Blumenerde schimmelt: Ursachen, Vorbeugung & Bekämpfung

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Wenn Blumenerde schimmelt, war die Erde nicht zwangsläufig verunreinigt. Viel häufiger sind die Lagerbedingungen, das Gießverhalten oder die Zusammensetzung der Blumenerde die Ursachen für Schimmel im Blumentopf.

Schimmel auf Blumenerde mit kleinen Pflänzchen
Schimmel im Blumentopf kann leider bei jeder Blumenerde auftreten [Foto: 8H/ Shutterstock.com]

Egal ob Torf oder Torf-Ersatz, frische oder alte Blumenerde, lange offener oder frisch geöffneter Sack – jede Blumenerde schimmelt unter bestimmten Bedingungen. Doch Schimmel auf der Blumenerde kann Pflanzen schädigen, ist unschön und kann bei empfindlichen Personen die Atemwege reizen. Darum erklären wir Ihnen im Folgenden alles rund um Ursachen, Vorbeugung und Bekämpfung von Schimmel im Blumentopf.

Wie sieht Schimmel auf Blumenerde aus?

Schimmel auf Blumenerden ist weich und flaumig und tritt zuerst in kleinen runden Kolonien auf dem Substrat auf. Er verströmt oft einen etwas modrigen Geruch und unter der Oberfläche können weiße Pilzfäden, das sogenannte Mycel, sichtbar sein. Bei weit fortgeschrittenem Pilzwachstum entstehen sogar auffällige Fruchtkörper, mit denen der Pilz weitere Sporen zur Vermehrung produziert.
Anders sehen Kalk- oder Salzablagerungen auf der Blumenerde beziehungsweise dem Tongranulat auf der Erde aus: Diese sind eher trocken, hart und krümelig. Solche Ablagerungen treten außerdem eher flächig und nicht in kleinen Pulks auf. Ursächlich für die Ablagerungen sind zu kalkhaltiges Gießwasser einerseits, und das Gießen „von unten“, also über den Topfuntersetzer, andererseits.

Tipp: Wer unschöne Kalk- und Salzablagerungen loswerden möchte, gießt besser mit weichem Regenwasser und zumindest gelegentlich auch von oben auf den Topfballen.

Ist Schimmel auf Blumenerde schädlich?

Schimmel auf Blumenerde ist für Menschen mit gesundem Immunsystem nicht gefährlich. Gesundheitlich geschwächte Personen oder Schimmelpilzallergiker sollten die Sporen aber keinesfalls einatmen und befallene Töpfe nur mit einem Mundschutz bearbeiten. Für ausgewachsene Pflanzen in den Töpfen stellt der Schimmel ebenfalls kein Problem dar. Jungpflanzen aber können vom Schimmel vor allem durch die Nährstoffkonkurrenz stark in ihrer Entwicklung gehemmt werden und eingehen.

Blumenerde mit kleinen Keimlingen schimmelt
Junge Keimlinge können durch Schimmel im Substrat Schaden nehmen [Foto: Perova Evgeniya/ Shutterstock.com]

Warum schimmelt Blumenerde?

Blumenerde kann schimmeln, wenn Pilzsporen auf ihrer Oberfläche optimale Bedingungen zum Auskeimen vorfinden. Pilzsporen sind eigentlich überall in unserer Luft vorhanden, somit kann Schimmel also prinzipiell immer auftreten. Doch einige Faktoren begünstigen oder hemmen die Entwicklung von Schimmelpilzen:

  • Hohe Feuchtigkeit: Diese wird durch nasse, schlecht belüftete Blumenerden gefördert. Billigere Erden aus feinem Schwarztorf oder Erden mit zu hohem Kompostanteil sind daher häufiger betroffen. Hochwertige, strukturstabile und lockere Erden wie die Plantura Bio-Erden sind weitaus weniger anfällig für Schimmel.
  • Warme Temperaturen: Bei feuchter Wärme fühlen sich die meisten Schimmelpilze besonders wohl und vermehren sich schneller.
  • Falsche Lagerung: Manchmal schimmelt Blumenerde bereits in der Packung. Das hat nicht zwingend etwas mit schlechter Qualität zu tun, sondern mit dem Kondenswasser, das sich an der Folie bildet. Dann können an den Luftlöchern der Folie kleine, harmlose Mycel-Nester auftreten.
  • Organische Substanz: Jedes größtenteils organische Substrat kann früher oder später zersetzt werden, zusammensacken und für Schimmelpilze somit optimale Bedingungen schaffen. Das gilt für Kompost genauso wie für Rindenhumus, Holzfaser oder Torf.

Übrigens: Das Alter oder die Lagerdauer der Blumenerde hat nicht wirklich etwas mit der Bildung von Schimmel zu tun. Auch müssen die Schimmelsporen nicht unbedingt aus der Erde stammen, da sie überall in der Luft vorkommen.

Tipp: Ist ein Großteil eines ungeöffneten Sacks aber mit Pilz-Mycel durchzogen, ist das durchaus ein Reklamationsgrund. Denn in diesem Fall wurde die Erde offenbar vom Hersteller unter schlechten Bedingungen produziert oder vom Händler falsch gelagert.

Schimmel auf Blumenerde in einem Topf
Schimmelpilze wachsen auf organischem Material und ernähren sich davon [Foto: matuska/ Shutterstock.com]

Wie kann man Schimmel auf Blumenerde vorbeugen?

Schimmel auf Blumenerde kann man vorbeugen, indem man offene und auch geschlossene Erdensäcke richtig lagert und insbesondere Zimmerpflanzen regelmäßig umtopft. Außerdem ist es wichtig, hochwertige, strukturstabile und lockere Substrate zu verwenden.

  • Lagern Sie Ihre Erden witterungsgeschützt, dunkel und kühl.
  • Topfen Sie Pflanzen in Kübeln und Töpfen regelmäßig um, spätestens wenn die alte Erde zusammengesackt erscheint und nicht mehr locker ist.
  • Verwenden Sie hochwertige Blumenerden, wie unsere Plantura Bio-Blumenerden, die dank Holzfaser, Perlite und Blähton weniger schnell sacken und locker bleiben.

Tipp: Stark verschimmelte Blumenerde sollten Sie nur noch im Garten und nicht im Haus verwenden.

Schimmel auf Blumenerde bekämpfen

Das kann man tun, um Schimmel auf Blumenerde zu bekämpfen:

  1. Ausreichendes Lüften von Wohnräumen – das hilft gegen jede Art von Schimmel im Haus.
  2. Gönnen Sie Ihren Pflanzen ein helles Plätzchen – hier fühlt sich der Schimmel weniger wohl.
  3. Lassen Sie die Oberfläche der Erde regelmäßig abtrocknen. Das Abtrocknen kann beschleunigt werden, indem Sie sie mit einer Gabel aufrauen. Gießen Sie häufiger von unten über den Untersetzer.
  4. Nehmen Sie die verschimmelte Erdschicht ab und verteilen Sie eine Schicht Sand auf der Topfoberfläche. Dieser trocknet besonders schnell. So wird die weitere Ausbreitung gestoppt.
  5. Ist der Befall bereits sehr stark, muss die gesamte Erde getauscht werden. Spülen Sie das alte Substrat mit lauwarmem Wasser aus den Wurzeln und topfen Sie die Pflanze in ein neues Gefäß mit frischer, hochwertiger Blumenerde, beispielsweise mit unseren lockeren Plantura Bio-Erden.
  6. Bei einigen Pflanzen können zusätzlich Sand, Perlite oder Kokosfaser eingemischt werden. Hierzu zählen zum Beispiel Karnivoren, Kakteen und Sukkulenten.
Steine in einem Blumentopf als Mittel gegen Schimmel
Steine oder Sand auf der Topfoberfläche hemmen die Schimmelbildung [Foto: Valerii Kolomiiets/ Shutterstock.com]

Tipp: Hausmittel gegen Schimmel in Blumenerde: Essigwasser, Spülmittel, Salze, schimmelbekämpfende Putzmittel oder Ähnliches sind keine Option, wenn Blumenerde schimmelt. Sie könnten die Bodenchemie verändern und so die Pflanze schädigen. Mögliche Hausmittel stellen jedoch das Gießen mit Kamillentee oder das Bestreuen der Topfoberfläche mit Zimtpulver dar. Beides hat einen gewissen Effekt, wird aber nur kurzzeitig Linderung bringen, wenn sonst nichts gegen den Schimmel im Blumentopf unternommen wird.

Übrigens: Zimt hilft nicht nur gegen Schimmel auf Pflanzerden. Zimt im Garten ist ein vielseitiges Hausmittel, das zum Beispiel auch gegen Ameisen und tierische Schädlinge eingesetzt werden kann.

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