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Mahonie: Pflanzen, Pflege & die schönsten Sorten

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Die Mahonie ist hierzulande ein beliebtes Ziergehölz, was hauptsächlich mit ihrem besonderen Erscheinungsbild und den seltenen Standortansprüchen zu tun hat.

Mahonie im Garten
Die Blüten der Mahonie sind auffällig gelb gefärbt [Foto: Radovan1/ Shutterstock.com]

Mahonia aquifolium ist wohl die bekannteste Art der Mahonien (Mahonia). Sie ist wie alle Mahonien-Arten sehr anpassungsfähig, was den Boden angeht, und gedeiht am besten an schattigen und halbschattigen Standorten. Wo die Gattung herkommt, was bei der Pflanzung der Mahonien zu beachten ist und wie Sie die Mahonie schneiden und vermehren, erfahren Sie hier.

Mahonie: Herkunft und Eigenschaften

Mahonien sind aufrecht wachsende, breitbuschige und vieltriebige Kleinsträucher. Sie sind in Teilen Asiens, Nord- und Mittelamerika sowie im westlichen Südamerika beheimatet. Hierzulande werden sie als Ziergehölz verwendet, wobei die Gattung teilweise auch verwildert als Neophyt in Wäldern auftritt. Die Gattung Mahonien gehört zur Pflanzenfamilie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) und ist damit nah mit den Berberitzen (Berberis) verwandt.

Unser Tipp: Unter Botanikern besteht Uneinigkeit darüber, ob die Mahonien eine eigene Gattung bilden oder doch den Berberitzen zuzuordnen sind. Das führt dazu, dass die gleiche Pflanzenart beispielsweise einmal als Mahonia aquifolium und einmal als Berberis aquifolium bezeichnet wird. Der Unterschied zwischen Mahonien und Berberitzen liegt grundsätzlich in ihrer Morphologie. Mahonien sind immergrün, besitzen keine Dornen und haben unpaarig gefiederte Blätter. Außerdem sitzen die Blütenstände bei Mahonien endständig an Langtrieben.

Die Blütenstände sind rispig bis büschelig angeordnet und bestehen aus gelben, stark duftenden Blüten. Aus diesen bilden sich die blauen Mahonien-Beeren. Sowohl die Mahonien-Blüten als auch die -Beeren bieten Nahrung für andere Gartenbewohner: Ihre Blüten sind sehr insektenfreundlich und Vögel lieben die schmackhaften Beeren. Je nach Art und Sorte unterscheidet sich die Mahonien-Blütezeit stark. Die glänzenden Blätter der Mahonien sind wechselständig angeordnet, eiförmig bis elliptisch und fast immer dornig gezähnt.

Beeren der Mahonie
Die Beeren der Mahonie sind häufig bläulich bereift [Foto: HooverStudio/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten: Japanische Mahonie und Co.

Die Mahonien-Arten unterscheiden sich in ihrer Blütezeit, Wuchshöhe und -breite sowie einigen anderen Eigenschaften. Hier finden Sie eine kurze Beschreibung der schönsten Mahonien-Arten und -Sorten:

  • Gewöhnliche Mahonie oder Gemeine Mahonie (Mahonia aquifolium): Blütezeit von April – Mai; Wuchshöhe/ -breite bis zu 1,5 m; Herbstfärbung purpur bis dunkelrot; Standort sonnig bis schattig; WHZ 5a
    • Mahonia aquifolium ˈApolloˈ: Jeweils bis zu 1 m hoch und breit; etwas größere Blüten als die Normalform
    • Mahonia aquifolium ˈUndulataˈ: Wuchshöhe/-breite bis zu 2 m; etwas größere, gewellte Blätter
Mahonia aquifolium ˈApolloˈ
Die Blüten der Mahonia aquifolium ˈApolloˈ sind etwas größer als die der Art [Foto: mszucs/ Shutterstock.com]
  • Schmuck-Mahonie oder Lederblatt-Mahonie (Mahonia bealei): Blütezeit von März – April; Höhe bis zu 4 m; Wuchsbreite bis zu 3 m; ledrige Blätter; Standort halbschattig bis schattig; empfindlich gegenüber Zugluft und Wintersonne; WHZ 7a
Blätter der Mahonia bealei
Die Blätter der Mahonia bealei sind typisch ledrig [Foto: Dark Egg/ Shutterstock.com]
  • Japanische Mahonie (Mahonia japonica): Blütezeit von April – Mai; jeweils bis zu 1,5 m hoch und breit; Herbstfärbung leuchtend rot; halbschattig bis schattig platzieren; empfindlich gegenüber Zugluft und Wintersonne; WHZ 7a
Blühende Japanische Mahonie
Strahlend gelb bezaubern uns die Blütenrispen der Japanischen Mahonie [Foto: Ian Grainger/ Shutterstock.com]
  • Kriechende Mahonie (Mahonia repens): Blütezeit von April – Mai; Wuchshöhe bis zu 0,5 m; Wuchsbreite bis zu 1,5 m; Herbstfärbung purpur- bis dunkelrot; Standort sonnig bis schattig; empfindlich gegenüber Zugluft und Wintersonne; WHZ 5a
Blühende Mahonia repens
Die Kriechende Mahonie bleibt verhältnismäßig niedrig [Foto: Kymme/ Shutterstock.com]
  • Mahonia eurybracteata ˈSoft Caressˈ: Blütezeit von August – Oktober; schwachwüchsig; Höhe/ Breite bis zu 1 m; weiche Blätter ohne Stacheln; Standort sonnig bis halbschattig; WHZ 7a
Stachellose Mahonia eurybracteata ˈSoft Caressˈ
Die Mahonia eurybracteata ˈSoft Caressˈ trägt weiche Blätter ohne Stacheln [Foto: LoveLiveNLearn/ Shutterstock.com]
  • Mahonia x media ˈWinter Sunˈ: Hybridart aus Mahonia japonica und Mahonia lomarifoli; Blütezeit von Januar – April; Wuchshöhe/-breite 1,5 m; Herbstfärbung gelb bis orangerot; Standort halbschattig bis schattig; empfindlich gegenüber Zugluft und Wintersonne; WHZ 7b
Mahonia x media ˈWinter Sunˈ
Die Sorte ˈWinter Sunˈ beeindruckt mit einer Blüte im Winter [Foto: Steve Gill Photography/ Shutterstock.com]

Mahonie pflanzen

Die Mahonie ist bezüglich des Standortes recht unempfindlich. So kann sie je nach Art sowohl an sonnige als auch an schattige Stellen gepflanzt werden. Ähnliches gilt für den Boden. Sie gedeiht auf trockenen oder feuchten Untergründen und duldet auch einiges an Spielraum bezüglich des pH-Wertes – saure bis leicht alkalische Erdböden machen ihr nichts aus. Außerdem ist einer der eindrücklichsten Vorteile dieser Gattung, dass sie Wurzeldruck verträgt. Meist bietet sich also ein Standort unter großen Sträuchern oder hohen Bäumen an – die großen Pflanznachbarn spenden Schatten und die Mahonie kann dort trotz Wurzeldruck wachsen.

Standort der Mahonie
Mahonien fühlen sich im Schatten anderer Pflanzen wohl [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Um der Pflanze bei besonders schlechten Standortverhältnissen wie extrem sandigen oder sehr verdichteten Böden einen guten Start zu gewährleisten, lohnt es sich, bei der Pflanzung etwas hochwertiges Substrat in etwa gleichen Teilen ins Pflanzloch beizumischen. Hier empfiehlt sich zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde. Diese ist bereits vornehmlich organisch gedüngt und gut durchlässig – bietet der Mahonie also ein gutes Nährstoffangebot und eine passende Struktur im Boden. Als Pflanzzeitpunkt eignen sich am besten das frostfreie Frühjahr und der frostfreie Herbst. Wenn Sie die Mahonie pflanzen, ist es wichtig, das Ziergehölz nicht zu tief zu setzen – orientieren Sie sich daran, wie tief die Mahonie im Pflanztopf gepflanzt wurde.

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Die richtige Pflege

Grundsätzlich sind Pflanzen der Gattung Mahonia pflegeleicht. Sie brauchen nicht unbedingt Dünger. Eine Kompostgabe im Frühjahr kann aber für ein stärkeres Wachstum sorgen, wenn das erwünscht ist. Falls Sie keinen Kompost im Garten haben, können Sie Brennnesseljauche zur Düngung im Frühjahr verwenden.

Da die meisten Arten auch auf trockenen Standorten gut wachsen, sind Wassergaben nur in längeren Trockenperioden und bei einem sehr sonnigen Platz nötig. Da die Mahonie viele Ausläufer bildet, könnte es ab und zu notwendig sein, diese möglichst mit Wurzel auszugraben. Sonst kann es passieren, dass sich die Mahonien schnell im Garten vermehren. Generell kann es den Zierwert der Pflanze erhöhen, wenn Sie die Mahonie schneiden. Der beste Zeitpunkt dafür liegt nach der Blüte. Kürzen Sie hier einfach abgestorbene oder zu lange Zweige auf die gewünschte Länge. Wenn Sie möchten, dass sich das Gehölz mehr verzweigt, können Sie einige Triebe um etwa die Hälfte einkürzen. Verwenden Sie ein scharfes, am besten vorher desinfiziertes Werkzeug, um Krankheiten und Quetschungen zu vermeiden. Es ist wichtig, Handschuhe zu tragen, da fast alle Mahonien stachelige Blätter besitzen.

Mahonie im Park
Auf öffentlichen Grünflächen sind Mahonien sehr beliebt [Foto: crystaldream/ Shutterstock.com]

Sind Mahonien winterhart?

Die Winterhärte der Mahonie unterscheidet sich je nach Art. Als geringste Winterhärte der Gattung gelten ungefähr -12 °C, dementsprechend überstehen Mahonien die Winter hierzulande meist ohne Probleme. Es kann im Winter trotzdem zu Blattverlusten und braunen Stellen an den Blättern kommen, wenn das Ziergehölz Wintersonne ausgesetzt ist und die Böden tiefgefroren sind. Wenn das vermieden werden soll, empfiehlt sich ein absonniger, windgeschützter Standort. Hier eignet sich zum Beispiel ein Ort unter immergrünen Koniferen wie Eiben. Außerdem können junge Mahonien im Winter unterstützt werden, indem man den Wurzelbereich mit einer Schicht aus Laub und Reisig bedeckt.

Beeren der Mahonie im Winter
Mahonien bieten das ganze Jahr über ein schönes Bild im Garten [Foto: Kateryna Mashkevych/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Da das Ziergehölz eine Vielzahl von Ausläufern bildet, ist es nicht schwer, Mahonien zu vermehren. Die Ausläufer können entweder einfach an Ort und Stelle belassen werden, wodurch sich eine neue Pflanze bilden wird, oder man gräbt sie vorsichtig aus und setzt sie an einen gewünschten Ort. Achten Sie dabei darauf, möglichst wenige Wurzeln zu verletzen – es empfiehlt sich also beim Ausgraben, großzügig Platz um den Ausläufer zu lassen.

Wenn Sie noch keine Ausläufer gebildet haben, können Mahonien auch direkt nach der Blüte über Stecklinge vermehrt werden. Dies gelingt mit frischen Trieben, die keine Blüten getragen haben, am besten. Gehen Sie wie folgt vor:

  1. 15 – 20 cm langen frischen Zweig abschneiden
  2. Im unteren Bereich des Triebes Blätter, Blüten und Knospen entfernen
  3. An einem halbschattigen Standort ein ungefähr 5 – 10 cm tiefes Pflanzloch ausheben
  4. Steckling in die Erde stecken und das Pflanzloch schließen
  5. Von nun an regelmäßig bewässern, sodass die Pflanzerde nicht austrocknet
Ausläufer der Mahonie
Durch ihre Ausläufer entwickelt sich die Mahonie rasch zu einem dichten Bestand [Foto: Vladimir Vasiltvich/ Shutterstock.com]

Sind Mahonien giftig?

Die meisten Pflanzenteile der Mahonie sind giftig, da sie verschiedene Alkaloide enthalten, die bei Konsum zu Vergiftungserscheinungen wie Brechreiz führen können. Der Alkaloidgehalt in den Mahonien-Beeren ist jedoch so gering, dass die Beeren nach Erhitzen nicht mehr giftig sind. Daher können sie zum Beispiel zur Herstellung von Marmelade verwendet werden.

Mahonien eignen sich also sehr gut für schattige Orte im Garten – bei vielen Gärten ist das der Bereich vorm Haus. Wenn Sie Ihren Vorgarten gestalten, ist es außerdem praktisch, wenn die Pflanzen dort das ganze Jahr über dekorativ aussehen. Auch hier kann die Mahonie punkten.