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Prunkwinde: Aussaat, Winterhärte & Giftigkeit von Ipomoea tricolor

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Die Prunkwinde ist vor allem durch ihre strahlend blauen Blüten beliebt. Sie ist zwar nicht winterhart, kann mit ein bisschen Geduld jedoch einfach ausgesät werden.

Blüten der Prunkwinde
Strahlend blaue Blüten der Prunkwinde [Foto: superbphoto95/ Shutterstock.com]

Die Prunkwinde lässt sich wunderbar als Fassadenbegrünung oder als Sichtschutz an Zäunen die Prunkwinde einsetzen. Wie es um ihre Giftigkeit steht und wie Sie mit wenig Aufwand die Prunkwinde vermehren und anschließend pflanzen und pflegen sollten, lesen Sie hier.

Prunkwinde: Herkunft und Eigenschaften

Ipomoea tricolor, auch Himmelblaue Prachtwinde, Trichterwinde oder Kaiserwinde genannt, ist in Mexiko und Mittelamerika beheimatet und gehört zu der Familie der Windengewächse (Concolvulaceae). Übersetzt bedeutet „convolvere“ so viel wie „winden, umschlingen“, was die Fähigkeit der zugehörigen Gattungen beschreibt. Bekannte essbare Verwandte der Prunkwinde sind die Süßkartoffel (Ipomoea batatas) und der Wasserspinat (Ipomoea aquatica). Die Purpurprunkwinde (Ipomoea purpurea) wird ebenfalls als schmückende Kletterpflanze eingesetzt.

Blüten der Süßkartoffel
Die zum Verwechseln ähnlich aussehende Blüten der Süßkartoffel [Foto: DONGSEUN YANG/ Shutterstock.com]

Ipomoea tricolor klettert erfolgreich durch ihre langen windenden Triebe empor. Bietet man der Prachtwinde keine Rankhilfe, wächst sie bodendeckend. Das bis zu 3,5 m hoch schlingende Klettergewächs besitzt ganzrandig-herzförmige Blätter und blüht von Juni bis September. Ihre Trichterblüten erscheinen in Wildform herrlich blau und weisen mittig einen weißen Schlund auf. Kulturformen bieten dem Gärtner inzwischen Sorten mit weißen bis rosafarbenen Blüten. Ihre Blüten öffnen sich in den Morgenstunden und verblühen am selben Tag. Glücklicherweise ist die Pflanze sehr blühaktiv, weswegen die kurze Blütezeit der einzelnen Prunkwinden-Blüten ihren Zierwert nicht einschränkt. Verwendung findet sie in Bauerngärten als Sichtschutz an Zäunen, als Ampelpflanze, Kübelbepflanzung oder als Fassadenbegrünung. Für Insekten ist die prachtvolle Prunkwinde weniger interessant, da sie ein geringes Pollen- und Nektarangebot bietet.

Ist die Prunkwinde mehrjährig? Nein, sie ist ein frostempfindliches Windengewächs. Deshalb wird sie bei uns einjährig kultiviert. In ihrer Heimat lebt die Prunkwinde mehrjährig, wobei ihr aber auch keine Langlebigkeit zugeschrieben wird.

Die schönsten Prunkwinden-Sorten

Ipomoea tricolor in ihrer Wildform ist vor allem durch ihre himmelblauen Blüten bekannt. Neue Prunkwinden-Sorten können jedoch schöne und farbenfrohe Alternativen darstellen. Wir haben Ihnen eine schöne Auswahl zusammengefasst.

  • ‘Heavenly Blue’: Gehört seit langer Zeit zum Standardsortiment jeder Staudengärtnerei und jedes Samenhandels. Sie imponiert durch ihre kräftig blauen Trichterblüten, welche sich von Juli bis November zeigen. Sie erreicht eine Höhe von circa 3 m.
Prunkwinden-Art Heavenly Blue
Ipomoea tricolor ‘Heavenly Blue’ trägt – wie der Name passend beschreibt – blaue Blüten [Foto: Sorawit8888/ Shutterstock.com]
  • ‘Grandpa Ott’: Weicht mit seiner blau-violetten Blütenmusterung und dem hellvioletten Schlund von der Standardsorte ab. Diese Sorte beginnt im Juli bis Oktober zu blühen und erreicht eine Höhe von 2 m.
Prunkwinden-Art Grandpa Ott
Die Sorte ‘Grandpa Ott’ zeigt ab Juli ihre Blüten [Foto: Edgars Melkis/ Shutterstock.com]
  • ‘Flying Saucers’: Die wunderschön gefärbten, weißen Blüten mit himmelblauer Musterung machen sich gut an Hauswänden oder in Blumenampeln. Sie kann bis zu 2 m Höhe erreichen und blüht von Juli bis Oktober.
Prunkwinden-Art Flying Saucers
Ipomoea tricolor ‘Flying Saucers’ zeigt schöne weiß-blau gemusterte Blüte [Foto: i_fleurs/ Shutterstock.com]
  • ‘Pearly Gates’: Strahlt mit ihren reinweißen Blüten von Juli bis Oktober. Sie erreicht eine maximale Höhe von 2 m.
Prunkwinden-Art Pearly Gates
Bei ‘Pearly Gates’ handelt es sich um eine weiße Sorte [Foto: LifeCollectionPhotography/ Shutterstock.com]

Trichterwinde pflanzen: Aussaat, Standort und Co.

Die Trichterwinde ist eine sonnenhungrige und wärmeliebende Kletterpflanze, wobei sie den Halbschatten auch toleriert. Für eine maximale Blütenpracht sind die passenden Bodenverhältnisse von größerer Bedeutung – dauerhaft frisch, durchlässig und nährstoffreich sollten diese sein. Weiter verträgt die Prunkwinde keinesfalls Staunässe, da diese eine Infektion mit Pilzkrankheiten und Wurzelfäule fördern kann. Schon kurze Trockenheit und auch Wurzelkonkurrenz durch Großstauden oder Gehölzen führen zu Kümmerwuchs. Kalkhaltig und damit nicht zu sauer sollte der Boden ebenso sein. Um herauszufinden, ob und inwieweit der Boden sauer ist, kann ein Boden-pH-Test durchgeführt werden. Bei sandigen, leichten Böden ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6,0 optimal, bei tonigen, schweren Böden ein Wert von 6,5 bis 7,5. Liegt der gemessene Wert darunter, verwendet man etwas Gartenkalk, um ihn zu erhöhen.

Tipp: Bei zu saurem Boden kann beispielsweise unser Plantura Bio-Rasen- & Gartenkalk eingesetzt werden. Dieser lässt sich breitflächig verteilen, was durch die Körnung besonders gut und vor allem staubfrei gelingt.

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Nach guter Bewässerung wird der pH-Wert wieder ins Gleichgewicht gebracht. Wegen des enthaltenden Calciums sollte jedoch nie gleichzeitig mit Stickstoff- oder Phosphat-Dünger gedüngt werden. Calcium geht unerwünschte Wechselwirkungen mit beiden Nährstoffen ein, die einen Nährstoffverlust oder Umweltbelastung zur Folge haben.

Prunkwinde im Garten
Prunkwinde als Blickfang inmitten des Gartens

Beginnen Sie mit der Vorkultur im März auf der Fensterbank oder unter Glas bei einer Temperatur von 18 bis 20 °C. Um die hartschaligen Prunkwinden-Samen erfolgreich zum Keimen zu bringen, können diese etwas angeraut und über Nacht eingeweicht werden. Setzten Sie die Samen 1 cm tief in die Erde. Für die Anzucht empfehlen wir ein möglichst nährstoffarmes Substrat. Hierfür eignet sich zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, die speziell an die Bedürfnisse von Sämlingen angepasst ist. Sie ist nährstoffärmer, was eine starke Wurzelbildung der Keimlinge und jungen Pflanzen anregt.

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Pro Anzuchttopf werden zwei bis drei Samen eingesetzt, welche innerhalb von zwei bis maximal vier Wochen keimen sollten. Halten Sie das Substrat konstant feucht, jedoch nicht zu nass. Entwickeln sich die ersten richtige Blätter, dürfen die Pflänzchen einzeln gesetzt werden. Somit verhindert man, dass sich die Winden ineinander verfangen. Setzen Sie eine Rankhilfe in Form eines kleinen Stabs dazu. Sind die Eisheiligen und damit die letzten kalten Nächte vorüber, darf die frostempfindliche Kletterpflanze nach draußen gestellt oder gepflanzt werden. Die Prunkwinde benötigt dann genügend Platz mit einem Pflanzenabstand von 40 bis 50 cm. Sie steht gerne solitär, maximal jedoch in kleinen Gruppen von drei bis fünf Pflanzen. Legen Sie eine Drainageschicht beispielsweise aus Kies an, um Staunässe zu verhindern.

Rankhilfe für die Prunkwinde
Wunderschön an Hauswänden – Spaliere dienen als Rankhilfe [Foto: Klaus Wagenhaeuser/ Shutterstock.com]

Nicht selten sieht man die Prachtwinde im Topf oder in Blumenampeln kultiviert. Achten Sie dabei auf einen Topfdurchmesser von circa 30 cm und ein Wasserabzugsloch. Die Drainage kann mit Tonscherben am Topfgrund optimiert werden. Gerade bei Topfpflanzen sollte nach der Anzucht ein nährstoffreiches Substrat verwendet werden, etwa unsere Plantura Bio-Blumenerde. Diese weist einen optimalen pH-Wert von 5,6 bis 6,4 auf und kommt komplett ohne Torf aus. Der enthaltene Blähton verhütet ebenfalls Staunässe.

Hinweis: Nach den Eisheiligen im Mai kann auch direkt ins Freiland gesät werden, wobei die Prachtwinde hierbei später zur Blüte kommt.

Pflege der Prachtwinde

Ipomoea tricolor sollte stets feucht gehalten werden – Trockenheit verträgt die schöne Winde nicht. Durch einen gut drainierten Boden wird eine ungewollte Staunässe vermieden.

Unterstützen Sie die Prachtwinde mit einer regelmäßigen, kaliumbetonten Düngung. Unser Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger gibt die Nährstoffe, darunter auch Kalium, schnell an die Pflanze ab. Außerdem ist er phosphorreduziert – das schont Ressourcen und beeinträchtigt die Prunkwinde nicht in ihrem Wachstum, da eine hochwertige Blumenerde die Kletterpflanze ausreichend mit Phosphor versorgt.

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Mögliche Schädlinge sind Spinnmilben (Tetranychidae). Spinnmilben lieben einen warmen Standort, ebenso wie die Prachtwinde, weshalb diese leider nicht selten befallen werden. In diesem Fall ist eine vorwiegend biologische Bekämpfung der Schädlinge empfehlenswert – mit Präparaten auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife. Zudem sollte die Pflanze, falls möglich, isoliert werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Tipp: Die Prunkwinde ist sehr schnittverträglich. Wollen Sie einen buschigeren Wuchs, können die Triebspitzen gut beschnitten werden – pro Schnitt entstehen meist zwei neue Triebe.

Prunkwinde zurückschneiden
Buschiger Wuchs durch Abschneider der Triebspitzen [Foto: irina_raduga/ Shutterstock.com]

Meine Prunkwinde blüht nicht: Was tun? Sollte die Prunkwinde nicht blühen, könnte das an einem zu schattigen und ungeschützten Standort liegen. Prüfen Sie ebenfalls die Durchlässigkeit des Bodens. Dieser sollte locker genug sein, um den Wurzeln genügend Sauerstoff bieten zu können. Ein Schädlingsbefall durch Spinnmilben könnte außerdem der Grund für eine ausbleibende Blüte darstellen.

Ist die Prunkwinde winterhart?

Nein, die Prunkwinde ist bei uns nicht winterhart. Eine Überwinterung ist bei einer Temperatur von 15 °C jedoch möglich, wobei die Blühfähigkeit im zweiten Jahr gehemmt ist. Durch die einfache Aussaat der Prunkwinde lohnt sich das Überwintern meist nicht.

Prunkwinde aussäen
Zwar ist die Prunkwinde nicht winterhart, eine alljährliche Aussaat ist jedoch einfach [Foto: photoPOU/ Shutterstock.com]

Tipp: Um eine überwinterte Prunkwinde wieder aufblühen zu lassen, wird sie nach der Überwinterung im April in frisches Substrat getopft, mit einer Startdüngung versorgt und bei Bedarf geschnitten. Auf diese Weise kann sie bald frisch austreiben.

Vermehrung

Die Vermehrung der Trichterwinde erfolgt am besten über die Samen. Die Prunkwinde wird selten fremdbestäubt, sondern befruchtet sich stattdessen selbst – daher ähneln die Nachkommen meist der Mutterpflanze. Im Herbst entstehen aus den Blüten kugelige Früchte mit dunklen Samen. Zunächst sind die Früchte noch grün – sobald diese braun und getrocknet sind, kann die Ernte beginnen. Lagern Sie die Prunkwinden-Samen an einem dunklen und trockenen Ort bis zur Aussaat im März.

Hinweis: Die Samen von Ipomoea tricolor sind giftig, weshalb beim Ernten das Tragen von Handschuhen dringend empfohlen wird.

Samen der Ipomea
Ipomoea Samen in den kugeligen Früchten [Foto: Mang Kelin/ Shutterstock.com]

Ist die Prunkwinde giftig?

Ja, die Prunkwinde ist giftig. Sie enthält Lysergsäureamid, ein Stoff der eng mit Lysergsäurediethylamid (LSD) verwandt ist. Die höchste Konzentration findet sich in den Früchten und Samen. Besonders für Kinder und Haustiere stellt dieser Stoff eine Gefahr dar. Der Giftstoff entfaltet eine halluzinogene und psychedelische Wirkung, wobei diese entsprechend des Reifezustands stark variieren kann. Eine allgemeingültige Aussage über die Intensität kann daher nicht getroffen werden.

Neben der frostempfindlichen Prunkwinde gibt es zahlreiche weitere winterharte Kletterpflanzen. Wir haben Ihnen eine schöne Auswahl zusammengestellt.