Fuchsien überwintern & winterharte Fuchsiensorten

Sabine
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Ich habe Agrar- und Ernährungswirtschaft an der BOKU in Wien studiert. Das Gärtnern macht mir unheimlich viel Spaß und nimmt sicherlich den größten Teil meiner Freizeit in Anspruch. Vor einigen Jahren wurde außerdem mein Interesse für Kräuter geweckt, weshalb ich 2018 die Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin abgeschlossen habe.

Lieblingsobst: Äpfel, Kirschen
Lieblingsgemüse: Erdäpfel/Kartoffeln, Fenchel

Die meisten Fuchsien vertragen keine große Kälte. Wie man seine Fuchsie im Winter unterstützen kann und erfolgreich überwintert, erfahren Sie hier.

Fuchsie mit pinken Blüten in einer Blumenampel in einem Gewächshaus
Auch im Glashaus ist eine Überwinterung nicht immer möglich [Foto: Young Swee Ming/ Shutterstock.com]

Die Gattung der Fuchsien (Fuchsia) umfasst über 100 verschiedene Arten in vielen unterschiedlichen Farben und Formen. Das Nachtkerzengewächs (Onagraceae) stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika, von wo aus es im 18. Jahrhundert nach Europa gebracht wurde. In ihrer natürlichen Umgebung kommen Fuchsien in höheren Gebirgsregionen und am Rande von Regenwäldern vor. Bei uns wird die schöne Zierpflanze aufgrund ihrer Blütenpracht gerne im Topf, aber auch im Gartenbeet kultiviert. Große Kälte vertragen viele Fuchsien jedoch nicht. Daher müssen vor dem Winter verschiedene Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Fuchsien überwintern

Viele Hobbygärtner kultivieren ihre Fuchsien nur einjährig und kaufen sich im Frühjahr eine neue Pflanze. Die mehrjährigen Fuchsien müssen im Herbst jedoch nicht weggeworfen werden, denn die meisten Sorten können mit wenig Aufwand überwintert werden. Wir erklären Ihnen, worauf es bei der Überwinterung Ihrer Fuchsie zu achten gilt und stellen Ihnen im Anschluss daran eine Auswahl an winterharten Sorten vor.

Fuchsie mit rosanen Blüten in einer Blumenampel aus einem Flechtkorb
So würde es der Fuchsie zu kalt werden [Foto: Obraz/ Shutterstock.com]

Fuchsien auf den Winter vorbereiten

Bevor Ihre (winterharten) Fuchsie in die wohlverdiente Ruhepause gehen darf, müssen einige Vorkehrungen getroffen werden, damit die Pflanze den Winter gut übersteht und im Frühjahr wieder zu neuem Leben erwacht. Nach der Blüte im Herbst benötigen die Fuchsien kaum noch Nährstoffe, weshalb ab September nicht mehr gedüngt werden sollte. Damit eine üppige Blütenpracht erhalten bleibt, sollte zudem ein jährlicher Rückschnitt erfolgen, denn die einjährigen Triebe bilden ohnehin keine Blüten mehr aus.

Werden die Fuchsien über den Winter an einem hellen Platz mit über 10 °C (Gewächshaus, heller Keller) gestellt, erhalten sie ihren Formschnitt erst im darauffolgenden Frühjahr. Erfolgt die Überwinterung jedoch an einem kühlen, dunklen Ort sollte der Rückschnitt bereits im Herbst vor dem ersten Frost erfolgen. Schneiden Sie hierfür rund ein Drittel des Jahreszuwachses zurück. Ein bis zwei Augen pro Trieb sollten stehen gelassen werden. Entfernen Sie bei der dunklen Überwinterung auch die Blätter (Ausnahme: kleinblättrige Fuchsien) und die verwelkten Blüten. Abgestorbene und unerwünschte Triebe werden ebenfalls vollständig entfernt.

Hand mit Schere schneidet Blätter einer Fuchsia
Vor der Überwinterung sollte die Fuchsie geschnitten werden [Foto: Stanislav71/ Shutterstock.com]

Der Rückschnitt erleichtert die Überwinterung und vermindert beispielsweise die Schadanfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten durch die verbesserte Liftzirkulation in der Pflanze. Anschließend steht einem Umzug in das geschützte Winterquartier nichts mehr im Wege. Eine ausführliche Anleitung zum Schneiden der Fuchsie finden Sie hier.

Wann wird es der Fuchsie zu kalt?

Grundsätzlich lieben Fuchsien eher kühle Temperaturen zwischen 16 und 24 °C. Temperaturen unter dem Nullpunkt vertragen die meisten Sorten jedoch nicht. Deshalb sollten vor dem ersten Frost Schutzvorkehrungen getroffen werden. Achten Sie auch darauf, Fuchsien in Topfkultur frühestens im April nach draußen zu stellen. Wählen Sie aufgrund der Gefahr von Nachtfrösten jedoch unbedingt einen geschützten Stellplatz aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, stellt Fuchsien ohnehin erst ab Mitte Mai nach draußen und auch Freilandpflanzungen sollten aufgrund der mangelnden Winterhärte erst Mitte Mai nach den Eisheiligen vorgenommen werden.

Fuchsien erfolgreich überwintern: Darauf ist zu achten

Wenn Sie die angeführten Vorbereitungen getroffen und die Fuchsie zurückgeschnitten haben, steht einer Überwinterung nichts mehr im Wege. Hierbei gibt es sowohl die Möglichkeit, die Fuchsien im Freiland zu belassen, als auch, sie als Topfpflanzen in ein Winterquartier umzusiedeln. Wir haben nachfolgend für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Fuchsien im Beet überwintern

Viele winterharte Fuchsien-Sorten mit stehender Wuchsfom eignen sich hervorragend für die Kultivierung als Gartenstrauch im Beet. Vor den ersten Frösten sollten Sie den Strauch um ein Drittel zurückschneiden und mit Erde anhäufeln. Anschließend bedecken Sie die Pflanze mit einer Schicht aus Stroh, Reisig oder Laub. Zusätzlich kann eine Abdeckung aus Gartenfließ zur Isolierung gegen die Winterkälte beitragen. Im zeitigen Frühjahr können Sie die Fuchsien dann wieder abdecken und abgestorbene Triebe gegebenenfalls entfernen.

Fuchsie mit pink-lila Blüten an einem Strauch
Fuchsien können auch als Strauch im Beet überwintern [Foto: Chun photographer/ Shutterstock.com]

Fuchsien drinnen im Topf überwintern

Nicht winterharte Sorten sollten am besten im Topf kultiviert werden, damit sie im Winter an einen frostfreien Ort umgesiedelt werden können. Zur Überwinterung eignet sich ein heller, kühler Raum besonders gut. Eine Temperatur zwischen 8 und 10 °C ist dafür optimal. Gießen Sie Ihre Fuchsie in der Winterruhe nur so viel, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Auf Düngergaben können Sie in dieser Zeit auch verzichten. Wenn nur die Möglichkeit einer dunklen Überwinterung bei kühler Temperatur (zwischen 2 und 10 °C) besteht, sollte bereits im Herbst ein Rückschnitt und die Entfernung der Blätter erfolgen. Regelmäßiges Durchlüften verringert zudem die Gefahr einer Pilzerkrankung.

Im Frühjahr (März) kann die Fuchsie wieder langsam an Wärme und Licht gewöhnt werden. In dieser Zeit verträgt sie Temperaturen um die 20 °C und das Substrat sollte mäßig feucht gehalten werden. Gegebenenfalls sollte die Pflanze auch umgetopft werden, damit sie wieder genug Platz und ausreichend Nährstoffe bekommt. Wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, können Sie die Fuchsie ab April wieder nach draußen auf die Terrasse oder den Balkon stellen.

Eine Fuchsie im Topf mit pink-lila Blüten
Im Topf kann die Fuchsie ab März wieder langsam an die Wärme gewöhnt werden [Foto: Natashka-mamashka/ Shutterstock.com]

Winterharte Fuchsiensorten

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Fuchsiensorten, die auf Kälteverträglichkeit hin gezüchtet wurden und somit für die Überwinterung im Freiland geeignet sind. Stehende Fuchsien eignen sich zum Beispiel wunderbar als Solitärpflanze zur Kultivierung in Pflanzkübeln. Hängende Sorten kommen wiederum in Balkonkästen und Blumenampeln am besten zur Geltung.

Nachfolgend haben wir für Sie eine kleine Auswahl der beliebtesten winterharten Fuchsiensorten zusammengestellt:

  • ‚Delicate Purple‘: einfache Blüten; dunkelrosa Kelchblätter mit Blütenblättern in violetter Farbe; halbhängender Wuchs (bis 40 cm); für die Pflanzung in Balkonkästen oder Blumenampeln besonders gut geeignet
  • ‚Dollarprinzessin‘: mittelgroße, gefüllte Blüten; rote Kelchblätter mit violetten Blütenblättern; stehender Wuchs (bis 70 cm); kann sehr gut als Busch oder Hochstamm gezogen werden
  • ‚Cardinal Farges‘: einfache bis gefüllte Blüten; rote Kelchblätter mit weißen Blütenblättern; stehender Wuchs (bis 60 cm); bevorzugt halbschattige Standorte
  • ‚Tom West‘: kleine, einfache Blüten; buntlaubig; rote Kelchblätter und lilarote Blütenblätter; hängender Wuchs (bis 30 cm)
  • ‚Ballerina‘: mittelgroße Blüten; rote Kelchblätter mit weißen Blütenblättern; stehender Wuchs (bis 45 cm)
  • ‚Alice Hoffmann‘: rot-weiße Blüten; stehender Wuchs; erreicht eine Höhe von 30 bis 60 cm
  • ‚Caledonia‘: leuchtend rote Blüten; wächst stehend und erreicht Höhen von bis zu 60 cm
Weiß-pinke Magellan-Fuchsie an einem grünen Strauch
Die Magellan-Fuchsie gehört zu den robusten Wildarten [Foto: T.W. van Urk/ Shutterstock.com]

Auch einige winterharte Wildarten – wie die Magellan-Fuchsie (Fuchsia magellanica) oder die robuste Fuchsia regia ssp. reitzii – sind für die Pflanzung im Freiland geeignet. Eine umfangreiche Sammlung winterharter Fuchsiensorten finden Sie hier.

Damit Ihre Fuchsien gut gedeihen und viele Blüten hervorbringen, sollten Sie neben den angeführten Maßnahmen zur richtigen Überwinterung auch noch weitere Aspekte beachten. Dazu finden Sie hier weiterführende Informationen zur richtigen Pflege Ihrer Fuchsien.

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