Duftwicke: Standort, Aussaat & Winterhärte

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Die Duftwicke, oder Edelwicke, ist schon seit vielen Jahren eine beliebte Pflanze für Balkon und Garten. Man kann die einjährige Duftwicke selber säen und sogar leicht eigene Farbschläge züchten.

Duftwicke
Die Duftwicke eignet sich besonders zum Begrünen von Zäunen [Foto: INTREEGUE Photography/ Shutterstock.com]

Die Duftwicke (Lathyrus odoratus), erfreut sich seit Hunderten von Jahren großer Beliebtheit als Zierpflanze im Garten. Die schöne Gartenwicke ist attraktiv, wenn ihr Flair auch etwas altbacken wirkt. Dennoch kommt sie bestimmt bald wieder in Mode. In diesem Artikel lernen Sie alles über den richtigen Standort der Edelwicke, die Aussaat und, wie man Duftwicken über Samen vermehrt. Natürlich erfahren Sie ebenfalls alles Wichtige zur Wahl der Erde und über die Pflegemaßnahmen.

Duftwicke: Herkunft und Eigenschaften

Die Duftwicke, auch bekannt unter den Namen Edelwicke, Gartenwicke oder Duftende Platterbse, gehört ebenso wie Erbsen (Pisum sativum), Bohnen (Phaseolus vulgaris) und Lupinen (Lupinus spec.) zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist aber auf großen Teilen der Nordhalbkugel verbreitet. Bei Lathyrus odoratus handelt es sich um eine einjährige, krautige Kletterpflanze, welche je nach Sorte 1,5, in Einzelfällen sogar bis zu 3 m Größe erreicht. Die Blätter der Duftwicke sind gefiedert und besitzen zarte Blattranken, mit denen sich die Pflanze an allem festhält, was sie umschlingen kann. Die Edelwicke erfreut nicht nur Gartenfreunde mit ihrer reichen Blüte von Juni bis etwa September, sondern bietet auch Bienen und anderen nützlichen Insekten Nahrung. Die Farbpalette der Duftwicken-Sorten reicht von Weiß über Rosa und Rot bis Blau und Violett.

Duftwicke im Garten
Der Duft der Gartenwicke erhöht ihre Attraktivität noch [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Die schönsten Duftwicken-Sorten

Da es Duftwicken in den verschiedensten Farben und Wuchshöhen gibt, stellen wir hier einige der besten Sorten vor.

  • Lathyrus odoratus ‘Cupani’: Die Duftwicke ‘ Cupani ‘ zählt mit bis zu 3 m Wuchshöhe zu den größten Sorten. Die Edelwicke erfreut von Juni bis September mit violetten und dunkelroten Blüten.
Lathyrus odoratus 'Cupani'
Die Sorte ‘Cupani’ wird größer als andere Duftwicken [Foto: pjhpix/ Shutterstock.com]
  • Lathyrus odoratus ‘Painted Lady’: Diese Sorte zählt zu den ältesten der Duftwicken und erfreut mit hübschen, zweifarbigen Blüten, welche innen weiß und außen rosa sind. Die Duftwicke ‘Painted Lady ‘ wird bis zu 2 m hoch und blüht von Juli bis Oktober.
Duftwicke 'Painted Lady'
Die Sorte ‘Painted Lady’ mag manchem etwas kitschig erscheinen [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]
  • Lathyrus odoratus ‘Lord Nelson’: Ebenfalls eine historische Duftwicke ist die aus dem Jahre 1907 stammende Sorte ‘ Lord Nelson ‘. Sie wird etwa 1,5 m hoch und hat kräftig dunkelblaue Blüten.
Duftwicke 'Lord Nelson'
‘Lord Nelson’ in klassischem Blau [Foto: Svetype26/ Shutterstock.com]
  •  Lathyrus odoratus ‘Bijou Mix’: Hierbei handelt es um eine bunte Mischung verschiedenfarbiger Blüten, welche sich von Mai bis Oktober zeigen. Die eigentliche Besonderheit dieser Duftwicken-Sortenmischung besteht allerdings darin, dass sie nur etwa knapp 0,5 m hoch wird und sich daher hervorragend für Balkon-oder Kübelpflanzungen eignet.
Duftwicke 'Bijou Mix'
Die Sorte ‘Bijou Mix’ erblüht in verschiedenen Farben [Foto: mcajan/ Shutterstock.com]

Mit der Duftwicke verwandte, mehrjährige Arten:

  • Stauden-Wicke (Lathyrus latifolius): Wird bis zu 2 Meter hoch
  • Frühlingsplatterbse (Lathyrus vernus): Wächst am liebsten im Halbschatten; wird nur 30 cm hoch; wichtige Bienenweide im Frühjahr
  • Schwarzwerdende Platterbse (Lathyrus niger): Gedeiht an vielen verschiedenen Standorten; wächst horstig, ohne zu klettern

Duftwicken pflanzen

Je nach Sorte lassen sich Duftwicken gut an unterschiedliche Orte pflanzen. So eignen sich niedrig wachsende Varianten als Bodendecker in Rabatten, Beeten oder als Kübelbepflanzung, während größere Sorten als ansehnlicher Sichtschutz oder zur Begrünung von Zäunen, Fassaden oder anderen Objekten fungieren können.

Lila und rosa Duftwicken
Duftwicken lassen sich leicht zuhause vorziehen [Foto: Debra Angel/ Shutterstock.com]

Der richtige Standort für Edelwicken

Als Standort eignet sich ein sonniger bis vollsonniger und warmer Ort. Außerdem ist eine etwas windgeschützte Stelle von Vorteil, damit die etwas windanfälligen Wicken nicht umgeweht werden. Der Boden sollte durchlässig und nährstoffreich sein. Die Durchlässigkeit ist sehr wichtig, da Edelwicken lieber etwas trocken als zu feucht stehen. Des Weiteren fühlt sich die Edelwicke auf kalkreichen Böden wohl. Um Bodenmüdigkeit vorzubeugen, sollte die Gartenwicke jedes Jahr an einem anderen Ort ausgesät werden. Allerdings kann die Duftwicke an passenden Standorten durch Selbstaussaat auch jährlich wieder erscheinen – wenngleich mit der Zeit oft immer kümmerlicher. Neben der Pflanzung direkt im Garten kann die Duftwicke auf dem Balkon und in verschiedenen Pflanzgefäßen, wie Töpfen oder Kübeln, gehalten werden und bietet ebenso als hängende Ampelpflanze einen schönen Anblick. Hierbei ist zu beachten, dass man ein geeignetes, nährstoffreiches Substrat nimmt und das Pflanzgefäß nicht zu klein wählt, da die Pflanze einen recht üppigen Wuchs aufweist.

Edelwicke
In der richtigen Erde entwickelt sich die Duftwicke zügig [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Brauchen Duftwicken eine Rankhilfe? Werden die Pflanzen als Bodendecker oder im hängenden Pflanzgefäß verwendet, so benötigt man natürlich keine Kletterhilfe. Wachsen die Pflanzen in Beet oder Kübel, ist eine Rankhilfe für Duftwicken fast unerlässlich, um die volle Pracht der Pflanzen zu genießen. Hierfür eignen sich die meisten engmaschigen Strukturen, wie etwa Gitter oder Maschendrahtzäune. Verwendet werden können so gut wie alle Materialien, es eignen sich beispielsweise Holz- oder Bambusstäbe. Beachten sollte man nur, dass das Profil der Rankhilfe nicht dicker als 10 mm im Durchmesser ist, da sich die Edelwicke sonst nicht mehr festhalten kann.

Duftwicke mit Rankhilfe
Ein einfaches Gerüst aus Bambusstäben kann der Duftwicke eine ausreichende Rankhilfe bieten [Foto: MarinaGreen/ Shutterstock.com]

Duftwicken säen

Duftwicken werden in der Regel nicht gepflanzt, sondern direkt gesät. Mit dem direkten Edelwicken-Säen geht es ab März los. Am besten sät man ungefähr 3 Samen pro Loch im Abstand von 15cm. Nach 1 bis 2 Wochen zeigen sich die ersten Sprösslinge. Ist die Pflanze etwas größer und hat etwa 3 Blattpaare gebildet, knipst man den obersten Trieb ab, um eine reiche Verzweigung anzuregen.

Wollen Sie Jungpflanzen verwenden, können Sie ab Februar Samen im Haus aussäen und die Pflänzchen ab Anfang April bei einer Bodentemperatur von ungefähr 15 °C ins Freiland pflanzen. Es ist zu beachten, dass vorgezogene Pflanzen empfindlicher gegenüber Spätfrösten sind.

Junge Duftwicke
Wer rechtzeitig aussät, kann im April schon kräftige Jungpflanzen setzen [Foto: Deborah Lee Rossiter/ Shutterstock.com]

Alternativ ist eine Aussaat im späten Herbst möglich, da die Samen, solange sie noch nicht gekeimt sind, auch Fröste gut überstehen.

Tipp: Indem man ab März in einem Abstand von etwa 4 Wochen immer wieder neu sät, kann man den Blütenflor bis in den Herbst hinein genießen.

Die richtige Pflege

Da die Duftwicke innerhalb eines Jahres einen kräftigen Wuchs realisiert, benötigt die Pflanze ausreichend Wasser und Nährstoffe. Die Edelwicke ist zwar trockenheitsverträglich, sollte aber bei Trockenheit nach Bedarf gegossen werden. Für die Düngung von Beginn an eignet sich ein vornehmlich organischer Volldünger, wie etwa unser Plantura Bio-Universaldünger. Der hohe organische Anteil sorgt für eine langsame Freisetzung, sodass die Duftwicke nicht durch plötzliche Nährstoffüberschüsse weich und instabil wächst. Ein bis zwei Düngungen pro Jahr, im Frühjahr und Sommer, genügen bei vornehmlich organischen Düngern wegen ihrer Langzeitwirkung völlig.

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Ein regelmäßiges Schneiden der wohlriechenden Blüten für Blumensträuße oder Ähnliches ist dem Wachstum der Pflanze zum Vorteil vieler Gartenfreunde absolut zuträglich. Durch das Entfernen von Blüten wird die Duftwicke angeregt, immer neue Blüten zu bilden, und zeigt so über einen längeren Zeitraum ihre volle Pracht.

Sind Duftwicken winterhart?

Da es sich bei Lathyrus odoratus um eine einjährige Pflanze handelt, ist die Edelwicke leider nicht winterhart und stirbt zum Ende des Herbsts hin ab. Wie oben beschrieben ist eine Überwinterung der Edelwicken-Samen im Boden möglich, wodurch sich die Pflanzen durch Selbstaussaat jahrelang an derselben Stelle halten können.
Wir haben Ihnen oben aber mehrjährige Verwandte der Edelwicke vorgestellt.

Duftwicke ohne Blüten
Im Herbst geht die Duftwicke ein [Foto: Sandipan Panja/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Um den angenehmen Duft und die Blütenpracht der Edelwicke im nächsten Jahr wieder genießen zu können, kann man die Pflanze also über Samen vermehren. Um die Keimung zu unterstützen, kann man das Saatgut über Nacht in Wasser einlegen, oder mit einem scharfen Messer etwas anritzen, damit die Feuchtigkeit leichter durch die harte Schale an den innenliegenden Embryo gelangt. Diese beiden Verfahrensweisen sind zwar einer Keimung förderlich, jedoch nicht zwingend notwendig. So laufen die Samen, abhängig von Vorgehen und Sorte, nach etwa 1 bis 2 Wochen auf. Zieht man die Pflanzen im Haus vor, so eignet sich am besten eine spezielle, gedämpfte Aussaaterde wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, um eine gute Keimung zu gewährleisten und das Aufgehen von Schimmelpilzen oder Unkräutern zu vermeiden.

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Expertentipp: Hobbygärtner können leicht selbst probieren, durch eigene Züchtung „neue Sorten“ zu erhalten. So gehen Sie vor:

  1. Suchen Sie 2 Edelwicken-Pflanzen aus, die Sie kombinieren möchten.
  2. Entfernen Sie von einer der beiden Elternpflanzen alle geöffneten Blüten und behalten Sie nur einige ungeöffnete.
  3. Nehmen Sie sich nun die ungeöffneten Blüten vor: Ziehen Sie die äußeren Blütenblätter zurück, um das Blüteninnere zu sehen. Verschaffen Sie sich Zugang mit einer Nadel oder Pinzette.
  4. Im Inneren finden Sie den zentral liegenden, weiblichen Stempel und die darum positionierten, männlichen Staubblätter. Entfernen Sie mit einer Pinzette alle Staubblätter. Achtung: der Stempel sollte nicht verletzt werden.
  5. Von der anderen zu kreuzenden Pflanze schneiden Sie nun einige voll geöffnete Blüten ab. Gehen Sie mit der Blüte an die präparierten Blüten der ersten Sorte, damit der Pollen übertragen wird.
  6. Ein paar Wochen später kann man die Samen aus der eigenen Kreuzung ernten und entweder bis zum Frühjahr aufbewahren oder im späten Herbst direkt ins Freiland säen.

Kann man Duftwicken-Samen ernten? Da die Edelwicken bei richtiger Pflege reichlich Blüten bilden, lassen sich jedes Jahr zum Herbst hin ausreichend Samen für das nächste Jahr ernten. Wichtig ist hierfür nur, genügend abgeblühte Triebe stehen zu lassen, damit sich die Samen voll ausbilden können.

Samenhülle der Duftwicke
Eine ausgereifte Samenhülle der Edelwicke [Foto: Ian Grainger/ Shutterstock.com]

Sind Edelwicken giftig?

Die Duftwicke wird als giftig eingestuft. Vor allem in den Samen reichern sich viele giftige Stoffe an. Um kleine Kinder zu schützen, können abgeblühte Triebe in Reichweite entfernt werden, um eine Samenbildung zu verhindern. Bei Hunden und Katzen ist nicht davon auszugehen, dass Pflanzenteile in einer gefährlichen Dosis verzehrt werden. Da sich das Gift allerdings nur im Magen entfaltet, ist ein Ernten und Pflanzen der Samen unbedenklich.

Die Sternwinde ist ebenfalls eine farbstarke Kletterpflanze – allerdings nicht in sanftem Pastell, sondern in kräftigem Rot, Gelb und reinem Weiß. Sie ist zwar mehrjährig, wird als Pflanze der Tropen aber im Kübel frostfrei überwintert.

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