Tellerhortensie: Alles zum Pflanzen, Pflegen & Schneiden

Anika
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und verbringe meine Freizeit am liebsten draußen. Neben meiner Begeisterung für das Gärtnern und die Landwirtschaft fotografiere ich sehr gerne und gehe nur selten ohne meine Kamera aus dem Haus. Ob Landschaften, Blüten oder Wildtiere - irgendein Motiv gibt es immer, mit dem man die Schönheit der Natur festhalten kann.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Heidelbeeren, Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Radieschen, Tomaten, Kürbis

Die Tellerhortensie (auch Gesägte Hortensie genannt) fällt mit ihren schirmartigen Blüten auf. Wir verraten, was man beim Pflanzen und Pflegen beachten sollte, und geben eine genaue Anleitung zum Schneiden der Tellerhortensie.

hellblaue Tellerhortensie
Die Tellerhortensie wirkt etwas wilder als die eng verwandte Gartenhortensie [Foto: Wirestock Images/ Shutterstock.com]

Die Tellerhortensie wirkt neben der üppigen Gartenhortensie etwas wilder und ursprünglicher. Anders als einige ihrer Verwandten, deren Blütenstände sich nur aus Scheinblüten zusammensetzen, besitzen Tellerhortensien außerdem zahlreiche fertile Blüten und sind damit im Sommer eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten.

Tellerhortensie: Blütezeit, Eigenschaften und Herkunft

Die Tellerhortensie (Hydrangea serrata) ist auch unter den Namen Gesägte Hortensie, Japanische Berghortensie oder Schirmhortensie bekannt und stammt ursprünglich aus den Bergwäldern Japans. Sie wächst als ausladender Halbstrauch und erreicht dabei eine Höhe von bis zu 1,5 Metern. In der Blütezeit von Juli bis Oktober öffnen sich nach und nach die schirmförmig zusammenstehenden Blüten. In der Mitte befinden sich die eher unscheinbaren fertilen Blüten, die von einem Kranz aus Scheinblüten umgeben sind. Diese setzen sich aus vier bis fünf ovalen Blütenblättern zusammen. Die circa 10 cm großen Schirmrispen leuchten je nach Sorte in Weiß, Rosa, Violett, Blau oder auch in mehreren Farben. Neben der Sorte hat auch der pH-Wert des Bodens Einfluss auf die Blütenfarbe. Auf alkalischen oder neutralen Böden erscheinen die Blüten in Rosa, auf sauren Standorten haben sie hingegen eine blaue Färbung. Die gegenständig angeordneten Blätter der Tellerhortensien sind kräftig grün und laufen spitz zu.

Tellerhortensien-Blüten
Die Blütenschirme der Tellerhortensie setzen sich aus fertilen Innenblüten und äußeren Scheinblüten zusammen

Tellerhortensien-Sorten

Besonders bekannt und beliebt ist die Tellerhortensien-Sorte ′Bluebird′. Dabei handelt es sich um eine kleinwüchsige Sorte. Sie besitzt lilafarbene Innenblüten mit blauen Staubgefäßen. Die äußeren Scheinblüten sind schwach lila bis blau gefärbt. Da die Blütenfärbung vom pH-Wert des Bodens abhängt, kann sie je nach Standort etwas variieren. Um die blaue Farbe zu erhalten, können Sie sich in unserem passenden Artikel darüber informieren, wie man Hortensien blau färbt.

Neben den Hydrangea-serrata-Sorten gibt es auch eine große Vielfalt an Hybridzüchtungen aus Hydrangea serrata und Hydrangea macrophylla. Diese tragen zwar den Artnamen Hydrangea macrophylla, haben aber große Ähnlichkeit mit Hydrangea serrata und werden ebenfalls als Tellerhortensien bezeichnet. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem die Tellerhortensien ′Lanarth White′ und Endless Summer ′Twist-n-Shout′. Die Tellerhortensie ′Lanarth White′ eignet sich aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe und -breite von jeweils 90 bis 120 cm sehr gut als Kübelpflanze. Ihre tellerförmigen Blütenstände setzen sich aus weißen Randblüten und je nach Boden-pH-Wert rosa oder blauen Innenblüten zusammen. Die Sorte Endless Summer ′Twist-n-Shout′ in der Farbe Rosa besticht durch ihre traumhaften rosafarbenen Blütenstände, die wunderbar mit den dunkelgrünen Blättern kontrastieren.

Tellerhortensien in Blütezeit
Im Handel werden Tellerhortensien-Sorten mit verschiedenen Blütenfarben angeboten [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Weitere winterharte Tellerhortensien-Sorten sind Hydrangea macrophylla ′Libelle′ und ′Fasan′. Die Blütenrispen der Sorte ′Libelle′ wirken besonders edel. Ihre rosafarbenen Innenblüten sind von reinweißen Randblüten umgeben. Die Blüten der Sorte ′Fasan′ erscheinen in kräftigem Purpur.

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Wer sich nicht für eine Farbe entscheiden kann oder auf der Suche nach etwas Außergewöhnlichem ist, hat vielleicht Freude an einer mehrfarbigen Tellerhortensien-Sorte wie beispielsweise Hydrangea serrata ′Cotton Candy′, deren Scheinblüten rosa gefärbt sind und in der Mitte kleine cremeweiße Blättchen aufweisen. Bei einem sauren Boden-pH-Wert kann das Rosa auch in einen zarten Violett- bis Blauton umschlagen.

Tellerhortensie
Die Tellerhortensie bevorzugt einen frischen, humusreichen Standort

Tellerhortensie pflanzen: Standort und Zeitpunkt

Tellerhortensien fühlen sich wie die eng verwandten Bauernhortensien an einem halbschattigen, windgeschützten Standort im Garten oder auf dem Balkon am wohlsten. Grundsätzlich können Hortensien das ganze Jahr über gepflanzt werden, der ideale Zeitpunkt liegt jedoch zwischen März und Juni.

Schirmhortensien bevorzugen einen humus- und nährstoffreichen, frischen bis feuchten Gartenboden mit einem sauren oder zumindest schwach sauren pH-Wert zwischen 4 und 6. Ein saurer Boden erleichtert ihnen die Nährstoffaufnahme, insbesondere die von Eisen – durch die Pflanzung in saure Erde wird nämlich der bei Hortensien häufigen Eisenchlorose vorgebeugt. Sandige, nährstoffarme und zu basische Gartenböden sollten vor der Pflanzung mit einer passenden Spezialerde wie unserer Plantura Bio-Saure Erde versetzt oder gleich ganz großflächig ersetzt werden. Sehr tonige Böden sollten auch tief im Boden, am Grunde des Pflanzloches mit Drainagematerial wie Sand, Blähton oder Perlite großzügig aufgelockert werden.

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Lösen Sie den Pflanzballen der Tellerhortensie vorsichtig aus dem Pflanzcontainer und lockern Sie ihn anschließend etwas auf. Dadurch wird das Wurzelwachstum angeregt. Anschließend wird der Pflanzballen in ein ausreichend großes Pflanzloch oder den vorbereiteten Pflanzkübel gestellt und dieses mit Substrat aufgefüllt. Drücken Sie fest an und gießen Sie großzügig. Insbesondere bei häufig auftretenden hohen Temperaturen im Frühsommer ist eine regelmäßige und ausreichende Wasserversorgung neu gepflanzter Tellerhortensien unerlässlich. Zusätzlich kann eine Mulchschicht aus Laubblättern oder Rindenmulch um die Hortensien gelegt werden, um die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. Um das Wasser noch effizienter zu nutzen, kann aus übrig gebliebenem Gartenboden ein kreisförmiger Gießrand um die Hortensien-Pflanzen geformt werden, der verhindert, dass das Gießwasser zu den Seiten hin oberirdisch abfließt.

Tipp: Waldgärten und solche auf ehemaligen Moorgebieten sind oft bereits durch die darauf wachsenden Pflanzen mit einem sauren Boden versorgt – daher lohnt sich hier die Prüfung des Boden pH-Wertes vor dem Kauf einer sauren Spezialerde. Die allermeisten Gartenböden Deutschlands bieten jedoch keine optimalen Wuchsbedingungen für Hortensien, weshalb die humose, saure Erde oft eine gute Investition in schöne Hortensienblüten ist.

Einpflanzen einer Tellerhortensie
Hortensien sollten zwischen März und Juni gepflanzt werden [Foto: Erhan Inga/ Shutterstock.com]

Wenn Sie die Tellerhortensie in einen Topf auf der Terrasse oder dem Balkon pflanzen möchten, eignet sich eine saure Erde wie unsere Plantura Bio-Saure Erde ebenfalls optimal als Substrat. Neben der richtigen Erde ist aber auch die Wahl eines geeigneten Kübels wichtig. Er sollte groß genug sein und der Gefäßboden unbedingt über ein Abflussloch verfügen, damit überschüssiges Gießwasser problemlos ablaufen und keine Staunässe entstehen kann. Glasierte Töpfe oder Plastikgefäße eignen sich hierbei besser als offenporige Tontöpfe, da sie nicht so schnell Wasser verlieren.

Tellerhortensie pflegen

Tellerhortensien haben wie alle Hortensienarten einen ausgesprochen hohen Wasserbedarf und müssen im Sommer regelmäßig, an heißen Tagen eventuell sogar zweimal pro Tag gegossen werden. Insbesondere bei Topfhortensien ist aufgrund des geringeren Erdvolumens darauf zu achten, dass das Substrat nicht austrocknet. Schirmhortensien reagieren mitunter empfindlich auf Kalk. Daher sollten Sie am besten Regenwasser zum Gießen verwenden. Damit tun Sie nicht nur Ihrer Hortensie etwas Gutes, sondern sparen auch noch wertvolles Trinkwasser. Wenn Sie keine Regentonne haben, eignet sich aber auch kalkarmes Leitungswasser oder Wasser, das mit einer kleinen Menge Torf angesäuert wurde. Um das Wasser bestmöglich zu nutzen, sollten Sie zusätzlich zu den oben erwähnten wassersparenden Maßnahmen (Mulchschicht und Gießrand) am besten morgens oder abends gießen, wenn die Sonneneinstrahlung und damit die Verdunstung gering sind.

Tellerhortensie im Topf
Insbesondere Topfhortensien sollten in den Sommermonaten mindestens einmal am Tag gegossen werden [Foto: ajisai13/ Shutterstock.com]

Tellerhortensien schneiden: So geht man beim Zurückschneiden vor

Tellerhortensien werden nur selten geschnitten. Im Frühjahr werden die abgestorbenen Blütenstände dicht über den neuen Knospen entfernt und erfrorene beziehungsweise vertrocknete Teile der Pflanze händisch oder mit einer Schere aus dem Strauch gelöst. Wenn die Tellerhortensie zu ausladend und buschig wird, kann sie etwas ausgedünnt werden, indem Sie einige Triebe an der Basis vollständig entfernen.

geschnittene Tellerhortensie
Im Frühjahr werden abgestorbene Pflanzenteile dicht über den neuen Knospen abgeschnitten, aus denen die einjährigen Blütentriebe treiben [Foto: Jay-Dee/ Shutterstock.com]

Tellerhortensien düngen

Eine gesonderte Düngung ist bei Tellerhortensien im Blumenbeet nicht unbedingt vonnöten, wenn der Gartenboden gut ist und gelegentlich mit Kompost versorgt wird. Bei Topfhortensien ist eine jährliche Düngergabe jedoch ratsam, um den Nährstoffvorrat im begrenzten Topfvolumen wieder aufzufüllen. Dafür eignet sich unser Plantura Bio-Hortensiendünger mit dreimonatiger Langzeitdüngung optimal. Er versorgt den Boden mit einem Extra an Eisen und kann so typischen Mangelerscheinungen und Krankheiten vorbeugen. Der richtige Zeitpunkt zum Tellerhortensien-Düngen ist das Frühjahr. Mit der Frühjahrsdüngung wird den Tellerhortensien ein guter Start in die Vegetationszeit ermöglicht. Bei Bedarf kann im Sommer eine weitere Düngergabe erfolgen, wie Sie in unserem Artikel zum Düngen von Hortensien nachlesen können. Alternativ lassen sich Hortensien im Topf ganz einfach mit einem passenden Flüssigdünger versorgen. Unser Plantura Bio-Hortensien- & Rhododendrondünger beispielsweise kann unkompliziert über das Gießwasser ausgebracht werden und gelangt schnell an die Pflanzenwurzeln. Im Spätsommer und Herbst oder gar Winter sollte die Hortensie nicht gedüngt werden, da möglicherweise sonst verstärkt Frostschäden auftreten.

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Tipp: Durch eine Mulchschicht, welche die Feuchtigkeit länger im Boden hält, wird die Wirksamkeit des Hortensiendüngers verbessert. Doch Vorsicht: Hortensien wurzeln sehr flach. Daher sollte man den Dünger unter den Hortensien nicht einarbeiten, da die Wurzeln dadurch beschädigt werden könnten.

Tellerhortensien überwintern

Tellerhortensien sind in unseren Breiten winterhart. Gut abgehärtete Pflanzen aus dem Fachhandel sind robust und bedürfen im Blumenbeet in der Regel keines Winterschutzes. Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass jährlich einzelne Triebe absterben und entfernt werden müssen. In rauen Lagen können die flachen Wurzeln zur Sicherheit mit einer Laubschicht oder Tannenzweigen vor Frosteinwirkung geschützt werden. Im Kübel wachsende Tellerhortensien sollten an einem geschützten Ort, zum Beispiel einer Hausecke, und eventuell unter einem Dach überwintert werden. Bei länger anhaltenden tiefen Temperaturen kann ein Gartenvlies oder Jutesack als Schutz vor Frostschäden um die Pflanzen gelegt werden.

Tellerhortensie im Winter
Tellerhortensien sind in unseren Breiten winterhart [Foto: Sue Robinson/ Shutterstock.com]

Tellerhortensien vermehren

Tellerhortensien können wie die verwandten Gartenhortensien und andere Hortensienarten über Stecklinge vermehrt werden. Diese werden zwischen Juni und Juli geschnitten. Von den Ruten werden 10 bis 15 cm lange, schwach verholzte und vitale Triebspitzen ohne Blütenknospen abgeschnitten. Anschließend werden bis auf das obere Blattpaar alle Blätter vorsichtig entfernt und die Stecklinge anschließend 2 bis 3 cm tief in mit Substrat befüllte Anzuchtgefäße gesteckt. Als Substrat eignet sich eine torffreie Aussaaterde wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Mit etwas Sand oder Perlit wird die Substratdurchlässigkeit erhöht und eine verbesserte Bewurzelung erzielt. Das Substrat in den Anzuchtgefäßen muss kontinuierlich feucht gehalten werden. Am besten gelingt die Befeuchtung mithilfe einer Sprühflasche. An einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung und bei einer möglichst konstanten Temperatur von etwa 15 °C bewurzeln sich die Stecklinge und wachsen zu neuen Hortensien-Jungpflanzen heran.

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Wenn Sie sich auch für andere Hortensienarten interessieren, können Sie in unserem Spezialartikel über Rispenhortensien weiterlesen und interessante Sorten dieser Art kennen lernen.

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