblumen – je nach Art – einen sonnigen bis halbschattigen Standort, wie er in winterlichen Laubmischwäldern häufig anzutreffen ist.

Märzenbecher- und Tulpen-Zwiebeln
Die Zwiebeln der Märzenbecher werden genau wie Tulpenzwiebeln im Herbst gesetzt [Foto: Sarycheva Olesia/ Shutterstock.com]

Im Handel werden Märzenbecher-Zwiebeln angeboten, die im Herbst (September bis November) gepflanzt werden können. Die Pflanztiefe sollte 15 bis 20 cm betragen, damit die Zwiebeln gut vor Frost geschützt sind.
Zwischen den Zwiebeln sollte zudem ein Abstand von 10 bis 20 cm eingehalten werden. Möchte man die geselligen Pflanzen flächig anpflanzen, können bis zu 100 Zwiebeln pro Quadratmeter gesetzt werden. Flächig verwendet entfaltet der Märzenbecher seine Wirkung am besten. Durch eine Bedeckung mit Mulch wird der Boden rund um die Zwiebeln feucht und humos gehalten. Wenn Ihr Gartenboden besonders nährstoffarm ist, sollten Sie bei der Pflanzung zusätzlich etwas reifen Kompost oder Bodenaktivator, wie beispielsweise unseren Plantura Bio-Bodenaktivator, einarbeiten.

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Märzenbecher pflanzen: Zusammenfassung

  • Boden: Feucht, nährstoff- und humusreich mit einem leicht sauren pH-Wert
  • Standort: Sonnig bis halbschattig
  • Zeitpunkt: September – November
  • Pflanztiefe: 15 – 20 cm
  • Pflanzabstand: 10 – 20 cm

Pflege von Märzenbechern

In der Regel dauert es nach der Pflanzung der Zwiebeln noch ein bis zwei Jahre, bis die Märzenbecher Blüten ausbilden. Im Winter müssen die Frühlingsknotenblumen weder gedüngt noch gegossen werden. Wenn sie im Frühjahr anfangen zu wachsen, sollten Sie darauf Acht geben, dass der Boden feucht genug ist. Normalerweise sind die natürlichen Niederschläge ausreichend. Bei anhaltender Trockenheit freuen sich die Märzenbecher jedoch, wenn sie hin und wieder zusätzlich etwas Wasser erhalten.

Alle paar Jahre kann mit dem Austrieb der Märzenbecher im Frühjahr eine Düngergabe erfolgen, um den Pflanzen wieder die nötigen Nährstoffe zur Verfügung zu stellen. Ein Nährstoffmangel ist oftmals auch die Ursache einer reduzierten Blühfreudigkeit und Verbreitung der Märzenbecher. Als Dünger eignet sich ein Volldünger – wie beispielsweise unser Plantura Bio-Universaldünger – sehr gut. Er enthält alle wichtigen Nährstoffe für den Märzenbecher in einem ausgewogenen Verhältnis. Alternativ kann auch Kompost verwendet werden.

Überwinterung der Frühlingsknotenblume

Märzenbecher sind frostharte, mehrjährige Pflanzen, die im Freiland ganz ohne Winterschutz überwintert werden können. Bald nach der Blüte verfärbt sich auch das Laub des Märzbechers wieder gelb und wird abgeworfen – die Pflanze zieht ihre Reservestoffe wieder in ihre Speicherzwiebeln zurück. Im Folgejahr treiben die Märzenbecher dann wieder aus.

Märzenbecher im Schnee
Frühlingsknotenblumen sind frosthart [Foto: Nick Pecker/ Shutterstock.com]

Märzenbecher vermehren

Märzenbecher vermehren sich ganz von allein durch die Bildung von Brutzwiebeln und die Selbstaussaat nach der Blüte. Da es mehrere Jahre dauern kann, bis ausgesäte Märzenbecher Blüten bilden, ist eine Anzucht in Aussaatschalen meist nicht lohnend. Mehr und vor allem schnelleren Erfolg haben Sie, wenn Sie die verwelkten Märzenbecher im Frühsommer ausgraben. Deren Tochterzwiebeln werden mit einem scharfen Messer vorsichtig abgetrennt und anschließend an der gewünschten Stelle neu eingepflanzt. Mit einer ausreichenden Wasserversorgung entwickeln sich die jungen Zwiebeln zu neuen, blühfreudigen Märzenbechern und bilden durch vegetative Vermehrung bald ebenfalls eine kleine Gruppe.

Märzenbecher und Schneeglöckchen: Verwechslungsgefahr?

Während der Blütezeit der Märzenbecher blühen auch die Schneeglöckchen (Galanthus). Diese gehören ebenfalls zu den Amaryllisgewächsen und werden häufig mit Märzenbechern, den „großen Schneeglöckchen“, verwechselt. Bei genauem Hinsehen kann man jedoch klare Unterschiede erkennen. Zum einen unterscheiden sich Märzenbecher und Schneeglöckchen anhand der Form ihrer Blütenblätter: Schneeglöckchen haben längliche, Märzbecher breitere, rundere Blütenblätter. Des Weiteren kann man zwar bei beiden Frühblühern kleine grüne Punkte an den Blüten erkennen, Märzenbecher besitzen jedoch an all ihren Blütenblättern Flecken, während sie bei Schneeglöckchen nur an den inneren Blütenhüllblättern zu finden sind.

Märzenbecher neben Schneeglöckchen
Im Gegensatz zu Märzenbechern (links) haben Schneeglöckchen (rechts) nur auf den inneren Blütenhüllblättern eine grüne Zeichnung

Wenn Sie sich über weitere Frühblüher informieren möchten, können Sie in unserem Spezialartikel über die schönsten Frühlingsblumen weiterlesen.