Trollblume: Standort, Winterhärte & Giftigkeit

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Einige kennen die Trollblume unter dem Synonym Butterblume. Mit ihren goldgelben und buttrig glänzenden Blütenblättern in kugeliger Form ist die hübsche Staude eine Bereicherung für jeden Garten.

Trollius europaeus
Die kugeligen Blüten haben eine anemonenähnliche Form [Foto: Photoestetica/ Shutterstock.com]

Die Gattung der Trollblume (Trollius) umfasst etwa 30 Arten, von denen wir Ihnen die schönsten und bekanntesten, wie zum Beispiel die Chinesische (Trollius chinensis) oder die Europäische Trollblume (Trollius europaeus), vorstellen. Zudem erfahren Sie mehr über die Eigenschaften, den Standort und die Pflege der geschützten Trollblume.

Trollblume: Blüte, Herkunft und Eigenschaften

Neben Butterblume sind weitere Synonyme für die Trollblume Butterkugel, Butterrose, Goldköpfchen, Kugelranunkel oder Natternknopf. Die ausdauernde, krautige Pflanze gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ihren Namen verdankt sie ihren kugelförmigen Blüten, da troll in der althochdeutschen Sprache „rund“ oder „kugelig“ bedeutet.

Die einzige Art der Gattung, die in Europa heimisch ist, ist die Europäische Trollblume. Die Heimat der anderen Arten liegt in den gemäßigten und kälteren Zonen der Nordhalbkugel, größtenteils in Asien. Aufgrund des Rückgangs der Wildbestände werden die Trollblumen als gefährdet eingestuft und stehen unter Naturschutz.

Wegen ihren strahlenden Blüten wird die schwach giftige Trollblume gerne als Zierpflanze in Gärten verwendet. Dafür dürfen aber keinesfalls natürlich vorkommende Exemplare ausgegraben werden, sondern sie müssen im Handel erworben werden. Die zwittrigen Einzelblüten stehen an endständigen Blütenständen und bestehen aus 10 bis 15 Perigonblättern, die sich nicht in Kelch- oder Kronblätter gliedern lassen. Außerdem besitzen die Blüten mehrere Nektarien, die wertvolle Nahrung für Insekten bieten. Mit einem guten Pollen- und Nektarangebot spielt dabei vor allem die heimische Europäische Trollblume eine wichtige Rolle. Farblich variieren die Blüten je nach Art und Züchtung von Gelb über Orange bis Weiß und weiteren Nuancen.

Trollblume
Die geschlossenen Blüten erschweren größeren Insekten den Zugang [Foto: Erik Agar/ Shutterstock.com]

Die Trollblumen können artabhängig eine Höhe zwischen 20 und 80 cm erreichen. Die aufrechten Stängel der krautigen Pflanze sind wechselständig mit wenigen fingerförmigen Blättern besetzt, die in ihrer Erscheinung sehr typisch für die Hahnenfußgewächse sind. Unterirdisch bildet die sommergrüne Staude ein Rhizom als Speicherorgan.

Wann hat die Trollblume Blütezeit? Die Blütezeit der Butterblume erschließt sich meist von Mai bis Juni.

Was ist der Unterschied zwischen Trollblume und Sumpfdotterblume? Beide Pflanzen werden häufig als Butterblume bezeichnet und kommen aus der Familie der Ranunculaceae, weshalb sie sich auch ähnlich sehen. Der größte äußerliche Unterschied zwischen Trollblume und Sumpfdotterblume (Caltha palustris) liegt wohl darin, dass die Blätter der Sumpfdotterblume der Form einer Niere ähneln. Sie sind außerdem dicker, haben einen Durchmesser von bis zu 15 cm und sind leicht gezähnt. Außerdem sind die Blütenblätter der Sumpfdotterblume weiter geöffnet und haben keine kugelige Form. Die Blüte der Trollblume hat die Form einer Ranunkel.

Sumpfdotterblume
In der Blattform unterscheidet sich die Sumpfdotterblume eindeutig [Foto: Tomas Konopasek/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten

Die verschiedenen Arten und Sorten der Trollblume unterscheiden sich unter anderem in der Wuchshöhe, der Blütenform und -farbe und der Blütezeit. Folgend stellen wir Ihnen die beliebtesten und bekanntesten davon vor.

Europäische Trollblume (Trollius europaeus)

In Deutschland kommt die leicht giftige Europäische Trollblume vor allen in den Mittelgebirgen, samt Alpenvorland und Alpen, vor. Die Art ist häufig auf feuchten bis nassen Weiden und Wiesen in vollsonniger Lage zu finden. Die Böden an den Standorten sind mehr oder weniger neutral, sowie mäßig nahrhaft. Trollius europaeus erreicht eine Höhe von etwa 60 cm und die kugeligen, dicht gefüllten Blüten erscheinen bereits von Mitte April bis Ende Mai in einem leuchtenden Gelb. Für die naturhafte Verwendung in ein- bis zweimal im Jahr gemährten Feuchtbeeten, Sumpfwiesen und Gewässerrändern ist die Art ideal geeignet. Bei intensiver Pflege kann auch eine Kultur auf nur frischen Böden in Betracht gezogen werden.

Europäische Trollblume
Die europäische Trollblume besitzt die typische, kugelige Blütenform [Foto: Elena Fox/ Shutterstock.com]
  • Trollius europaeus ˈSuperbusˈ: Diese etwas wüchsigere Sorte bildet größere Blüten als der Typ aus.

Zwerg-Trollblume (Trollius pumilus)

Die Zwerg-Trollblume, auch Zwergige Himalaya-Trollblume genannt, erreicht mitsamt ihren goldgelben Blüten etwa eine Höhe von 20 cm. Die Blütezeit dieser Art erstreckt sich von Juni bis Juli. Der optimale Standort befindet sich an vollsonnigen bis leicht halbschattigen Plätzen mit einem kalkfreien, durchlässigen, frischen bis feuchten Boden. Beim Pflanzen dieser Trollblume sollte auf einen Pflanzabstand von 30 cm geachtet werden.

Zwerg-Trollblume
Die Blüten der Zwerg-Trollblume sind weit geöffnet [Foto: Nigel Wallace/ Shutterstock.com]

Asiatische Trollblume (Trollius asiaticus)

Auf sonnigen Feuchtwiesen und sickerfeuchten alpinen Bergwiesen mit mäßig nahrhaften, humosen Böden ist die Asiatische Trollblume häufig anzutreffen. Ihre gelb-orangen, halbgefüllten, kugeligen Blüten zeigen sich von Anfang Mai bis Ende Juni. Sie kann Wuchshöhen von 50 bis 70 cm erreichen. Die lichtliebende Art lässt sich gut auf dauerhaft frischen, tiefgründigen Böden kultivieren. Diese sollten außerdem bestenfalls lehmig-humos, mäßig stickstoffreich und basenreich sein. Im Handel ist die Asiatische Trollblume nicht ganz einfach zu ergattern – meist wird die Chinesische Trollblume bevorzugt.

Trollblume in Blütezeit
Die strahlenden Blüten sind ein echter Hingucker [Foto: jemmmi/ Shutterstock.com]

Chinesische Trollblume (Trollius chinensis)

Der Naturstandort der Chinesischen Trollblume befindet sich vor allem entlang von Gebirgsflüssen oder auf beweideten, sickerfrischen Wiesen in vollsonniger bis sonniger Lage. Mehr oder weniger neutrale sowie mäßig nahrhafte bis nahrhafte Böden werden bevorzugt. Die Blütezeit der Art erstreckt sich von Anfang Juni bis Ende Juli. Ein charakteristisches Merkmal von Trollius chinensis sind die verlängerten Honigblätter an den hellorangen Blüten – dadurch entsteht eine leicht exotische Optik. Die Wuchshöhe beträgt zwischen 60 und 80 cm. Geeignete Einsatzgebiete der Art sind dauerfrische bis feuchte Wiesen, Rabatten oder Gewässerränder. Um die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen, sollte der Boden nicht zu nahrhaft sein und sich in vollsonniger bis licht halbschattiger Lage befinden.

  • Trollius chinensis ˈGolden Queenˈ: Die Blüten dieser Sorte sind in einem hellen Orange-gelb gefärbt. Außerdem besitzt sie kaum remontierendes Verhalten.
Trollblumen-Blätter
Die Honigblätter erzeugen das charakteristische Aussehen der Art [Foto: Snezana Vasiljevic/ Shutterstock.com]

Garten-Trollblume (Trollius x cultorum)

Bei dieser Art handelt es sich um eine reine Zuchtform, wobei meist die Chinesische oder die Europäische Trollblume mit beteiligt sind. Die Wuchshöhen variieren je nach Sorte und betragen zwischen 50 und 80 cm. Auch die Blütenfarbe und Blütezeit der Trollblumen dieser Art unterscheiden sich leicht voneinander. Die lichtbedürftigen Garten-Trollblumen lassen sich gut in dauerhaft frischen bis feuchten Rabatten in sonniger Lage einsetzen. Die Böden sollten nicht zu nahrhaft und mehr oder weniger neutral sein. Außerdem ist die Kultur auch auf schwereren Untergründen gut möglich. Des Weiteren ist diese Art gut zur Verwendung als Schnittblume geeignet.

  • Trollius x cultorum ˈEarliest of Allˈ: Sie ist die Sorte, welche schon am ehesten im Jahr blüht. Von April bis Mai stechen ihre leuchtend hellorangen Schalenblüten hervor. ˈEarliest of Allˈ erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 60 cm.
  • Trollius x cultorum ˈAlabasterˈ: Die gelblich-weißen Blütenblätter dieser attraktiven Sorte besitzen grünlich angehauchte Spitzen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Juli und die Wuchshöhe beträgt etwa 50 cm.
Gelbe Butterblume
Durch die untypische Farbe sind die Blüten von ˈAlabasterˈ sehr besonders [Foto: JohnatAPW/ Shutterstock.com]
  • Trollius x cultorum ˈLemon Queenˈ: Wie der Namen schon vermuten lässt, zeigt diese Sorte von Mai bis Juni zitronengelbe Blüten, welche dicht geschlossen und etwa 5 – 6 cm groß sind. ˈLemon Queenˈ wird zwischen 60 und 70 cm hoch.
  • Trollius x cultorum ˈBaudirektor Linneˈ: Von Mai bis Juni trägt diese Sorte große, kräftig orangene Kugelblüten. Die Variante erreicht eine Höhe von 50 cm.
Butterblume
Die Blüten von ˈBaudirektor Linneˈ leuchten in einem kräftigen Orange [Foto: JohnatAPW/ Shutterstock.com]
  • Trollius x cultorum ˈOrange Globeˈ: Die orange-gelben, kugelförmigen Blüten dieser 60 – 80 cm hohen, historischen Sorte waren früher besonders in der Floristik beliebt. Von Mai bis Juni lassen sich die stark verzweigten Blütenstängel fast täglich schneiden.

Trollblume pflanzen: Standort und Vorgehen

Grundsätzlich sollte der Standort der Trollblume mindestens frisch, besser feucht bis nass, sowie mäßig nahrhaft sein und sich in vollsonniger, sonniger bis mindestens licht halbschattiger Lage befinden. In intensiv gepflegten Beeten funktioniert auch die Kultur auf nur frischen Böden – dabei muss allerdings gelegentlich gegossen werden und es sollte keinen starken Konkurrenzdruck geben. Wie bereits in den Artenbeschreibungen erwähnt wurde, fühlen sich die Trollblumen unter anderem auf feuchten Freiflächen und an nassen Gewässerufern wohl.

Die Trollblume kann das ganze Jahr über im Garten ausgepflanzt werden. Dabei ist auf eine gute Wasserversorgung zu achten. Am besten werden sie in kleineren Gruppen von 3 bis 10 Pflanzen mit einem Abstand von 35 cm gepflanzt.

Goldköpfchen
Die Trollblume wächst unter anderem gern an Gewässerrändern [Foto: Iuliia Gladkova/ Shutterstock.com]

Aussaat der Trollblume: Da es sich bei der Trollblume um einen Kaltkeimer handelt, können die Samen der Butterblume direkt nach der Reife ins Freiland gesät werden. Somit erfahren sie den natürlichen Kältereiz im Winter und die Keimruhe wird gebrochen. Wenn die Trollblume in Kulturgefäße ausgesät wird, so müssen diese feucht gehalten und draußen stehen gelassen werden, damit der notwendige Kältereiz von – 7 °C erreicht wird. Eine einfachere Methode, das Hahnenfußgewächs zu vermehren, ist durch eine Teilung der Pflanze nach der Blüte.

Die richtige Pflege

Da die Trollblume nur einen mäßig nährstoffreichen Boden benötigt, reicht eine einmalige Düngung im Frühjahr völlig aus. Dafür eignet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Blumendünger sehr gut, der als Langzeitdünger seine Nährstoffe über mehrere Monate hinweg freisetzt und somit eine nachhaltige Nährstoffversorgung gewährleistet. Durch den hohen Anteil an organischen Ausgangsstoffen wird außerdem ein aktives und gesundes Bodenleben unterstützt.

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Bei der Pflege der Trollblume ist zudem darauf zu achten, dass der Boden stets feucht ist. An heißen Sommertagen muss deshalb gerade bei einem sonnigen Standort im Beet meist zur Gießkanne gegriffen werden. Ansonsten kann es passieren, dass die Stauden beispielsweise durch den Konkurrenzdruck anderer Pflanzen deutlich leiden.

Durch einen bodennahen Rückschnitt nach der Blüte kann in den meisten Fällen eine Nachblüte im August oder September angeregt werden. Je nach Art und Sorte ist das remontierende Verhalten unterschiedlich stark ausgeprägt.

Sind Trollblumen winterhart?

Die Trollblumen werden in die Winterhärtezone Z5 eingeordnet und halten somit Temperaturen bis etwa – 28 °C stand. Deshalb ist meist kein zusätzlicher Schutz nötig. Wenn jedoch ein harter Winter mit extremen Minustemperaturen ansteht, so ist es durchaus sinnvoll, die Pflanzen mit etwas Mulch aus Laub oder Reisig oder auch mit Vlies abzudecken.

Trollblume im Winter
Trollblumen sind recht gut winterhart [Foto: Ingrid Maasik/ Shutterstock.com]

Sind Trollblumen giftig?

Der Pflanzensaft der Butterblume ist schwach giftig und kann somit bei Verzehr von größeren Mengen jeglicher Pflanzenteile bei Mensch und Tier leichte Vergiftungserscheinungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall oder generelle Schmerzzustände hervorrufen. Bei empfindlichen Menschen treten bereits bei Hautkontakt allergische Reaktionen oder Reizungen auf.

Eine rhizombildende Pflanze mit ähnlichen, leuchtend gelben Blüte ist der Winterling. Die Blume gehört ebenfalls zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist eine der ersten Frühlingsblumen.

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