Pilze im Garten bestimmen & Ursachen behandeln

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Pilze sind etwas ganz Besonderes und beim Spaziergang freut man sich meist über deren Anblick. Treten die Pilze aber im Garten auf, ist die Freude oft nicht ganz so groß.

Pilze im Garten
Pilze im Garten sind nicht automatisch ein schlechtes Zeichen [Foto: NataliSel/ Shutterstock.com]

Nicht alle Pilze im Garten stellen gleich ein Problem dar. Einige sind für ein gesundes Leben von Bäumen unverzichtbar, andere richten Schaden an. Wir zeigen, wie man mit Pilzen im Garten umgehen kann und geben einen kurzen Einblick in häufige Pilzarten im Garten. Hier erfahren Sie auch, welche essbar, unerwünscht oder sogar giftig sind.

Sind Pilze im Garten gut oder schlecht?

Pilze im Garten sind weder gut noch schlecht. Allerdings treten sie meist dann auf, wenn die Voraussetzungen für Gartenpflanzen nicht optimal sind. Da sie dementsprechend Indikatoren für problematische Bedingungen im Garten sind, gelten sie häufig selbst als Problem.
Pilze treten oft dort auf, wo viel Schatten, eine hohe Bodenfeuchte oder gar Staunässe sowie viel verrottendes, organisches Material vorzufinden sind. Ebenso begünstigt ein niedriger pH-Wert die Vermehrung von Pilzen, da so die Bakterien im Boden eher gehemmt werden. Auch kühle Temperaturen helfen den Pilzen beim Gedeihen. Treten im Garten all diese Bedingungen auf einmal auf, so ist es gut möglich, dass hier Pilze aus dem Boden oder auf Holz sprießen. Diese Faktoren begünstigen sich in gewisser Weise gegenseitig und unterstützen das unterirdische Pilzgeflecht bei der Bildung von Fruchtkörpern. Das sind dann die Pilze, die wir über der Erde sehen.

Pilze auf einem Ast
Nicht nur im Rasen, vor allem auch auf altem und totem Holz findet man Pilze im Garten [Foto: Jolanda Aalbers/Shutterstock.com]

Da im Boden und auf Holz natürlicherweise eine Menge Pilzsporen zu finden sind, ist es ganz normal, dass Pilze im Garten auftreten. Durch Holzfaser im Substrat kann es auch passieren, dass sie in gekaufter Blumenerde wachsen. Grundsätzlich sind Pilze faszinierende Lebewesen, die als schmackhafter Speisepilz oder als tödlicher Giftpilz auftreten können und wichtige Aufgaben in Ökosystemen erfüllen.

Die Pilze selbst sind nichts Schlechtes. Sie sind sogar wichtig für die Zersetzung von organischem Material oder für die Bäume, mit denen sie eine Symbiose eingehen. Da sie jedoch häufig Bodenbedingungen anzeigen, die für viele Pflanzen nicht optimal sind, können Pilze im Blumenbeet Anzeiger für Probleme im Garten sein. Einige Pilzarten, die sogenannte Hexenringe bilden, verursachen Probleme im Rasen – die meisten verschwinden aber schnell von allein.

Auf einen Blick: Was fördert Pilze im Garten?

  • Schatten
  • Hohe Feuchtigkeit
  • Niedrige Temperaturen
  • Organisches Material wie Holz oder Holzreste im Boden oder in Bodennähe
  • Niedriger pH-Wert
Pilze an einem dunklen Standort
Dunkelheit, Feuchte und organisches Material begünstigen Pilze [Foto: Pocket Canyon Photography/ Shutterstock.com]

Pilze im Garten bestimmen

Beim Bestimmen von Pilzen im Garten ist Vorsicht geboten. Möchte man essbare Pilze identifizieren, so kann es passieren, dass man versehentlich einen giftigen Doppelgänger erwischt. Da Pilze in der Regel an gewisse Lebensräume und sogar Baumarten gebunden sind, hilft auch der Wuchsstandort beim Bestimmen der Gartenpilze.

Es gibt zum Beispiel sogenannte saprobiontisch lebende Pilze, die an totes, organisches Material gebunden sind. Da sie nicht auf bestimmte Baumarten angewiesen sind, kommen diese Pilze im Rasen frei vor. Welche Arten im Rasen häufig sind, können Sie in unserem Spezialartikel nachlesen.

Tipp: Häufig wird in Städten ein Pilzbestimmungsservice angeboten, bei dem Pilzexperten Ihre Vermutungen nochmals überprüfen.

Einige Pilze wie den Wiesenchampignon (Agaricus campestris) kann man sogar auf künstlichen Böden züchten, während andere Pilze auf das genaue Zusammenspiel von Baumart und Boden angewiesen sind. Viele dieser Arten gehen mit der Baumart, an deren Vorkommen sie gebunden sind, eine Verbindung ein. Der Pilz umhüllt dabei unterirdisch die Pflanzenwurzel, was als Mykorrhizierung bezeichnet wird. Das bedeutet, dass Pilz und Baum von der Anwesenheit des jeweils anderen profitieren und ein Stoffaustausch stattfindet. Die Pilzhyphen dringen in die Zellzwischenräume der Baumwurzeln ein und geben Nährstoffe an den Baum ab. Dieser gibt dem Pilz wiederum energiereiche Zuckerverbindungen zurück, die er durch Photosynthese gewinnt. Da Pilze kein Chlorophyll, also keinen grünen Farbstoff, besitzen, sind sie selbst nicht zur Photosynthese fähig. Einige Pilzarten gehen nur mit ganz bestimmten Baumarten eine Symbiose ein, deshalb gibt der Standort des Pilzes auch Hinweise auf die Art.

  • Grasgrüner Täubling (Russula aeruginea): Dieser Pilz kommt in der Regel unter oder in der Nähe von Birken vor. Manchmal findet man ihn aber ebenfalls unter Fichten. Sein Hut ist grünlich oder gräulich und schmierig glänzend. Er gehört zu den Lamellenpilzen und ist gekocht oder gebraten essbar.
Grasgrüner Täubling
Der Grasgrüne Täubling hat eine auffällige Hutfarbe [Foto: bogdan ionescu/ Shutterstock.com]
  • Sparriger Schüppling (Pholiota squarrosa): Diesen Pilz findet man häufig am Fuß von Apfelbäumen, doch auch an anderem Laubholz, sei es tot oder lebendig. Der gelbliche Schirm ist mit Schuppen besetzt. Der Sparrige Schüppling sollte nicht verzehrt werden.
Pilze an einem Baumstamm
Den Sparrigen Schüppling findet man oft am Fuß von Laubbäumen [Foto: Ivaschenko Roman/ Shutterstock.com]
  • Ziegelroter Risspilz (Inocybe erubescens): Wer Linden oder Buchen sowie einen kalkhaltigen Boden besitzt und gelbe Pilze im Garten hat, kann es mit dem Ziegelroten Risspilz zu tun haben. Er tritt dann nicht nur in der Nähe der Bäume, sondern ebenso im Rasen auf. Sein Hut mit den unten sitzenden Lamellen ist zunächst hellgelb, verfärbt sich aber später ockerfarben. Er zählt zu den Giftpilzen im Garten.
Giftiger Ziegelroter Risspilz
Vom giftigen Ziegelroten Risspilz sollte man die Finger lassen [Foto: Kapuska/ Shutterstock.com]
  • Fliegenpilz (Amanita muscaria): Der Fliegenpilz ist der wohl bekannteste Pilz und durch seinen roten Hut mit den weißen Punkten gut zu erkennen. Er gehört zu den Lamellenpilzen und der Verzehr kann, vor allem in größeren Mengen, zu Vergiftungssymptomen wie Magen-Darm-Problemen und Kreislaufversagen führen. Häufig findet man ihn unter Birken oder Fichten.

Pilze im Garten bekämpfen und entfernen

Die meisten Pilze erscheinen plötzlich, mehr oder weniger über Nacht, im Garten, sind aber auch schnell wieder weg. Es ist deshalb oft gar nicht nötig, die Pilze selbst zu entfernen. Grundsätzlich gehören Pilze zu einem funktionierenden Ökosystem einfach dazu. Besonders Pilze unter Bäumen sind wichtig für die Versorgung ihrer Partnerpflanze und sollten nicht entfernt werden.

Wenn Sie jedoch giftige Pilze im Garten entdeckt haben, die für Haustiere oder Kinder eine Gefahr darstellen, können die Fruchtkörper mit einem scharfen Messer abgetrennt und entsorgt werden. Dabei sind unbedingt Handschuhe zu tragen. Diese Methode entfernt nur den Fruchtkörper, nicht aber das unterirdische Pilzgeflecht.

Rasen mit Hexenring
Wenn Pilze Hexenringe bilden, schadet das dem Rasen [Foto: LFRabanedo/ Shutterstock.com]

Da Pilze ein Zeichen für Verdichtung und Staunässe sind, sind Pilze im Garten auch Zeiger für Bodenverhältnisse, die den meisten Pflanzen nicht bekommen. Wenn Sie Pilze im Garten loswerden wollen, sollten deshalb Maßnahmen eingeleitet werden, um die Bodenverhältnisse zu verbessern. So wird gleichzeitig vermieden, dass die Fruchtkörper heranwachsen. Geeignete Maßnahmen sind zum Beispiel:

  • Gegebenenfalls können durch das Zurückschneiden großer, schattenwerfender Pflanzen mehr Licht und höhere Temperaturen gewährleistet werden.
  • Der Boden im Blumenbeet kann durch Harken durchlüftet und der Rasen vertikutiert werden, um Rasenfilz zu entfernen. Diese Maßnahmen helfen, damit Wasser besser abläuft.
  • Arbeiten Sie Sand ein, damit der Untergrund durchlässiger wird.
  • Falls der pH-Wert des Bodens sehr sauer ist, kann eine Kalkung helfen, um die Bedingungen für Pilze unattraktiv und für Gartenpflanzen wieder attraktiv zu machen. Verwenden Sie hierfür am besten einen moderat schnell wirkenden Kalk wie unseren Plantura Bio-Rasen- & Gartenkalk. Er ist fein zermahlen und seine chemische Form verhindert einen zu plötzlichen Anstieg des pH-Wertes, um Gartenpflanzen und Bodenorganismen zu schonen.
  • Totes und verrottendes Holz können entfernt werden.
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Verschwinden Pilze im Garten von selbst? Bezieht man sich nur auf die an der Erdoberfläche sichtbaren Fruchtkörper, dann verschwinden Pilze im Garten von selbst, wenn man ihnen ein paar Tage Zeit lässt. Die Lebensdauer der Fruchtkörper ist meist kurz. Sie wachsen schnell, wenn die Witterung es zulässt und verschwinden auch zügig wieder, wenn sie nicht zuvor von Tieren verspeist worden sind. Das unterirdische Myzel bleibt allerdings erhalten. So können die Pilze an anderer Stelle oder im folgenden Jahr erneut auftreten.

Weisse Pilze
Pilze im Rasen verschwinden meist so schnell, wie sie gekommen sind [Foto: DKL4U.FOTO/ Shutterstock.com]

Für essbare Pilze im Garten ist es am sichersten, den Pilz selbst zu züchten. Dazu kann man zum Beispiel Pilze auf Baumstämmen anbauen. Wie das geht, zeigen wir in unserem Spezialartikel.

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