Feuerdorn: Schneiden, Vermehren & die schönsten Sorten

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Mit seinen intensiv leuchtenden Beeren gehört der Feuerdorn zu den Sträuchern, die auch im Herbst und über den Winter hinweg noch Farbe in Parks oder Gärten bringen. Sein Laub bleibt in der kalten Jahreszeit in sattem Grün gefärbt.

Feuerdorn
Der Feuerdorn dient durch Heckenpflanzung als dekorativer Sichtschutz [Foto: pa-ka5000/ Shutterstock.com]

Von dem Feuerdorn (Pyracantha) gibt es rund zehn verschiedene Arten, die in unterschiedlichen Ländern vorkommen. Die bei uns verbreitete und in Gärten gepflanzte Art wird Mittelmeer-Feuerdorn (Pyracantha coccinea) genannt. Davon gibt es mehrere Sorten und Hybriden, die sich meist in der Fruchtfarbe, aber auch in der Krankheitsanfälligkeit unterscheiden.

Feuerdorn: Blüte, Herkunft und Eigenschaften

Der immergrüne, bedornte Strauch gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und seine Arten sind von Südosteuropa bis Südostasien verbreitet. Der Feuerdorn wird unter anderem Feuerstrauch oder Feuriger Busch genannt, was seinen leuchtenden Früchten geschuldet ist. Der Wuchs des mehrjährigen Strauches ist dicht verzweigt mit sparrigen Ästen. Er erreicht je nach Art Höhen von 2 bis 6 m, wobei er ab 5 m schon als Kleinbaum bezeichnet wird. Wegen seiner langen, spitzen Dornen eignet sich der Feuerdorn als Wehrhecke, die Einbrecher vom umpflanzten Grundstück fernhält.

Seine mittelgrünen, glänzenden Blätter sitzen wechselständig oder büschelartig angeordnet und sind eiförmig bis lanzettlich. Die Blattränder können je nach Art glatt oder gesägt sein. Von Frühjahr bis Frühsommer bilden sich die weißen, zwittrigen Blüten, welche schirmtraubig an den vorjährigen Zweigen angeordnet sind. Wie für die Rosengewächse üblich sind die Blüten radiärsymmetrisch und besitzen fünf Kronblätter. An der reichen Blüte erfreuen sich vor allem Insekten wie Bienen. Im Herbst reifen die geschlossenen Sammelbalgfrüchte des winterharten Feuerdorns. Sie sind rund und so groß wie eine Erbse, dabei ähneln sie einem Apfel in Miniaturformat. Sie können rot, orange oder gelb sein und hängen in Trauben an den Triebspitzen des einjährigen Holzes. Die Früchte hängen bis in den Spätwinter hinein an dem Dornenstrauch und werden zu dieser Zeit gerne von Amseln und anderen Vögeln verspeist, da sie durch den Frost nicht mehr so säuerlich und hart sind.

Feuerdorn-Blüten mit Biene
Die duftenden Blüten sind eine gute Nahrungsquelle für Bienen [Foto: bettapoggi/ Shutterstock.com]

Die schönsten Feuerdorn-Sorten

Im Folgenden stellen wir Ihnen die schönsten und beliebtesten Feuerdorn-Sorten vor. Vor allem die Fruchtfarben und die Wuchshöhen variieren hierbei. Die Anfälligkeit für Feuerdornschorf ist bei allen folgenden Sorten laut Gehölzsichtung als sehr gering bis gering einzustufen. Außerdem sind die Sorten ˈSoleil d‘Orˈ und ˈRed Columnˈ wenig anfällig für Feuerbrand.

  • Pyracantha coccinea ˈOrange Glowˈ: Der von der Gehölzsichtung als gut bewertete Feuerdorn ˈOrange Glowˈ wird 250 bis 350 cm hoch und bis zu 250 cm breit. Seine zauberhaften Blüten zeigen sich von Ende Mai bis Anfang Juli. Die Früchte sind in einem intensiven Orangegelb gefärbt.
Feuerdorn 'Orange Glow'
Das dunkelgrüne Laub der Sorte ˈOrange Glowˈ wächst dicht [Foto: imageBROKER.com/ Shutterstock.com]
  • Pyracantha coccinea ˈRed Columnˈ: Diese Sorte wird etwa 200 bis 300 cm hoch und bis zu 250 cm breit. Die von Ende Mai bis Juni erstrahlenden Blüten verwandeln sich schließlich in flammend rote Früchte, die dem Namen des Feuerdorns alle Ehre machen. Auch ˈRed Columnˈ wurde als gute Sorte bewertet.
  • Pyracantha coccinea ˈSoleil d‘Orˈ: Diese Feuerdorn-Sorte wird etwa 175 bis 225 cm hoch und bis zu 150 cm breit. Von Mai bis Juni ist sie mit weißen, zart duftenden Blüten geschmückt, welche zu leuchtend gelben Früchten heranreifen, die bis in den tiefen Winter hinein am Strauch hängen. Bei der Gehölzsichtung wurde diese Sorte als sehr gut bewertet.
Feuerdorn-Beeren
Die leuchtend gelben Früchte bilden einen starken Kontrast zum dunklen Laub [Foto: Jody./ Shutterstock.com]

Feuerdorn pflanzen

Am besten gedeiht der Feuerdorn an einem sonnigen Standort, aber auch heller Halbschatten ist noch in Ordnung. Je weniger Sonne die Sträucher abbekommen, desto weniger Blüten und Früchte bilden sie aus. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und humos sein – insgesamt hat der Feuerdorn aber keine hohen Ansprüche. Er eignet sich sehr gut für Hecken- und Solitärpflanzung, ebenso als Formgehölz, Bienenweide und Vogelnährgehölz.
Der optimale Zeitpunkt zum Pflanzen ist von März bis August. Die Sträucher sind meist als Containerware erhältlich und der Wurzelballen sollte beim Einpflanzen nicht zu tief gesetzt werden. Der Feuerdorn eignet sich auch sehr gut für eine Heckenpflanzung. Hierbei sollten etwa drei Pflanzen pro Meter Hecke gepflanzt werden, bei größeren Exemplaren reichen zwei Stück. Wird der Strauch als Einzelpflanzung verwendet, so sollten etwa 1,50 m Abstand zu anderen Pflanzen eingehalten werden.

Tipp: Der Feuerdorn eignet sich ideal als Vogelschutz, da die Dornen Fressfeinde wie Katzen und Marder davon abhalten, zum Nest zu klettern.

Feuerdorn im Kübel: Der Feuerdorn kann auch im Kübel kultiviert werden. Hierbei wählt man am besten eine eher kleinwüchsigere Sorte wie ˈSoleil d‘Orˈ. Im Winter muss die Wurzel im Topf vor sehr niedrigen Temperaturen geschützt werden, um keine Schäden zu erleiden. Im weiteren Verlauf erklären wir, wie man Feuerdorn in Kübelkultur am besten schützt.

Vogel im Feuerdorn
Der Feuerdorn stellt für Vögel ein ideales Schutzgehölz und Nahrung dar [Foto: CarlsPix/ Shutterstock.com]

Pflege von Feuerdorn: Schneiden, düngen und Co.

Wenn der immergrüne Strauch am richtigen Standort steht, ist er überhaupt nicht pflegeaufwendig. Allerdings gibt es die Krankheiten Feuerbrand und Schorf, die hin und wieder an der Pflanze auftreten. Vermeiden lässt sich dies durch die Wahl resistenter Sorten, einen gemäßigten Rückschnitt und die passende Standortwahl.

Gießen und düngen

Der Feuerdorn muss nur wenig gegossen werden und das Substrat darf eher trocken sein. Selbst längeren Trockenphasen halten die Pflanzen stand, doch bei anhaltenden trockenen Perioden muss gegossen werden.

Im Frühjahr sollte der Feuerdorn mit stickstoffhaltigem Dünger versorgt werden, der ihn bei der Blüten- und Fruchtbildung unterstützt. Die Nährstoffe werden entweder in Form von reifem Kompost oder organischem Dünger, wie unserem Plantura Bio-Universaldünger, ausgebracht. Dieser hat ein ausgewogenes NPK-Verhältnis und ist gut für Sträucher geeignet. Zudem wird das Bodenleben durch den hohen Anteil organischer Ausgangsstoffe unterstützt.

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Feuerdorn schneiden

Für den sehr schnittverträglichen Feuerdorn ist es kein Problem, jedes Jahr mehrere Formschnitte zu bekommen. Seine natürliche Wuchsform ist eher von sparrigen, ausladenden Ästen geprägt, was für Vögel und Insekten interessant, aber nicht unbedingt ästhetisch ist. Durch den wiederholten Schnitt erhält der Strauch eine kompaktere Form und die Verzweigung wird gefördert. Ein Schnitt im Spätsommer hilft, um die schönen Beeren freizulegen, die sich dann wieder hinter neugewachsenen Trieben verbergen. Radikale Rückschnitte verträgt der Feuerdorn ebenfalls, sie sollten jedoch im Februar stattfinden. Störende Äste naturbelassener Formen sollten im Ganzen entfernt werden. Wird ein bewohntes Vogelnest im Strauch entdeckt, verschieben Sie die Schnittmaßnahmen unbedingt auf ein anderes Mal.

Tipp: Schneiden Sie den Feuerdorn direkt nach der Blüte – so wird garantiert, dass Insekten und Vögel sich auch im kommenden Jahr wieder an Blüte und Frucht erfreuen werden.

Feuerdorn blüht nicht: Was tun?

Gründe für eine ausbleibende oder gering ausfallende Blüte können zum Beispiel eine schlechte Standortwahl oder ein zu radikaler Rückschnitt sein. Falls Ihr Feuerdorn im Schatten steht, lohnt es sich, einen Standortwechsel an einen sonnigen Platz in Betracht zu ziehen. Da der Feuerdorn am vorjährigen Holz am stärksten blüht, sollte dieses Holz im Frühjahr auf keinen Fall entfernt werden – schneiden Sie besser direkt nach der Blüte. Doch auch an Kurztrieben des mehrjährigen Holzes blüht der Feuerdorn.

Feuerdorn mit wenig Blüten
Ein spärlicher oder gar ausbleibender Blütenansatz kann verschiedene Gründe haben [Foto: mizy/ Shutterstock.com]

Feuerdorn vermehren

Die effektivste Methode den Feuerdorn zu vermehren ist über Stecklinge.

Stecklinge

Die Stecklinge werden Ende Juli bis September aus leicht verholzten Trieben geschnitten. Sie sollten eine Länge von etwa 15 bis 20 cm haben und einen Durchmesser von mindestens 5 mm. Anschließend sollten die weiche Spitze sowie Blätter und Dornen an der Basis entfernt werden. Für besseres Anwurzeln lohnt sich die Behandlung mit einem Bewurzelungspulver. Dann werden sie ungefähr 5 cm tief in einen Topf mit einer Substratmischung aus gleichen Teilen Stecklingserde und Sand oder Kies eingesetzt. Das Gefäß sollte nun an einen halbschattigen Ort bei 12 bis 20 °C gestellt und das Substrat feucht gehalten werden. Die Bewurzelung sollte etwa nach vier bis sechs Wochen stattgefunden haben. Nachdem sich ausreichend Wurzeln gebildet haben und die Pflanze gut austreibt, kann sie ins Freiland gepflanzt werden.

Verwenden Sie als Stecklingserde am besten ein torffreies Substrat, wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Es sackt nicht so schnell zusammen wie torfhaltige Erde und ist dabei noch umweltschonend.

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Aussaat

Eine Vermehrung des Feuerdorns über Aussaat ist ebenfalls möglich, verlangt nur etwas mehr Geduld. Die Samen werden hierfür im Herbst oder Winter gesammelt und anschließend mazerisiert. Das heißt: Sie sollten in Wasser eingeweicht und dann ausgewaschen werden, damit das Fruchtfleisch um die Samen die Keimung nicht verhindern oder hinauszögern kann. Nun wird sofort gesät. Wichtig ist auch noch, dass eine Kälteeinwirkung benötigt wird, um die Keimung in Gang zu setzen. Die Keimdauer beträgt 12 bis 18 Monate.

Feuerdorn-Bonsai im Topf
Der Feuerdorn lässt sich auch als Bonsai kultivieren [Foto: clayton harrison/ Shutterstock.com]

Überwinterung

Der Feuerdorn ist bis mindestens – 20 °C winterhart und benötigt somit keinen weiteren Schutz in der kalten Jahreszeit. Allerdings erweist es sich als sinnvoll, den immergrünen Strauch im Winter zu beschatten, falls er nicht schon an einem schattigen Platz steht – denn sonnige Wintertage und darauffolgende frostige Temperaturen können dem Laub Schwierigkeiten bereiten. Durch die Sonne wird die Transpiration der Blätter angeregt, was in Folge von deutlich kälteren Temperaturen Schäden hervorrufen kann.
Im Gegensatz zu dem in Boden gepflanzten Feuerdorn braucht der Strauch im Kübel schon einen Schutz. Am besten vermeidet man Frostschäden, indem die Pflanze an einem hellen, kalten, aber frostfreien Standort überwintert oder an eine geschützte Hauswand gestellt wird. Man kann den Topf zusätzlich mit Styropor und Jutesäcken umhüllen und die Erde mit Laub bedecken.

Feuerdorn im Schnee
Unter der Schneedecke leuchten stets die hübschen Beeren hervor [Foto: Romeo Rum/ Shutterstock.com]

Ist Feuerdorn giftig?

So gut wie alle Pflanzenteile des Feuerdorns sind zwar ungiftig, aber trotzdem ungenießbar. Die Kerne in den Früchten sind die einzigen für den Menschen schwach giftigen Teile. Für Hunde und Katzen sind diese allerdings als stark giftig einzuordnen. Der Verzehr roher Früchte kann bei Menschen erst nach erhöhten Mengen Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Bei Kleinkindern treten leichte Vergiftungen noch schneller auf. Wenn die Früchte allerdings gekocht und die Kerne durch ein Sieb gestrichen und entfernt werden, so lässt sich das Mus hervorragend als fruchtig-süßer Brotaufstrich verwenden.

Wenn Sie nun noch mehr Lust auf Farbe in Ihrem Garten bekommen haben, dann können Sie sich in unserem Artikel über bunte Pflanzen im Winter weiter inspirieren lassen.

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