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Himmelsbambus: Sorten, Standort & Pflege

Robin
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Ich habe Pflanzenwissenschaften an der LUH in Hannover studiert und bin von unserer Pflanzenwelt absolut fasziniert. Meine Freizeit verbringe ich vorzugsweise mit dem Bestimmen und Sammeln von Wildkräutern und allem Essbaren aus der Natur. Aktuell beschäftige ich mich viel mit dem Thema Waldgarten, weil es mein größter Traum ist, einmal selbst einen Waldgarten anzulegen und damit ein Leben als Selbstversorger zu starten.

Lieblingsobst: Bananen, Heidelbeeren und Feigen
Lieblingsgemüse: Brokkoli, rote Paprika und Knoblauch

Erlebe die faszinierende Schönheit des Himmelsbambus – ein unscheinbares Wunder der Natur, das mit seiner eleganten Blattfärbung vor allem in asiatisch angelegten Gärten nicht fehlen sollte.

Rotgefärbte Blätter der Nandina Deomestica
Der Himmelsbambus schmückt den Garten mit seinem prächtigen Farbverlauf [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Der Heilige Bambus (Nandina domestica) gilt zuweilen noch als sehr unbekannte Zierpflanze und wird sehr selten in Gärten verwendet. Der asiatische Glücksbringer hat aber aufgrund seines dynamisch-exotischen Erscheinungsbildes und dem Farbverlauf während des Wachstums, hohes Potential als gängiger Begleiter in den verschiedensten Gärten. Wie du den Himmelsbambus bei dir zuhause pflanzen und pflegen kannst und welche Sorten sich am besten eignen, erfährst du in diesem Artikel.

Himmelsbambus: Herkunft und Eigenschaften

Der Himmelsbambus, auch Heiliger Bambus genannt, stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und zeigt sich in China, Japan und Indien vor allem an Lichtungen von Laub- und Mischwäldern, sowie Bachläufen. Trotz seines Namens weist dieser allerdings keine Verwandtschaft zu dem echten Bambus (Bambusoideae) aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) auf, sondern gehört der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) an und stellt die einzige Art innerhalb der Gattung Nandina dar.

Himmelsbambus als Hecke
An seinem Naturstandort erreicht der Himmelsbambus höhen von bis zu 3 m [Foto: Burhan Oral GUDU/ Shutterstock.com]

Gemäß seines Naturstandortes gedeiht der mehrjährige Himmelsbambus somit sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten. Unter guten Bedingungen kann er dort eine Wuchshöhe von bis zu 3 m erreichen. Als Zierpflanze in Mitteleuropa kommt es allerdings selten zu einer Überschreitung von 1,5 m. Der generell langsam bis moderat wachsende Bambus gewinnt dabei etwa 10 bis 40 cm jährlich an Höhe. Dies ist jedoch stark von den Standortbedingungen abhängig. Der bedingt winterharte, immergrüne Strauch wächst buschig aufrecht mit meist unverzweigten rohrartigen Trieben. An den Trieben befinden sich die gefiederten Blätter mit einer Gesamtlänge von bis zu 50 cm. Das Laub ist zu Beginn rötlich gefärbt und schlägt im Verlauf des Wachstums zu einem satten Grün um, ehe es im Herbst erneut in einem leuchtenden Purpur erstrahlt.

Als zweihäusige Pflanze gibt es sowohl weibliche als auch männliche Individuen, weshalb für eine Fruchtbildung beide Individuen gepflanzt werden sollten. Die Pflanzen erfreuen meist zwischen Juni und August mit weißen, rispenförmigen Blüten. Aus den weiblichen Blüten bilden sich im Herbst nach erfolgreicher Bestäubung rote, leicht giftige Beeren. Diese Beeren bleiben dekorativ über den Winter am Strauch hängen und schmücken diesen zur sonst sehr kahlen Jahreszeit. Alternativ gibt es auch zwittrige Selbstbefruchter, welche bei Einzelpflanzung gewählt werden können und somit ebenfalls mit ästhetischen Beeren erfreuen.

Rote Früchte des Himmelsbambus
Die schmuckhaften Beeren des Himmelsbambus sind giftig und nicht zum Verzehr geeignet [Foto: tamu1500/ Shutterstock.com]

Die schönsten Sorten

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Himmelsbambus Sorten im Handel. Wir wollen euch die wichtigsten und schönsten vorstellen.

  • Heiliger Bambus ˈFirepowerˈ: Bis zu 0,75 m hoch, rötlich überlaufenes Laub mit rosa-weinroter Winterfärbung, bildet keine Ausläufer, bedingt winterhart bis -15°C
Kleiner Himmelsbambus mit roten Blättern
Der Himmelsbambus ˈFirepowerˈ mit seinem schönem farbenfrohem Laub [Foto: Hatice Sever/ Shutterstock.com]
  • Heiliger Bambus ˈGulf Streamˈ: Bis zu 1 m hoch, rötlich überlaufenes Laub mit weinroter Winterfärbung und später dauerhaft sattem Grün, kompakter, dichter Wuchs, bedingt winterhart bis -15°C
  • Heiliger Bambus ˈObsessedˈ: Bis zu 1 m hoch, leuchtend roter Austrieb mit anschließender Gelb- und Grünfärbung und roter Winterfärbung, winterhart bis -20°C
Heiliger Bambus 'Obsessed' Weiß
Heiliger Bambus 'Obsessed' Weiß
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(4.9/5)
  • Dekoratives Laub mit Farbverlauf von Rot über Gelb nach Grün
  • Bienenfreundlicher Strauch mit kompaktem Wuchs – ideal für Topf & Beet
  • Steht gerne sonnig bis halbschattig auf nährstoffreichen, durchlässigen Böden
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  • Heiliger Bambus ˈMagical Sunriseˈ: Bis zu 0,5 m hoch, bronzefarbener Austrieb und Winterfärbung, ansonsten Grün, bedingt winterhart bis -15°C
  • Heiliger Bambus ˈRichmondˈ: Bis zu 1,3 m hoch, rötlicher Austrieb mit rosa-weinroter Winterfärbung, zwittriger Selbstbefruchter, bedingt winterhart bis -17°C

Heiligen Bambus im Kübel und im Garten pflanzen

Der Himmelsbambus kann sowohl im Freiland im Garten als auch im Kübel auf Balkon und Terrasse gepflanzt werden. Für die Freilandpflanzung sind jedoch generell nur geschützte Standorte in milderen Lagen wie etwa Regionen mit Weinbauklima zu empfehlen. Es gibt jedoch winterharte Sorten, welche mit geeigneten Winterschutz ins Freiland gesetzt werden können. Gepflanzt werden kann der Strauch dabei vor allem in den frostfreien Monaten von März bis Oktober. Optimalerweise wird jedoch im Frühling gepflanzt, da sich der Himmelsbambus dann bestmöglich vor dem ersten Winter etablieren kann. Als Standort eignen sich sowohl sonnige als auch halbschattige Plätze. Es sollte lediglich auf ausreichend Windschutz geachtet werden, was vor allem über den Winter ansonsten zu Kälteschäden führen könnte. Auch die Wintersonne kann bei immergrünen Pflanzen zur Austrocknung führen, da diese durch die Blätter weiterhin Wasser verdunsten, aufgrund des gefrorenen Bodens jedoch kein Wasser nachgeliefert werden kann. Deshalb eignet sich vor allem ein Platz in der Nähe einer Hauswand, welche durch die Abstrahlung von Wärme im Winter als Schutz dient. Im Freiland ist dieser bezüglich des Bodens relativ anspruchslos, bevorzugt werden jedoch nährstoffreiche, durchlässige und frische Böden mit etwas niedrigerem pH-Wert. Setze den Himmelsbambus dafür mittig in ein zuvor ausgehobenes Pflanzloch, welches etwa die doppelte Breite und die gleiche Höhe des Wurzelballens aufweist.

Himmelsbambus im Beet
Der Heilige Bambus eignet sich aufgrund seines buschigen Wuchses vor allem als Sichtschutz im Garten [Foto: Olya Helms/ Shutterstock.com]

Tipp: Sollte es sich um einen sehr schweren Boden handeln, so kann zur Erde etwa ein Drittel Sand gemischt werden, um so die Durchlässigkeit zu erhöhen.

Für die Pflanzung im Kübel sollte ein Gefäß mit mindestens 30 cm Durchmesser verwendet werden. Als Substrat eignet sich am besten eine nährstoffreiche, durchlässige und leicht saure Blumenerde. Empfehlenswert ist hierbei unsere torfreduzierte Plantura Bio-Saure Erde. Diese sorgt mit ihrem niedrigen pH-Wert für optimale Wohlfühlbedingungen für den Himmelsbambus und unterstützt diesen gleichzeitig mit vielen wichtigen Nährstoffen. Am Boden des Kübels sollte am besten Abzugslöcher und eine Drainageschicht – zum Beispiel aus Blähton – vorhanden sein, um Staunässe zu verhindern. Ansonsten besteht die Gefahr von Wurzelfäule.

Bio-Saure Erde 40 L
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Himmelsbambus: Pflege

Generell gilt der Himmelsbambus am richtigen Standort als pflegeleichte Pflanze. Da der Heilige Bambus vor allem frische Böden bevorzugt, sollte die Erde nie ganz austrocknen und durch regelmäßiges Bewässern kontinuierlich feucht gehalten werden. Dies gilt sowohl für die Kultur im Freiland als auch für die Topfkultur. Im Freiland muss demnach vor allem in Trockenperioden zusätzlich gegossen werden. Eine Schicht Mulch um den Stamm des Himmelsbambus hilft dabei die Feuchtigkeit des Bodens aufrechtzuerhalten und verhindert das vorzeitige Austrocknen der Erde. Vor allem bei der Pflanzung des Himmelsbambus im Kübel sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sich keine Staunässe aufgrund zu häufigen Gießens und undurchlässigem Substrat bildet. Die Feuchtigkeit des Substrats kann mit der Fingerprobe leicht überprüft werden: Ist die Erde fingertief trocken, so muss gegossen werden. Aufgrund des begrenzten Volumens im Kübel muss hierbei allerdings öfter gegossen werden als bei der Kultur im Freiland.

Heiliger Bambus im Kübel gepflanzt
Der Heilige Bambus im Kübel eignet sich vor allem als farbenfrohe Pflanze für die Terrasse [Foto: pote-poteco/ Shutterstock.com]

In der Wachstumsperiode von März bis August erfreut sich der Himmelsbambus über den Beistand in Form eines Düngers. Bei der Freilandpflanzung empfiehlt es sich, ein- bis zweimal jährlich das Wachstum durch einen Langzeitdünger zu unterstützen. Gut geeignet hierbei ist unser Plantura Bio-Hortensiendünger, welcher durch die Mineralien Magnesium und Eisen für ein gesundes grünes Blattwerk sorgt. Sollte der Heilige Bambus im Kübel gepflanzt sein, so empfiehlt sich vor allem ein Flüssigdünger, wie unser Bio-Hortensien- & Rhododendrondünger, welcher alle zwei Wochen ganz einfach dem Gießwasser hinzugefügt wird und dadurch leicht durch die Wurzeln aufgenommen werden kann und den Himmelsbambus sofort mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

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Der Himmelsbambus ist auf keinen regelmäßigen Schnitt angewiesen. Allerdings kann nach der Blüte ein sogenannter Formschnitt durchgeführt werden, welchen die Pflanze bei gewünschter Form behält. Dabei sollte jedoch höchstens ein Drittel der Triebe oberhalb von Verzweigungen zurückgeschnitten werden. Abgestorbene oder beschädigte Äste können jederzeit, am besten jedoch im Frühjahr oder Herbst entfernt werden.

Früchte am Himmelsbambus
Der Heilige Bambus bevorzugt frische bis feuchte Böden und sollte deshalb regelmäßig gegossen werden [Foto: MacBen/ Shutterstock.com]

Heiliger Bambus verliert Blätter: Was kann man tun?

Sollte der Himmelsbambus plötzlich seine Blätter verlieren, kann dies sowohl an schlechten Standortbedingungen oder an einer fehlerhaften Pflege liegen. Wir zeigen dir mögliche Gründe und was dagegen unternommen werden kann.

  • Zu schattiger Standort: Für gesundes Wachstum braucht der Himmelsbambus ausreichend Sonne und sollte mindestens vier Stunden am Tag direktes Sonnenlicht erhalten
  • Zu trockenes Substrat: Der Himmelsbambus liebt frische bis feuchte Böden und wirft einen Teil seiner Blätter ab, wenn er zu trocken steht. Dies kann auch aufgrund der oben erwähnten Frosttrocknis geschehen
  • Staunässe: Obwohl er frische Böden bevorzugt, mag er keine „nassen Füße“. Staunässe sollte demnach stets verhindert werden, da dies zu Wurzelfäule und somit zum Abwerfen der Blätter führt
  • Nährstoffmangel: Achte auf ausreichend Düngung für ein gesundes Wachstum und für eine gesunde Blattentwicklung
Himmelsbambus mit Chlorose
Durch Pflegefehler kann es zu Chlorosen kommen und der Himmelsbambus verliert seine Blätter [Foto: Burhan Oral GUDU/ Shutterstock.com]

Ist der Himmelsbambus winterhart?

Generell gilt der Himmelsbambus nur bedingt als winterhart. Er kann zwar teils Temperaturen bis -20°C standhalten, dies ist jedoch sehr von der Sortenwahl und den Standortbedingungen abhängig. Bei der Freilandpflanzung in sehr rauen Gegenden und an sehr windexponierten, schlechten Standorten empfiehlt sich somit trotzdem ein ausreichender Winterschutz in Form von beispielsweise Laub und Reisig, welche um den Stamm gelegt werden und somit vor starker Kälte schützt. Die Zweige können mit Wintervlies abgedeckt werden. Zur besseren Überwinterung sollte in solchen ungünstigen Gegenden jedoch die Kultivierung im Kübel bevorzugt gewählt werden, da der Kübel über den Winter leichter an besseren Standorten platziert werden kann.

Sollte der Himmelsbambus im Kübel gepflanzt sein, so muss dieser angemessen überwintert werden, da die Wurzeln im Topf deutlich schneller durchfrieren als im Freiland. Stelle den Kübel dafür an einen windgeschützten, hellen und kühlen Ort. Unbeheizte Wintergärten mit Temperaturen zwischen 5 und 10°C eignen sich dafür optimal. Da der Heilige Bambus eine immergrüne Pflanze ist und somit auch über den Winter Photosynthese betreibt, muss dieser auch weiterhin regelmäßig gegossen werden, um die Erde stets feucht zu halten.

Schneebedeckter Himmelsbambus mit roten Früchten
An guten Standorten verträgt der Himmelsbambus Temperaturen bis zu -20°C [Foto: sjarrell/ Shutterstock.com]

Ist der Heilige Bambus giftig?

Alle Teile des Heiligen Bambus sind giftig und nicht zum Verzehr geeignet. Kinder und Haustiere sollten am besten von dem Strauch ferngehalten werden, um Vergiftungen zu verhindern.Der immergrüne Heilige Bambus ist eine hervorragende Zierpflanze vor allem für die kalte Jahreszeit im Winter. Sollten diese jedoch aufgrund ungünstiger Witterungen im Winter nicht in den Garten gepflanzt werden können, eignen sich auch die Stechpalmen (Ilex) perfekt für eine ganzjährige Begrünung.